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20181028CH100J
13Gesamt 201508
2012
Trekking Elsa
Hermann Erstes
Schaudepot Werke
Gmuend Suedwegnews
- Wegbeschreibung
05 Auf da Olm do gibs
ka Haeusl Jakob
Petschenig Zerlumpte
Gestalten Seemanns
Abend 05 2011 Der
Saemann und Waidhofens Schildakunst Alpenrose
04 2010 Hermann HP 02
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20181028 Am Gipfel des Hochschwung
las ich im
die Eintragung von dem Musiker Johann
+, er wohnte damals in St.Peter im Sulmtal.
Dort wiederum entstand die Freundschaft mit
dem Chronisten und Organist August
+, ein Cousin von dem Bildhauer Carl .
Bei der Bergmesse in der Pauluskapelle auf
der Weinebene, die ich mit Herrn Krainer
besucht hatte, trafen wir anschliessend bei
der Einkehr in der Goessler Huette mit Carl
Hermann zusammen. Es war kurz vor der
Lesung, Herr Hermann fuhr in seiner
Jugendzeit oft mit dem Fahrrad in das
Gesaeuse, spaeter war er auch dort einige
Zeit Kletterlehrer. Auch den Oedstein hatte
er bestiegen, so ergab sich gleich
ausfuehrliches Gespraech. Durch ihn beging
ich zweimal seinen Nord Sued Weg, beim
zweiten mal war ich sogar motiviert fehlende
und falsche Markierungen durchgehend zu
ergaenzen. Mein letzter Besuch war im
Allgemeinen Krankenhaus in Wien, bevor er
dann in das Tor ins Jenseits vorausgegangen
ist. Mit seiner Frau Elsa fuehrte ich noch
einen ausfuehrlichen Schriftverkehr. Aus
Gmuend erhielt ich an die Einladung zu einem
Festakt, so erfuhr von seinem 100er. Ich
werde an Carl in Stille gedenken und habe
dazu einen steinernen Zeugen in meiner
Umgebung gefunden, fuer den Festakt wuensche
ich ein besinnliches Gelingen. Meine
Anerkennung und Dank fuer die gelungene
Hermann Dokumentation von Frau und Herrn
Noedl, die sehr viel fuer das Gedenken und
vor allem fuer den kuenstlerischen
Nachlass des Bildhauers geschafft und
vollendet haben. Werkverzeichnis
Zum 100. Geburtstag von Carl Hermann wird am Sonntag, dem 28. Oktober 2018 um 11:00 Uhr zu einem Festakt zum Gedenken an Gmuends grossen Kuenstler in das Palmenhaus eingeladen. Carl Hermann hat das Waldviertel und Teile der Steiermark als Bildhauer und Kuenstler vielfach gepraegt. Er ist Mitbegruender der Weitwanderbewegung, der Blockheide in Gmuend, Schriftsteller und Schaffender mit Vielseitigkeit. Viele seiner Werke, wie das Heidemaennlein am Braunauplatz, der Betrachter am Stadtplatz oder die Reliefdarstellungen bei den Findlingen in der Blockheide (zB Teufels Bettstatt, Fuchsstein, Schulerstein, Teufels Brotlaib) gehoeren laengst zum Stadtbild von Gmuend. Am 28. Oktober 2018 haette Carl Hermann seinen 100. Geburtstag gefeiert. Aus diesem Anlass geben die Stadtgemeinde Gmuend mit Anna und Andreas Noedl im Rahmen eines Festaktes am Sonntag, 28. Oktober 2018 um 11:00 Uhr im Palmenhaus Einblicke zum 100er. Der Festakt wird von der Stadtkapelle Gmuend musikalisch umrahmt. Buergermeisterin Helga Rosenmayer eroeffnet die Veranstaltung, ueber das Leben und Schaffen von Carl Hermann sprechen Anna und Andreas Noedl. Ouelle1 Ouelle2 Einblicke zum 100er Und zum 100er von Carl Hermann geben wir Einblicke - online sowie in Hardcopy (mit Entnahmestellen vor Ort) - und zeigen wichtige Arbeiten im oeffentlichen Raum; solche, die typisch sind fuer ihn – in der Natur wurzelnd, figural reduziert und konstruktiv sachlich mit geometrischen Formen, die zueinander raumhaft in Verbindung gestellt sind. Gmuend, Waidhofen/Thaya, Weitra und Vitis im Waldviertel einerseits sowie Mariazell, der Seebergsattel und Leoben in der Steiermark andererseits sind die Stationen seiner puristischen Plastiken mit expressionistischer Wirkung, denen wir uns widmen; und dem Nord-Sued-Weitwanderweg 05, dessen Verlauf entlang Carl Hermann seine Werke - wie Perlen an einer Schnur - aneinanderreiht und solcher Art eine voellig selbstverstaendliche Symbiose des Menschen mit Landschaft/Kunst/Kultur oeffentlich zugaenglich gestaltet. Nach Jahren des Verfalls sind sowohl das Carl Hermann-Haus als auch sein kuenstlerischer Nachlass heute im Besitz von Anna und Andreas Noedl. Haus und Arbeiten wurden in den Jahren 2006/2007 vollkommen restauriert und saniert. Der Kuenstler! Autor: Gerhard Woger aus Deutschlandsberg Carl Hermann wurde am 28. Oktober 1918 im Ortsteil Wolfgruben, Marktgemeinde Wies geboren. Er war kuenstlerisch sehr vielseitig begabt aber hauptsaechlich war er als Bildhauer taetig. Sein bevorzugtes Material dabei war der Granit. Viele seiner kuenstlerischen Arbeiten sind in Niederoesterreich zu finden aber auch in der naeheren Umgebung seines Geburtsortes Wies kann man viele Arbeiten bewundern. So gibt es in Eibiswald die Kloepferbueste, den Weitwanderwegstein und das Josef-Krainer-Denkmal. Weitere Werke sind der Gedenkstein fuer Landeshauptmann Josef Krainer sen. in der Landesversuchstation fuer Spezialkulturen und das Relief in der Beichtkammer der Pfarrkirche Wies sowie die Veitlkapelle in der Naehe seines Heimathauses in Wolfgruben. Ein sehr bekanntes Kunstwerk ist die von ihm geplante und mit vielen befreundeten Weiterwanderern, Zimmerleuten, Maurern, und Arbeitern errichtete Pauluskapelle auf der Weinebene! Sie ist auch die letzte Ruhestaette von Carl Hermann! ... meinbezirk/deutschlandsberg BEMERKUNGEN zur 2 AUFLAGE DES Wander Gipfel Buch 19970427
Werter Leser, fuer die
zweite Auflage des Wander Gipfel Buch habe ich
dieses Buch aktualisiert und neu gestaltet.
Vorher waren die Kapitel chronologisch
geordnet, jetzt wurden fuenf Themenbloecke
gebildet: Wanderer Gipfel Buch, Carl Hermann ,
Briefe, Presseberichte und das Bilderbuch.
Neues wurde aufgenommen und Ueberfluessiges
herausgenommen.
Ob ich diesen Anforderungen gerecht geworden bin? - Darueber werden Sie, die werten Leser, selbst urteilen. Wenn Sie nur einen Bruchteil, meiner Freude und meiner Begeisterung bei der Niederschrift, nachempfinden bin ich zuversichtlich. Mein Dank gilt den Verfassern und den Autoren der verwendeten Literatur, besonders Herrn Peter Holl. Meine besondere Anerkennung fuer alle die um die Sicherheit und das Wohl der Wanderer besorgt sind: Der Bergrettung, der Berg und Naturwacht, den Markierungswarten der alpinen Vereine, den Schutzhuetten- und Gastwirten. Auch wenn das Buch nur eine Leseratte aus dem Bau heraus lockt in die Natur, wurde es nicht umsonst geschrieben. Berg Heil Beugt dich ein Geschick ELSA
HERMANN ABSCHIED 200110729 im
87 Lebensjahr
Frau Elsa Hermann die Frau von Carl Hermann ist nun, jenseits des Grimmingtores, mit ihrem Mann vereint. Briefauszuege: 19970521 ...
Aus den Nachrichten ersehe
ich, dass Sie noch immer sehr aktiv sind. Es
ist schoen, dass Sie sich um so manche
Themen mit viel Mut annehmen und es ist
schade, dass mein Mann Sie nicht frueher
kennengelernt hat. ...
19920808 ...
Aus ihren Zeilen und Geschichten
sehe ich, dass Sie auch ein glaeubigiger Mensch
sind und ueber meine Schreiberei nicht lachen,
vielleicht auch in manchem verstehen. Wenn nicht
macht es auch nichts, ich gebe zu, dass man in
manchem etwas eigen wird, wenn man allein ist.
Na danke, das ist jetzt eine Epistel geworden,
soviel wollte ich gar nicht schreiben. ...
19920622 ...
Nun ja, ich wusste von Gustl ,
dass er eine Dokumentation ueber meinen Mann
machen wollte. Dabei war er selber ein so
grosse Persoenlichkeit, ueber die zu
berichten auch notwendig waere. Mein Mann
war in der Oeffentlichkeit sehr bekannt,
doch er wirkte viel im Stillen und er tat so
manches, von dem viele gar nichts wissen.
Doch nun zum .
Sie haben sich grosse Muehe gegeben dies
alles zusammen zu stellen, ich danke Ihnen. ...
Besonders gefallen mir auch
immer wieder Ihre Gedichte und Lieder. Sie
muessen ein sehr sensibler Mensch sein. Und
die Natur bedeutet Ihnen wohl sehr, sehr
viel. Mein Mann wirkte oft zu hart, doch im
Grunde war er auch sehr sensibel, wenn er
auch bei der Durchsetzung seiner Ideen und
Ziele seine ganze Kraft sowie
Durchsetzungsvermoegen brauchte, sonst waere
vieles nicht gelungen. ...
- 139 -
Frau ELSA HERMANN
ueberschreitet den ACHTZIGER
Am 25.Mai
2004 feiert
Frau Elsa Hermann, aus
Gmuend im Waldviertel, den 80. Geburtstag. Sie
traegt neben Ihrer kulturellen und sozialen
Neigung besonders auch das Erbe Ihres Mannes,
des Bildhauer, Vater der Weitwanderwege und
Sektionsgruender der ueberregionalen OEAV
Weitwanderer, Carl
Hermann1918
- 1986 aus Eibiswald,
im Herzen.
ELSA
HERMANN UEBERSIEDLUNGSANZEIGE 1991Eine herzliche Verbindung, die schon zu Lebzeiten Ihres Mannes begann, besteht auch zu Wanderer. Sie wirkt an zahlreichen Sektionsveranstaltungen mit: Es sind nicht nur Ihre koestlichen Mohnzelte, die Sie stets mitbringt, sondern es ist die Erscheinung eines Menschen der sein Leben mit einem begnadeten Kuenstler teilte, was sich einpraegt. Carl Hermann wurde in der NS Zeit verurteilt, er konnte aus der Todeszelle fluechten und fand im Waldviertel einen Unterschlupf. Wenn es um die Wahrung des Lebenswerkes Ihres Mannes geht - fehlt es Frau Hermann auch nicht an der erforderlichen Resolutheit. Diese Eigenschaft sowie auch Ihre literarisch Ausdruckskraft im Schriftwechsel - sind an Ihr besonders zu schaetzen. Es moege das Gute weiterhin Ihr Begleiter bleiben. Es war
der Wunsch meines Mannes, dass dort, wo
er zuletzt gearbeitet und gelebt hat,
eine Erinnerungsstaette an ihn erhalten
bleiben soll. Da ich diesem Gedanken
immer positiv gegenueber gestanden bin,
habe ich mich entschlossen, unser Haus
nicht erst nach meinem Tod, sondern
schon jetzt der Landesgruppe
Niederoesterreich des Oesterreichischen
Naturschutzbundes zu
uebergeben.
Mein Mann hat ueber seine Vorstellung mit Vertretern dieses Vereines noch persoenliche Gespraeche gefuehrt und es wird sich der Niederoesterreichische Naturschutzbund bemuehen, im Rahmen seiner Statuten in Grillenstein, Fuchssteinweg 16, 3950 Gmuendnd eine C A R L - H E R M A N N - GEDENKSTAETTE aufrecht zu erhalten und ein Waldviertler Naturschutzzentrum zu errichten. Mit besten Gruessen Elsa Hermann Im Garten des Hauses
Fuchssteinweg 16, dem Carl Hermann-Haus, steht
auf einem Pranger geschuetzt durch ein
Kupferdach der Gipsentwurf des Heiligen Hubertus
in kniend-sitzender Haltung. Unter Umstaenden,
resuemiert Elsa Hermann, die Gattin Carl
Hermanns, stammt die Plastik bereits aus der
Zeit in Leoben.
Die runde Steinsaeule mit quadratischer Kragenplatte gibt einige Raetsel auf. So berichtet Elsa Hermann: Ich komme eines Tages nach Hause und finde die Komposition Pranger mit Hubertus vor. Erinnerlich ist mir, dass Carl Hermann den Pranger aus Vitis hat; Strassenarbeiter sind dabei, ihn einfach einzugraben. Carl Hermann, der durch Zufall zu dieser Situation stoesst, erbittet das Stueck fuer sich. Zum Pranger in Vitis kann man aber Folgendes lesen. Neben dem Marktwappen war der Pranger oder Marktsaeule ein sichtbares Zeichen eines Marktes. Dieser aus dem 17. Jahrhundert stammende Pranger stand auf einem in stufenartigen Absaetzen emporsteigenden Sockel, sie selbst war achteckig, in der halben Hoehe zu einer achteckigen Platte ausgebogen. Auf der Saeule stand eine unbekleidete maennliche Figur, der Prangerhansel. Der Pranger wurde 1864 abgetragen. Diese Prangersaeule ist rund, die aus Vitis soll achteckig gewesen sein.
DER SCHREIN 1. Station 071219861207 - 19870419 ER HAT IN NOT UND FREUDEDas Naturdenkmal DER SCHREIN 2410 m Ein Synonym der Erinnerung an die Schoepfungen des Bildhauers Carl Hermann, der durch das Tor des Hochlandes vorausgegangen ist. ALLERSEELEN AM
HERMANNSCHREIN
19861101
01:00 Samstag Allerheiligen, Abfahrt von Wien
nach der Fertigstellung des Wandrer Gipfel
Buch Naechtliche Einkehr in die
AUGUSTINERKAPELLE
1162 m im Oberen Katschbachtal des Soelkpasses.
Die
Musik gleicht einer Seelenlandschaft, die
hohen, leuchtenden Gipfel sind dort, wo alles
Selige und Heitere ist, wonach das Herz sich
sehnt. Die edlen Schatten der Melancholie
jedoch lagern auf dem Weg in die Tiefe. Eine
beschwingte Seelenwanderung fuehrt in bewegten
Kurven vom tiefen Tal der Traeume hinauf zu
den lichten Hoehen der Seligkeit.
G - D - G
- FIS - G - A
Ein Thema
aus dem Lebenslied von Franz Schubert ging mir
nicht mehr aus dem Sinn, als ich bei trueben
Wetter durch das obere Katschbachtal wanderte
und es rechts auf einer mit schneebedeckten
Rinne verliess. Meine Allerheiligen und
Allerseelen Wanderung stand im Zeichen des
Hungers, denn ich hatte mit Absicht nur
Notproviant mitgenommen. Gluecklicherweise
konnte ich mich im unteren Aufstiegsteil mit
Wacholder-, Schwarz- und Preiselbeeren
saettigen.
Gruess Gott!
Darf ich bitte in Ihrem Schuppen mein
Fahrrad einstellen? Ich habe Angst dass
es gestohlen wird, dann muss ich wenn
ich vom Oedstein zurueckkomme, zu Fuss
nach Graz gehen. Sagte Carl Hermann zur
Bergsteigermutter Frau Katharina Ditz.
Ja freilich, hier hast noch ein Stueck
Brot als Wegzerrung. Unter
dem Kirchengrat faellt ein Schuss, von der
Gamssteinwand faellt ein Gamsbock herab, die Hungersnot hat
schon wieder einen Familienvater zum Wildern
gezwungen, denkt Carl Hermann.Der obere Aufstiegsteil wurde immer mehr zu einer Winterlandschaft, in der angespannten Erwartung des vor mir gestandenen Berggeschehens hatte ich in der vergangenen Nacht nicht geschlafen. Zuerst war ich mit dem Schreiben des Wandrer Gipfel Buch und dessen Behaelterherstellung aus Zinkblech beschaeftigt, dann wurde der Rest der Nacht fuer die Anreise aus Wien und die Einkehr in die Augustinerkapelle verwendet. Die Folge davon waren Ermuedungserscheinungen bei der anstrengenden Spurarbeit im Schnee. Am Abend erreichte ich das Tor des Hochlandes die Sauofenscharte 2300 m zwischen Schimpelgrat und Sauofen 2414 m und betrat das Hochplateau. - 12 -
Bald war alles zum Schlafen vorbereitet
und der anstrengende Tag wurde von einer
erholsamen Nacht, mit einem nahtlosen
Uebergang von Gedanken zu Traeumen,
abgeloest. Im August dieses
Jahres habe ich waehrend des Urlaubs, von
Grosssoelk ausgehend, ueber den
Knallsteinhoehenzug zum Niederen Tauern
Hauptkamm und auf diesem weiter zum Soelkpass,
eine Wanderung durchgefuehrt. Nach dem
Suessleiteck 2507 m bin ich nach der
suedlichen Umgehung einer gewaltigen
Felserhebung (Schrein) das erste mal in diese
Wunderwelt des Gebirges gekommen.Ich lernte ein Paradies des Hochlandes, an der Enns Mur Wasserscheide, kennen in dem sich der Schimpelgrat, der Sauofengrat und der Schreingrat in einer einzigartigen Weise vereinigen. Es ist ein Hochplateau mit Bergblumenwiesen, Moos Teppichen, Flechten Matten und grossen sowie auch kleinen Seen. Ein Stueck vom Garten Eden inmitten der schroffen Berglandschaft, wo die Herrlichkeiten der Schoepfung lieblich ineinander verschmelzen. Am moosgruenen Gestade eines Sees hatte ich im Sonnenschein geruht, bevor sich mein Blick dem Schlaf ergab, betrachtete er in dem grossen Spiegel des Sees, die Kasten artige Felserhebung des Schreins, bis ein Windhauch das Bild verzerrte und verloeschte. Im Jahre 1982 hatte ich mit meiner damals siebenjaehrigen Tochter Angelika eine Hoehenwanderung von der Neunkirchnerhuette zur Rudolf Schoberhuette unternommen. Die letzte Freinacht im Sauofenkessel war regnerisch und stuermisch, ich hatte die ganze Nacht Sorgen und Aengste um die Festigkeit der Zeltverankerung, es war eine Nacht in der ich nur wenig geschlafen aber doch viel getraeumt habe: DIE
WEISSE HOEHLE, die von mir
errichtete Anton Schubert
Gedenkstaette in der Suedwand des Kleinen
Oedstein im Gesaeuse.
Einige Sekunden lang stehen wir
uns Aug im Aug gegenueber, der Gams und
ich. Am Morgen,
nach der Uebernachtung in der Weissen Hoehle,
nachdem mich ein zweiter Hoehlenausgang direkt
in die Suedwand des kleinen Oedstein gefuehrt
hatte.- 13 -
Vor dem Eingang der Bar Mogasor in Bonaventura (Columbien) starrten mich mit stechenden Augen an, als ich mit der Mestizin Marina Ramirez an ihnen vorbeiging und das Lokal dann zum Abendessen betrat. Marina hatte mich an diesem Tag zu einer Wanderung in das Landesinnere eingeladen. Wir hatten einen herrlichen Tag bei einem von einer Quelle gespeisten kleinen See im Urwald zusammen mit Einheimischen, die sich wie wir beim Bade erfrischten, verbracht. Trotz unseres Hungers konnten wir das reichliche Essen nicht gaenzlich verzehren. Nach einigen Minuten kam grosse Bewegung in die sechs Bettler vor der Tuer, der Tellerwaescher hatte ihnen unsere Speisereste vorgesetzt und verbissen kaempften sie um die groessten Happen. GEDANKEN und Traeume ueberwinden Zeiten und Raeume.Erleichtert erkannte ich bei der Morgendaemmerung eine Wende zu Schoenwetter. Noch stand der Horizont im leichten Feuchtigkeitsdunst des abgezogenen Gewitters, als der Sonnengott Helios die Pferde vor seinen Feuerwagen spannte. Ein Schauspiel mit immer staerker werdender Beleuchtung begann. Gespannt starrte ich auf einen Berg am oestlichen Horizont der wie ein gekentertes Boot aussah und dessen Konturen sich immer schaerfer abzeichneten. Rechts neben ihm hing eine Nebelwand, links neben ihm in der Scharte lag ein Nebelschwaden, hinter ihm erschien von vier Gold umrandeten Silberwolken gezogen das Feuerrad und hob sich dann langsam von der langen geraden Gipfelkante des Berges ab um freischwebend seinen Tageslauf zu beginnen.
Die ersten
Felspassagen waren leicht zu ueberwinden, ich war
gerade im schwierigsten Steilterrain, da fiel
Nebel ein und es begann zu schneien. Die Mutter
aller Weisheiten im Gebirge ist; im richtigen
Augenblick umzukehren, auch wenn man sich
kurz vor dem ersehnten Ziel befindet.
WILLKOMMEN UND ABSCHIED AM
SCHREIN
An
der Umkehrstelle befestigte ich an einer
Zinne, das Willkommen Schild mit dem Wandrer
Gipfel Buch, und fuehlte dass dieser
unbekannte Berg, ein wichtiger Bestandteil
meines kuenftigen Lebens werden wird. Wie
durch ein Wunder oeffnete sich kurzweilig die
Nebeldecke und gab den Blick auf die Hochebene
frei, die Sonne kam hervor, dann jedoch wurde
ich wieder eingehuellt in den grauen Schleier.
Obwohl ich mein Ziel den Gipfel nicht erreicht
hatte, erfuellte mich ein bisher unbekanntes
Gluecksgefuehl und gut gelaunt fuhr ich mit
den Firngleitern zurueck in das Obere
Katschbachtal.
- 15 -
Wenn dir die LIEBE das Hoechste im Leben ist,Die Morgenroete entzuendet auf den Felsaltaeren Kerzen, hoch in der Himmelsphaere erscheint eine mystische Glut. Sie ergreift die hoechsten Gipfel und steckt, ueber die weissen Klippen waelzend, das geheimnisvoll in flammenden Purpur auf lohende Eisgefilde in Brand. Violette Nebel liegen in der Tiefe und veilchenblaue Duenste steigen auf, dort wo sie in das himmlische Feuer quellen, verwandeln sie sich, die Gipfelkette um brauend, zu gluehenden Daempfen. Der Himmel faerbt sich langsam im daemmernden Widerschein. Wie Fanale flammen die Zinnen, die Gluten erblassen, ploetzlich schiessen goldene Pfeile auf den unbekannten Felsenberg. Die lauschende Seele vernimmt in dieser Feierstunde das sanfte Brausen der Schoepfung. Noch ist die Sonne dem Auge verborgen, aber ihr flutendes Gold umfaengt das Suessleiteck und die Sauofenspitze und laesst sie im Morgenrot erstrahlen. Rosenblaetter - Wolken ueberziehen den gesamten Horizont, dann erscheinen Feuerstreifen und das Rund des koeniglichen Tag Gestirnes entsteigt mit einer silbernen Wolkenkrone dem Horizont. DER SCHREIN vom Lager
Reichascharte BILD: 04 DER SCHREIN
MIT SUESSLEITECK vom Lager Reichascharte
BILD: 05
- 16 - Ich stand
vor meinem Nachtlager auf der Traumebene am
Fusse meines Berges und betrachtete das Wunder
der Naturerscheinung, in banger Erwartung der
vor mir liegenden Besteigung. Es war ein
Erlebnis in einem Ausmass, wie man es nur einmal
im Leben haben kann.
Die letzte Botschaft vom
Dramatiker Fritz
Hochwaelder 1911 - 19861022, war ein Zitat
von Gottfried
Keller
Ob in der Mitte, links oder rechts,
der Terror wird immer sinnlos bleiben und zu einem
Krieg fuehren. Die Menschheit riskiert Kopf und
Kragen fuer die Ruestung zu ihrem Untergang.
Deshalb taucht immer wieder die Frage auf:
Ist der MENSCH dazu bestimmt elend zugrunde zu gehen und das noch durch sich selbst?Die Natur hat keinen Willen, sie ist keine Person, sie leidet nur unter unserem Tun, sie kann sich nicht wehren wenn wir sie zerstoeren. Trotzdem hat sie ein Eigenleben, in ihr waechst der Stammbaum der Menschen, auf dem nach Darwin die Vorstufe unserer Urahnen, naemlich die Affen, heute noch sitzen. An die
Hoffnung, eines noch guten Kerne der
Menschheit zu glauben, hilft der ewig
weiterlebende Geist der Bergsteigermutter Frau
Katharina Ditz und Carl Hermann.
Mit Trauer dachte ich an ihn, zu dessen
Gedenken ich diesen Berg besteigen werde,
an Carl Hermann. Er war ein ehrlicher und
offener Mensch, der trotz seiner
kuenstlerischen Groesse, oder vielleicht
gerade deswegen, oder weil er seine
Zuneigung zur Natur und zu den Menschen
nie verlor, in seiner Asche wird er wieder
in seine Heimat zurueckkehren.
- 17 -
Dies
waren meine Gedanken als ich den Bergruecken
entlang stapfte, um den Berg auf dessen Gipfel
zu stehen mein heiss ersehntes Verlangen, gleich
einer Seelenwanderung, war.
- 18 -
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- 20 -
- 21 -
Die
Musik gleicht einer Seelenlandschaft, die
hohen, leuchtenden Gipfel sind dort, wo
alles Selige und Heitere ist, wonach das
Herz sich sehnt. Die edlen Schatten der
Melancholie jedoch lagern auf dem Weg in
die Tiefe. Eine beschwingte
Seelenwanderung fuehrt in bewegten Kurven
vom tiefen Tal der Traeume hinauf zu den
lichten Hoehen der Seligkeit. G - D -G
- FIS - G - A Ein
Thema aus dem Lebenslied von Franz Schubert
ging mir nicht mehr aus dem Sinn als ich bei
trueben Wetter durch das obere Katschbachtal
wanderte und es rechts auf einer mit
schneebedeckten Rinne verliess.
DER SCHREIN IM TAUERNFUEHRER 1948
wurde der lange Zeit als unersteigbar geltende
Feslklotz des Schreins erstmalig von Buchenauer
und Hans Fruhmann erstiegen. Fuehrer
Schladminger Tauern von Peter Holl, 2.
Auflage, 72. Trapezfoermiger
Felsklotz zwischen Suessleiteck SO
Grat und Sauofenscharte. Reiner Klettergipfel. 767
Suedwestrippe P.Holl, 19600818, im Abstieg II
(kurz), I. 100m.
Zugang: Von der Rudolf Schober Huette, vorwiegend weglos, ueber Grashaenge in beliebiger Wegfuehrung 2 Std. Fuhre: Einstieg in der Schuttrinne, die zur Scharte zwischen dem Schrein und Suessleiteck hinaufzieht, etwa 40 m unterhalb der Scharte. Eine rinnenartige Mulde empor und von ihren oberen Ende nachts rechts auf die Rippe. Diese empor, dann ueber die oberhalb befindliche Flanke zum obersten Westgrat. Auf ihn zum Gipfel. 768 Ostgrat Lotte Buchenauer, Hans Fruhmann, 19480515 III (kurz), II. Fuhre: Einstieg am Beginn des Grates (hierher ueber den Kamm von der Sauofenscharte). Zuerst immer ueber den zerrissenen Grat unschwierig bis vor einen glatten Aufschwung. Dieser wird ueber ein Band rechts umgangen. In Kuerze unter den gewaltig ueberhaengenden Gipfelblock. Unter ihm nach rechts und gerade ueber Rasen und Bloecke zum Gipfel. 769 Ostgratkante Dr. Sperka und Gefaehrte, 19760926 III. 40m Fuhre: Auf 768 bis dorthin, wo der Grataufschwung rechts ueber ein Band verlassen wird. Nun immer durchwegs laengs der Gratkante zum Gipfel.770 Westgrat L. Buchenauer, H. Fruhmann, 19480515, im Abstieg. III. 60m. Einstieg in der Scharte zwischen Suessleiteck SO Grat und Schrein. Nun direkt an der steilen Gratkante empor zum obersten waagrechten Gratteil und ueber ihn zum Gipfel. Fuehrer Niedere Tauern von Peter , 4. Auflage, 1982. Das alte Gipfelbuch (Reste davon),
befinden sich in der Rudolf Schober Huette. Bitte
das Gipfelbuch immer gut, versorgen. Danke Hans
Hoefl, 19830823 Reinfried Strobl OEAV, 19830827
Von der Rudolf Schober Huette, bei herrlichem
Wetter, mit der Tochter Tanja den Gipfel
erstiegen, weiter gehts aufs Suessleiteck. Tanja
und Hans Hoefl OEBRD, 19830828 Hans Kollau, Helmut
Moser OEAV OEBRD Murau, 19830924 Dr. Hans Karner
Sankt Peter, 19840804
Nur wer die Gipfel der BERGE erstiegen,ANMERKUNG: Herr Streicher ist der Obmann der Hoehlenforscher Schladming des OEAV; ich lernte ihn bei der Feier zu seinem 40. Geburtstag im Zinkwandbiwak kennen. Er hat die Zinkwandlesung im Jahre 1990 entscheidend mitgestaltet. In den Jahren 1984 und 1985 werden im Dachsteinloch und in der HOCHGOLLINGNORDWAND, mit den Hoehlenforschern von Schladming und Lungau, Lesungen abgehalten. In der Annahme, dass dieser Berg keinen Namen hat, wollte ich ihn Carl Hermannstein nennen und das Wander Gipfel Buch hinterlegen. Die Bergfreunde des Schreines, moegen mir es gestatten, dem Westgipfel dieses Berges, den Vornamen Hermann zu geben. 19861207 15:00 ... 1948 wird der lange Zeit als
unersteiglich geltende Felsklotz des Schreins
erstmalig von L. Buchenauer H. Fruhmann
erstiegen... Aus dem Alpenvereinsfuehrer Niedere
Tauern von Peter Holl, 2. Auflage, 1972.
So frueh bin
ich noch nie aufgestanden, hoechstens schlafen
gegangen: Es ist Mitternacht. Zu Fuss schlendere
ich in die noch hell erleuchtete Stadt und
beziehe Posten vor dem Leykamhaus in der
Stempfergasse. Nach und nach finden sich
Leidensgenossen ein, und auch mein Berggefaehrte
Hans kommt Haken rasselnd wie ein Krampus heran
geklirrt. Heute haben wir ein ganz besonderes
Fahrzeug, das uns zu den Schladminger Tauern
bringen wird: Ein Zeitungswagen. Die
oeffentlichen Verbindung ins obere Murtal waren
fuer unser Vorhaben nicht guenstig; mit dem
Zeitungstransport, der um ein Uhr nachts
startet, koennen wir bis Unzmarkt kommen, dort
in einen Linienbus umsteigen und die Rudolf
Schober Huette rechtzeitig fuer die Pfingsttour
erreichen. Mich interessiert dazu noch der
Alltag der Zeitungsmenschen, der in dunkler
Nacht beginnt; wenn ich mit dem Lieferwagen
fahre lerne ich ein Stueck davon kennen.
Das Fahrzeug erweist sich als ein wahrer Schrecken Kuebel. Zugluft wie in einem Vogelhaus, das Licht sticht in unsere schlaftrunkenen Augen, der Wagen schlingert, und Hans der zusammengerollt neben mir liegt, bohrt mir bei jedem Hupf des Wagens seine spitzen Knochen ins Fleisch. Mein Ruecken stosst an eine unbequeme Lehne, und an meinen Rippen bildet sich ein Wulst, den ich sonst nur beim Kamin klettern kenne, wenn das Seil reibt und drueckt. In Unzmarkt fallen wir erleichtert aus dem Gefaehrt und versuchen auf einer Parkbank einen Teil des entbehrten Schlafes nachzuholen. Doch es ist schon lichter Tag; bald geben wir die Schlafversuche auf und studieren mit mueden Augen die Landkarte der Schladminger Tauern. Die Rudolf Schober Huette erschliesst ein eigenartiges, wenig bekanntes Bergland im Sueden und Osten dieses Gebirges. Die Gipfel sind hoch, gegen 1600 m ansteigend, und tragen merkwuerdige Namen: Suessleiteck und Sauofen, Krautgarten und Hasenohrspitz, Federweissspitze, Windschnurspitze und Predigtstuhl. Dazwischen viele Seen in Farbstufen zwischen Blau und Gruen, dunkle Zirbenhaine und weit gedehnte Haenge vor den scharf geformten Gipfeln. Doch wir waren nicht um der Stimmung willen gekommen. Eine Traversierung mehrerer Grate und Gipfel lag uns im Sinn: Der Suedostgrat des Suessleitecks mit Ueberschreitung des sogenannten Schrein. Der Schrein ist ein sehr grosser Gratturm, man kann ihn getrost einen eigenen Berg nennen. Schrein heissen im Volksmund auch anderer Gipfel dieser Gegend nach ihrer kastenartigen Form: Das Schreinl im Plannerkessel oder der Talkenschrein in den Woelzer Tauern (Dalken = eine Art Pfannkuchen). Der Schrein im Suessleiteckgrat ist der steilste und wildeste dieser Bergkaesten. Er war noch nicht erstiegen. Wir waren gut geruestet fuer ihn und hatten sogar Felshaken mitgenommen. Der
endlich eingetrudelte Autobus ist bereits bis
zum Dach mit Passagieren vollgestopft, doch
Bergsteiger finden immer noch einen Fussbreit
Platz zum Stehen. Gegen das Zeitungsauto ist
er ein Luxusgefaehrt! in Murau, dem
gotischen Staedtchen der Steiermark, haben wir
wieder Aufenthalt bis zum Anschluss nach
Krakaudorf. Dunkle Wolken ueber den
Tauerntaelern. Es regnet leicht. In Krakaudorf
muss mir Hans, Kunstmaler von Beruf, unbedingt
die Holzkassettendecke in der Pfarrkirche zeigen
120 handgemalte Bilder aus den Jahre 1534 -, und
in der nahen Filialkirche St. Ulrich bewundern
wir ausser der ebenfalls bemalten Holzdecke noch
einen der schoensten Renaissance Altaere des
Landes. Bis dorthin noch etwas verschlafen,
werden wir nun hellwach und bekommen Augen fuer
unsere Umgebung. Wir sind in der Krakau, einer
Hochebene, die sich in einer Lage von 1100
bis 1300 m Seehoehe von der Steiermark in den
Lungau zieht. Die Krakau ist auch heute noch, im
Zeitalter der Bergstrassen, etwas abgelegen,
obwohl es gute Unterkuenfte und viele
Bemuehungen um den Fremdenverkehr gibt. Ein
Naturpark Tauern
Sonnseite ist seit 1972 in
Vorbereitung. Doch es ist kein Durchzugsgebiet;
abseits von der Hauptstrasse liegend fuehren nur
Nebenstrassen dorthin, und die Soelker
Passstrasse, ein recht alpiner Uebergang, ist
nicht ganzjaehrig befahrbar. Aber diese relative
Unerschlossenheit hat der Krakau nicht
geschadet; im Gegenteilen. In ihren
Gebirgswinkel hat sich echtes Volkstum mit
uralten Sitten treu bewahrt. kaum anderswo in
der Steiermark oder in Salzburg haben sich alte
Braeuche so rein erhalten wie in diesen
verborgenen Tauernbergen und Taelern zwischen
Mur und Enns. Dieses hohe Bergland, Sonne
gesegnet wie die nahe Stolzalpe, wo die meisten
Sonnenstunden in Oesterreich gemessen werden,
strotzt noch vor Kunstschaetzen. Man begegnet
ihnen auf Schritt und Tritt in Kirchen und
profanen Bauten, aber auch in Kapellen,
Bildstoecken und Marterl. Hans laesst sich sogar
dazu hinreissen zu behaupten, dass hier jeder
Heustadel kuenstlerisch gestaltet ist. Er
beweist es mir auch und macht mich auf die
huebschen Doppelfenster der Scheunen oder auf
kunstvoll geschmiedete Fenstergitter aufmerksam.
Wie bist denn du
da hinueber gekommen ? Jedenfalls - geflogen bin ich nicht
so wie du!Angeregt, ja fast aufgeregt von diesen Erlebnissen, spaeter wieder still geworden im Anblick der riesenhaften Berge um uns, wandern wir das Straesschen ins Etrachtal hinein. Die Schultern schmerzen von der Last der schweren Rucksaecke - wir werden Selbstversorger auf der unbewirtschafteten Schutzhuette sein. Doch bald liegt der Etrachsee vor uns, von einem fast weissen Blau. Baumgruppen stehen wie schwarze Striche vor dem hellen Schnee der Haenge. Die Ufer sind ueberschwemmt; wir waten durch grosse Lacken, die von Fischen wimmeln. Hans, der sich auf allerlei Pfadfinder Kuenste versteht, faengt welche mit der Hand, besichtigt sie und wirft sie gleich wieder ins Wasser. In mir regt sich Hunger und hausfraulich moerderische Anwandlungen. Warum wirfst du unser Mittagessen wieder Weg ? Sie haben mich so lieb angeschaut, da hab ich sie wieder schwimmen lassen muessen! Beim Jaeger bitten wir uns den Huettenschluessel aus. Die Bergwiesen sind weiss bestickt, mit Enzian und Anemonen. Den starken Wildbach ueberlisten wir auf einer halb eingebrochenen Schneebruecke. Wir queren Lawinenreste, steigen ueber Baeume, die geknickt sind wie Zuendhoelzer. Die kleine Schoberhuette - ganz aus duftendem Zirbenholz in einem Zirbenwald erbaut - ist abweisend kalt, doch binnen einer halben Stunde hat Hans ein hoellisches Feuer im Herd zustande gebracht, und ich habe ein Festmahl gerichtet. Draussen zieht silbern der Nebel, als wir uns frueh zur Ruhe legen. Wir schlummern bis weit in den Pfingstmorgen hinein, gute zwoelf Stunden. Ich stehe als erste auf, muss aber den noch immer verschlafenen Hans mit dem Eispickel aus dem Bett treiben. Seine Proteste helfen nichts - ich ziehe ihn hinaus vor die Huette, und barfuss laufen wir ueber die taunassen Wiesen zum Bach. Da steht der Schrein ueber dem Morgennebel Schnee behangen, ein scharf gezeichnetes Trapez. Alle unsere Erwartungen sind noch uebertroffen. Dass ist ein richtiger Berg, kein Gratturm! Bald versinkt die Erscheinung wieder im Nebelgrau. Doch fuer uns gibt es kein Zoegern mehr. Schnell werfen wir etwas Proviant und die notwendige Ausruestung in den Rucksack, fruehstuecken in Eile und sind schon unterwegs. Hans vergisst den Eispickel und muss deshalb zuruecklaufen. Dies benutze ich um ueber die schief haengende, schmierige und vereiste Bachbruecke zu kriechen. Hans, der Pedant haette gewiss an meiner Haltung was auszusetzen gehabt! Dafuer faellt er beinahe in das hochgehende Wildwasser, weil ihm der Schwebezustand der Bruecke nicht aufgefallen ist. Erstaunt misst er mich:
Auch
entlang unserer Steigspur graebt sich ein Bach
seine Bahn. Wir verlassen das nasse Element
und steigen lieber weglos ueber kahle Haenge.
Nur Islaendisches Moos bildet dort rauhe,
kratzige Teppiche, in denen der Fuss aber auf
angenehme Weise versinkt. Steiler Schnee,
gefrorene Seen: Das obere Etrachtal. Der
Schrein zeigt sich nicht mehr. Auch der
Sauofen, unser naechstes Ziel, ist in der Nebelmilchsuppe
kaum zu erkennen. Trotzdem finden wir mit
gutem Spuersinn das markante Felsband, den
Anstieg zur Guensterscharte. In den
Schladminger Tauern verlangen sogar Normalwege
ein gutes Mass an sicherem Tritt. Einige
Vorgipfelue des Sauofen umgehen oder
bersteigen wir muehselig. Von Zeit zu Zeit
reisst der Wind ein Fenster in den Nebel. Dann
schauen wir in Schnee gefuellte Kare hinab, wo
blau vereiste Seen liegen. Dunkle Gipfel
stechen spitz oder klotzig aus den Grau: Der
Schoederkogel, Eisenhutgrat, kaum bekannt und
fast nie begangen.
Wir traversieren ein steiles Schneefeld, das ueber eine Wand abbricht wie ein Gletscher. Es wird uns bald unheimlich zumute; lieber steigen wir durch eine Art Bergschrund in den Felsen. Gefaehrliches Gelaende - bruechiges Gestein sind zu queren. Wir sind ja nicht am gewoehnlichen Anstieg zum Sauofen, der leichter ist. Die vielen Waechten und Schneehaenge haben uns abgedraengt. Doch mit ausgiebiger Pickelhilfe, haben wir bald den nahen Gipfel gewonnen. Nun betrachten wir den nahen Schrein, unser grosses Problem. Was hatte ich nicht alles von ihm getraeumt in den letzten Wochen - von kinderleicht bis voellig unmoeglich, die ganze Skala selbst erfundener Schwierigkeitsgrade! Einladend sieht er nicht aus ! Im wilden Kaiser waere er bestimmt schon zum selbstaendigen Gipfel ernannt worden ! Wir sind kaum fuenfzig Meter von der Sauofenscharte entfernt, die wir im Nebel verfehlt haben. Auf einem waagrechten Schneegrat taenzeln wir an den Fuss des gewaltigen Klotzes, wie ihn Alfred Murauer nannte, der ihn seinerzeit umgangen hat. Aus der Naehe betrachtet, gliedert sich der Fels ihn Einzelheiten auf. Du der ist kletterbar ! Lass die Haken im Rucksack... Wir seilten uns an, ich ging als erste, hatte doch ich den Schrein ausfindig gemacht. Etwa zehn Meter hoch kletterte ich ueber Bloecke ueberwand einen huebschen Riss und erreichte ein Band. Hans kam nach. Noch eine heikle fast grifflose Platte. Sie machte auch Hans, den wir die Kletterkatze nennen, etwas zu schaffen. Dann loest sich die Gratschneide in Gras und Wohlgefallen auf. Auf dem flachen Gipfel legt Hans das Seil in den Rucksack. Fast bin ich enttaeuscht von der Kuerze des Aufstiegs und beginne schon nach einer Fleissaufgabe in den Waenden des Schreins zu suchen. Da sagt Hans der gerade einen Steinmann baut: Vergiss nicht - wir muessen noch hinunter, und zwar auf der anderen Seite ! Ich wandere nach vor bis an den nordwestlichen Abbruch. Und dort verschlaegt es mir den Atem: Der Absturz ist mindesten 50 - 60 m hoch. Dunkelgrau ist der Fels, von duftenden Flechten bewachsen. Beherzt greife ich zu, lasse mich an den Platten aus hartem, scharfem Kristallin Gestein hinab. Der Fels ist so rau, dass man fast daran haengenbleibt. Das gibt ein gutes Gefuehl der Sicherheit. In wenigen Minuten bin ich vor der Scharte, nach der sich eigentlich der Suedostgratweg des Suessleitecks aufbaut. Ich blicke zum Gefaehrten auf, der als kleines schwarzes Figuerliches hoch oben auf dem Schrein steht. Er ruft mit zu: Wie kommt man da runter ? Aha – auch er lasst sich von dem abschreckenden Tiefblick verblueffen. Zufrieden rufe ich hinauf: Steigst halt ab, wie ich ! Er tuts und singt dabei, also macht es ihm auch Spass. Die letzten Felsen zur Scharte sind das Schwierigste am Schrein. Ich bin froh nun den Gefaehrten bei mir zu wissen....Quelle: Verliebt in die Niederen Tauern (Auszug S.163-68) Lieselotte Buchenauer Herr
hat in den Schladminger Tauern, zwischen
Suessleiteck und Sauofenspitze, in 2420 m
Hoehe eine Gedenkstaette fuer, Carl
Hermann und Hans Leitenbauer
errichtet. An einem Holzstamm befindet
sich ein Metallbehaelter, der ein
Gipfelbuch mit einer Gedenkschrift an die
Obengenannten enthaelt. (Siehe Bild) Notiz
der Sektion Weitwanderer des OEAV in den
Mitteilungen.
Es gab eine Reaktion an den Vorsitzenden
Hr. Kaefer von Frau Buchenauer, sie hat
dies nicht besonders begruesst. Der
Schrein war mir damals namentlich noch
unbekannt. Da er nicht am Nordsuedweg
gelegen ist fand sie dies nicht
besonders angebracht. So ist dann aus
diesem Buch das Wander - Gipfel - Buch
WGB entstanden. Anmerkung: Die
Wintererstbesteigung blieb bewusst mir
vorbehalten.
19870418:
Karsamstag auf Katschbachtal Biwak ueber der
Baumgrenze Sonne 19:
Ostersonntag 02:00 Anstieg Reichascharte Schreinbesteigung, Abstieg mit dem Wander Gipfel Buch - 93 -
CARL HERMANNS NORD - SUED - WEG 13. Station 19940501 - 19940516 Erstes Schaudepot fuer Carl Hermanns Werke 20111109
NACHLASS / Der Wiener Star-Anwalt
Andreas Noedl zeigt einen Querschnitt
des Gmuender Kuenstlers in seinem
Privathaus. Andreas
Noedl im neuen Carl Hermann-Schaudepot
in Vitis.
GMUEND, VITIS / Vor 25 Jahren - am 11.
November 1986 - starb der Gmuender
Bildhauer Carl Hermann. Dutzende
Granit-Skulpturen im ganzen
Waldviertel erinnern heute noch an
sein kuenstlerisches Schaffen, mit dem
sich Hermann als Pionier der Land-Art
einen Fixplatz in der Kunstgeschichte
gesichert hat. Der
Wiener Star-Anwalt Andreas Noedl und
seine Gattin Anna investieren seit
Jahren viel Geld und Zeit, damit der
Nachlass von Carl Hermann nicht in
Vergessenheit geraet. Aus diesem Grund
brachten sie auch das Haus des
Kuenstlers am Rande der Blockheide in
Schuss, erstellten eine eigene
Carl-Hermann-Website mit
vollstaendigem Werksverzeichnis und
schufen jetzt ein Schaudepot im
Noedl-Privathaus in Vitis.
Hier in Vitis zu sehen ist ein Querschnitt aus dem Schaffen des Gmuender Kuenstlers: Entwuerfe des Heidemaennleins oder der Skulptur Der Zufriedene ebenso wie die fruehe Plastik Der Berggeist, ein Hinterglas-Kreuzweg oder das Originalschriftstueck von Gebet um Freiheit - ein Gedicht, das Hermann in nationalsozialistischer Haft als zum Tode Verurteilter schrieb. Es ist nur ein Bruchteil des kuenstlerischen Nachlasses von Carl Hermann zu sehen, aber ein kompakter Ueberblick ueber die Bandbreite seines Schaffens, fuehrt Andreas Noedl aus. Besichtigt werden kann das Schaudepot nur nach Voranmeldung E-Mail. 2012 wollen die Noedls die Bemuehungen um Carl Hermanns Vermaechtnis auch in Gmuend weiter intensivieren - dort, wo der Bildhauer Jahrzehnte lang lebte und so viele unverwuestliche Spuren in der Landschaft hinterliess wie nirgendwo sonst. Wir wuerden uns freuen, Partner fuer eine Zusammenarbeit in Gmuend zu finden, appellieren die Noedls an Entscheidungstraeger, Investoren und Aktive in Oesterreichs nordwestlichster Bezirkshauptstadt. www.carlhermann.at von Daniel Lohninger Nach der Erschaffung der
Welt hatte Gottvater noch viel zu
arbeiten. Er grub tiefe Graeben, damit
das Wasser abfliessen konnte. Berge
versetzte er dorthin, wo sie ihm
notwendig erschienen. Er pflanzte Baeume
und Straeucher und schliesslich schuf er
die Tiere.
Eines Tages wanderte der
Herrgott ueber den Manhartsberg nach
Westen. Viele kleine und grosse Steine
lagen in der Gegend umher und erregten
sein Missfallen; er wollte sie einsammeln.
Gleich band er ein blaues Fuertuch
um und begann mit der Arbeit In der Gegend
der heutigen Blockheide war sein Fuertuch
schon voll, und die Steine hatten ein
ordentliches Gewicht Ploetzlich riss das
Band des Tuches, die Steine fielen auf die
Erde und rollten auseinander. Es daemmerte
schon der Abend, und der Herrgott war
muede, liess die Steine liegen und ging in
den Himmel.
Am naechsten Tag schuf Gott
die Menschen. Auf die Steine in der
Blockheide hatte er vergessen und sie
blieben bis zum heutigen Tag dort liegen.
So soll die Blockheide
entstanden sein. Der Teufel zog wieder
einmal durch die Gegend und wollte die
Seelen der Leute verderben, aber ueberall
wurde er abgewiesen. In Grillenstein
gewaehrte man ihm kein Nachtlager. Wuetend
verliess er in den Abendstunden den Ort.
Am Ortsende entdeckte er auf einer
Waeschestange eine Tuchent und einen
Kopfpolster Ei, wie gewunschen, diese Dinge
kann ich gebrauchen, sagte er;
nahm die Tuchent unter den rechten Arm und
den Polster unter den linken. Dass er von
den Grillensteiner Webern ueberlistet
wurde, ahnte er nicht, denn im Federbett
waren nicht nur Daunen, sondern auch
viele, viele Floehe.
Um ruhig und ungestoert
schlafen zu koennen, wollte er sein Lager
nicht in der Naehe der Haeuser aufschlagen,
sondern draussen in der Blockheide. Bald
fand er einen Heuhaufen und er freute sich
hoellisch auf sein weiches Nachtlager. Muede
war er, und so schlief er gleich ein. Doch
nun erwachten durch die Waerme die Floehe,
verliessen das zerschlissene Federbett und
verschanzten sich im dicken Fell des
Teufels. Das Ungeziefer begann Luzifer mit
allen Kraeften zu beissen und zu zwicken.
Aus war es mit seinem Schlaf die Qualen
waren bald nicht mehr zu ertragen. Der
Teufel sprang auf, kratzte sich mit seinen
langen Naegeln und kochte vor Wut Alles half
nichts, und jetzt schrie er; Zu Stein
soll dieses Bett werden! Darauf war er
verschwunden. Seit dieser Begebenheit gibt
es in der Blockheide das Teufelsbett.
Quelle
Jeder Weg
in unbekannte Gebirge bestaetigte die alte
Erfahrung, dass das Hoechste und das
Tiefste Granit sei, dass diese Steinart,
die man nun kennen und von anderen
unterscheiden lernte, die Grundfeste
unserer Erde sei, worauf sich alle
uebrigen mannigfaltigen Gebirge hinauf
gebildet. In den innersten Eingeweiden der
Erde ruht sie unerschuettert, ihre hohen
Ruecken steigen empor, deren Gipfel nie
das all umgebende Wasser erreichte. So
viel wissen wir von diesem Gestein.
Aus bekannten Bestandteilen, auf eine geheimnisvolle Weise zusammengesetzt, erlaubt es ebenso wenig seinen Ursprung aus Feuer und Wasser herzuleiten. Hoechst mannigfaltig in der groessten Einfalt wechselt seine Mischung ins Unzaehlige ab. Die Lage und das Verhaeltnis seiner Teile, seine Dauer, seine Farbe aendert sich mit jedem Gebirge, und die Massen eines jeden Gebirges sind oft von Schritt zu Schritte in sich unterschieden und im ganzen doch wieder immer einander gleich. Die Betrachtung und Schilderung des menschlichen Herzens, des juengsten, mannigfaltigsten, beweglichsten, veraenderlichsten, erschuetterlichsten Teiles der Schoepfung, hat mich zu der Beobachtung des aeltesten festesten, tiefsten, unerschuetterlichsten Sohnes der Natur gefuehrt. Ich fuehle die ersten, festesten Anfaenge unseres Daseins, ich ueberschaue die Welt, ihre schrofferen und gelinderten Taeler und ihre fernen fruchtbaren Weiden, meine Seele wird ueber sich selbst und ueber alles erhaben und sehnt sich nach dem naeheren Himmel. Goethe Wer bei
Grillenstein oder Amaliendorf im
noerdlichen Waldviertel die Landschaft
durchstreift, wird sich dem Zauber der
sanft gerundeten mit Fichten, Birken und
Foehren bewachsenen Berge kaum entziehen
koennen. Fast fremd in dieser herben Natur
wirken vereinzelte Wacholderstraeucher.
Eine leicht huegelige Landschaft von
nordischem Heidecharakter. Besonders
auffallend sind die sogenannten Restlinge,
eine grosse Zahl durch Erosion
absonderlich geformter Granitbloecken, die
zum Teil mehrere Meter Durchmesser
aufweisen und bereits in sehr frueher Zeit
Eigennamen, wie Pilzstein,
Christophorusstein, Franzosenstein,
Teufelsbrotlaib, Warzenstein, erhalten
haben. Auf den Hoehen
tuermen sich zwischen Baeumen kahl oder gruen
mit Moos ueberwachsene gewaltige Felsen aus
Granit.
Aus Feldspat, Quarz und Glimmer besteht dieses harte kristalline Gestein des Waldviertels, das als aeltestes der Welt gilt. Was wir wahrnehmen ist nur die raue Oberflaeche eines harten Gesteinsrumpfes, der sich hartnaeckig der unermuedlich Kraft des Wassers, der sprengenden Wirkung des Eisens und dem aetzenden Frass der Humussaeure widersetzt und mit den Kampf mit den Elementen doch - wenn auch sehr, sehr langsam - nachgibt. Die Verwitterung breitet sich von dem urspruenglichen Netzwerk vieler paralleler und sich kreuzender feiner Risse aus. Sie vergroessert diese Risse zu Spalten und dann zu breiten Klueften. Besonders an den Schnittlinien rundet sie die Risse, so dass diese sackaehnlichen Gebilde uebrigbleiben. - 95 -
Ein Produkt dieser
Sackverwitterung sind die Wackelsteine,
monstroese oft ueber hundert Tonnen schwere
Granitbrocken, deren Unterlage bis auf einen
schmalen Sockel weg gewittert ist, so dass
eine Person sie in langsame Schaukelbewegung
versetzen kann. Andere ziemlich skurrile
Verwitterungsformen findet man in den
Schalsteinen, wie zum Beispiel den Teufelssitz
unweit von Amaliendorf. An diesen Steinen
sehen wir, dass kleine Kraefte, - wenn sie
lange genug wirken selbst das Festeste und
Dauerhafteste zu neuen Formen umbilden. Diese
natuerlichen Vorgaenge erscheinen und nur
deshalb so erstaunlich, weil sie so
unvorstellbar langsam ablaufen, - ein
merkwuerdiger Gedanke in unserer schnell
lebigen Zeit -!
Den Maler und Graphiker Ernst Steiner faszinieren diese Felsen wegen ihren bizarren, urtuemlichen und noch nicht differenzierten Formen. Sie sind wie er sagt: In besonderem Masse dazu geeignet, unsere Phantasie anzuregen und die Bereitschaft zu schaffen, Bilder unserer Seele in sie hinein zu traeumen. Wer in Anbetracht des staendigen Abschiedsnehmen muessen lebt, der verspuert das umso schmerzlicher angesichts dieser steinernen Zeugen, die gleichsam aus der Ewigkeit in unser kurzfristiges Leben hineinragen. Fuer Steiner sind die gewaltigen Felsen so etwas wie Bindeglieder zwischen den kurzlebigen und vergaenglichen Erscheinungsformen der Natur und der Ewigkeit. Rolf Gutdeutsch Fahrt mit der Nostalgie
Schmalspurbahn von Gmuend nach St. Martin, bei
den Klaengen der Ortskapelle wurde am
Hauptplatz ein Maibaum aufgestellt.
MAIBAUMAUFSTELLUNG IN ST. MARTIN
auf Nebelstein DER
NEBELSTEINGIPFEL
Nord Sued Wanderweg 05 WEGBEGINNSTEIN
von Carl Hermann bei Sonnenuntergang
auf Biwak Watzenstein Mittel
Carl
Hermann Notunterkunft
1600 m. Lavanttaler Alpen. Skizze
Karten: OEK133,fundb132 Selbstversorger,
Zutritt mit AV Schluessel. 8 Lager Zum
Hans Prosl Schutzhaus
930 hm Aufstieg, 900 hm Abstieg, 20
km, 5 Std. Besitzer:
OEAV S. Weitwanderer. A-1160 Wien,
Thaliastr. 159/3/16 Tel. 01/4938408 weitwanderer
Zur Information fuer neu hinzu gekommene Mitglieder sei erwaehnt, dass Carl Hermann Gruender und 1. Vorsitzender der Sektion Weitwanderer sowie Mitbegruender der oben genannten Sektion Waldviertel war und beim Bau der Nebelsteinhuette noch selbst Hand anlegte. Ende der sechziger Jahre reifte in Hermann der Entschluss, einen Nord-Sued-Weitwanderweg zu schaffen, was ihm auch - nach Oberwindung vieler Schwierigkeiten - schliesslich gelang. Mittlerweile besteht dieser Weg ueber 33 Jahre, und bereits tausende Weitwanderer konnten sich von der Schoenheit und Vielfalt der Landschaften, die er durchzieht, ueberzeugen. Carl Hermanns Idee entsprang auch die Planung und Anlage der Pilgerwege Weitwanderwege 06 nach Mariazell. Neben der Schaffung von zahlreichen bildhauerischen Werken war er auch wesentlich am Zustandekommen des Naturparks Blockheide beteiligt, und seiner Tatkraft ist es zu verdanken, dass nach seiner Planung -, unter Mithilfe mehrerer Weitwanderer die Pauluskapelle auf der Weinebene entstand, in der dann nach seinem Ableben am, 19861111, seine Urne wunschgemaess am, 15. August 1987, beigesetzt wurde. Schon zu seinen Lebzeiten wurde - so wie auch bis heute - an jedem 15. August in der Pauluskapelle eine Messe fuer alle verstorbenen Weitwanderer abgehalten. Quelle OEAV Sektion Weitwanderer Mitteilungen 4/2003 NEBELSTEIN EIBISWALD Carl Hermann GEDENKEN NEBELSTEIN 1017m Ein Auslaeufer des Boehmer Waldes mit einer Schutzhuette in Gipfelnaehe, Beginn des Suedweges Oesterreich
ZUM GELEIT
Dem
Vater der Weitwander Bewegung,
dem
Errichter des Nord - Sued Weges,
dem
Gruender der OEAV Sektion
Weitwanderer,Gluecklicher! Im Reich der Natur, Denkt nicht an Zeit und an Ziel, Vogel singen, vergessene Uhr, Um zu gehen so lang man will. dem Bildhauer Carl Hermann zum Gedenken gewidmet jeweils am der Beginn der Suedweg Begehung Oesterreich 19945 (1) 199506 (2) - 96 -
ZUM GELEIT
Es stimmt beruhigend, wenn wir einmal
in der Frueh dem Gesang der Voegel lauschen,
abends einen Rehbock beobachten, der mit
Vorsicht teils auf Brautschau oder aus Angst
vor dem Jaeger am Waldrand aeugt? Wuerde unser
Herz nicht hoeher schlagen, wenn wir sehen,
dass eine Rehgeiss mit ihren Kitz auszieht,
das hinterher stolpert, weil es die Laeufe
noch gar nicht richtig tragen? Wuerden wir uns
nicht freuen, wenn wir bemerken, dass ein Hase
gemaechlich zum Kleefeld hoppelt oder Voegel
immer wieder angestrengt Futter fuer ihre
Jungen suchen?
Bei der Wegabzweigung in das Joachimstal
traf ich mit Fritz
Peterka zusammen, er
war imWie fremd wuerde der Lockruf eines Kaeuzchens oder einer Eule in unseren Ohren klingen! Maeuschen still waere unser Verhalten, wenn auf unser Wanderung einmal der Fuchs auftaucht! Wie waere es, wenn wir bei klarer Nacht einmal den Sternenhimmel betrachten? Alle diese Naturbeobachtungen sind Erlebnisse, welche jedem Nord Sued Wanderweg - Wanderer geboten werden, wenn er keinen Rekord in der Gehzeit aufstellen will. Carl Hermann Auszug aus dem Buch Der Weg ist das Ziel.
Vom 26.3. - 4.9.1994 unterwegs und hatte bisher nach 38 Tagen 2189 km zurueckgelegt. Herr Peterka,
Geburtsjahrgang 1950, hat bereits im Jahre
1988 anlaesslich 10 Jahre Zentralalpenweg 02 1978
- 1988, die erste Solo - nonstop -
Begehung Feldkirch - Hainburg, in nur 27 Tagen
1250 km, 60.000 Hoehenmeter durchgefuehrt, ist
Oesterreichs faehigster Weitwanderer.
QUELLE: ZENTRALALPENWEG 144 Seiten mit
52 Farbbildern und 65 Tourenskizzen ISBN
3-7031-0637-9 von Fritz Peterka. SOLO -
ALPIN - EXTREM ISBN 3-900451-14-0 von
Fritz Peterka OEAV Wienerland PF 33 2103
Langenzersdorf.
In Karlstift beim
Stierhuebelteich hatte ich
Orientierungsschwierigkeiten, nach der
ungewollten Umrundung des Teiches kam ich
wieder zum Holzhauermuseum, meinen
Ausgangspunkt.
Neuer Nord Sued
Wanderwegfuehrer: Seite 35 Zeile 14/15/16 in
etwa 10 Minuten erreichen wir die Strasse
Liebenau - Arbesbach und gehen auf ihr bis zu
einer einer Kapelle rechts der Strasse.
Bei der Abzweigung ging ich falsch rechts der Strasse, wenn man links geht, sollte man zu der Kapelle rechts der Strasse kommen, einige Steine erinnern an den Kapellen Standplatz. Biwak im Wald vor Arbesbach Sonne
- 98 -
Nach Arbesbach befindet sich
in einem kurzen Waldstueck ein Baummarterl mit
einem Hinterglasbild des gekreuzigten Jesus
von Carl Hermann, im Neuer Nord Sued Wanderwegfuehrer
nicht erwaehnt
DER GEKREUZIGTE
Hinterglasbaummarterl am Nord Sued Wanderweg
nach Arbesbach von Carl Hermann
NACH ALTMELON, SELTSAME FELSGEBILDE AM WEGESRAND GRANITBLOECKE AM WEGESRAND BILD: 34 DIE
ERSTE UEBERQUERUNG DES 15. MERIDIANS
OESTLICH VON GREENWICH DER
MERIDIANSTEIN BILD: 35
DER FRANZOSENSTEIN Unterhalb
des Wachtsteines, an seinem Auslaeufer,
liegt unmittelbar links von der Strasse
nach Schoenbach der Franzosenstein. Es
ist ein riesiger ovaler Felsblock, sein
Gewicht wird auf ungefaehr 100.000 kg
geschaetzt, der so schraeg auf seiner
Unterlage ruht, dass man glauben kann, ein
kleiner Stoss wuerde genuegen, um ihn
hinunterzustuerzen, dass dem nicht so ist, hat
ihm auch den Namen Franzosenstein eingebracht.
In der
Pfarrchronik ist darueber zu lesen
Als weitere Merkwuerdigkeit
wird am Fusse des Wachtsteinberges links von
der Schoenbacherstrasse, wo der alte Weg vom
Friedhof hinab in die neue Strasse
einmuendet, ein Stein geschildert, naemlich
ein ovaler Koloss, der sich so taeuschend,
fast seitwaerts auf einer abschuessigen
Unterlage befindet, dass es den Anschein
hat, als waere er mit einem leichten Ruck,
hinabzustuerzen sein, das ist aber
keineswegs so.
Die Probe haben so wirds erzaehlt, bei ihrer Invasion, zu Anfang dieses Jahrhunderts, die uebermuetigen Franzosen gemacht, indem sie sich bemuehten dem Stein den Gnadenstoss zu geben, doch sie mussten sich beschaemt zurueckziehen. - 99 -
Seit dieser Zeit
heisst er Franzosenstein und unzaehlige
Leute haben bis heute immer wieder
versucht, ihn zu bewegen, er ruehrte sich
aber keinen Millimeter. Doch
dazu gibt es noch eine kleine wahre
Geschichte: Bis vor einigen Jahren lebte in
der Naehe des Franzosensteines ein Rentner,
kein Riese, eher ein schmaechtiger Mann, der
aber das Mundwerk auf den rechten Fleck hatte.
Eines
Tages waren wieder einmal Schueler einer
Mittelschulklasse bei der Besichtigung des
Steines und die Burschen versuchten mit
lautem ho ruck, den Felsblock hinunter zu
bringen. Zufaellig kam unser Mann
vorbei, er blieb stehen und sagte: Ich bitt
euch Leutl, lasst mir den Stein in Ruh, ich
habe ihn heute schon dreimal wieder
hinaufgesetzt, ein viertes mal pack ichs
nimmer. Aus dem Buch Seltsame Geschichten
aus dem Waldviertel von Alois Engl
Ein Damm staute einst den
Ruegarsteich oder Kremsee bis Waltersschlag.
Er wurde 1574 abgelassen, weil die Nonnen
von Imbach
einen Dammbruch fuerchteten.
- 100 -
ZWEITES
SUEDWEGWANDERBUCH Buchwidmung:
- 101 -
Sonne Naechtigung in der KONTROLLSTELLE Nr. 7, SUEDWEG WANDER BUCH GASTHOF RENNER OTTENSCHLAG WIDMUNG
Bei
der Ortschaft Plessberg, eine Idylle
einer laendlichen Ansiedlung,
uebersah ich die Abzweigung nach links und
ging ueber Singenreith nach Elsenreith. Bei
der Ueberquerung des Baches in Singenreith
sah ich auf der Bruecke, nach langer Zeit
wieder drei grosse Ringelnattern.
DER HEILIGE ST.
MARTIN Hinterglasbaummarterl am Nord Sued
Wanderweg von Carl Hermann
Bittere Erfahrungen in den bekannten
Fremdenverkehrsorten lehrten mich, dass man
da der Weitwanderbewegung nicht gewogen ist.
Beide nach Spitz fuehrenden Markierungen
fehlen im Ortsbereich, ein Fragen
Spiessrutenlauf wurde zur Odyssee
im Regen zum sonderbaren
Kontrollstempelwirt. Haette ich alle
eingeholten Auskuenfte und Ratschlaege
beruecksichtigt, waere ich fuer den Rest
meines Lebens, in Spitz auf der Suche nach
dem Euroweg E6, bzw. Nord Sued Wanderweg.
- 102 - Sehr geehrte Herren vom
Markierungsgebiet Schoenbach - Ruine Aggstein
des OETK Baeckerstr. 16 1010 Wien Sehr
geehrter Herr Fremdenverkehrsobmann und
Gemeindesekretaer von Spitz! Um die
Wiederherstellung der fehlenden Markierung des
E06- bzw. 05 Weges in Spitz wird ersucht.
Mein starkes Verlangen war
eine so miserable Orientierungsgegend, die man
halt bei einer Wanderung irgendwie mit
verkraften muss, moeglichst schnell zu
verlassen. Es waere falsch wegen einiger
politischer Gehirnakrobaten, solche
Negativerlebnisse den Ortsansaessigen pauschal
anzulasten, ein wirklich netter Faehrmann
uebersetzte mich ueber die Donau. Mittel Biwak
Buchental.
Neuer Nord Sued Wanderwegfuehrer
SEITE 51
In dieses Rosengaertlein ein Felsvorsprung wurden Gefangene die kein Gestaendnis ablegten, ausgesetzt. Sie hatten nur die Wahl zu verhungern oder sich in die Tiefe zu stuerzen. In Melk sind am Weg durch die Stadt grosse Markierungsluecken. Sehr geehrte Herren vom OEAV Dorfnerstr. 7 Sektion 3390 Melk! Sehr geehrter Herr Buergermeister von Melk! Um die Wiederherstellung der fehlenden Markierung des E06- beziehungsweisezw. 05 Weges in Melk wird ersucht - 103 -
Am Rainstein befindet sich
ein Baummarterl mit einem Hinterglasbild von Carl
Hermann
(im Neuer Nord Sued Wanderwegfuehrer nicht
erwaehnt). DER HEILIGE ST. LEONHARD
Baummarterl am Rainstein
IN DER NAEHE DER RUPERTUS TROPFSTEINHOEHLE AM
OETSCHER VORDERE TORMAEUER Hoehlenfuehrer Kurt
Bachinger Kienberg
BAUMMARTERL
Hochberneckabstieg
Jausenstation
Vor Lackenhof kam ich von der Markierung ab, diesmal war es fuer mich ein Vorteil, denn ich hatte dadurch eine Wegverkuerzung und kam noch vor Einbruch der Dunkelheit zur Kontrollstation Nr. 18, dem Gasthaus Digruber Oetscherwiese. Auf meine Frage nach einer Unterkunft, sagte die Kellnerin: Sie muesse erst den Chef fragen und gab nach einer halben Stunde einen abschlaegigen Bescheid. Interessanterweise sollte sich die wortgleiche Szene in einem Gasthaus mit dem Schild Zimmer frei, vor Eibiswald noch einmal wiederholen. Sonne Naechtigung im Sonnenhof im Lackenhof. - 104 -
Sie
muessen bis 08:00 warten ehe sie was
bekommen koennen. Ich habe sie schon lange
beobachtet, haben sie gewusst dass am
Aufstiegsweg so viele Windbrueche liegen,
weil sie ueber die Lifttrasse aufgestiegen
sind? Sagte der Huettenwirt.
Erfahrungsgemaess ist in touristischen
Massenzentren eine Lifttrasse die beste
Markierung. Waere es nicht moeglich,
zwei Ansichtskarten zu kaufen und was
Alkoholfreies zum trinken zu bekommen?
Sagte ich.
Sie muessen schon sagen was sie wollen es gibt viele Getraenke Sagte der Wirt. Ich teilte meine Bestellung mit und sagte: Ein guter Wirt weiss von selbst was seine Gaeste trinken. Sie
haben mich von Anfang an gereizt, machen
sie das ueberall so? Sagte der Wirt in
voller Entruestung. Darf ich bitte
zahlen, ein Getraenk und zwei
Ansichtskarten ersuchte ich. Der Wirt
32 Schillinge. Ich gab ihm 40
Schillinge um die unwirtliche Stube unter
Zuruecklassung des bestellten Getraenkes
schnellstens verlassen zu koennen.
DER
GRUENE WEG IN DIE STEIERMARK
Hoehengrat Oetscher Gemeindealpe
Spaeter erfuhr ich dann die Hintergruende des sonderbaren Verhaltens des Lift Schutzhuetten Wirtes. Seitdem es einige Liftungluecke mit toedlichen Menschenopfern gegeben hat ist man bei den Verlaengerungen der Lift Betriebsbewilligungen sorgfaeltiger, dabei hat der Lackenhofer Oetscherlift den Sicherheitsnormen nicht mehr entsprochen. Der Buergermeister von
Mitterbach ist mit seiner Liftgesellschaft
Buergeralm in Konkurs gegangen, der obere Lift
wurde ersatzlos gesperrt. Der vorherige Lift
Huettenwirt des Terzerhauses, ein Brucker
Baumeister, hat sich deshalb abgesetzt. Das
neue junge Paechter Ehepaar stammt aus
Bergsteigerkreisen und bietet eine
hervorragende Huettenbewirtschaftung.
Beim Erlaufsee ist die Haelfte des Nord Sued Wanderweg und die Grenze zwischen Niederoesterreich und Steiermark, hier steht ein von Carl Hermann gestalteter Granitblock, er wurde 1980 anlaesslich des zehnjaehrigen Bestehens des Nord Sued Wanderweg 05 enthuellt. Sonne Naechtigung in der
Kontrollstelle Nr. 21 Gasthof zum heiligen
Geist in Mariazell.
Nach
Schoeneben geriet ich auf den 432 Weg nach
Muerzsteg und dann als besondere Zugabe auf
den 428 Weg zur Koenigsalm, als mir mein
Irrtum bewusst wurde wollte ich nicht mehr
umkehren. Nach der Besteigung des Kleinen und
Grossen Koenigskogel ging es ueber teilweise
abschuessiges Terrain nach Dobrein und danach
auf den Rodelanstieg durch den
Veitschalpergraben zur Grossen Wildkammspitze
und auf die Hohe Veitsch.
VEITSCH + 1981 m beste Aussicht der Muerztalberge, am N - Rand des wenig verkarsteten Hochplateau liegt der romantisch Felsenkessel anwesend 199405 Markierung ergaenzt 199506 GRAF - MERAN
- HAUS
Dieser Winterraum wurde durch die Initiative
des Huettenwirtes Guenter Pendl, sowie der
grosszuegigen Unterstuetzung der Gemeinde
Veitsch und von vielen Hohen Veitsch
Freunden errichtet. Danke dem
oesterreichische. Touristenklub
Sehr
geehrter Herr Minister Fischler! Wege werden
von privaten Vereinen markiert, der Staat
Oesterreich hat in seinen staatseigenen
Bundesforsten eine besondere Neigung zum
faellen von markierten Baeumen und zum
lueckenlosen entfernen von bestehenden
Markierungen, nach dem Muster von Aschbach.
Herr Minister fragen Sie einmal die
Eigentuemer des Bundesforstes das Volk, was
es von der staatlich
Orientierungsbeseitigung haelt.
Anmerkung: Zum Unterschied vom Hr. Naturfreundepraesident Heinz Fischer (zustaendig Markierungsgebiet Leoben) kam eine akzeptable Rueckmeldung. Vor
Aschbach war ein Gasthaus in Sicht, es
begann zu regnen ich begann zu laufen. Der
Wirt besann sich in einer stummen Geste und
stellte wortlos das Schild Dienstag Ruhetag
in das Fenster neben dem Eingang und
verschwand. An einen Wanderer braucht man im
wanderbaren Steiermark kein Wort
verschwenden, wird er sich vielleicht dabei
gedacht haben.
- 106 - Wanderer verweile,
einen Vaterunser und ein Ave Maria lang hier
im Gedenken an die sieben Knappen die im Jahre
1769, bei der Arbeit ums taegliche Brot im
Berg geblieben sind. Heilige Barbara bitte
fuer sie
Nachdem ich auf Grund
unvollstaendiger Wegkennzeichnungen die
Koenigsalm, den Kleinen- und Grossen
Koenigskogel kennen gelernt hatte, fuehrte
mich mein Umweg aus derselben Ursache, zum
Brandhof des volktuemlichen Prinzen Erzherzog
Johann. Eine steirische Kultfigur, den die
Dichterin Paula Grogger in dem Theaterstueck
Die Hochzeit, das heute noch in Oeblarn am
Hauptplatz mit Laien aufgefuehrt wird. Bei
einer Hochzeit lernt Johann seine
spaetere Frau, die Postmeisterstochter
Anna Plochl kennen.
Der Erzherzog hat viele Erstbereitungen und Erstbegehungen im Gebirge durchgefuehrt, allerdings immer nach der vorherigen Anlegung des Reit- oder Gehwegeseges. Deshalb wurde auch der Normalanstieg am Hochgolling als Historischer Anstieg benannt. Es sind nicht immer die
maechtigen Gipfeln, die sich einpraegen, oft
sind es die unverkennbaren Erlebnisse am
Wege. Ich lag auf dem duftendem Speikboden
der Grimmingscharte neben einer einzelnen
Latschen Formation die Haende im Schoss
gefaltet und mein Blick schweifte zu den
Niederen Tauern, meine Gedanken begannen
eine Wanderung, - im weiten Feld der
Erinnerung.
- 107 - Hier
auf der Grimmingscharte ist nun mein
unsichtbares Spurenkreuz errichtet. Zweimal
beschritt ich den Hoehengrat des
Grimmingstockes vom Elektrizitaetswerk aus
nach Osten und heuer im Urlaub ging ich in der
umgekehrten Richtung, vom Grossen Grimming
her. Hier jedoch in der St. Martiner
Grimmingscharte bin ich am noerdlichen
Steilhang in Richtung Krungl abgestiegen.
Nach der Anreise von Wien
war heute mein Aufstieg von St. Martin aus
nach dem markierten Weg. Mein Vorhaben war
zur Einweihung der Adam Anton Biwakschachtel
am Grimming den Grimminghoehenzug ein
letztes mal von Westen nach Osten zu
begehen.
Noch nie hatte ich wie
heute der Berge Antlitz so scharf gestochen in
ihrer gewaltigen Vielfalt betrachtet, doch
vielleicht ist es ein Privileg des Alters,
dass man der Schoenheit mehr Augenmerk
schenkt. Damals am naechtlichen afrikanischen
Tropenhimmel war einst das Kreuz des Suedens
sichtbar, doch ich hatte es damals bei der
Handelsmarine nur fluechtig betrachtet.Deutlich wie ein Bild erschien mir im Kopfe, das von Carl Hermann errichtete Wegkreuz am Seeberg bei Seewiesen. Ueber einen mit vier Fahnenmasten beflaggten Zugang kommt man zu einem mit Natursteinen gepflasterten Rundweg. Von ihm fuehren vier Aufgaenge mit je vier Steinstufen auf ein mit quadratischen Steinplatten zusammengefuegtes Quadrat. Der darauf mittig ruhende Steinsockel ist ein, aus einem Kreisblock hervor stehendes, symmetrisches Kreuz. Die Stirnseiten des kantigen Steinkreuzes sind nach den Ecken des Grundplatten - Quadrates ausgerichtet und in die Himmelsrichtungen weisend, bezeichnet. Diese Kreuzform wird durch waagrecht uebereinanderliegende Kanthoelzer, deren Ausladung im steigendem Masse gleichmaessig zunimmt fortgesetzt. In den vier entstandenen Hochtrapez foermigen Nischen befinden sich sakrale Motive aus Holzreliefs in der Form der Nischen. - 108 -
Das Dach
besteht aus einer mit Holzschindeln
gedeckten steilen Pyramide, auf der Spitze
ein auf einem Richtungspfeil schreitender
Wanderer. Die vier Fahnenmasten am
Zugangsweg waren beflaggt und im blauen
Aether oberhalb der Kapelle standen vier
kleine Wolken in der Form eines
verschobenen Quadrates.
Das Gesamtbild ist eine bis in das kleinste Detail vollendete Schoepfung des Bildhauers Carl Hermann, zu dessen Gedenken ich heuer ein Versprechen in Form eines Erinnerungsbuches eingeloest habe. 1993 Am Treffpunkt des E4 und E6 am Seeberg , gestaltet von Carl Hermann. Es hat Inschriften zur Voelkerverstaendigung in deutscher, englischer, franzoesischer und serbokroatischer Sprache. - 109 -
In Seewiesen haben zwei konkurrierende Hotels irrefUEhrende Wegweiser aufgestellt, wegen Irrtuemer verwendete ich mein ganzes Augenmerk den Wegkennzeichnungen und konnte dadurch meine Irrgaenge in Grenzen halten. Allerdings brachten mir meine Navigationen an den Abzweigpunkten, die Berufsbezeichnung Markierung Ueberpruefer ein. Meine Sorgfalt wurde belohnt und ich konnte vor dem Regen geschuetzt, eine stille Andacht in der Kapelle der Bergrettungsmaenner halten. DEN TOTEN
BERGKAMERADEN
WIDMEN ZUR EINWEIHUNG IHRER KAPELLE DIESES BUCH DIE LAWINENHUNDESTAFFEL DES BERGRETTUNGSDIENSTES KAPFENBERG
HIER VERUNGLUECKTE
19710327
LAWINENHUNDEFUEHRER FERDINAND NEUSSL BEI EINER BERGRETTUNGSUEBUNG. BERGRETTERGEDENKKREUZ Als ich zum Schiestlhaus kam
hoerte ich aus dem Winterraum Stimmen. In der
darin befindlichen Bergnotmeldestelle, waren
die Feuerwehr internen Einsatzfunkgespraeche
des Florian Kapfenberg zu hoeren.
- 110 -
HOCHSCHWAB +
2277
m GIPFELBUCH hoechste
Erhebung des gleichnamigen Gebirgstockes mit
Kletterfuhren in allen Schwierigkeitgraden
GIPFELBUCH gestiftet vom Huettenwirt der
Voisthalerhuette Hans Winkler. Es wurde
von Toni Truca, Bergfuehrer aus
Saalfelden, durch den Dlezalekweg der
Hochschwab Suedwand getragen.
1985 auf ab Tragoess (1) 199405 Suedweg (2) Suedweg Markierung 199506 ergaenzt (3) HOCHSCHWABBIWAK
Fleischer Unterstandhuette, der OEAV Sektion
Alpine Gesellschaft Voithaler, errichtet
1966. An dieser Stelle stand ab 1904 eine im
Gedenken an den zu Ostern im Schneesturm
erfrorenen Obmanns Ferdinand Fleischer
errichtete Holzhuette, die 1928 durch
Unvorsichtigkeit eines Touristen abbrannte.
Sie wurde 1929 durch eine Steinhuette
ersetzt.
BIWAK BUCH anwesend 1994-05 Markierung ergaenzt - 111 - In die Berge will ich wandern DIE HAEUSELALMHUETTE Vor dreissig Jahren waren
Mitzi, die Schwester meiner Mutter und ihr
Mann Willi Ronijak aus Kapfenberg die
Huettenpaechter, die Versorgung erfolgte mit
einem Muli vom Bodenbauer aus. Damals gab es
noch ein vielseitiges Almleben, waehrenddessen
heute viele wenn sie betrunken sind vom
Almgehen sprechen, ging man damals auf die Alm
um sich zu berauschen.
Samstag und Sonntag war stets Hochbetrieb, die Jaeger brachten eine Gaemse in das Felsenloch gegenueber der Huette und die Almgeher liessen sich das Wildbret gut schmecken. Die Milch holten wir von der schielenden Sennerin der Sachwiesenalm und die Natter im Felsenkeller der Huette, bekam stets ihren Anteil davon. Waehrend der Jagdzeit musste die Huette geschlossen sein, doch da kam wegen dem gesetzlichen Wanderverbot ohnehin niemand. - 112
-
Seit dem Waldfreigabegesetz von Bruno
Kreisky, koennen die markierten Wege auch in
der Jagdzeit begangen werden, allerdings die
Bezirkshauptmannschaft Groebming in der
Steiermark, hat fuer den deutschen Riesen
Jagdbesitz Borsche am Knallstein ein
ganzjaehriges Wanderverbot erlassen und am
Hochschwab wird die Alm- und
Schutzhuettensperrklausel in der Jagdzeit noch
immer praktiziert.Die Hubschrauber Versorgung ist teuer und Natur zerstoerend und sollte nur in extremen Alpengebieten eingesetzt werden. Fuer das Terzerhaus auf der Buergeralpe ist sie sicher nicht gerechtfertigt, hier koennte man den gesperrten Personenlift als Materiallift verwenden. Trotz grosser Probleme bewirtschaftet Sherpa Kolomann Luthenberger nun schon jahrelang die Huette. Beim Versorgungstransport mit dem Kleinbus durch die Sonnschienalm machten die Jaeger Kolomann so lange Schwierigkeiten, bis er sich ein Pferd kaufte und die Huette vom Bodenbauer aus versorgte. Dort jedoch begann die grosse Problematik mit dem Reserve Erzherzog Johann dem Gehege Tier Zuechter und Jagdaufseher des Jagdbesitzes der Pensionsversicherung der Angestellten PVA. Nebel, Naechtigung Sonnschienhuette.
EISENERZER
REICHENSTEIN + 2165 m GIPFELBUCH von der
Reichesteinhuette in 20 Minuten zu
erreichen SIEHE AUCH 3.2 GESAEUSE auf
Moedlinger Huette vom Reichenstein
zum Reichenstein:
19761006-09 (1) ab Tragoess 199405 Suedweg
(2) Suedweg Markierung
ergaenzt 199506 (3)
Der Reichenstein ist ein Bekannter aus dem
Jahre 1976, damals machte ich eine
Hoehenwanderung vom Admonter zum
Eisenerzer Reichenstein.
Vom Praebichel nach
Vordernberg fuehrt der Erzwanderweg an
vielen bergbaulichen interessanten
Denkmaelern vorbei. Ab
Hafning vor Trofaiach setzt die Markierung
des E6- und O5 Weges aus, lediglich an
einigen Bahnmasten sind Spuren davon zu
finden. In Trofaiach, bei der Frage nach
dem Weg, erfuhr ich von einem OEAV
Mitglied einige diesbezuegliche
Hintergruende. Der Mann erklaerte mir, wo
der Nord Sued Wanderweg einmal an seinem
Eigenheim vorbeigegangen ist, von der
negativen Weg Fuehrung des oertlichen OEAV
war er nicht begeistert. Er sagte zu mir:
Ich habe
nun genug von den Machenschaften dieses
Vereines und trete aus.
- 113 - Ueber den Zweck der
Talherberge in Trofaiach kann man geteilter
Meinung sein, meine bisherige Wanderung hat
mir eindrucksvoll veranschaulicht, dass in den
Taelern die OEAV Vertragshaeuser der
Gastronomie sinnvoller sind. Jedenfalls sollen
OEAV Haeuser, so auch wie in der Oeblarner
Walchen, nicht mit der Gastronomie
konkurrieren.
Sehr geehrte Herren vom OEAV
Hauptstr. 68 Sektion 8783 Trofaiach! Sehr
geehrter Herr Buergermeister von Trofaiach! Um
die Wiederherstellung der gaenzlich fehlenden
Markierung des E06- bzw. 05 Weges in
Trofaiach, wird ersucht.
Von Trofaiach fehlt die
Beschreibung im Neuen Nord Sued
Wanderwegfuehrer.
An
diesem schoenen Feiertag habe ich meine
Tageshoechstleistung vollbracht, allerdings
mein, Tagesziel den Trabochersee, habe ich
nicht erreicht.
Sehr geehrte Herren des OEAV
Hauptplatz 3/II Sektion 8700 Leoben! Sehr
geehrter Buergermeister von Leoben Herr
Reinhold Benedek! Um die Wiederherstellung der
in Leoben gaenzlich fehlenden Markierung des
E06- bzw 05 Weges wird ersucht.
19941114
Sehr
geehrter Herr Praesident der Naturfreunde
Fischer! Wenn Sie als
Politiker der den Naturfreunde
Markierungsbereich Europaweg E6 nicht
respektiert, fuer die Europaeische Union in
der Gemeinde Leoben geworben haben, ist
dies fuer die Politikerglaubhaftigkeit nicht
sehr erfreulich
Anmerkung: Der im Zustaendigkeitsbereich der Naturfreunde liegende Abschnitts des Nordsuedweges war damals, gelinde gesagt, sehr stark vernachlaessigt. Der Naturfreunde Praesident Hr. Fischer reagierte eigenartig dubios und beantwortet eine nicht gestellte Frage. Die Buergermeister waeren fuer die Markierung des E6 Weitwanderweges zustaendig, die nicht gestellte Frage seiner Plakat Aktion beantwortet er: Entzieht sich seiner Einflussnahme? Das verwenden des Briefkopfes des Nationalratspraesidenten mit dem Wappen der Republik in einer Privatverein Obliegenheit war ein Amtsmissbrauch des Hr. Fischer. Herzlichkeit
und Gemuetlichkeit. Euer Erzherzog Johann
(Tafel am Wegbeginn zum Mugel)
MUGEL + 1630 m Bruck a. d. Mur Steininschrift am Mugelanstieg anwesend 199405 Markierung ergaenzt 199506
Carl-Hermann-Notunterkunft
ca. 1400 m, mit dem Talort Uebelbach.
(Neuer Nord Sued Wanderwegfuehrer)
Diese
Notunterkunft fuer 6 bis 8 Personen
gehoert der OEAV-Sektion Weitwanderer
in Wien. Ein Unterkunftsraum in der
sogenannten Fensteralmhuette wurde der
Sektion Weitwanderer durch das Forstamt
Prinz Liechtenstein unentgeltlich
ueberlassen und dortselbst im Jahre 1988
eine Notunterkunft, anstelle eines seit
vielen Jahren im Bereich der Gleinalpe
geplanten Biwaks, errichtet. Die
Namengebung erfolgte nach dem Gruender und
1. Vorsitzenden der Sektion Weitwanderer
(gegruendet 1979), Bildhauer Carl Hermann
aus Gmuend in Niederoesterreich. Er lebte
von 1928 bis 1986. Bereits zu Zeiten Carl
Hermanns war die Errichtung eines Biwaks
im Gebiet des Gleinalmzuges auf dem
Nord-Sued-Weitwanderweg 05 (Europaeischer
Fernwanderweg E 6) geplant. Dieses
Vorhaben konnte jedoch erst nach seinem
Ableben durch die Errichtung der
Notunterkunft realisiert werden. Quelle
- 115 -
Notunterkuenfte auf dieser
Wegstrecke gibt es beim Almwirt oder im
vorbildlich eingerichteten Winterraum des
Kleinalpenhauses.
Das Gipfelkreuz wurde im Juli 1978
von den St. Michaeler Bergfreunden
aufgestellt.
GIPFELBUCH Ein fuer den
Gipfelbuch massgeschneidertes in Leder
gebundenes Buch.
Besinnliche Rast wuenschen die St. Michaeler Bergfreunde. Die vollgeschriebenen Gipfelbuecher liegen im Schuhhaus Kapfer in St. Michael zur Einsichtnahme auf. Du sollst unter andern Den NORDSUEDWEG wandern. Erika u. Bruno Weidlich, 19890907 anwesend 199405 Markierung ergaenzt 199506 LAERCHKOGEL 1897 m GIPFELBUCH Kleinalm 1897 m GIPFELBUCH anwesend 199405 Markierung ergaenzt 199506
Ein Fruehlingsgedicht, als
Erinnerungsgeschenk von Friedrich
Hoelderlin bei einer
Suedwegwanderung im Fruehling, Menschenseele, nichts kann dir noch groessere Freude bereiten.
Hier fand man 23. Juni 1828 Anton Schachner,
vulgo Moeschbauer aus Mitterbach tot auf. Er
hatte einen Ochsen auf die Rauchalm getrieben
und hatte den Riemen zu fest um die Hand
gewunden, als der Ochse von einem wiehernden
Pferd erschreckt wurde, konnte er sich nicht
losmachen und wurde zu Tode geschleift. Um ein
Vaterunser wird gebeten
WOECKERKOGEL OFFENE
KIRCHE 1988 m
Koralpe
Gaberl Altes Almhaus Ein
kurzes Stueck am Suedweg E6/A7
Nordkap Aetna Abschnitt Gaberl altes
Almhaus zu gehen - ist ein dem Kupferweg
wuerdiger Abschluss. Es ist Sonntag mich
interessiert eine Statue im neuen Kleid, auf
dem 1706m hohen Woeckerkogel aus dem
marianischen Jahr 1954, hinter dem Alten
Almhaus. Ich gehe hinauf und finde eine Art
offene Kirche mit einer Felsen Madonna vor. Der Altartisch und die
Kanzel sind aus Fels gehauen, einem
Kalvarienberg aehnlich sind viele
christliche Zeichen in steinernen Platten
verewigt. Die Kameradschaft Saala feiert 50 Jahre Kriegerkreuz auf dem BRANDKOGEL. Ein
Silentium an die gefallenen Kameraden und
an die in den Bergen Verunglueckten.
So.
20030803
- 118 -
ERZHERZOG JOHANN 1782 - 1859 ERZHERZOG
JOHANNKREUZ Pack
Landjugend Pack 1982
WER WANDERN WILL Ueberall
sind die Spuren der Menschen zu sehen,
Skilifte, viele Bretterzaeune zur
Schneefestigung, Haeuser und Huetten,
doch von den Menschen waren in der
Weinebene keine Anwesenheitszeichen. Meine
Vorfreude auf die Kaerntner Nudeln, die auf
der Goesslerhuette immer so ausgezeichnet
schmeckten, wechselt in eine feierliche
Erhabenheit, weil es mir nun vergoennt ist
hier mutterseelenallein die Nacht im Freien
verbringen zu koennen.
Als ich den Abhang von der
Handalpe zur Pauluskapelle hinunter
schreite, sind die ersten Sterne am Horizont
wahrzunehmen und auf den Schneefeldern der
gegenueber liegenden Koralpe liegt noch ein
leichter, roetlicher Schimmer, als letztes
Zeichen eines Schoenwetter -
Fruehlingstages. Die Wegbereiter des Lenzes
machen einen grossen Vormarsch, ein
geschaeftiges Treiben und ein lustiges
Erwachen, ist ueberall in der Flora und
Fauna. Grosse Streckenabschnitte bin ich
barfuss auf rotbluehenden Matten
geschritten, auf idyllischen Ruheplaetzen
habe ich mich von den Strapazen erholt.
- 119 - Doch nun liegt eine
eigenartige Stille in der Landschaft, die
sonst bei Schoenwetter von Menschenmassen
ueberflutet ist. Der Kuenstler Carl Hermann
sagte hier bei seiner letzten Bergmesse in
der Pauluskapelle. Naechstes Jahr sind wir alle
wieder hier, kommt alle wieder herauf zu
der Kapelle wo der heilige Paulus
versinnbildlicht ist.
Seine
letzte Ruhestaette hat er bis in das
kleinste Detail konzipiert und dafuer
vorgesorgt dass bei der Ausfuehrung seine
Planung eingehalten wurde. Durch seine
Freundlichkeit zu allen Menschen war Carl
Hermann in der Oeffentlichkeit bekannt und
beliebt, doch er wirkte sehr viel im Stillen
und tat so manches von dem viele gar nichts
wissen.
Wer weiss zum Beispiel dass
zwei Gedichte von Carl Hermann vertont
wurden, dass er ein Drama von Paulus
geschrieben hat, dass er im Gesaeuse einmal
Kletterlehrer war und einmal den
Totengraeber, im Bergsteigerfriedhof
Johnsbach, ersetzt hatte?
Das elektrisch
betriebene Abendlaeuten der Glocke von der
Pauluskapelle bringt mich wieder in die
Gegenwart zurueck, doch sogleich versinke
ich wieder in der Erinnerung. Die Kapelle
ist auf einem leichten Huegel errichtet,
rundherum wurde der Almboden in seinem
Urzustand gelassen, nur ein Jaegerzaun
schuetzt vor den hier im Sommer weidenden
Kuehen. Nach dem Ableben von Carl
Hermann kam eines Tages die Frau Scher, eine
der acht Glockenpatinnen der
Pauluskapellenglocke, mit dem Traktor voll
Steinen angefahren und legte vor der Kapelle
einen Alpenblumen- und Kraeutergarten an.
Das war eine Veraenderung des Werkes von
Carl Hermann, der ausdruecklich keine wie
auch immer gestaltete Erd- und
Steinanhaeufungen vor der Pauluskapelle
wollte. Nun man hat auch das
von Carl Hermann speziell ausgesuchte
wunderschoene Holz auf der Innenseite des
Baues, schwarz impraegniert und die Schrift
weiss nach gemalt. Nun kurz nach der
Schneeschmelze sticht die Wunde mit dem
Steine und Erdehaufen, gegenueber dem
rundherum gruenenden Alpenboden vor der
Kapelle, besonders abscheulich hervor.
- 120
-
Das ist nicht mehr die Handschrift eines Carl Hermanns, seine Idee wurde vergewaltigt, sein Wunsch, dass es nach seinem Tod so bleibt, pietaetlos uebergangen. Trotz eindringlicher Bemuehungen um die Herstellung des Ursprungszustand, haben hier alle dafuer massgeblichen Endscheidungstraeger versagt und den letzten Willen von Carl Hermann nicht respektiert. Der Grundbesitzer Herr Graf Montecuccoli von der Lichtensteinschen Forstverwaltung, ist ein grosser Paulusverehrer, er hat auch schon einige Staetten an denen der heilige Paulus gepredigt hat aufgesucht, mit Carl Hermann fanden diesbezueglich angeregte Gespraeche in Deutschlandsberg statt. In einem Schreiben an die Sektion Weitwanderer hat er den Wunsch geaeussert, dass er die Pauluskapelle so sehen moechte, wie sie von Carl Hermann geplant und ausgefuehrt worden ist. Sehr geehrte Frau Scher! Es wird Ihnen sicher grosser Dank und Anerkennung zu Teil werden wenn Sie ihre Kraeuter und Alpenblumen auf oeffentlichen Gemeindeplaetzen oder Lehrpfaden fuer die Allgemeinheit erschliessen. Ich bitte Sie jedoch den Platz vor der Kapelle von Ihren Steinen zu befreien und zu ebnen, dann wird von selbst Gras ueber diese unsinnige Geschichte wachsen. Obwohl ich die Sinnlosigkeit schon fuehle geh ich trotzdem vor der Nachtruhe zur Goesslerhuette um nach einem Winterraum und nach einem hinterlegten Kontrollstempel Ausschau zu halten. Nun habe ich mich vergewissert, dass ich richtig fuehlte und lege mich hin zum Schlaf und meine letzten Gedanken sind Vofreude auf den morgigen Tag, die jedoch durch Melancholie ueberschattet ist, weil es der letzte Wandertag sein wird.
- 121 -
Gipfelnacht bei Schoenwetter am Vorabend der
Karl Reiterer
Werkzusammenlegung im Heimatmuseum St. Peter
im Sulmtal.
19890814-15 (1) anwesend 199405
(2) Markierung ergaenzt 199405 (3) KORALPENSPEIK 2144 m Kreuz Inschrift BLEIBE DEINER HEIMAT
TREU.
Kreuz Legende: OEAV 1948
Deutschlandsberg, in Gedenken an die toten
Bergkameraden. Gestaltet von Guenther Zmugg,
aufgestellt am 4. und 5. Juni 1948, mit Hubert
und Wolfgang Bukoschegg, Rudolf Kern Senior
und Junior, Karl Gutjahr, Wolfgang Kogler,
Ludwig Weber. Herauf gefuehrt ueber die Brendl
am 26. und 27. Mai 1948 mit einem Steyr
Traktor 180, gefahren von Josef Mayer unter
Mithilfe von Hans Ehgartner, Alfred Kern,
Helmut Gauer, Max Schick und Obmann Gottfried
Lawatsch.
- 122 -
Hier weilte
18110707 Prinz Johann von Oesterreich.
Erneuert im Gedenkjahr 1988
Dieses Gipfelbuch widmete den SpeikfreundenJosef Reiner aus Bad Gams 19890607
Sonnenaufgang
am Gipfel, am Tag der Karl Hermann Gedenk-
Bergmesse auf der Weinebene in der
Pauluskapelle. 19890815 (1) 199405 (2)
Markierung ergaenzt 199405 (3)
MERIDIANSTEIN AM KORALPENSPEIK
DIE KRAEMERIN EIN MARTERL ZUR ERINNERUNG AN
DIE ERFRORENE BAUCHLADEN VERKAEUFERIN Bevor
wir vom Glitzkogel 1734 m kommend in den Wald
treten, steht linker Hand, ein ohne
Moertelverbindung zusammengefuegtes
Steinmarterl, die Kraemerin.
Unter einer Kraemerin verstand man eine Frau, die mit verschiedenen Kleinkram Waren von Hof zu Hof, von Jahrmarkt zu Jahrmarkt zog und alles zum Kauf anbot. Der Volksmund erzaehlt, dass hier eine Kraemerin auf dem Weg nach Kaernten vom Schneesturm ueberrascht wurde und erfror. Jahrzehntelang war es der Brauch der Almgeher einen Stein mitzunehmen und an dieser Stelle abzulegen habe. Als schon eine groessere Menge Steine vorhanden war, entschloss sich ein Bewirtschafter der Brendlhuette, in seiner Freizeit aus dem Material ein Marterl zu errichten. - 123 -
In der Nische ist ein
Sandsteinrelief, Maria mit den Kinde, eine
Schuelerarbeit von Carl Hermann. Von
den uebrig gebliebenen Steinen wurden von
den Einheimischen oder Wanderern mit
unglaublicher Phantasie rund um das grosse
mehrere kleine Marterl errichtet.
Buch Der Weg ist das Ziel Carl
Hermann Anmerkung: Das
Sandsteinrelief ging verloren.
Beim Zenz in der Wiel,
dem heutigen Jagerwirt, war der gefangene
Russe im ersten Weltkrieg als Landarbeiter
zugeteilt. Diese Begebenheit gab Kloepfer
Stoff, ein Gedicht zu schreiben.
In St. Kathrin in der Wiel schuf Carl Hermann
eine lebensgrosse
Plastik aus Stein, die das bedeutende
Werk des steirischen Mundartdichters KLoepfer
zum Ausdruck bringt.
- 124 -
Das Teilstueck vom Jagerwirt
bis Eibiswald, auf dem der Hiaserl mit dem gfonganan Russn
gehen musste, wurde zu Ehren des Dichters Dr. Hans
Kloepfer Weg benannt, und vier
geschnitzte Holztafeln von Carl Hermann mit
Auszuegen aus dem Gedicht Da Russ
sind an bestimmten Wegabschnitten angebracht.
-
125 -
Seit der Hebalm konnte ich beim Jagawirt erstmals wieder in eine Wirtsstube einkehren. Meinen Dank und meine Bewunderung gilt fuer die Wirte, die in entlegenen Gebieten ganzjaehrig die Stellung halten, sie sind wichtige alpine Stuetzpunkte. Dies gilt auch fuer die Schutzhuettenwirte die strickt ihre Oeffnungszeit einhalten, so war ich auf der Voisthaler- und auf der Sonnschienhuette, jeweils der einzige Gast. Am Koralpenspeik sind Hinweisschilder fuer den Skilift Betrieb die den Wanderer in die Irre fuehren. - 126 -
Ganztaegig warme Speisen, stand auf
der schwarzen Holztafel mit Kreide
geschrieben, neben dem Eingang zum
Koralpenhaus eine Werbung zur falschen Zeit,
die Huette war gesperrt, es gibt keinen
Winterraum und natuerlich auch keinen
hinterlegten Kontrollstempel.
Nach St. Oswald
gibt es unter dem Kogelwirt eine neu
markierte Wegabzweigung, ich ging dem im
neuen Nord Sued Wanderwegfuehrer
beschriebenen Weg zum Kogelwirt, rechts
bei der Hoechstwirthkapelle ist eine neues
Wegschild Nord Sued Wanderweg 05, ich
folgte dem Hinweis, nach laengerer Zeit
erfuhr ich von einem Einheimischen, dass
ich mich in Richtung St. Oswald
fortbewegte, und dass es vielen Nord Sued
Wanderweg Wanderer ebenso wie mir ergangen
war.
Am Staritsch kam ich in der hereingebrochenen Dunkelheit von der Markierung ab und wanderte auf einem asphaltierten Gueterweg, vor Aibl kam ich zu einem Gasthaus an dem ein Schild Zimmer frei angebracht war. Nun spielte sich die gleiche Zeremonie wie in Lackenhof ab: Ich fragte nach einem Zimmer mit Dusche. Die Kellnerin sagte: Sie muesse erst den Chef fragen. Nach langer Zeit und grosser Zeche, kam dann der abschlaegige Bescheid. Wegen meiner Unmutsausserung gegen den Wirt, hatte ich vor Eibiswald eine Funkstreifenkontrolle, die jungen Beamten fragten nach dem Reisepass. Ich konnte nur mit: Ich heisse wirklich Mayer und komme aus Wien, mein Profil an den Schuhen ist in Ordnung, dienen. Als ich in Eibiswald bei der Krainer Saeule angelangt war wusste ich dass ich am Nord Sued Wanderweg- Endkontrollstellenwirt Josef Simperl vorbeigegangen war, ein Ortskundiger, der gebuertige Leobner und nun in Eibiswald wohnender Pensionist Herr Otto Schirlinger, fuehrte mich zum Simperl und hat wie ich am naechsten Tag erfuhr, mir sogar noch mein Bier bezahlt. Naechtigung im Gasthof Simperl Eibiswald, wo auch ein Weitwandererbuch aufliegt.
- 127 -
ENDSTATION SIMPERL KONTROLLSTEMPEL - ABSCHLUSSBEMERKUNG Josef Simperl 1910 - 2005 Weitwanderung Suedweg 05 Oesterreich Endstation GASTHAUS SIMPERL EIBISWALD Wir begruessen und gratulieren zur
1. Durchwanderung des Nord Sued Wanderweg
ganz herzlich und wuenschen noch viele frohe
und gesunde Wandertage und viel Freude in
den Bergen. Familie Simperl anwesend
199405 (1)
Zur 2. Durchwanderung des Nord Sued Weges begruessen und gratulieren wir den Wanderer ganz herzlich. Auf seinen weiteren Wanderungen alles Gute, Glueck, Segen und Gesundheit sowie viel Wanderfreude, wuenscht vom ganzen Herzen Familie Simperl anwesend 199506 (2) DER Nord Sued Wanderweg 05
WEGENDESTEIN in Eibiswald von Carl Hermann
Carl Hermann GEDENKSTEIN in Eibiswald von Toni
Hafner August Krainer BILD: 69
ENDKONTROLLSTELLE
FAMILIE
SIMPERL
und
19940518 kehrten vier Radler
aus Grossbettlingen in Schwaben, in Eibiswald
in der Steiermark im Gasthaus zu den drei
Eiben ein. VIER SCHWAEBISCHE RADLER BEIM
SIMPERLS Bild 71
Gerhard, Herbert, Manfred und Rainer sind seit
119940513 unterwegs und haben bisher 850 km
hinter sich. Unser Ziel ist bis Freitag Wien.
Wir widmen Bruno diese Zeilen und wuenschen
ihm weiterhin alles Gute auf seinem kuenftigen
Weg.
Weitwandermuseum Oesterreichischer Alpenverein
Ortsstelle Eibiswald.
Das Museum befindet sich im Lerchhaushof
(Hauptplatz 82) und umfasst 3 Schwerpunkte: Das Weitwandern Carl Hermann - Der
Bildhauer und Begruender des Weitwandern - Carl Hermann Portrait,
Videofilm Vorfuehrung
Informationen Oeffnungszeiten:
Ostern bis Allerheiligen
nach telefonischer Anmeldung
Telefon: 03466/42416 Hr. Brauchart Fax: 03466/42416-4
Eintritt: Freiwillige Spende Naehere Informationen erhalten sie
auch im Gemeindeamt Eibiswald bei Frau
Angelika Pressnitz (Tel.:
03466/42218-23)
Wandern ist
keine neue Erfindung, wohl aber das
Weitwandern. Vor 1970 wurde von einigen
Berg Begeisterten so etwas erwogen, kam
aber nicht gezielt zum Durchbruch. Als ich
1968 der Hauptversammlung des OEAV den
Plan vortrug, das Weitwandern zu foerdern,
wurde dieser begruesst.
Eines Tages ruehrte mich ein leises Heimweh
nach meinem Heimatort Eibiswald. Ich stellte
mir die Frage, wie viele Tage ich brauchen
wuerde, von Gmuend nach Eibiswald zu gehen, heimzugehen.
- 141 -
Diese
Ueberlegung war der zuendende Gedanke fuer die
Errichtung des Nord Sued Wanderweg. Dann kam
die Planung: Viele Wegstuecke kannte ich,
Landkarten halfen mir, das Fehlende zu
ergaenzen. Der Sektions Verband Steiermark des
OEAV und andere alpine Vereine standen dem
Weitwander Gedanken skeptisch gegenueber,
stimmten dann aber doch zu. 1970 ist der Nord
Sued Wanderweg anlaesslich des 100 jaehrigen
Bestehens der Sektion Graz des OEAV
vorgestellt und der Oeffentlichkeit uebergeben
worden.
Der Gedanke des Weitwanderns wurde zu dieser Zeit noch belaechelt. Als man dann die ersten statistischen Zahlen bekanntgeben konnte, war alles in Ordnung, und auch andere begannen, Weitwanderwege zu planen. Heute zaehlt der Nord Sued Wanderweg zu den nicht nur in Oesterreich, sondern auch im Ausland bekanntesten und meist begangenen Wegen. Tausende haben diesen Weg schon durchwandert, alle Kontinente sind vertreten. Landschaftlich kann man den Nord Sued Wanderweg Weg in 4 Abschnitte einteilen: das Waldviertel mit der Wachau, das Alpenvorland, das steirische Gebirge und die schoenen Almen. Der Wanderer wird auf diesem Weg viel an Kultur und oesterreichischer Geschichte neu entdecken. Durch den Generalplan von Dr. Robert Wurst durchqueren noch andere Weitwanderwege ganz Oesterreich. Nachdem sie den Plan gefasst haben, den Nord Sued Wanderweg zu begehen, moegen sie recht frohe Wandertage geniessen und schoene Erlebnisse mit nach Hause bringen. Carl Hermann Der Suedweg Hermann Da ich schon frueher an der Gestaltung von Wanderwegen viel mitgearbeitet hatte und mit Wanderern ueber ihre Probleme sprach, bekam ich in der Sache einen guten Ueberblick. - 142 -
Im
Jahre 1967 arbeitete ich im Freien an einer
grossen Granitplastik; es war im Juli, die
Sonne brannte unbarmherzig und zwang mich zu
einer Rast im Schatten. Wieder einmal, wie des
oefteren, waren meine Gedanken daheim in
Eibiswald, wo mein Lebenskampf begonnen hatte,
Kinderjahre, Jugendzeit, viele schoene Tage,
auch etwas Heimweh wurden wachgerufen. Und die
Gedanken gingen weiter! Wie weit bin ich ueberhaupt
von zu Hause fort, in 6 bis 7 Stunden bin
ich mit dem Auto in Eibiswald. Man muesste
den Weg dorthin gehen, dann koennte man die
Entfernung von der Heimat zur Wahlheimat
genauer abschaetzen. Carl Hermann
Da schon altersmaessig und berufsbedingt, Wandersburschen und Kaufleute von Ort zu Ort, von Land zu Land wanderten. Ebenso verhaelt es sich mit den Wallfahrern, die ja immer schon zu den Staetten der Gnaden Orte pilgerten, also wanderten. Auch die Erschliesser der Bergwelt koennen den Urwanderern zugeordnet werden. Bereits im Jahre 1932 haben sich der Alpinschriftsteller Ing. BENESCH und der Alpenvereinssekretaer Dr. Josef MORIGGL mit dem Wandern von Huette zu Huette auseinandergesetzt. Spaeter hat Dr. Ernst HERRMANN mit dem Tauernhoehenweg und je einem Weg durch die noerdlichen bzw. suedlichen Kalkalpen diesen Gedanken wieder aufgegriffen. Vor nun mehr als dreissig Jahren hat Carl HERMANN seinen Nord-Sued-Weg ins Leben gerufen und damit das Weitwandern der neuen Zeit angeregt. Durch eine ARGE unter dem damaligen Sonderbeauftragten Min. R. Dr. Robert WURST wurde im Jahre 1976 durch die OEAV Jahreshauptversammlung ein Generalplan genehmigt und im Laufe der naechsten Jahre auch praktisch realisiert. Neben einer Vielzahl von regionalen Wanderwegen fuehren vier ueberregionale Weitwanderwege von Ost nach West (01 bis 04) und werden von fuenf Weitwanderwegen, die von Nord nach Sued verlaufen (05, 07 bis 10), gequert. Das Mariazeller Wallfahrer Wegesystem 06 fuehrt von den Staedten Wien, Graz, Klagenfurt, Linz, Eisenstadt bzw. dem Nebelstein im Waldviertel nach Mariazell. Die Markierung der Weitwanderwege ist durchgehend rot weiss rot mit der jeweiligen Wegnummer im weissen Feld. Die Kennzeichnung und Beschilderung der Weitwanderwege obliegt jenen Sektion der alpinen Vereine, die im jeweiligen Bereich eines Weitwanderweges ihr Arbeitsgebiet haben. Im Laufe der Jahre wurden der Sektion Weitwanderer vom OEAV alle zehn bestehenden Weitwanderwege zur Betreuung uebergeben. Bleibt noch der Wunsch, dass moeglichst viele Wander-, Berg- und Naturbegeisterte unsere Weitwanderwege begehen und, entweder ohne Leistungsdruck, allein durch das Erlebnis mit der Natur, die Begegnung mit der Kultur und die Gemeinschaftsbildung, Erholung und Entspannung vom Alltag finden moegen, oder aber als sportliches Trekking - auf Grund der zu erbringenden enormen Belastung - die Grenzen ihrer persoenlichen Leistungsfaehigkeit finden moegen. Alle Wegbeschreibungen ueber die 10 oesterreichischen Weitwanderwege sind - sofern nicht vergriffen - im Fachbuchhandel sowie auch ueber die OEAV-Sektion Weitwanderer erhaeltlich. Adresse: Thaliastrasse 159/3/16, A-1160 Wien, Fax und Tel. +43/(0)1/493 84 08 oder 0664-2737242, Erika und Fritz Kaefer ICH GEHE EINMAL ZU FUSS HEIM! Wie war die naechste Frage?
Ueber Zwettl, Ottenschlag, Spitz,
Mariazell, den Hochschwab, Leoben und
ueber die Pack. In diesem Fall wuerde ich
genau vom Norden in den Sueden gehen, also
ein Nord - Sued - Weg. Zur gleicher Zeit
kam mir die Idee, auf dieser Strecke einen
Weitwanderweg anzulegen. Warum sollte ich
allein gehen, auch andere Wanderer
koennten kuenftig diesen ersten, weiten
Weg quer durch Oesterreich begehen. In so
kurzer Zeit, ist die Idee fuer den Nord
Sued Wanderweg entstanden. Ehrlich gesagt,
es erschien mir dieses Unternehmen zuerst
aussichtslos. Trotzdem beschaeftigte ich
mich intensiv mit dem Gedanken und begann,
Karten zu studieren, Gehzeiten zu
berechnen und Helfer zu suchen.
Mein Vorschlag wurde allerdings von manchem sehr skeptisch aufgenommen. In Steyr bei der Jahreshauptversammlung des OEAV trug ich meine Idee dem Hauptausschuss vor, der dagegen keinen Einwand hatte. Noch am gleichen Tag sprach ich mit den niederoesterreichischen Sektionen Spitz und Melk und den Vertretern der Sektion Steiermark. Da die Zustimmung des Hauptausschusses vorlag, sagten sie mir ihre Mitarbeit zu. - 143 -
MEIN ZIEL WAR DER WEG,
den ich in 2 Jahren fertigstellen wollte, um
ihn bei der 100 - Jahr - Feier der Sektion
Graz des OEAV der Oeffentlichkeit zu
uebergeben. Ueber die viele Arbeit jedoch und
die Fahrten, die ich auf mich nahm, will ich
nicht reden.
Am
25.08.1970 war es dann soweit, im
Redoutensaal in Graz wurde der Weg
eroeffnet. Wer den Weg schon einmal
durchwanderte, kann sich selbst ein Bild
machen, das Buch aber wird manche Erinnerung
zurueckrufen. Wer den Weg noch nicht
gegangen ist, dem moechte ich raten, einmal
die Wanderschuhe anzuziehen, um fuer eine
Zeit dem Alltag den Ruecken zu kehren, sich
in Gottes herrlicher Natur frei und
ungebunden zu bewegen und das zu erleben,
was wahrscheinlich schon fremd geworden ist,
das Wandern. Fuer diese zukuenftigen
Wanderer wird das Buch auch ein Wegweiser
sein. Carl
Hermann
Besonders
gilt dies auch fuer den 1632 m hohen
Mugel. Denn Frau Josefine Dreiseitl ist
schon 40 Jahre lang Paechterin des Prosel
Hauses auf der Mugel und gleichzeitig
fuersorgliche Betreuerin der
Weitwegwanderer. Die 70
Lenze sieht man ihr nicht an, und gern glaubt
man ihr, dass sie in 40 Jahren nur 4 Tage
krankheitshalber im Bett zugebracht hat. Was
man aber kaum glauben will, ist ihr Bericht
ueber die seinerzeitige Huettenversorgung: Sie
selbst war naemlich haeufig auch Traeger.
Zweimal in der Woche schleppte sie von
Niklasdorf die schwere Lebensmittellast
hinauf; einige Male waren es sogar 65
Kilogramm - und das auch im Winter, wo es oft
galt, sich durch bauchtiefe Schneewaechten zu
kaempfen. Dabei ist Frau Pepi, wie die Wanderer
sie vertraulich nennen, eine zierliche Person.
Carl Hermann
Als ich
im August 1967, um den Nord Sued Wanderweg zu
erkunden, ueber die schoenen Almen ging und im
Gleinalmhaus naechtigte, entschloss ich mich
auf Grund des guten Wetters, morgens sehr
frueh aufzustehen und zum Gleinalmspeik zu
gehen, um einen Sonnenaufgang mitzuerleben.
Um 3 Uhr verliess ich das Haus, es war noch dunkel, ein frischer Westwind zog ueber die Almen, im Osten zeichnete sich bereits der Anbruch des Tages deutlich ab. Den Gipfel erreichte ich noch vor dem Sonnenaufgang. Der rote Streifen im Osten wurde immer breiter und breiter, dann kam die Sonne. Eine grosse feurige Kugel stieg scheinbar aus der Tiefe, der neue Tag war angebrochen. Nun kam das Staunen, als ich mich nach Westen drehte. Fast kann man es nicht beschreiben. Die hoechsten Gipfel, so schien es, wurden zuerst mit dem neuen Tageslicht beschenkt. Carl Hermann Immer
mehr Berge und Gebirgsstoecke kamen zum
Vorschein, als haetten sie geschlafen
und muessten geweckt werden. Die
Fernsicht war einmalig, die Berge zum
Greifen nahe, in den schneebedeckten
Gipfeln der Hohen Tauern verfing sich
mein Blick. Ob es der Ankogel oder der
Grossglockner war, weiss ich heute nicht
mehr, ich wollte in diesen Minuten alles
auf einmal sehen. Die Niederen Tauern
standen im Morgenlicht, angestrahlt wie
eine Kulisse in einem Filmatelier.
Die Eisenerzer Berge, das Wildfeld, der Eisenerzer Reichenstein und natuerlich auch der Hochschwab, mir kam vor es wollten alle noch einmal ihre ganze Schoenheit zeigen. Die Fischbacher Alpen kamen in Sicht, ueber Graz lag ein starker Dunst. Im Sueden erkannte man das Bachernebirge in Jugoslawien, dann den Radlpass. Unterhalb dieses Radlpasses liegt meine Heimat Eibiswald, fiel mir ein, bis dahin moechte ich wandern, dort soll auch einmal der Nord Sued Wanderweg, welcher noch in Planung ist, enden. Carl Hermann Weiter
glitt der Blick ueber die Karawanken im
Morgenrot, dahinter die Julischen Alpen,
der Triglav war leicht zu erkennen. Mit
einem Ausblick auf einen Teil der
Karnischen Alpen war der Kreis
geschlossen.
Wie lange mein ersehnter Traum, einmal einen Sonnenaufgang in dieser Pracht erleben zu koennen, gedauert hat, weiss ich nicht. Es ging alles zu schnell, ich konnte es nicht ganz erfassen. Ich dankte dem Schoepfer innig fuer dieses Erlebnis, schaute noch einmal in die Runde, doch der Zauber war gewichen, die Berge wurden blasser, man hatte fast den Eindruck, sie schaemten sich ihrer Hoffart, die sie dem neuen Tag gegenueber gezeigt hatten, manche waren schon am Firmament versteckt. Ich war gluecklich, schaute ins Tal, wo die Menschen noch schliefen, denn dort hatte der Tag noch nicht begonnen. Carl Hermann Einige
Bergdohlen rissen mich mit ihrem Geschrei
aus meiner Versunkenheit, als wollten sie
sagen, geh jetzt, du wolltest ja noch
wandern. Als ich zum Gleinalmhaus
zurueckkam, war der Wirt schon im Hof und
trieb das Vieh auf die Weide. Kurz,
aber freundlich war die Begruessung. Wars schoen
oben? Ja sehr! Heute bleibt es nicht schoen,
es ist zu klar.
Ich nahm den Rucksack, und mit einem Pfueat Gott ging es weiter. Der Wirt hatte recht, am Nachmittag stieg ein Gewitter auf, und ich erreichte gerade noch das Gaberlhaus, als der Regen einsetzte. Das Gewitter dauerte bis in die Nacht hinein. Ist es nicht wunderbar, was man an einem Tag alles erleben kann, das waren meine Gedanken bevor ich einschlief. Carl Hermann - 146 -
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Choralpenuebergang Weinebene
Erbauer: die Sektion der Weitwanderer des OEAV
Kapellenweihe: 19830815
WARUM EINE PAULUSKAPELLE AUF DEM NORD - SUED - WEG, UND DAS NOCH DAZU IN DER HEUTIGEN ZEIT? Durch seine Missionsreisen
war der heilige Paulus der bedeutsamste
Wanderer der Urkirche. Seine Darstellung mag
vielleicht ungewohnt sein, da er neben
seinem Attribut, dem Schwert, einen
Wanderstab in den Haenden haelt.
Idee, Planung und die Figur aus Waldviertler Granit, stammen vom Bildhauer Carl Hermann aus Gmuend im Waldviertel, Niederoesterreich. Hier fand er am 15.08.87, seinem Wunsche entsprechend, die letzte Ruhestaette. Die Glocke der Kapelle mahnt dreimal am Tag zur Einkehr. Ueber die
Weinebene ging bereits vor 2.000 Jahren
ein Roemerweg.
Am Markteingang
von Eibiswald steht ein grosser von Carl
Hermann gestalteter Granitstein mit einem
Edelweissemblem und dem Marktwappen von
Eibiswald mit der Inschrift: ANNO DOMINI MCMLXXXII: Diese
Kapelle wurde zu Ehren des heiligen Paulus,
des Schutzpatrons der Weitwanderer, auf
Anregung und nach den Plaenen des Bildhauers
Carl Hermann, dem Vater des Gedankens des
Weitwanderns, in ehrenamtlichen Arbeitsstunden
des Planers, vieler Wanderkameraden und
Verwandten und Bekannten des Kuenstlers und
Spenden von Weitwanderern und Institutionen,
in den Jahren 1982-1983 errichtet.
Der heilige Paulus war auf Grund seiner Missionsreisen, der bedeutendste Wanderer unter den Aposteln, durch seine Taetigkeit kam die christliche Lehre in das Alpenland. Die Figur ist aus Waldviertler Granit und soll Ausdruck der Strenge, Entschlossenheit und Willenskraft des Heiligen widerspiegeln. Der Stab versinnbildlicht die Reisen, Buch und Schwert sind Attribute, der Kreuzweg soll an den Leidensweg Christi erinnern. Ausfuehrung der Granitfigur und des Kreuzweges: Bildhauer Carl Hermann KOMMUNIOSSPENDE
Carl Hermann IM GESPRAECH MIT PFARRER RAGGAM
DIE FRAU IN DER MITTE DIE SICH GERADE DIE
AUGEN REIBT IST DIE FRAU DES BRUDERS VON Carl
Hermann DIE WITWE DES MALERS GOTTFRIED HERMANN
Carl Hermann IM GESPRAECH MIT PFARRER RAGGAM
Carl Hermann MIT DER OPFERBUECHSE
Carl Hermann IM GESPRAECH MIT DEM KIRCHENCHOR
AUGUST ,
bei der Bergmesse Weinebene
Die Weitwanderer aus
Ingolstadt, die jedes Jahr die weite Reise
antreten und zu uns her kommen sind hier, die
Kaerntner sind hier, die Steirer sind hier,
die Wiener sind hier, die St. Poeltner sind
hier, die Salzburger sind hier, die
Glockenpatinnen, Frau Zimmermann, Frau Wippel
und Frau Prommer sind hier, alle begruesse ich
recht herzlich und vor allem auch jene, die
ich anfangs vergessen habe.
Mein Bekanntenkreis ist zu gross, deshalb ist es mir nicht moeglich alle namentlich zu nennen. Liebe Freunde, ich moechte auch sehr herzlich die drei Pfarrer die heute die Messe lesen werden willkommen heissen: Den Jaegerpfarrer aus Wies Franz Raggam, der auch auf den Almen das Wild beobachtet und dem es auch nebenbei gelingt etwas zu erlegen, einen guten alten Freund Pfarrer Josef Kurzmann 1912-1987 aus St. Peter und dann unseren lieben Freund und Weitwanderer Siegi Goedl der jedes mal bei uns ist, wir haben schon im stillen beschlossen dass er in Zukunft Pfarrer hier auf der Weinebene werden soll. Hier, wo unser Weitwanderer Schutzpatron versinnbildlicht ist und wo wegen dem Nord Sued Wanderweg die Pauluskapelle steht, treffen wir uns im naechsten Jahr, kommt alle wieder herauf. - 151 –
Was kann man noch Schoeneres
finden als die Gemeinschaft, sie ist wohl das
Wichtigste, was wir in unserer zerruettenden
Zeit unbedingt brauchen. Carl Hermann
Liebe Brueder und Schwestern! Ich denke an die Worte des Dichters Goethe die er am Lebensende in sein Tagebuch geschrieben hat: All unser Tun auf dieser Welt hat nur den Sinn, das Auge unseres Herzens zu schaerfen fuer die Wunder dieser Erde und zu klaeren dass es faehig werde Gott zu sehen. Liebe Brueder und Schwestern! Nur im Innehalten sieht man einen Grashalm, einen Schmetterling, einen Kaefer, eine Wolke, einen Stein oder ein Berg. Es sind die Kleinigkeiten die unser Herz erfreuen, an denen viele achtlos voruebergehen. Ist es nicht wunderbar, wenn wir hier auf der Weinebene stehen und ringsum die Berge betrachten, in Hunderten von Jahren, wenn ihre dreifachen Urenkel hier oben sind, wird sich vieles geaendert haben, doch die Berge werden gleich geblieben sein. Liebe Freunde der Natur, liebe Bergsteiger, liebe Wanderer, ihr Jungen und ihr Alten im Namen meiner geistlichen Mitbrueder wuensche ich allen, dass sie die geschenkte Zeit des Lebens in Freude und in Leid annehmen und den Mut zur Wahrheit finden, denn die Wahrheit heisst Jesus Christus. Maria Himmelfahrt ist jenes Fest wo uns bewusst wird, dass uns diese grosse Frau zur Quelle des Lebens und der Freude fuehrt. Sie wird die Koenigin des Friedens genannt, sie ist das Zeichen der Hoffnung und des Trostes. Dass sie auch heute durch unser Feiern hier, ihr Herz fuer den Anruf Gottes und fuer die grossen und kleinen Wunder dieser Welt, geoeffnet hat, sei unser Wunsch. Gehet hin in Freude und Frieden. Amen! Pfarrer Franz Raggam
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Vielen Dank fuer die Arbeit
die hier geleistet wurde, herzlichen Dank den
Priestern fuer die Messfeier. Vergeltsgott,
Herrn Panzi aus Glashuetten, allen die hier
gereinigt haben und allen Mitarbeitern die
dafuer gesorgt haben dass wir hier einen
schoenen Raum haben. Mir ist es leider nicht
moeglich selbst die Hand anzulegen, denn ich
bin am anderen Ende des Nord Sued Wanderweg
sesshaft.
Fuer den Schluss wurde das Beste aufgehoben, den Kirchenchor von Trahuetten und Glashuetten den Dank auszusprechen dass sie wieder gekommen sind um mit uns die Messe zu feiern. Wir treffen uns naechstes Jahr hier wieder, dazu lade ich alle ein. Carl Hermann (Fuer den voraus Gegangenen gab es kein naechstes mal)
Traeger hoher
Auszeichnungen, ist 19861111, im 69.
Lebensjahr vom Herrn abberufen worden. Unser
lieber Verstorbener wird im Hause
Grillenstein, Fuchssteinweg 16, Gmuend, am
19. aufgebahrt.
Die
feierliche Einsegnung ist am 19., um 14:00
im Trauerhause. Anschliessend lesen wir das
heilige Requiem in der Stadtpfarrkirche St.
Stefan in Gmuend. Die Huelle des
Verewigten wird nach St. Poelten ueberfuehrt
und dort eingeaeschert. Die Urnen Beisetzung
erfolgt 19870815, anlaesslich der Bergmesse
in der Pauluskapelle auf der Weinebene in
der Steiermark. Elsa Hermann im Namen aller
Verwandten
HERR
WENN DU MEIN LEBEN BEURTEILST HABE MITLEID
Gmuend, 19861112 Auf Wunsch des
Verstorbenen wird gebeten von Kranz- und
Blumenspenden Abstand zu nehmen.
Eventuelle Spenden bitte an die Sektion
Weitwanderer des OEAV Kto. 02028301
1. OEsterr. Sparkasse (Trauerparte)
- 158 -
HERR, WARUM DURFTE ICH NICHT LAENGER FUER MEINE FREUNDE ARBEITEN ? Carl Hermann 1918 - 1986 Traeger hoher Auszeichnungen,
Vater des Weitwanderns, 50 Jahre Mitglied des
OEAV, 30 Jahre 1. Vorsitzender der Sektion
Waldviertel des OEAV, Gruender der Sektion
Weitwanderer des OEAV und deren 1.
Vorsitzender bis zu seinem Ableben, 16 Jahre
geschaeftsfuehrender Obmann des Vereins
Naturpark Blockheide Eibenstein bei Gmuend, er
wird ueber seinen Wunsche gemaess, in der
Pauluskapelle auf der Weinebene seine letzte
Ruhestaette haben. Die Urnen Beisetzung findet
19870815 anlaesslich der Bergmesse um 11:30
dort statt.
Immer war er bestrebt, fuer andere und fuer seine Heimat zu arbeiten, seine Wanderfreunde galten ihm alles. Seine steirische Heimat und seine Wahlheimat, das Waldviertel, durch Wanderwege zu verbinden ist ihm mit Erfolg gelungen. Wer ihn als Kuenstler gekannt hat, weiss, dass er begnadete Haende hatte. Waehrend seines Lebens erfuhr er viel Dank und Anerkennen fuer sein Wirken und seinen Idealismus, besonders von den Wanderern. Sein geselliges Wesen, sein Ideenreichtum, seine Bescheidenheit haben ihn beliebt gemacht. Seine Denkmaeler und Wandersteine stehen ueberall im Land und werden an ihn erinnern. Moege auch der Herr ihn gnaedig aufnehmen. (Allgemeiner Nachruf)
Mein
vaeterlicher Freund war August
1913 - 1991
Chronist Formation Gipfel Buch
Schirmherr 1989 - 1991 von St. Peter im
Sulmtal Stmk.. Er ist ein Cousin von
Carl Hermann, er und ich hielten nach
der Teilnahme an der Bergmesse
Pauluskapelle, eine Einkehr in die
Goesslerhuette. Dann fand meine erste
Begegnung mit Carl Hermann statt.
Es war der Vortag
meiner Gipfellesung im Jahre 1986 am GROSSEN
OEDSTEIN, deshalb erinnerte sich
Carl Hermann an seine Jugenderlebnisse im
Zauber des Gesaeuses und begann davon zu
erzaehlen:Schon waehrend der Studienzeit fuhr ich zu Gesaeuse Bergfahrten von Graz mit dem Fahrrad nach Gstatterboden. Mit wenig Geld, spaerlichen Essvorrat doch mit viel Idealismus und Hingabe zur Natur ausgestattet, ging ich damals als Einzelgaenger meine Bergwanderungen. Von dem Saeuseln des Windes und dem Rauschen der Enns bei dem Durchfliessen durch das Gesaeusetor beim Gesaeuseeingang ennsabwaerts nach Admont, entstand der Name des Gebirges. Das Gesaeuse besitzt stolze Gipfel, die auch auf ihren Waenden nur mittels Kletterkunst bezwungen werden koennen. Der Bergretter mit den Insignien Seil und Totenkopf Bergretter Huette Haindlkar Gesaeuse Steiermark Oesterreich; vom Bildhauer Carl Hermann. Mein Freund Carl war in seiner Lebenszeit im Gesaeuse Kletterlehrer und sogar wenn Not am Mann Totengraeber im Bergfried Johnsbach. Die Mutter der Bergsteiger Nass von oben und unten. hikr/post - 140 -
Der Zauberberg der GROSSE OEDSTEIN
2355 m
ist der eindrucksvollste Gipfel von
dieser Gruppe der eigenwilligen
Bergpersoenlichkeiten, auf ihm habe
ich mehrmals eine Gipfelrast gehalten.
Ausserhalb der Ortschaft Gstatterboden,
wohnte in einer Keusche Frau Katharina
Ditz, die legendaere BERGSTEIGERMUTTER,
so manchen hungernden Bergsteiger hatte
sie in der Notzeit ein Stueck Brot und
freundliche Worte geschenkt. Auch ich
bekam einst von ihr das Brot der
Gnade und denke immer mit
Hochachtung an diese Frau. Meine
Erinnerung an Sie werde ich in
meiner geplanten Neuauflage des
Buches DER WEG IST DAS ZIEL, in
einer Widmung an sie aufzeichnen.
Carl Hermann (Zur
Neuauflage kam es nicht.)
Ihr Grab befindet sich im Bergsteigerfriedhof Johnsbach. 19861011 Samstag: Besuch von Carl Hermann im Wiener Allgemeinen Krankenhaus. Es war meine letzte Begegnung mit dem Bildhauer, Autor und Vater der Weitwanderbewegung. Auszug aus dem Gipfelbuch des GROSSEN OEDSTEINS C A R L H E R M A N
N 1917-1986 Im Perpetuam Memorian
Carl Hermann wurde in
Wolfsgruben bei Eibiswald im suedsteirischen
Grenzland geboren. Sein Geburtshaus steht auf
der Kuppe einer Anhoehe, als Teil eines
baeuerlichen Anwesens. Als wandernder
Zimmermanns Geselle zog er auf der Soboth
(suedsteirischer Hoehenzug) und in der ganzen
Suedweststeiermark von Hof zu Hof.
In seinem frueh erwachten Schoepferdrang schnitzte er mit Vorliebe die Gottesmutter mit dem Kind. Der Grenzlandvater Dr. H. M. Fuchs 1874 - 1933 erkannte die Begabung des jungen Carl Hermann und ermoeglichte ihm den Besuch der Kunstgewerbeschule in Graz. Carl Hermann war freischaffender Bildhauer, als Kuenstler war er ein ausgesprochener Einzelgaenger, der ohne Kontakt zu Kollegen unbeirrbar seinen Weg ging. Er fand sich in jeder Arbeitstechnik zurecht und schuf seine Plastiken mit geradlinigen Konturen und Kanten. Von den Wenigen, die ihre Werke aus Granit schlugen, war er der Einzige der den Granit zu formen vermochte. So sagte ein Abgesandter der niederoesterreichischen Bildhauer im Nachruf bei der Verabschiedung vor dem Trauerhause, Grillenstein, Fuchssteinweg 16. Als Soldat erkannte er den Wahnsinn des Nationalsozialismus und wurde Widerstandskaempfer, 19450315 wurde er deswegen zum Tode verurteilt. Eine ganze Gruppe Koepfler wie man damals die zum Tode Verurteilten nannte, wurde zu 15 Jahren Zuchthaus begnadigt und sollte im Raum Doellershein - Eggenburg gegen die heranrueckenden sowjetischen Truppen eingesetzt werden. Waehrend der Fahrt von Wien nach Doellersheim gelang ihnen die Flucht, Carl Hermann kam mit einem aus Gmuend stammenden Mithaeftling nach Gmuend um von hier in die Steiermark zu gelangen. - 161 -
Carl
Hermann ehelichte eine Gmuenderin und
errichtete am Rand der Blockheide ein
Eigenheim mit einem Atelier.
Von seiner Feder stammt das Buch DER WEG
IST DAS ZIEL (Leopold Stocker Verlag)
Carl Hermann erzaehlt seine Gedanken und
Erlebnisse bei der Erkundung des Nord Sued
Wanderweg, schildert den Charakter und die
Vegetation der Weglandschaft und beschreibt
die Historie der Wegstationen mit ihren
Legenden und Sehenswuerdigkeiten.
Bei spaetherbstlichen Schoenwetter kamen viele Menschen zur Verabschiedung von Carl Hermann von seinem Eigenheim. Mit einer Eibiswalder
Abordnung mit dem Buergermeister Herrn
Naderer war auch der Cousin von Carl Hermann
August Krainer gekommen.
Carl Hermann war in seiner Leidenszeit nie verzweifelt und hat dem Tod ruhig entgegengesehen, sagte uns Frau Elsa Hermann. Auch im Innerem des Refugiums von Carl Hermann sieht man, dass hier ein Kuenstler gelebt hat, eine Besonderheit ist der Boden des Wohnzimmers aus Baumabschnitten mit sichtbaren Jahresringen, an denen man das Alter der Baeume ablesen kann. Nach der Einsegnung im Trauerhause, bei dem Requiem, in der Stadtpfarrkirche Sankt. Stefan in Gmuend sagte der Pfarrer: Die KUENSTLER sind des Himmelvaters liebste Kinder. - 162 -
Das
geschaffene kuenstlerische Gesamtwerk
von Carl Hermann zu beschreiben, waere
eine lohnenswerte Aufgabe fuer einen
Kunsthistoriker und wuerde ein eigenes
Buch fuellen. Seine
bildhauerische Ernte besteht aus etwa 400
Arbeiten, davon 14 Monumental Plastiken wie
zum Beispiel der Saemann am Getreidesilo in
Waidhofen an der Thaya, er ist 12 m hoch,
wiegt 63 Tonnen, davon sind 40 Tonnen
Splitt, 20 Tonnen Zement und 3 Tonnen Eisen.
Fuer das Modell brauchte er 13 Tonnen Gips
und 5 Festmeter Holz, die Nase ist 0,47m
lang und im Kopf hat ein Mensch mit
durchschnittlicher Groesse stehend Platz. DER
SAEMANN VON Carl Hermann
Carl Hermann war ein Meister
des bildhauerischen Portraets, eine Bueste in
St. Peter im Sulmtal am Dorfplatz stellt den
Heimatforscher, Dichter und Komponisten Karl Reiterer
dar. Durch sie entstand meine Freundschaft mit
August Krainer, dem Initiator dieser
Gedenkstaettenerrichtung. Mit ganzem Herzen
war er der sakralen Kunst zugetan, sein
letztes Werk war eine gotische Madonna, (auf
der Aufnahme nicht sichtbar) fuer eine
Kapelle, die 19860629 in der Naehe seines
Geburtsortes eingeweiht wurde.
Die
Hauskapelle wurde vom Grundbesitzer Herrn
Koinegg, vulgo Feidl, errichtet. Carl Hermann
hat wohl als Freund und ehemaliger Nachbar mit
dem Erbauer gemeinsam geplant und
kuenstlerisch beraten. Carl
Hermann LETZTES WERK
Carl
Hermann war ein Mensch dem die Kunst und die
Natur sehr viel gegeben haben, auch er hat uns
mit seinen Werken und dem Nord Sued Wanderweg
reich beschenkt. Ein letztes Berg Heil
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STELL EINE KERZE ANS FENSTER U R N E N B E I S E T Z U N G Maria Himmelfahrt 19870815 An diesem
Samstag, war die Urnenbeisetzung vom SUEDWEG
HERMANN, dem Bildhauer und
Weitwandervater. Ein eisiger
Wind brauste durch den Choralpenuebergang der
Weinebene. Bei dem Eibiswalder Lied, gesungen
vom Maennergesangsverein Eibiswald, mit dem
ein Wunsch des Verewigten erfuellt wurde,
begann es zu regnen, deshalb wurde die Messe
in die Goessler Huette verlegt.
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- 165 -
Pater Hugo de Vlamink vom
Stift Herzogenburg, ein Freund des
Geschiedenen, Magister Wolfgang Reisenhofer,
Weitwanderer Pfarrer Dr. Siegfried Goedl,
Pfarrer Wingolf Enge, Pfarrer Franz Brunner
und Pfarrer Hamasek, vollzogen die Einsegnung
vor der Beisetzung und feierten den
Gottesdienst.
Die Messe wurde von der Musikgruppe Kaiblinger aus Markertsdorf an der Pielach musikalisch gestaltet. Trotz des schlechten Wetters waren rund 1500 Weitwanderer aus allen Bundeslaendern und dem angrenzenden Ausland gekommen, um von ihrem Vater Abschied zu nehmen. Der Landeshauptmann der Steiermark Dr. Josef Krainer, dankte dem Verstorbenen fuer seine schoepferische Taetigkeit als Bildhauer und fuer die Verbreitung seiner Idee der Weitwanderbewegung. Weitere Gedenkreden hielten: Von der Sektion Weitwanderer des OEAV der Vorsitzende Fritz Kaefer, der Schriftfuehrer Proff. Karl Mor, der Vorsitzende des OEAV Walter Hoffmann, vom steirischen Sektionsverband Prof. Karl Moser, fuer die Sektion Waldviertel Dir. Hannes Rammel, fuer die slowenischen Wanderer deren Praesident Zoran Naprudnik. Von der EMyB Formation Gipfel Buch Karl Minhard mit Sohn aus Schwechat, Stefan Schefberger aus Wiener Neudorf und ich haben an der Urnenbeisetzung teilgenommen. Carl Hermann hat seinen Weg in die Ewigkeit vorbereitet, auch die Halterung fuer seine Urne war von ihm geschaffen. Auf seiner letzten steirischen Reise, machte er Rast in der zu seinem Elternhof gehoerenden Veitlkapelle und es wurde mit der, wie durch ein Wunder wieder heimgekehrten Kapellenglocke, zur Totenwacht gelaeutet. (Siehe Heimkehr einer Glocke) Herr Jakob Petschenig
verschloss nach der Urnenbeisetzung den
Urnenraum im Boden vor der Paulusstatue in der
Pauluskapelle, mit einer Steinplatte und
vergoss die Fugen mit Zement.
Er
stammt aus St. Andrae im Lavanttal hatte
seinerzeit Carl Hermann im Arbeitsdienst
kennen gelernt und mit ihm Freundschaft
geschlossen, als in den 80er Jahren im
Zusammenhang mit dem Weitwandern der Name
Hermann fiel, stellte er sofort
Nachforschungen an und fand so seinen
ehemaligen Freund wieder. Allen, die an der
Errichtung der Pauluskapelle im Jahre 1982, an der
auch Jakob einen massgeblichen Anteil
hatte, beteiligt waren - trauern um ihn.
Wir werden Jake der im 84.
Lebensjahr geschieden ist, in Zusammenhang
mit der Pauluskapelle sehen und ihm fuer
das Gute, das er getan hat immer in
Erinnerung behalten. Auf Wunsch des
Verstorbenen, der 20050119 zu Grabe
getragen wurde, war von Blumen und
Kranzspenden abzusehen, um den dafuer
vorgesehenen Betrag auf das PSK Konto 722
1480 der Sektion Weitwanderer zu
ueberweisen. Fritz Kaefer. Anmerkung:
Jakob
Petschenig war es auch der die
Urnenversenkung seines Freundes Carl, im
Boden vor dem Altar der Pauluskapelle,
handwerklich durchgefuehrt hatte.
Noch zu Lebzeiten troestete Carl
Hermann seine Frau wegen seiner 500 Kilometer
von Gmuend entfernten Ruhestaette, mit den
Worten:
URNENBEISETZUNG
VON Carl Hermann IN DER PAULUSKAPELLE AUF
DER WEINEBENE Hier erwartet Carl Hermann,
Vater der Weitwanderer, die Auferstehung.
HERR MEIN LEBEN WAR SO KURZ Diese Inschrift findet der Besucher der Pauluskapelle auf der Weinebene nun vor, denn seinem letzten Wunsch entsprechend, wurde die Urne mit der Asche dieses grossen Sohnes unserer Heimat am 15. August (Maria Himmelfahrt) in der Pauluskapelle, in seiner Kapelle, am Nord Sued Wanderweg beigesetzt. Er hat also in der Steiermark seine letzte Ruhestaette gefunden. Wie alljaehrlich, waren zu der schon zur Tradition gewordenen Bergmesse, an diesem Feiertage neben den Angehoerigen und Verwandten hunderte Freunde und Bekannte, aus nah und fern gekommen. Diesmal aber besonders deshalb, um von Carl Hermann Abschied zu nehmen und um der Urnenbeisetzung beizuwohnen. - 167 -
Unter
den Anwesenden sah man unter anderen neben
weiteren Persoenlichkeiten des politischen,
wirtschaftlichen und kulturellen Lebens auch
Landeshauptmann Dr. Josef Krainer, LAbg. KR.
Reinhold Purr sowie ORR. Dr. Kunz von der
Bezirkshauptmannschaft.
Die Glocke der Pauluskapelle erklang zur Beisetzung und der Maennergesangverein aus Eibiswald unter der Leitung von Chorleiter Dir. i.R. Franz Kleindienst sang das Lied Es ist Feierabend. Die Einsegnung nahm ein mit Carl Hermann eng befreundeter Pater des Stiftes Herzogenburg, Hugo de Vlamink, dem weitere fuenf bekannte Priester assistierten, vor. Zum Abschluss der Beisetzung sang der Maennergesangverein noch das Lied I bin sist a Eibiswalder, dessen Text von Hans Kloepfer stammt und von Johann Fauland komponiert wurde. Somit hat der Gesangverein einen Wunsch des nun Verewigten erfuellt und das Versprechen eingeloest, beim Abschied diese Hymne von Eibiswald zu singen. Da sich das Wetter sehr verschlechterte musste man die Abhaltung der Bergmesse in die Lokalitaeten der Goesslerhuette verlegen. Diese konnte aber die vielen Gekommenen bei weitem nicht aufnehmen. Der Gottesdienst wurde von der Sing- und Spielgruppe der Weitwanderer sowie vom Duo Erna und Sepp Kaiblinger mit der Weitwanderer- Messe feierlich umrahmt. In den anschliessenden Ansprachen, unter anderen vom Vorsitzenden der OEAV Weitwanderer, vom Vorsitzenden des OEAV, vom Vorsitzenden der slowenischen Wegkommission und vom Landeshauptmann Dr. Josef Krainer, wurde das Wirken von Carl Hermann nochmals gewuerdigt und ihm fuer sein kuenstlerisches Werk, sowie fuer seine Liebe zur Heimat gedankt. DER WEG WAR SEIN ZIEL. SEIN ZIEL IST ERREICHTCarl Hermann wird auf der Choralpe weiterleben! In liebevollem Gedenken und in Dankbarkeit, werden alle die ihn kannten seiner gedenken. Weststeirische Nachrichten August 19911024 Begruessung: Durch den
Buergermeister der Stadt Gmuend, Alfred Drach.
Laudatio: Direktor Wilhelm Engelmayer,
Schweggers Eroeffnung: Durch den
Buergermeister der Marktgemeinde Eibiswald,
Herbert Naderer Musikalische Umrahmung: Durch
das Blockfloetenemsemble der Musikschule
Gmuend, der Klasse Josef Thoma
Neben dem
Kirchenplatz wurde 1966 eine von Carl
Hermann (1918 - 1986) geschaffene 20
Tonnen schwere Plastik, genannt Die
Trauernde aufgestellt. Das
Kriegerdenkmal soll an die Gefallenen
beider Weltkriege erinnern. Auf vierzehn
Inschrift Tafeln sind die Namen der 111
Opfer des Ersten Weltkrieges (1914 -
1918) und der 457 Opfer des Zweiten
Weltkrieges (1939 1945) zu lesen. Zum
Gedenken an die ueber 30.000
Fluechtlinge aus den ehemaligen
Kronlaendern Bukowina und Galizien, die
im Ersten Weltkrieg hier starben, wurde
1964 beim Fluechtlingsfriedhof (Dr. Karl
Renner Strasse) ein Mahnmal enthuellt.
Dieses Denkmal wurde nach dem Entwurf
von Bildhauer Georg Kruk ebenfalls von
Carl Hermann geschaffen. Herz Jesu Pfarre Gmuend
Neustadt Quelle
MAHNMAL FUER DIE OPFER BEIDER WELTKRIEGE 1958 besann sich die Gemeinde wieder darauf, dass es in Gmuend II den Lagerfriedhof gab, der arg verwildert und vom angrenzenden Wald fast nicht zu unterscheiden war. Er wurde in eine Parkanlage umgestaltet, die Fichten geschlaegert, Laubbaeume versetzt, Baenke aufgestellt, die Boeschungsmauer in der Dr.-Karl-Renner-Strasse mit einer Inschrifttafel errichtet und ein Gedenkstein, der heute beim Eingang Lagerstrasse steht, aufgestellt. Im Herbst 1960 hielt im Rahmen der Volkshochschule Kustos Dr. Adolf Mais vom Wiener Volkskundemuseum Lichtbildervortraege ueber Osteuropa. Vom Gmuender Fluechtlingsfriedhof dabei Kenntnis erhaltend, war er es, der vorschlug, Kontakte mit der ukrainischen Fluechtlingsgemeinde in Oesterreich, die kulturelle ihm bekannte Organisationen in Wien unterhielt, anzuknuepfen und sie an einer Hebung des Ansehens dieser Weihestaette zu interessieren. Tatsaechlich fanden dann diese Gespraeche statt, und 1962 wurde ein Ukrainisch-Oesterreichisches Denkmalkomitee zur Errichtung des Gmuender Fluechtlingsdenkmales gegruendet. Der ukrainische akademische Bildhauer Georg Kruk, wohnhaft in Muenchen, entwarf das Fluechtlingsdenkmal, fertigte es in Originalgroesse aus Gips an und stellte es in einer Kunstausstellung in Muenchen vor. Der Spendenaufruf, den das Denkmalkomitee daraufhin erliess, war ein toller Erfolg. Saemtliche ukrainischen Zeitungen der freien Welt veroeffentlichten unentgeltlich die Aufrufe, und entsprechend gross war auch das Echo. Spenden und Briefe von Ukrainern, deren Angehoerige in Gmuend die letzte Ruhestaette gefunden haben, langten aus Kanada, der USA, Australien, Argentinien, England, Deutschland, Schweden und auch aus Oesterreich ein. Die Gemeinde Gmuend und die Oesterreichische Kriegsgraeberfuersorge unterstuetzten das Vorhaben finanziell. Im Mai 1963 wurde das 3 Tonnen schwere, 3 m hohe Gipsmodell kostenlos durch Zusammenwirken der Kulturbehoerden in Muenchen, der deutschen und der oesterreichischen Bundesbahnen und der Stadtgemeinde nach Gmuend in das Atelier des Bildhauers Carl Hermann gebracht, der die Skulptur aus Granit fertigte. Am 26. September 1964 fand die feierliche Enthuellung und die Weihe des Denkmales in Anwesenheit zahlreicher Mitglieder der ukrainischen Gemeinde in Oesterreich statt. Von Bildhauer Carl Hermann stammt das Heidemaennlein, eine Granitplastik, die der Verein Naturpark Blockheide 1966 auf der Grueninsel am Braunauplatz aufstellen liess. Das Heidemaennlein ist ein bekleideter, wandernder Profanputto, der schnellen Schrittes mit Hut, Tasche, langem Rock und nach vorne zeigendem Wanderstab, in dynamischer Bewegung dargestellt, einhergeht; es ist als Symbol in der Blockheide an vielen Wegweisern und Grenzsteinen, die Carl Hermann aus Granit gehauen hat. Mit dem Heidemaennlein spricht Hermann plakativ an und bringt unbeschwerte Lebensfreude zum Ausdruck. Die dynamische Wirkung der linear gestalteten Figur verbluefft und weckt geradezu unmerklich die Bindung zur, zum dargestellten Figur, Bewegungsablauf, gleich einem trailerartigen Filmspot. Es gelingt Hermann, die von ihm idealisierte Harmonie von Mensch und Natur dem Betrachter greifbar vor Augen zu fuehren und suggeriert dabei raffiniert agile Dynamik. Nach der Enthuellung des Heidemaennleins, einer Granitplastik, die der Verein Naturpark Blockheide 1966 auf der Grueninsel am Braunauplatz aufstellen laesst, lacht man in Gmuend hinter vorgehaltener Hand; viele erkennen den damaligen Bezirksrichter Dr. Wilhelm Rachler in der Gestalt des Heidemaennleins, der stets mit Stock und Hut unterwegs ist. Bei der Eroeffnung der Blockheide uebrigens laesst Carl Hermann einen Buben als Heidemaennlein, bekleidet mit Stock, Hut, Umhang und Tasche, umhergehen; es handelt sich um Martin Traxler, den heutigen Schuesselwirt. Quelle Das Symbol der Blockheide ist das von Carl Hermann entworfene Heidemaennlein. Das Heidemaennlein ist ein bekleideter, wandernder Profanputto, der schnellen Schrittes mit Hut, Tasche, langem Rock und nach vorne zeigendem Wanderstab, in dynamischer Bewegung dargestellt, einhergeht; es ist als Symbol in der Blockheide an vielen Wegweisern, die Carl Hermann aus Granit gehauen hat, aber auch an und bei Privathaeusern in der Umgebung vorhanden. Eine Plastik davon ist am Braunauplatz (Granit, Gmuend) aufgestellt. Die Sage vom Blockheidemaennlein
(Carl Hermann):
Einst lebte in der Blockheide ein
Maennlein. Es war rundgesichtig, trug
einen langen Mantel und einen grossen Hut
in einer Tasche hatte es sein ganzes Hab
und Gut. Mit einem langen Wanderstab
durchstreifte es oft die Blockheide, man
nannte es das Heidemaennlein. Die Kinder
liebten das Heidemaennlein, oft sang es
mit ihnen draussen in der Blockheide. Man
erzaehlt, dass es auch den Voeglein des
Waldes Musikunterricht gab. Seine Tasche
war mit Talern gefuellt. Wenn es jemanden einen Silbertaler schenkte, konnte der Glueckliche ein ganzes Jahr Geld davon ausgeben, es wurde nicht weniger. Zwei Landstreicher erfuhren davon und sie beschlossen, das Heidemaennlein zu fangen und zu berauben. Sie lauerten ihm in der Naehe des Mondteiches auf. Als sich das Maennlein dem Teich naeherte, warnten es die Waldvoeglein vor der Gefahr. Doch es war zu spaet, schon hatten es die beiden Raeuber fast eingeholt in seiner Verzweiflung sprang das Heidemaennlein in das dunkle Wasser des Mondteiches. Man erzaehlt, dass in klaren Mondnaechten manchmal sein rundes Gesicht mit traenenfeuchten Augen aus dem Wasser schaue. Quelle Ebenfalls aus der Werkstatt von Carl Hermann ist die Steinplastik am Stadtplatz, die die Gemeinde 1968 in Auftrag gab - gedacht als Hinweis fuer Besucher und Fremde auf die Gmuender Museen, die in diesem Jahr fertig wurden. Bildhauer Carl Hermann hat 1978 das Mosaik im Hallenbad geschaffen. Es zeigt - in Farbe- die Statt Gmindt aus der Topographia Austriae inferiosis 1672 von Georg Matthaeus Vischer. Quelle Die
Bezeichnung G.A.N.Z. steht fuer Grenzueberschreitend,
Aktivitaeten,
Naturerlebnis,
Zentrum. Es
soll aussagen, dass der Verein
Aktivitaeten setzt, die vorwiegend in der
Natur stattfinden und sehr viel mit Natur
und Naturschutz zu tun haben. Diese
Aktivitaeten kennen keine Grenzen - daher
grenzueberschreitend Wie kam es zu G.A.N.Z.
? Dieser Name wurde kreiert, als
der Verein im Begriff war, im Hause des
verstorbenen Bildhauers Carl Hermann ein Zentrum zu schaffen, wo sich
Naturschuetzer und Naturliebhaber treffen
koennen. Da Carl Hermann nicht nur ein
Bildhauer, sondern auch Wanderer von
Herzenslust war (er kreierte mehrere
Wander- und Weitwanderwege - so auch den
Nord Sued Weitwanderweg vom Waldviertel -
Nebelstein bis in die Suedsteiermark - Eibiswald), wurde zu seinem Gedenken der
Wanderverein gegruendet und eine
Mitgliedschaft beim IVV (Internationalen
Volkssport Verband) angestrebt. So kann
sich der Verein nun Naturerlebnis
Wanderverein G.A.N.Z. nennen.
Quelle
- 169 -
- 170 -
Der Nord
Sued Wanderweg 05 ist untrennbar mit dem
Namen Carl Hermann verbunden. Er hat
diesen 500 Kilometer langen Weg vom
Nebelstein im Waldviertel ueber die
Wachau, durch das Alpenvorland zum
steirischen Gebirge und ueber die schoenen
Almen nach Eibiswald an der jugoslawischen
Grenze, 1970 als ersten der 10
oesterreichischen Weitwanderwege
geschaffen.
Seither sind ueber 5.000 Wanderer aus 17 Nationen diesen Weg, den bekanntesten und beliebtesten, gegangen. Die vorliegende 4. Auflage des Fuehrers gibt dem Wanderer eine Neubearbeitung in die Hand, die den neuesten Stand der Markierung und der Streckenfuehrung beinhaltet. Moege der Weg Carl Hermanns weiterhin Tausende Wanderer in die Schoenheiten oesterreichischer Landschaften und zu den kulturellen Kostbarkeiten fuehren. WOLFGRUBEN
- WIES: Es ist kaum zu fassen, dass eine
Glocke, die durch Kriegswirren als
vermisst galt, wieder gefunden wurde und
heimgekehrt ist. Es handelt sich um die 80
kg schwere Glocke der Pilchenkapelle in
Wolfgruben der Pfarre Wies. Am 25.10.80
wurde bei stroemendem Regen die Einweihung
der Glocke, verbunden mit einer heiligen
Messe gelesen durch den Pfarrer Raggam aus
Wies vorgenommen. Buergermeister OSR
Direktor Kraus und Gemeinderat Deutschmann
sowie viele Freunde und Bekannte waren
trotz des schlechten Wetters gekommen, um
an der Feier teilzunehmen.
Im Jahre 1944 musste laut Verordnung die Glocke fuer Kriegszwecke abgeliefert werden. Bis zum Hauptsammelplatz konnte man den Weg verfolgen. Dann hiess es, alle Glocken wurden zum Einschmelzen abtransportiert. Im Vorjahr wurde die Pilchenkapelle vom Besitzer (Familie Hermann) unter Mitarbeit mehrerer Nachbarn und des Schwagers Herrn Leidl renoviert und geweiht. Man bedauerte das Fehlen einer Glocke und fasste den Entschluss, eine solche giessen zu lassen. In einem Gespraech zwischen der Familie Hermann und dem Nachbarn Franz Mueller Junior (Mussnegg), zurzeit in Wien, wurde Letzterer gebeten, sich in Wien umzusehen, ob nicht eine alte Glocke zu kaufen waere. Es geschah das Unwahrscheinliche! Man fand bei einem Alteisenhaendler das gesuchte, auch in der Groesse passende Objekt. Die Glocke wurde gekauft und heim gebracht. Man entfernte die dicke Schmutzschicht und siehe da, am Glockenring stand der Name Hermann. Carl Hermann, der Onkel des jetzigen Besitzers, der als Kuenstler im Waldviertel lebt, bestaetigte nach der Besichtigung und als er den Klang wieder hoerte, dass dies die alte Glocke sei. - 176 -
Man
kann sich die Freude im Hause Hermann und auch
bei den Nachbarn in der gesamten Pfarre
vorstellen, dass diese Heimkehrerin nach 36
Jahren wieder in ihre alte Glockenstube
gebracht werden konnte. Nach Abschluss der
kirchlichen Feier zog, Pfarrer Raggam
persoenlich am Glockenstrick, und nach langer,
langer Zeit ertoente wieder der Klang der
Kapellenglocke. Weststeirische Nachrichten
Herr Bruno
Mayer aus 1127 Wien hat in den
Schladminger Tauern naechst der Karlspitze
zwischen dem Suessleiteck und der
Sauofenspitze, auf dem SCHREIN
2420m eine Gedenkstaette fuer Carl Hermann
und Hans Leitenbauer errichtet.
An einem Holzstamm befindet sich ein
Metallbehaelter, der ein Gipfelbuch mit einer
Gedenkschrift an die Obengenannten enthaelt. OEAV SEKT.
WEITWANDERER Mitteilung 4/1986 JG 8
Der Vater der Weitwanderer, der
Bildhauer Carl Hermann, der auch ein
Mitglied unserer Organisation war, ist in
seinem 69. Lebensjahr ueberraschend
19861111 in seinem am Rande des Naturparks
Blockheide Eibenstein - Gmuend gelegenen
schoenen Eigenheimes verstorben.
Carl Hermann wurde in Wanderkreisen weit ueber seine Heimat Oesterreich hinaus durch seinen unermuedlichen Einsatz fuer die Schaffung eines oesterreichischen Weitwander Wegnetzes bekannt. Er schuf im Jahre 1970 fast im Alleingang den beruehmten Nord Sued Wanderweg 05, der seine Wahlheimat Waldviertel mit seinem Geburtsort Eibiswald an der oesterreichischen - jugoslawischen Grenze verbindet. - 177 -
Damit war gegen den
anfaenglichen Widerstand der alpinen Vereine,
die damals den Gedanken des Weitwandern eher
negativ gegenueberstanden, ein Durchbruch
gelungen und schon 1976 konnte ein Generalplan
des OEAV publiziert werden, der ein
ueberregionales Netz von 10 Oesterreich von
Nord nach Sued und von Ost nach West
durchziehenden Weitwanderwegen vorsah.
Ein gigantisches Projekt, das in den letzten 10 Jahren erfolgreich verwirklicht werden konnte. Auch die Gruendung der Sektion Weitwanderer im OEAV ging auf die Initiative Carl Hermann zurueck, der bis zu seinem Tode den Vorsitz dieser aufstrebenden Sektion inne hatte. Dass von den 8 Europaeischen Fernwanderwegen nicht weniger als 4 (E4, E5, E6, und E8) durch Oesterreich fuehren, verdanken wir zum gutem Teil ebenfalls dem Verstorbenen. Kein Wunder also, dass Carl Hermann auch von offiziellen Stellen geehrt wurde: Die Verleihung des Goldenen Verdienstabzeichens der Republik Oesterreich und das Grosse Goldene Ehrenzeichen fuer Verdienste um das Land Steiermark, waren die sichtbaren Beweise fuer die Wertschaetzung, die Carl Hermann als Mensch, als Organisator und als Kuenstler genoss. Dem Wunsche des Verstorbenen entsprechend, wird seine Urne 19870815 in der unter seiner Leitung entstandenen Pauluskapelle auf der Weinebene in der Steiermark feierlich beigesetzt. Wem es moeglich ist, der sei herzlich dazu eingeladen, bei dieser Trauerfeier mit dabei zu sein, um damit der Dankbarkeit fuer das Wirken von Carl Hermann Ausdruck zu geben. Carl Hermann hat mit dem von ihm im Jahre 1984 geschaffenen Wanderer Maskottchen Wanderwurstel ein Rucksackzeichen verbreitet. Aehnliches hefteten sich schon in den Dreissigerjahren viele die auf Schusters Rappen unterwegs waren, an den Rucksack. WIENERLAND Magazin fuer Touristik u. wandern 1986 Am Donnerstag 19861119 waren
wir bei der Verabschiedung des Bildhauers Carl
Hermann in seinem Haus in der Blockheide bei
Gmuend im Waldviertel. Er war am Dienstag
19861111 einem Krebsleiden erlegen. 19860815,
dem Grossen Frauentag, war er das letzte Mal
unter uns bei der Bergmesse auf der Weinebene.
Aber die Heimfahrt fiel ihm schon schwer und
er musste bald in das Spital.
Dreissig Teilnehmer aus Wies, Wolfgruben und St. Peter fuhren den langen Weg in das Waldviertel, um Carl Hermann den letzten Gruss seiner Heimat, dem weststeirischen Grenzland, zu ueberbringen. Die Mitglieder des Gemeinderates der Marktgemeinde Wies, des OEAV, der Bergwacht, die Eibiswalder Weitwanderer mit dem End - Kontrollstellen - Wirt Josef Simperl waren dabei. Der Buergermeister von Eibiswald, Herbert Naderer, sprach die Abschieds- und Dankesworte fuer all das, womit uns Carl Hermann bereichert hat. Der Buergermeister der Stadt Gmuend, Oberschulrat Johann Schaffer, zeigte den Lebensweg Carl Hermanns auf, und wie ihn dieser bei Kriegsende schicksalhaft in das Waldviertel fuehrte. Er dankte dem Kuenstler Carl Hermann fuer die vielen Werke, die dieser fuer die Stadt Gmuend geschaffen hat. Dabei betonte er das Fluechtlingsdenkmal der Galizianer aus dem Ersten Weltkrieg: Die Trauernde am Kriegerdenkmal, Das Heidemaennlein, Den Lesenden am Museum, die Gestaltung der Pausenhalle einer Gmuender Schule, und der Waende im Hallenbad. Einen besonderen Dank verdiente sich Carl Hermann als langjaehriger Obmann des Vereines Naturpark Blockheide Eibenstein - Gmuend und die Ausgestaltung und Betreuung dieses einmaligen Naturdenkmales. Ein Sprecher des niederoesterreichischen Kuenstlerbundes wuerdigte Carl Hermann als Bildhauer, Portraetist und Restaurator im Stift Zwettl, wo er die verwitterten Turmstatuen restaurierte. - 179 -
Zum bevorzugten Material
wurde fuer Carl Hermann der Granit. Bei dessen
Bearbeitung brachte er es zu einer bis dahin
nicht erreichten Meisterschaft. Bekannte
Monumentalwerke in Niederoesterreich sind das
Reiterdenkmal
zur Erinnerung an die Schlacht bei Duernkrut
Jedensspeigen an der March, sowie das
Denkmal der
OEMV am Oelfeld bei Zistersdorf.
Ueber 40 Werke aus Granit sind im noerdlichen Niederoesterreich in den einzelnen Orten verstreut zu finden. Fuer den OEAV sprach der Leiter des Zweiges Niederoesterreich der Sektion Weitwanderer. Es wuerde zu weit fuehren, alle Leistungen und Verdienste auf diesem Gebiet aufzuzaehlen. Neben dem Nord Sued Wanderweg schuf er auch die einzelnen Mariazellerwege, den, den Thayatalweg und noch andere Wege. Carl Hermann der 19181028 geboren wurde, ist ein Kind des suedweststeirischen Grenzlandes. Sein Elternhaus Pilchn steht in Wolfgruben, in der einstigen Gemeinde Vordersdorf, heute zur Gemeinde Wies gehoerend. Seine kuenstlerischen Anlagen zeigten sich schon frueh, noch stehen Buchen, deren vernarbte Schnitte in der Rinde, die Muttergottes mit dem Kinde oder Bauernheilige zeigen und eine gute Hand verraten. Carl Hermann erlernte einen praktischen Beruf, fuer eine kuenstlerische Ausbildung fehlte es am Kleinbauernhof an Geld, deshalb wurde er Zimmermann. Als solcher kam er weit umher, bis zu den Einschichthoefen der Choralpe. Der stundenlange Weg, montags dahin und am Wochenende wieder heim, mit der schweren Zimmermanns Kraxe am Ruecken, wurde zu Fuss zurueckgelegt. Carl Hermann lernte die suedweststeirische Heimat gruendlich kennen und lieben. Man kann annehmen, dass damals die Grundlagen zur Freude am Wandern und Bergsteigen gelegt wurden. Doch der Kuenstler in Carl Hermann ruhte nicht, er wandte sich an den Volksschuldirektor Fritz Fuchs in Eibiswald. Herr Fuchs war als der Foerderer begabter Schueler bekannt und er ebnete Carl Hermann den Weg in die damalige Kunstgewerbeschule am Ortweinsplatz in Graz, zu Professor Wilhelm Goesser. Von diesem erhielt Carl Hermann eine gruendliche Ausbildung als Bildhauer. - 180 -
Ein Lehrstueck aus dieser
Zeit ist noch heute in der Aussennische des
Pfarrhofes in St. Lorenzen zu sehen. Die
Steintafel mit dem Marienbildnis in der Nische
der Kraemerin
am Weg zum Brendlspeik, ging verloren, die
Steinfigur im Hauptschulpark duerfte in den
Nachkriegstagen in der Saggau gelandet sein.
Ein bereits damals gelungenes Meisterwerk aber blieb: Die Portraetbueste Hans Kloepfers. Hans Koch hat sie in Bronze giessen lassen und der Marktgemeinde Eibiswald gewidmet, sie steht im Arbeitszimmer des Buergermeisters. Der Krieg beendete oder unterbrach die Lehrjahre, Carl Hermann rueckte zu den Gebirgsjaegern in Leoben ein. Er wurde dort bald zum staendig geforderten Kuenstler innerhalb und ausserhalb der Garnison; ob heute noch Arbeiten in Leoben zu finden sind, ist mir nicht bekannt. Zur weiteren Ausbildung als Bildhauer kam Carl Hermann zu einem der fuehrenden Bildhauer Deutschlands, zu Josef Thorak nach Muenchen. Von diesem erhielt er wohl die Anregung zu seinen spaeteren Monumental Plastiken in Niederoesterreich. In den letzten Kriegswochen landete Carl Hermann im Waldviertel, es wurde zu seinem Schicksalsland und zur zweiten Heimat, dort fand er seine Frau und von dort aus schuf er seine Lebenswerke, von denen ich berichtete. Fuer uns ist bedeutsam, dass er darueber hinaus seine steirische Heimat nie vergass und diese, wenn er konnte besuchte. Als groesste Tat schuf er den 500 km langen Fussweg in die Heimat, den Nord Sued Wanderweg Nebelstein - Eibiswald und gab damit so vielen Menschen im In- und Ausland wieder ein lohnenswertes Freizeitziel, was er im Titel seines Buches DER WEG IST DAS ZIEL festhielt. Uns Eibiswalder aber hat Carl Hermann besonders reich beschenkt. Als Bildhauer schuf er die Bueste seines einstigen Mentors, des Grenzlandvaters Fritz Fuchs im Kloepferpark, das Krainerbruendel am Kapuner, den gefangenen Russ in der Wiel und das grosse Josef - Krainer - Denkmal am Ortseingang und den Weitwanderstein am Westeingang des Marktes. - 181 -
Als
Wanderer hat er uns vor allem Denkanstoesse
gegeben im Umgang mit Gaesten anlaesslich der
grossen Weitwandertagungen, in der Betreuung
der Wanderwege und nicht zuletzt, er hat den
Namen Eibiswald in die Welt
hinausgetragen.
19870815 wird Carl Hermann auf der Weinebene, die Urne mit seiner Asche in der Pauluskapelle endgueltig beigesetzt wird. WR H. Wippel
Liebe Wanderfreunde! Das Jahr neigt
sich seinem Ende zu. Hoffentlich konnten
sie alle Wanderungen und Bergfahrten, die
sie sich vorgenommen hatten, auch mit dem
gewuenschten Erfolg durchfuehren. Die
Wetterverhaeltnisse waren ja manchmal zum
Verzweifeln. Der Herbst hat aber doch
einiges wieder gut gemacht. Ein leider
trauriger Hoehepunkt dieses Jahres war die
Urnenbeisetzung Carl Hermann, ueber sie
wird an anderer Stelle dieses Blattes
berichtet.
- 183 -
Am
Abend davor durfte ich vor mehr als 100
Besuchern einen Lichtbilder- Vortrag ueber
unseren verstorbenen Weitwandervater
halten. Bei dieser im Hof des Eibiswalder
Gasthauses Simperl durchgefuehrten
Veranstaltung zeigte es sich wieder, dass
unser Carl ein Mensch war, der die Leute
mobilisieren konnte. Es wird schwer werden,
sein Lebenswerk zu erhalten, ja vielleicht
noch auszubauen; wenn wir jedoch alle an einen
Strang ziehen, muesste dies gelingen. OEAV
SEKT. WEITWANDERER MITTEILUNG 4/87 JG 9 Anton
Szuppan
Liebe
Wanderfreunde! Ein ereignisreiches Jahr
geht langsam zu Ende, und rueckblickend
betrachtet, war das wichtigste Ereignis
fuer uns nach dem Ableben des VATERS
DER WEITWANDERER, einen
arbeitsfaehigen Vorstand auf die Beine zu
stellen.
Die Urnenbeisetzung in der Pauluskapelle auf der Weinebene lieferte den sichtbaren Beweis fuer das Zusammengehoerigkeitsgefuehl der Weitwanderer. Das Fehlen unseres Carl Hermann macht sich jedoch nach wie vor bemerkbar und wir werden noch bei vielen Gelegenheiten an ihn erinnert werden. Einen Markierungspunkt konnten wir allerdings schon setzen und zwar steht am Plattenberg bereits ein Mariazellerstein. Er ist ein Vermaechtnis von Carl Hermann und wir transportierten ihn (ca. 800 kg) von Gmuend in die Laussa. Die Grundfeste wurde ausgegraben und betoniert, und in der Woche darauf wurde der Stein eingegossen. Er steht an einem wunderschoenen Aussichtspunkt, und wir hoffen im naechsten Jahr die Einweihung zugleich mit der Eroeffnung unseres Mariazellerweges vornehmen zu koennen. OEAV SEKT. WEITWANDERER Mitteilung 4/88 JG 10 Vor 10
Jahren, 19790730, starb der Gaertner und
Hobbyzeichner Gottfried Hermann aus
Wolfgruben bei Vordersdorf. An ihn sollen
die nachstehenden Zeilen erinnern.
Die untere Weststeiermark, der Bezirk
Deutschlandsberg, ist verglichen mit dem
Bezirk Voitsberg arm an Zeichnern, Malern und
Bildhauern. Das wurde im Vorjahr anlaesslich
der Landesausstellung Glas und Kohle
in Baernbach, bei dem Besuch der gleichzeitig
laufenden Ausstellung von Werken der
zahlreichen Kuenstler des Bezirkes Voitsberg
im Schloss Greisenegg, anschaulich vor die
Augen gefuehrt.
Es ist daher besonders erfreulich, dass sich in unserem Raum zwei Kuenstler entwickelten, die Brueder Carl und Gottfried Hermann in Wolfgruben, Carl als Bildhauer und Gottfried als Zeichner und Maler; wobei Gottfried nie eine fachliche Ausbildung genoss und seine Arbeit als Autodidakt leistete. Er tat dies mit unermuedlichem Fleiss und liess sich auch durch unvermeidliche Fehlleistungen nicht entmutigen und hinterliess uns ein Portraet seiner geliebten Heimat, von der Talsohle um Wies und Eibiswald bis hinauf zur Koralpe in ueber 270 Bildern, mit Kirchen, Schloessern, Glashuetten, Bauernhaeusern, Muehlen und Saegewerken, wovon besonders alle Letzteren inzwischen dem Zahn der Zeit zum Opfer gefallen sind. Gottfried hing, wie viele Kuenstler, an seinem Werk und die Waende seines Hauses in Haiden bei Eibiswald waren lueckenlos damit angefuellt, damit er sie immer vor Augen hatte. Als er seine Kraefte schwinden fuehlte, wollte er die Bilder verkaufen und mit dem Erloes noch eine Weltreise zu finanzieren. Andererseits haette er sie auch gerne geschlossen erhalten und dachte an eine Widmung an das Joaneum in Graz. - 185 -
Sein Bruder Carl, der Bildhauer, bewog
ihn aber, die Bilder in der engeren Heimat zu
lassen und deshalb widmete er sie in einem
Notariatsakt dem Kultur und Wirtschaft
Foerderverein Eibiswald. Viel Anteil an dieser
Loesung hatte auch seine Frau Maria, die heute
bei Ihren Bruder in Vordersdorf lebt.Wir sind gluecklich, diese Dokumentation einer vergangenen Zeit zu besitzen, um sie den kommenden Generationen zeigen zu koennen. WR H.Wippel 1989 ANMERKUNG: 19870418 habe ich dem Wunsche meines Freundes August Krainer entsprochen und mit ihm die Ruhestaette von Gottfried Hermann besucht. Sein Grab ist nicht im Friedhof sondern befindet sich auf seinen Anwesen in der Naehe des Hauses am Waldesrand, in Haiden. 20 Jahre
Nord - Sued - Weitwanderweg 05. Vor 20
Jahren wurde der beliebteste und
bekannteste aller 10 oesterreichischen
Weitwanderwege, der Nord - Sued -
Weitwanderweg 05 vom Bildhauer Carl
Hermann aus Gmuend NOE, anlaesslich des
100 jaehrigen Bestehens des OEAV im
Redoutensaal der Oeffentlichkeit
vorgestellt und seiner Bestimmung
uebergeben. Seither haben ueber 6000
Wanderbegeisterte aus 18 Nationen diesen
in Nord - Sued - Richtung durch unser
Heimatland verlaufenden Weitwanderweg
begangen, (ausgehend vom Nebelstein bei
Gmuend, durchs Waldviertel, die Wachau,
durchs Alpenvorland, ueber den Oetscher
nach Mariazell und ueber den Hochschwab,
den Eisenerzer Reichenstein und die
steirischen Alpen nach Eibiswald). Er
hat vielen Menschen Erholung und vor
allem beeindruckende Erlebnisse
gebracht.
Aus diesem Anlass, wird am Sonntag, 19900812, die Enthuellung eines durch den steirischen Kuenstler Toni Hafner gestalteter Gedenksteines fuer Carl Hermann, dem leider im November 1986 allzuf rueh verstorbenen Initiator dieses Weges, stattfinden. WR H.Wippel NORDALPENWEG 01
ZENTRALALPENWEG 02 SUEDALPENWEG 03
VORALPENWEG 04 NORD-SUED-WEITWANDERWEG
05 EUROPAEISCHER FERNWANDERWEG E6
OESTERREICHISCHER GRENZLANDWEG 07
EISENWURZENWEG 08 RUPPERTWEG 09 DER
KUENRINGERWEG 10
Wir alle erinnern uns,
dass die oesterreichische Weitwanderbewegung
unter ihrem geistigen Vater Carl Hermann
ihren Ausgangspunkt im romantischen
Waldviertel nahm. Von diesem fuehrt der
schon im Jahre 1970 eroeffnete und bis heute
noch populaerste Weitwanderweg, der
Nord-Sued-Weg 05, quer durch unser
oestliches Heimatland bis an die Suedgrenze
im steirischen Eibiswald.Die Begehung des schoenen Mittelgebirge Waldviertel auf diesem Koenig aller Wege legte alsbald den Gedanken nahe, gerade dort es nicht bei einem Weg zu belassen, sondern allmaehlich ein ganzes Wegenetz zu erschliessen. Es sollte daher nur vier Jahre ab der Eroeffnung des Nord Sued Wanderweg dauern, bis 1974 zwei aeusserst attraktive, wenngleich natuerlich relativ kurze Weitwanderwege dem interessierten Publikum uebergeben wurden. Dem damaligen Markierungs und Jugendwart der Sektion Waldviertel des OEAV, an deren Spitze ebenfalls Carl Hermann stand, Herrn Dionys Mueller, ist es zu danken, dass 1974 der Kuenringer- und der Waldviertler Viermaerkteweg fertiggestellt werden konnte. Wienerland 19.JGNr.8/95 Dr. Wilfried Hausmann Prioritaet:
Aufstiegshilfen vor
Notdurftraeumen
AUF DA OLM DO GIBS KA HAEUSL Faekalien hinter der Pauluskapelle Ergaenzung 200801 Sg. Fr.
BM. Von St. Gertraud Frantschach
ingrid
hirzbauer, gestatten Sie
die folgende Anfrage in Rahmen der
Auskunftspflicht von Bund, Laendern,
Gemeinden und Koerperschaften der
Selbstverwaltung gegenueber jedermann,
an Sie persoenlich zu richten. Wie ist
es bezueglich einer oeffentlichen
Beduerfnisanstalt auf der Weinebene
bestellt?
Ihr Hr. Jegart zeigt die
Unzumutbarkeit eines Gemeindebeamten
auf, der sich bezogen auf die
allgemeine Verantwortungslosigkeit der
Menschen unqualifiziert artikuliert
hat. Dieses Pauschalurteil trifft auch
fuer die Volksentscheidung Ihres
Souveraen und nicht nur fuer die
Gaeste der Weinebene zu, in erster
Linie aber faellt es auf Ihr
Gemeindeamt als rhetorischer
Verursacher dieser Paradoxie zurueck.
Mit freundlichen Gruessen .
Sehr geehrter
Herr Mayer! In Ihrem Mail vom 1.
Feber 2008 haben Sie ein Problem
angeschnitten, das leider auf der
Weinebene - speziell im Sommer -
immer noch existiert. Wie
Sie sehr richtig schreiben, ist
der Bau einer Toilettenanlage auf
der Weinebene nicht nur ein teures
Problem, sondern auch ein
allgemeines Problem der
oeffentlichen WC Anlagen.
Einerseits muss darauf geachtet
werden, dass die Anlage
frostsicher ist, aber genau so
muss die Toilette auch sauber und
benutzbar sein. Dieses Problem
haben wir sogar bei uns im Haus,
obwohl die WC Raeumlichkeiten
regelmaessig gesaeubert werden.
Deshalb haben wir uns schon vor laengerer Zeit mit Herrn Sturm, von der Lift Gemeinschaft beraten und dabei wurde beschlossen, kein aufwendiges WC hinzustellen, sondern dieses gleich in das geplante Restaurant einzubinden. Die Gemeinde hat einen kleinen Anteil dazu beigetragen und so kann jeder - auch ohne Getraenke Konsummation - die Toilettenanlage in der Pichler Alm benuetzen. Selbstverstaendlich steht auch die Anlage der Goesler Huette zur Verfuegung, die aber leider im Sommer wegen zu geringer Auslastung geschlossen ist. Vielleicht waere es auf Grund Ihrer Anregung angebracht, durch ein Schild die Leute darauf hinzuweisen, dass die WC Anlage in der Pichler Alm auch eine Oeffentliche ist. Dass sich unser Amtsleiter, Herr Jegart, unqualifiziert geaeussert hat, tut mir sehr leid und ich entschuldige mich fuer ihn. Ich hoffe, Ihnen mit diesem Mail gedient zu haben und bleibe mit lieben Gruessen Ihre Ingrid Hirzbauer. Herzlichen Dank fuer die sofortige Antwort und eine Lanze fuer mehr Frauen in der Politik. So einfach ist dies aber nicht, wie Martin Jegart, Amtsleiter der angrenzenden Gemeinde Frantschach St Gertraud, meint. Eine derartige Toilette wuerde mit der Errichtung von Wasserleitungen mindestens 30.000 Euro kosten. Eine Summe, die weder die Gemeinden noch das Land ausgeben wollen. Jegart kritisiert die Verantwortungslosigkeit der Menschen. Auch, weil oeffentliche Sanitaeranlagen immer wieder Opfer von Vandalen Akten seien, und eine Ueberwachung in der Praxis nicht moeglich waere. Notduerftig: Dafuer verweist Jegart auf bewirtschaftete Gaststaetten in unmittelbarer Naehe des Parkplatzes. Sie ermoeglichen es den Besuchern, ihre Notdurft nicht in der freien Natur verrichten zu muessen. Allein: Sowohl das Naturfreundehaus als auch die Goesler Huette sollen zuletzt laut Franz Joebstl geschlossen gewesen sein. Problematik bekannt. Joebstl ist Obmann der Agrargemeinschaft Goesler Halt, auf dessen Gruenden der Parkplatz liegt und er kennt die Problematik. Sein Bestreben ist es, im Zuge der Errichtung eines Sesselliftes auch eine Gaststaette beim Parkplatz zu errichten. Allerdings steht die Finanzierung noch nicht, Baubeginn waere fruehestens im Jahr 2007. Thomas Wieser Anmerkung: Die oeffentliche Toilette mit Buswarteraum der kleinen Gemeinde Schoenberg und Puergg, sowie die WC Anlage am Soelkpass sind, besonders auch fuer diverse Kurorte - wie zum Beispiel ein scheinbar unerreichbares Ziel. Auch auf den Autobahnraststaetten sind teilweise schon neue vorbildliche Sanitaeranlagen eingerichtet, entscheidend ist aber auch deren Betriebszustand, der zusammen mit der Anlage ein oertliches Sittenbild der Gegend, der Gemeinde oder der Institution darstellt. Der Anspruch auf das sogenannte stille Oertchen, das auch der Kaiser Franz ; zu Fuss und ohne Begleitung aufsuchen musste, war und ist Menschenrecht von der Steinzeit bis Heute. Alle Menschen verfuegen von Geburt an, gemaess UNO Charta, ueber die gleichen, unveraeusserlichen Rechte und Grundfreiheiten, dies gilt besonders fuer das ureigenste Recht ihre Notdurft unter der Wahrung der Menschenwuerde vollbringen zu koennen. Jene Entscheidungstraeger aber, die kein Verstaendnis fuer eine diesbezuegliche Vorsorge aufbringen wollen, die die nur die Befriedigung ihrer eigenen sanitaeren Ablagerungen in den Vordergrund stellen, die wird der Blitz bei ihren anruechigen Geschaeft treffen, auch wenn sie das verwendete Papier noch in den Haenden halten. Die
Fruehjahr Tagung des
Sektionenverbandes wird in Melk
abgehalten. Carl Hermann zeigt einen
Lichtbildervortrag ueber den NSWW.
Dank an Dr. Boehm und Schipper fuer
die Verdienste um den Weitwanderweg.
Herrn und Frau Fischer Colbrie sowie
Dr. Boehm wird das Goldene NSWW
Abzeichen verliehen. Es ist
beabsichtigt, in St. Leonhard,
Loosdorf und Texing eigenstaendige
Ortsgruppen zu installieren.
25 JAHRE FEIERT DIE
UEBERREGIONALE OEAV SEKTION
WEITWANDERER 2004
Auf ein viertel
Jahrhundert kann unsere Sektion nun
zurueckblicken. Seit dem Gruendungsjahr
1979 hat sich
vieles veraendert, geblieben ist die
Liebe zur Heimat und zur Natur sowie die
Sehnsucht nach der Stille und den
Bergen. Die Verbundenheit mit der Heimat
und der Wunsch, diese von Osten nach
Westen und von Norden nach Sueden zu
durchwandern, ermutigte eine Schar von 12 Maennern
um Carl Hermann, am 17. Februar
1979 die 168. Sektion
des OEAV - als die einzige UEBERREGIONALE - zu
gruenden. Dass dies moeglich wurde und
die Sektion auch heute
Mitgliederzuwaechse verzeichnet,
verdanken wir dem ehrenamtlichen und
rastlosen Einsatz der Funktionaere,
Mitarbeiter und freiwilligen Helfer. Der Bogen
unserer Sektionstaetigkeit spannt sich
von der Betreuung unseres etwa 700 km
umfassenden Wegenetzes und der
Auskunftserteilung bzw.
Wandererbetreuung Herausgabe
von Sektionsmitteilungen, Organisation
von Touren, Veranstaltung von
Weitwanderertreffen, Vergabe von
Leistungsabzeichen ueber die
Erhaltung unserer bescheidenen
Carl-Hermann-Notunterkunft sowie der PAULUSKAPELLE
bis hin zur
Erstellung von entsprechenden
Wegbeschreibungen fuer die zehn
oesterreichischen Weitwanderwege.
Unsere kuenftige Aufgabe wird darin bestehen, die Entwicklungen des Weitwanderns zu beobachten bzw. Trends rechtzeitig zu erkennen, um sie fuer unseren Verein zu nuetzen zwecks Foerderung des Berg- und Weitwanderns, insbesondere fuer die Erhaltung der Schoenheit und Urspruenglichkeit unserer Alpen. Unser Bestreben ist und bleibt es, im Sinne des Alpenvereins fuer unsere Sektion bzw. deren Mitglieder taetig zu sein. Moegen sich immer wieder
Menschen finden, die in unserer Sektion
mitarbeiten und somit deren Zukunft
gestalten und - vor allem - diese auch
sicherstellen. 20040112
Fritz
Kaefer
Der Saemann und Waidhofens 20120424 Was der Mensch saet das wird er ernten.
Bundesrat Kurt Strohmayer-Dangl
Beruf Buergermeister von Waidofen strohmayer.dangl@wvnet.at bgm@waidhofen-thaya.gv.at kurt.strohmayer-dangl@parlament.gv.at
Auskunftseingabe vergessene
Kunstwerke: Sieben
Schwaben von Carl
Hermann und dem Hans
Muhr Brunnen ? Koennen
Sie bitte Bilder von diesen Werken
uebermitteln ?
20120503 Kurt Strohmayer-Dangl Bundesrat Buergermeister. Im Anhang zwei Fotos der 7 Schwaben auf ihren neuen Platz. Das Kunstwerk ist vor unserem neuen Kindergarten in 3830 Waidhofen an der Thaya, Kindergartenstrasse aufgestellt und ab sofort fuer eine breite Oeffentlichkeit wieder zu besichtigen. Danke fuer Ihr Interesse und schoene Gruesse aus Waidhofen an der Thaya. S.g. Hr..... herzlichen Dank fuer Ihre prompte Reaktion als Beitrag zur Werksvervollstaendigung von C. H. Anbei ein Link zum Entwurf dieses Werkes. MfGr. 20120418
07:10 Recht schlampiger Umgang mit
Kunstwerken! - AM BAUHOF GELAGERT / Nach
Rathausumbau verschwand der Muhr-Brunnen,
beim Kindergartenumbau und die Sieben
Schwaben von Carl Hermann.
WAIDHOFEN / Nach dem Muhr-Brunnen
ist mit der Plastik Sieben Schwaben
des Waldviertler Kuenstlers Carl Hermann
(er schuf zum Beispiel auch den grossen
Saemann am Silo des Lagerhauses
Waidhofen) ein weiteres Kunstwerk auf
dem Bauhof der Stadtgemeinde gelandet.
Carl Hermann hatte die Plastik
anlaesslich der Eroeffnung des
Kindergarten geschaffen. Bei den
Erweiterungsarbeiten im Vorjahr wurde
sie abgebaut und auf den Bauhof
gebracht. Zur Wiedereroeffnung des
Kindergartens wurde laut Buergermeister
Kurt Strohmayer-Dangl durch einen Fehler
des Architekten auf die
Wiederaufstellung vergessen. Das
soll jedoch schnellstens repariert
werden. Innerhalb der naechsten
Woche wollen wir einen neuen Platz im
Bereich des Kindergartens finden,
erklaerte der Buergermeister im
Gespraech mit der NOEN. Carl Hermann
hatte in Gmuend gelebt und war nicht nur
fuer das Entstehen zahlreiche Kunstwerke
verantwortlich, sondern schuf auch
einige Weitwanderwege, die vom
Waldviertel aus durch Oesterreich gehen.
Sein Nachlass wird heute von dem in
Vitis lebenden Rechtsanwalt Dr. Andreas
Noedl verwaltet.
Bereits seit vielen Jahren - seit der Erweiterung des Waidhofner Rathauses - ist der von Hans Muhr geschaffene Brunnen verschwunden, den die Waldviertler Sparkasse von 1842 der Stadtgemeinde anlaesslich ihres 150-jaehrigen Bestandsjubilaeums vor zwanzig Jahren geschenkt hatte. Der Brunnen hatte damals rund 550.000 Schilling gekostet und lagert ebenfalls auf dem Bauhof. Hans Muhr gilt als bedeutendster Brunnenbildhauer Oesterreichs, der seit 1973 als freischaffender Kuenstler taetig ist. Werke von ihm sind unter anderem in der Wiener Kaerntner Strasse (Goldflussbrunnen), den Trabrenngruenden, zahlreichen weiteren Plaetzen in Wien, im Arkadenhof des Wiener Rathauses, in Amsterdam, auf dem Flughafen Schwechat, in Badenweiler (Deutschland), Hong Kong, Mailand und in den USA aufgestellt, auch das Ehrengrab fuer Helmut Zilk wurde von der Gemeinde Wien bei Muhr in Auftrag gegeben. Der Muhr Brunnen baucht bis zu zwei Kubikmeter Wasser pro Tag und eine grosse, ebene Flaeche, damit nicht zu viel Spritzwasser entsteht. Daher glaube ich nicht, dass der neue Kreisverkehr in der Brunnerstrasse ein idealer Ort fuer eine Aufstellung waere, schraenkt Buergermeister Kurt Strohmayer-Dangl ein. Er will aber einen Platz fuer den Brunnen finden, der der Bedeutung des Kuenstlers entspricht, zum Beispiel bei einer moeglichen Neugestaltung des Waidhofner Hauptplatzes in Zukunft. Zeitlich fixiert ist diese Neugestaltung des Stadtzentrums jedoch noch nicht. Der St. Nimmerleinstag soll es laut Buergermeister aber nicht werden. Der Saemann
Carl Hermann erinnert sich seiner
akademischen Ausbildung und kommt erneut
mit seinem ehemaligen Lehrer Wilhelm
Goesser in Kontakt; es geht um die
Groesse der Plastik und den damit
verbundenen Schwierigkeiten im
Schaffensprozess. Goesser laesst Hermann
jedoch mit seinen Noeten alleine, weil
er selbst ueber 4 m nicht hinausgekommen
sei. So macht sich Carl Hermann
zunaechst mit einem rund 1 m grossen
Gipsmodell an das Projekt Saemann.
Waehrend des Baus des Silos der landwirtschaftlichen Genossenschaft in Waidhofen / Thaya werden bereits Metallarmierungen mit Befestigungen bis in das Fundament eingebracht; die Figur selbst wird von Statikern berechnet und aufgrund der dem Kuenstler eigenen Skepsis zunaechst ausgelitert. Im Garten der Liegenschaft Fuchssteinweg 16, Gmuend - als sich das Haus noch im Rohbau befindet, die Werkstatt aber bereits errichtet ist - entsteht die Plastik in Originalgroesse (12 m) aus Gips. Die Groesse des Werks laesst den Kuenstler weitere Hilfe beiziehen, obgleich er in der Regel alleine arbeitet. In weiterer Folge nimmt er ein Negativ, ebenfalls aus Gips, in 130 Teilen ab, das er am im Bau befindlichen Silo aufbaut und letztlich mit Kunststeinmasse hinterfuellen laesst. Das Original stellt sich nach Austrocknung und Abnahme der Negativa als graufaerbiges Steingut dar; verarbeitet wurden durch ein oertlich ansaessiges Bauunternehmen insbesondere Donausand, Bindemittel, Kalk sowie Wasser. Mitunter mutet der Kuenstler seinen Plastiken statistenhaftes Agieren bei Vorhandensein elementarer Kraft zu; mit Ueberhoehung und grobem Werkstoff stellt Hermann baeuerliche Herbheit dar (Saemann, Waidhofen/Thaya). Er lehnt aber die vom Nationalsozialismus, wo er selbst ein zum Tode Verurteilter gewesen war und nur durch eine Flucht entkam, zur Selbstdarstellung missbrauchte Monumentalplastik zutiefst ab. In Waidhofen / Thaya aber prangt am Siloturm ein 12 m hoher und 54 t schwerer Saemann des Waldviertler Bildhauers Carl Hermann. Die Steinerner Bauer genannte Figur ist weithin sichtbar. Die Idee dahinter soll auf die wichtige Rolle des Bauern verweisen, so die Erklaerung seitens Raiffeisen: Wie es ohne Samen keine Ernte gibt, so kann es ohne gegenseitiges Verstehen keine fruchtbringende Gemeinschaft geben. Fuer manche mag die Plastik dennoch bedrohlich wirken. Am Kopf des Saemanns sind die Kosten der Errichtung eingraviert: Um den Wert von ca. 12 Mio. Schilling haette man damals 2,4 Mio. Laib Brot kaufen koennen. Schirmherr
August
Cousin
v. C.Hermann Der hoechste Berg
von Burgenland
GESCHRIEBENSTEIN Gipfelturm BILD: GIPFELTURMTURMLEGENDE
Im Jahre 1912
wurde auf Anregung des Notares
Ladislaus Gullner eine Aktion
gestartet, die sich zur Aufgabe
setzte, auf dem Geschriebenstein
eine aus Stein zu bauende
Aussichtswarte zu errichten. Die
Planung und Ausfuehrung des Baues
wurde dem Baumeister Josef Varga
uebertragen. Mit der Unterstuetzung
der Gemeinde Rechnitz hat Ladislaus
eine Sammlung eingeleitet, die vom
damaligen Innenministerium genehmigt
wurde. Mit einer grossen
Festlichkeit wurde der Aussichtsturm
am 8. Juli 1913 vom Herrn Dechant
Matthias Heisz aus Lockenhaus
eingeweiht.
- 79 -
Peter Bokanyi. Zur Eroeffnung
der Lesung der Literatur Schule:
Begegnung mit Ungarn Collegium
Hungaricum
Und jetzt
erlauben Sie mir ueber einen im
Burgenland geborenen
oesterreichischen Dichter, Franz
Faludi zu erzaehlen. Franz Faludi
wurde in Guessing geboren,
studierte in Guens, wurde Jesuit,
war Universitaetsprofessor in
Graz, Wien und Pressburg,
unterrichtete in Wien, dem
Pasmaneum, und diente als
Seelenhirt in Pest und Rom seiner
Kirche - im vorgerueckten Alter
lebte er in Rechnitz, wo er 1779
verstarb.Gestatten Sie mir bitte, ueber Ferenc Faludi, einen Dichter aus dem Komitat Vas, einen Meister der ungarischen Literatur zu erzaehlen. Faludi erblickte das Licht der Welt im Jahre 1704 in Nemetujvar. Er studierte in Koeoszeg und wurde Jesuit. Er war Universitaetsprofessor in Graz, Pozsony, Becs und Nagyszombat, unterrichtete im Pasmaneum in Becs, und als Seelenhirt diente er in Pest und Rom seiner Kirche - in vorgeruecktem Alter lebte er in Rohonc, wo er 1779 verstarb. Die zwei Dichter sind ein und derselbe. Ob wir von Franz Faludi oder Faludi Ferenc, von Guessing oder Nemetujvar, Rechnitz oder Rohonc sprechen, haengt allein davon ab, auf welcher Seite der oesterreichischen Grenze wir stehen. In Rechnitz, dem in der Fortsetzung der Faludigasse verborgenen Faludital, oder in der Faludi Ferenc utca in Szombathely, oder vielleicht im Faludi Ferenc Kulturzentrum in Koermend. Die Gestalt und das Werk des im 18. Jahrhundert lebenden Ferenc Faludi sind gemeinsame Teile der Vergangenheit, Tradition und Kultur der beiden Laender. Pater Faludi sitzt nun also da oben im Himmel und schaut verstaendnislos auf uns herunter. Schon das ganze 20. Jahrhundert erfuellte ihn mit Schreck, und er beobachtete verbluefft und traurig, wie unsere einheitliche Kultur durch Grenzen, ideologische eiserne Vorhaenge aufgeteilt wurde. Und heute, am 24. Juni 2002 hoert er voellig ueberrascht, dass die ungarische Literatur oein Wien - aber auch die sterreichische Literatur in Budapest - einer Vorstellung bedarf. Ich lebe mit meiner Familie in Koeoszeg. Ich schaue jeden Tag auf den Gipfel des Geschriebenstein, das Wahrzeichen der Stadt hinauf. Er koennte mit seinem Aussichtsturm vielleicht das Emblem des Schicksals der einstigen, selbstverstaendlicher Weise gemeinsamen Kultur sein. Die oesterreichisch ungarische Grenze schneidet den Aussichtsturm des Irottkoeo entzwei. Der eine Teil des Gebaeudes faellt auf oesterreichisches, der andere Teil auf ungarisches Gebiet. Trotzdem ist das Bauwerk eins, es ist statisch nicht zu trennen. Ja, wir koennen also auch hinsichtlich der Kultur etwas Gleiches fuehlen. Die zwei Nachbarvoelker verfuegen offensichtlich ueber eine selbststaendige, eigene Kultur, aber diese zwei selbststaendigen Kulturen sind - trotz des zeitweise grotesken Spiels der Geschichte - an zahlreichen Punkten verbunden. Diese Verbindung der zwei Nachbarkulturen entspringt also der fernen Vergangenheit - und hoffentlich koennen wir auch in der Zukunft noch lange darueber sprechen. Dazu tragen Projekte des OEKS wie dieses und die Lesung heute Abend bei. Danke fuer Ihre Aufmerksamkeit!
-
81 -
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83 -
FRUEHLINGSERWACHEN DER WUEHLMAEUSE WOLKENGRUBE 11. Station 19920411 - 19920812 August Ein lautes
sehr raetselhaftes
Geraeusch und die Sonne
traegt mich in die
Zauberwelt der
Wolkengrube zurueck. Wegen einer
Vorbelastung oeffne ich,
ohne mich zu bewegen, die
Augen. Einst hatte
ich, wegen den
Geraeuschen einer simplen
Maus, im Zinkwandbiwak eine Nacht
der
Todesschrecken
ausgestanden.
Traum
oder Wirklichkeit .
Diesmal
ist meine Insel ein
sehr begehrter
Tummelplatz der
Wuehlmaeuse! Sie
laufen, springen,
scharenweise und
einzeln im duerren
Laub kreuz und quer
hin und her, laufen
im Kreise,
verschwinden unter
dem Schnee und
kommen auf ihren
Rennstrecken an
anderen Orten wieder
zum Vorschein. Auf
der Insel der
froehlichen
Wuehlmaeuse,
vollfuehren die
kleinen Nager sogar
deftige artistische
Freudensspruenge.
Es erinnert mich - an
das erste Austreiben
der Stall Tiere nach
dem Winter, oder an
das Verhalten des
Wildes beim ersten
Gruen der Wiesen,
oder im
Umkehrschluss - auch
an das Spiel
der Gaemsen
in der Abendsonne auf einer
Restinsel aus Schnee am Trojani
Nordhang des Webertales. Irgend
einmal bin ich aber doch genoetigt
mich zu erheben, denn auch Helios
ist bereits wieder mit seinen
Sonnenwagen erschienen. Bei meiner
ersten Bewegung ist es
schlagartig, wie bei einen Spuk,
aus mit dem lustigen Treiben der
vom Fruehling geweckten
Wuehlmaeuse.
- 84 -
19860903
Uebrigens, es hat mir heute die
Schwaegerin von Carl Hermann
mitgeteilt, dass er sich im
Krankenhaus befindet.
19861027 Es hat mir grosse Freude bereitet, dass du Carl Hermann in Allgemeinen Krankenhaus in Wien ausgeforscht und einige Male besucht hast. Deine langen Gespraeche mit ihm waren sicher fuer euch eine Bereicherung, hoffentlich geht zu Hause in Gmuend, seine Genesung rasch vor sich, dann wirst du auch sicher seiner Einladung Folge leisten koennen. 19861103 Von Carl Hermann weiss ich zur Zeit nichts zu berichten, ich waere selbst sehr neugierig, wie weit die Genesung fortgeschritten ist. 19870101 Besonders schoen und aeusserst wertvoll ist die Wanderer Sonderausgabe mit der Tonaufzeichnung von Carl Hermann und dem Carl Hermann Berggedenken, damit habe ich schon einigen Leuten Freude bereitet. Herzlichen Dank fuer all die schoenen Sachen, die du mir geschickt hast, ich habe grosse Freude damit. Du bist ein ganz guter Freund und Kamerad von Carl Hermann geworden. Seine Urne ist inzwischen in seinem Heimathaus angekommen, sie wurde dort in der Stube, wo er einst geboren wurde, vom Geistlichen Rat Herrn Kurzmann 1912-1987 eingesegnet und dann zur abseits liegenden Hauskapelle, wie bei einem Leichenzug geleitet. Carl Hermann hatte im Vorjahr die Kapelle fuer die Urnenaufnahme vorbereitet. Die Glocke welche im Turm der Kapelle haengt, in der sich nun die Urne befindet, wurde waehrend des 2. Weltkrieges fuer Kriegszwecke geraubt. Vor einigen Jahren ging der Nachbar der Pilchn, Herr Mueller, vulgo Mussnegg der Sache nach und fand die Glocke in Wien. Die Familie Hermann aus Wolfsgruben finanzierte und organisierte die Heimkehr der Glocke und Carl Hermann hat sie am Klang wiedererkannt, sie laeutet nun ueber seiner Urne das Ave Maria - 173 -
Ich
bin gerade dabei ein
Erinnerungsalbum von Carl Hermann zu
schaffen.
19870211 Ich habe am Maria Lichtmesstag, in der Kapelle wo Carl Hermanns Urne aufgebahrt ist, eine Kerze angezuendet und werde dies auch weiterhin monatlich einmal tun. 19870226 Viele Gruesse von meinem Vater, der leider Ihren Brief nicht selbst beantworten kann, da er am 22.02.87 um 22:00 Uhr einen Schlaganfall hatte und im Krankenhaus liegt. Wahrscheinlich hat er sich in Gmuend bei der Verabschiedung von Carl Hermann, zu sehr aufgeregt. 19870723 Carl Hermann hat den Ablauf seiner Urnenbeisetzung, genau schriftlich festgelegt, seine Frau Elsa Hermann will trachten, dass sein Wunsch genau eingehalten wird. Bezueglich des Dramas vom heiligen Paulus teilt sie mit, dass dieses vorhanden ist, doch es kann diesmal am 15. August auf der Weinebene nicht vorgetragen werden, denn es haette nur gepasst, wenn Carl Hermann sein Werk selbst dargestellt haette. Ich hoffe dass wir uns am 15. August bei der Bergmesse auf der Weinebene, in der Pauluskapelle sehen um dabei zu sein, wenn Carl Hermann seine letzte Ruhestaette findet. Ich kann es noch immer nicht glauben, dass er nie mehr in seiner irdischen Gestalt, auf der Weinebene sein wird. 19870910 Am 15. August war das Wetter verheerend, doch ich habe mich gefreut, dass du mit einer Abordnung Bergkameraden gekommen bist. Deine Komposition DER WEG IST DAS ZIEL ist grossartig, doch der Text ist sehr traurig, vielleicht ist es aber richtig, wenn man oefters an den Tod denkt, dazu habt ihr Kletterer stets Gelegenheit. Carl Hermann den es in das raue Waldviertel verschlagen hatte, dessen Granit sein Lebensinhalt wurde, beendete seine irdische Reise fern der Heimat. -
174 -
Viel
hat er fuer seine Eibiswalder
Heimat, die Endstation des von ihm
geschaffenen rot - weiss - roten
Bandes des Nord Sued Wanderweg,
getan. Ich hoffe dass
ich naechstes Jahr recht oft auf
die Weinebene hinauffahren kann zu
unserem unvergesslichen Carl. Es
sind immer Wanderer oben und immer
brennen Kerzen, es herrscht immer
eine eigenartige Atmosphaere, ein
nahes Beisammensein und so eine
Verbindung mit ihm! Man hat das
Gefuehl, dass er fuer uns ein
maechtiger Fuersprecher bei Gott
ist weitere Briefe im
Josef Krainersaeule Eibiswald Ein Denkmal von Carl Hermann 19861124
Graz Haben Sie vielen herzlichen
Dank fuer die letzte Ausgabe des Oedsteinprofiles
der Formation Gipfelbuch
und vor allem fuer die Kassette mit
so reschen
Bergsteigerliedern und vielem
Anderen mehr. Was mich besonders
gefreut hat ist die Tatsache, dass
sie unseres leider vor kurzem
verstorbenen Bildhauers Carl Hermann
und der Bergmesse in der
Pauluskapelle auf der Weinebene, am
nahen Ende des von ihm angeregten
Nord Sued Wanderweg in seinem
heimatlichen Eibiswald, gedenken.
Dafuer bin ich ihnen aufrichtig
verbunden. Der Landeshauptmann der
Steiermark Dr. Josef Krainer
Briefauszug (Der
Oedstein gehoert dem Lande
Steiermark)
Gras und Schuttgipfel zwischen Reichascharte im N und Sauofenscharte im W; suedlich setzt sich der Schoederkogel - Eisenhutkamm vom Gipfel ab. Fuehrer Niedere Tauern von Peter Holl, 4. Auflage, 82 Sauofenspitze Wander Gipfel Buch Hinterlegung Schoederkogel 2500 m Sonne ab. Das Wander Gipfel Buch hat die Ueberwinterung auf dem Schreingipfel gut ueberstanden. Wander Gipfel Buch
Sauofenspitze
Der WEG ist nun auch das Ziel meines Wander Gipfel BuchesNach der Errichtung eines Steinmannes am Schreingipfel machte auch ich mich auf den Weg. Solange unsere Welt besteht sterben Menschen, doch die Berge bleiben bis zur Apokalypse stehen. Ich ahnte das es ein Gipfelabschied fuer immer war, der Schrein jedoch in seiner vollkommen Verklaerung wird mir als steinerner Zeuge an meine Gemuetsempfindungen bei seiner Besteigung, im Gedenken an Carl Hermann, im Gedaechtnis bleiben. Einst wenn mir das Auge bricht - vergiss
mich nicht.
Mein Freund Johann
Unterweger vulgo Leitenbauer 1921 - 1986 aus
Pusterwald im Bezirk Judenburg in der
Steiermark, ist am 19861213 in die Ewigkeit
gewandert und wurde im Ortsfriedhof Pusterwald
zur letzten Ruhe gebettet. Der Bauer,
Imker, Humorist Sauschaedel Richter und
Bergfreund wurde mit den Klaengen des Liedes Wo
die Alpenrosen bluehn, gespielt von der
Ortskapelle Pusterwald, verabschiedet.
- 29 -
- 30 -
Mit dem Vortrag des
Gedichtes Der Wunderdoktor hat Hans Unterweger
vulgo Leitenbauer die Gipfellesung am Gipfel
des 2375 m in den
Woelzer Tauern im Jahre 1983, entscheidend
mitgestaltet.
- 33 -
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Kreuz Aufschrift Mai 1976 G. Tuckner
Berg Heil GIPFELBUCH Gestiftet von der Bergwacht
St. Lamprecht, 19821203 Auf Besichtigung
fuer eine unserer Sendungen Wanderbare Steiermark
Etrachsee die beiden ORF Wanderer Willi Senft und
Guenther Frischenschlager mit Hilde Senft und
Barbara Frischenschlager. 19840902.
- 35 -
NACHTGEDANKEN
AM RUPPRECHTSECKGIPFEL
Der durch die Schneeschmelze
stark gewachsene Guenster - Wasserfall
gab mir den eindrucksvollen Auftakt der Wanderung.
GLUECKLICH brause ich zu Tal Obwohl
teilweise die Marschmusik des ersten Mai Weckrufes
der Blaskapelle Schoeder zu hoeren war, kam ich
wegen meiner schlechten koerperlichen Verfassung
nur langsam weiter. Alle Erlebnisse bei einer
Bergzufahrt, in meinem Fall das Zusammentreffen
mit dreissig Schoeder Pilger meines Heimatortes,
auf der Strasse vor Oberwoelz, ergeben den
Gesamteindruck des Bergerlebnisses. Oberzeiring
wurde einst von der Pest verschont und seitdem
existiert dieser alte Brauch der Busswallfahrt
nach Schoeder. Allerdings unternimmt der
ueberwiegende Teil der Pilger heute bereits eine
Bus Wallfahrt, eine Zeiterscheinung gleich der
Wandlung der volkstuemlichen zur volksduemmlichen
Musik.
Die Baeume sind die wahren Helden der Berge, sie trotzen den Naturgewalten und fechten einen heroischen aber aussichtslosen Kampf gegen die Luftvergiftung der Menschen. Sie halten stand bei Unwettern, schuetzen die Menschen vor Lawinen und Muren. Ihre Wurzeln klammern sich um Felsen, dringen in die Ritzen spalten ihn oftmals und ziehen im Boden ein hartes Netzwerk. Baeume im Hochgebirge sind ein besonderer Segen! Wo Wald ist, ist auch Wasser - ohne Baeume veroedet jede Gegend. Nun in der Nacht sind meine Aufstiegsgedanken wiedergekehrt, wenn die Baeume Baerte aus Flechten tragen lichtet sich allmaehlich der Wald zur Baumgrenze hin. Als Kind klebte ich mir diese Baerte mit Pech an das Kinn und unter die Nase, um erwachsen auszusehen. Einzelne Baumveteranen stehen noch oberhalb ihrer Wachstumsgrenze, sie sind zerrupft, zerzaust, verknorrt, verknueppelt, vernarbt und verwittert, unverdrossen und tapfer ringen sie um jeden Zentimeter des steinigen und kargen Bodens. Ist der Mensch wirklich die Krone der Schoepfung, oder ist er ein missgluecktes Experiment der Natur? Diese Frage wird man sich als muendiger Selbstkritiker, bei Lebewesen die ihren eigenen Lebensraum zerstoeren, immer wieder stellen. - 36 -
Wenn ich nach dem Begehen eines
Hoehenrueckens, dem Wald entsteige und die
Latschen Zone ueberwunden habe, umfaengt mich
immer ein grenzenloses Gefuehl der Freiheit. Bei
Schoenwetter, nach einem muehevollen Aufstieg auf
einem Hoehenzug mit all seinen Tief- und
Weitblicken zu wandern, ist ein staendiger
Hoehepunkt der Freude. Immer sieht man dabei die
einzelnen Zielpunkte in Form der naechst hoeheren
Bergerhebung zum greifen nahe und zum gehen noch
weit entfernt, mehr und mehr bekannte
Berggestalten entsteigen dem Horizont, so eine
Wanderung koennte bis hin zur Ewigkeit fuehren.
19870502: Samstag weiter Haarlocken
Dachleiteck 2463 m Guensterscharte 2174 m
Sauofenspitze 2415 m Schimpelgrat ab Oberes
Katschbachtal SonneBLICK VOM HAARLOCKEN aufs
Rupprechtseck BILD: 15
- 37 -
- 42 -
Der Weg zur
Ewigkeit ist nicht messbar, ich war ihr dreimal
ganz nahe: Das erste mal, im Abseilvorgang des
Unteren - Weissrinnspitz - Wandauslaufes durch
eine mangelhafte Seilbefestigung, das zweite mal
beim Kreuztransport in der Zinnoberrinne durch
Steinschlagsalven, das dritte mal im
Hamburgerkamin des Unteren Weissrinnspitzes
durch einen Absturz. Nur einmal
kann man das Leben verlieren, als Geschenk kann
man es mehrmals empfinden, so eine scheinbare
Wiedergeburt ergibt Denkanstoesse zu einer
Lebensbilanz.
TROJANIGIPFELKREUZ
DAS
BEIM KAISERKREUZZWISCHENLAGER auf der
Jausengrubenanhoehe Grimming Sued BILD: 18
BILD: 19 DAS GRIMMING KAISERKREUZ AM
KRIPPELBERG BILD: 20 HINTERLEGUNG KRIPPELBERG Mein erster
Wegabschnitt im Aufstieg mit einem Kreuz fand am
Gipfel des Trojani seinen Abschluss, mein zweiter
Wegabschnitt im Abstieg mit einem Kreuz, sollte
mich zum Krippelberg hinfuehren. Wache ich
oder traeume ich? War die Frage, als ich bei
meinem Freilager in der Jausengrube Rufe
hoerte. Es war kein Traum, es war ein
Einsatz der Bergrettung. Beim Abstieg durch
die Zinnoberrinne war im untersten Teil die
Nacht angebrochen und ich hatte bei der
Kreuztruemmer Suche gedankenlos die
Kopfleuchte eingesetzt. Die dadurch
entstandenen Lichtsignale hatten die
Teilnehmer einer Maibaum
umschneiden- Tanzveranstaltung in
Deamlarn gesehen und als alpines Notsignal
ausgelegt.
DER JAUSENGRUBENTRAUM (Bearbeitung 20080220) Es
begann zu regnen und es war schon finster als
ich in der Jausengrube ankam. Meine Suche nach
einer trockenen Stelle war erfolgreich, ich
kroch in ein enges Loch unter einen grossen
Felsblock - und zu meiner Ueberraschung kam
ich zu einer mannshohe Erweiterung, die ein
vorzuegliches Schlafgemach abgab. Draussen
prasselt monoton der Regen und bald wandle ich, im
wahren Sinne des Wortes, auf dem Weg in das Land der Traeume.
Immer staerker ist mein Empfinden nicht mehr
allein zu sein, jedes Geraeusch ist verstummt,
eine laehmende, unheimliche Finsternis und
Todesstille umfaengt mich, ich liege scheintot auf
dem Tisch, dort wo man die Verblichenen zur
letzten Ruhe zurechtmacht, in der Totenkammer des
Friedhofes. In dieser Kammer liegt niemand
freiwillig, sie ist ein aus vielen Legenden
bekannter Ort und gleichzeitig auch der Rueckzugs-
und Arbeitsraum des Totengraeber, sowie die
Aufbahrung Staette anhangloser armer Leute.
Auch ein Totengraeber ist ein Mensch mit all seinen Schwaechen und Begierden, dem eine gewisse irdische Schlichtheit anhaftet, er kann ja nicht mit jedem Toten mit sterben und ist wegen der Ausuebung dieses Broterwerbs, auch nicht nicht von reichen Guetern gesegnet. Die meisten der hier Aufgebahrten waren ohnehin schmucklos und ohne Zahngold, doch einer sollte einmal auf seinen angeschwollenen Finger einen Ring getragen haben! Zum Schrecken des Totengraeber, erwachte der Scheintote beim abschneiden des Fingers. In meiner Kinderzeit wurden an langen Winterabenden, in der warmen Stube solche und aehnliche Geschichten mit einem sehr fragwuerdigen Hintergrund erzaehlt. Wir Kinder spitzten dabei immer die Ohren, obwohl wir nicht immer alles ganz mitbekommen haben und der Erzaehler liess sich nicht fortwaehrend durch laestige Fragen stoeren. Nach solchen Erzaehlungen hatte ich immer Angst von diesem oft absurden Berichten im Schlaf verfolgt zu werden. Doch immer wenn ich davor Angst hatte traeumte ich nicht davon, und immer dann und unverhofft, wenn ich nicht daran dachte quaelten mich die Traeume. Damals bin ich einmal des nachts aus dem Haus geschlichen um im Friedhof die Totenkammer zu ergruenden, gleichzeitig war es ja auch eine Mutprobe zur Beruhigung meiner Angsttraeume. Die Tuere war allerdings verschlossen so nahm ich mir vor, mit der Hilfe der Taschenlampe, einen Blick durch die Fensternische in das Innere zu ergattern. Ein Geschrei versetzte mich schier in Todesschrecken, dabei waren es doch nur die Haelse von sechs jungen Voegeln, die aufgescheucht von ihrer Nachtruhe aus dem Nest heraus ragten, um ihren Unmut laut zu bekundeten. Ein Empfinden von etwas Unnatuerlichen beginnt, nun liege ich gelaehmt im engen Sarg sonderbar, wie noch nie in meinem Leben, ist mir zumute und der Atem setzt aus. Etwas Unbekanntes ist hinter mir, ich bin wie erstarrt gleichzeitig aber auch tief beruehrt von dem Zauber der Erscheinung. Ich fuehle regelrecht die von hinten auf mich gerichteten Blicke und habe eine Vision einer ausser sinnlicher Wahrnehmung in einer ganz ausgepraegten Deutlichkeit. Es ist der verblichene Carl Hermann als Kentaur, doch anstatt des Pferdes steckt sein Oberkoerper in einem Gaemsen Rumpf. Eine beruhigende und waermende Stroemung erfasst mich und fliesst langsam in mich hinein. Ich fuehle wie mein Koerper und mein Geist allmaehlich von Schmerzen und Aengsten befreit wird. Ruhe und Friede breitet sich in mir aus und aus diesem geloesten Schwebezustand des Tiefschlafes erwache ich beim Morgengrauen. - 45 -
Die Gaemsen
Geiss 19871025, Sonntag (Bearbeitung
20080220)
Nach meinem
Erwachen notierte ich sofort den Traum, der sich
noch aussergewoehnlich scharf in meiner Erinnerung
aufzeichnete. Nun betrachtete ich mein
Nachtquartier etwas naeher, am Boden sah ich
Tierknochen aber auch Gaemsenlosung liegen.
Vielleicht ist hier ein Gaemsen Sterbeplatz war
mein erster Gedanke, doch je mehr ich darueber
nachdachte - kam mir auch eine zweite Moeglichkeit
in den Sinn. Bergseitig ist naemlich ein zweiter
grosser trichterfoermiger Hoehlenausgang, bei
Lawinen werden auch Gaemsen mitgerissen und einige
davon koennten hier gelandet sein.
Bei und nach meinen Freinaechten im Gebirge entstand schon mehrmals ein vertraulicher Naeheverhaeltnis zur Tierwelt. Scheinbar wird man von der Fauna nicht mehr gaenzlich als Eindringling betrachtet und teilweise sogar akzeptiert. Manchmal ist es schon vorgekommen dass, mir ein pirschender Jaeger meinen schoenen Anblick des Wildes unterbrochen hat. Das waren aber die wenigen Ausnahmen welche die Regel nicht bestaetigen, denn sonst ist es immer umgekehrt. In dieser Zeit war ich sehr viel im Gebiet der Jausengrube unterwegs, bei diesen Wanderungen beobachtete ich mehrmals eine Gaemsen Geiss Einzelgaengerin und instinktiv fuehlte ich es, dass sie auch diesmal in der Naehe war. Nur durch eine etwas geringere Ausladung des Hornes und einen schwaecherer Koerperbau unterscheidet sich die Gaemsen Geiss vom Gaemsenbock. Diese Ahnung bereitete mir Freude und vor lauter Freude begann ich meinen musikalischen Morgengruss. Es ist nicht immer wahr dass, Musik das Wild vertreibt. Ein alter Oeblarner erzaehlte mir: Nachdem mich ein Jaeger scharf zur Rede gestellt hat, habe ich in meiner ersten Wut gleich mein Fluegelhorn am Fels kaputt geschlagen. Auch mein seliger Freund Johann hatte als Almhalter am Hochschwung stets das Fluegelhorn dabei und weder Wild noch Nutztiere fluechteten von seinen Weisen. Wenn auch das Echo unerbittlich alle Fehler aufzeigt, ist Natur und Musik immer eine zweifache Bereicherung. Da stand sie nun in angemessener Entfernung von mir, im Daemmerschein des beginnenden Tages auf der Anhoehe der Jausengrube aesend. Sie visitierte mich laengere Zeit neugierig - ganz geheuer duerfte ich ihr aber nicht vorgekommen sein. Sie zog sich auf einen weiter entfernten Standplatz zurueck um mein weiteres Tun, aus sicherer Distanz weiter beobachten zu koennen. Als sie dann genug von mir hatte verschwand sie ganz gemaechlich in die Richtung der Unteren Weissrinnspitz Ostwand. - 46 -
Zweimal hatte ich von der Jausengrube
aus die Besteigung dieser Spitze, erfolglos
versucht. In dem Ostwandriss zum Vorgipfel bin ich
im kritischen Teil umgekehrt und kletterte im
bruechigen Gestein zur Scharte zwischen dem
Obereren und Unteren Weissrinnspitz. Die
Steilstelle zwischen der Scharte und dem Vorgipfel
war und ist fuer mich alpin technisch
unueberwindlich.
Heute wollte ich dem Gipfel auf der Westseite durch die verlaengerte Weissrinne beikommen. Diese Rinne war leicht besteigbar und ueber eine Schluesselstelle in Form eines Felsbandes unterhalb der Scharte kommt man seillos auf den Vorgipfel. Dunkle Gewitterwolken waren am Horizont aufgezogen als ich nach der Ueberwindung der senkrechten Wand kurz vor dem Gipfel stand und leicht sinnigerweise meine seilfreie Leistungsgrenze ueberschritten hatte. EMPORKOEMMLINGE haben beim Abstieg ProblemeIm Geiste sah ich mich zerschmettert auf dem Vorgipfel liegen und meine Knie begannen vor Angst zu zittern. Was ich nun dringend benoetigte war Ruhe und Ausgeglichenheit und gegenueber dem Tod eine andere innere Einstellung. - 47 - Da kam mir mein Traum in den Sinn und
der blosse Gedanke daran, beruhigte mein
aufgewuehltes Gemuet, so konnte ich diese
kritische Stelle beherrscht und kuehl abwaegend
meistern. Wieder am Vorgipfel angelangt, bekam ich
voll den nassen Umschlag des Gewitters zu spueren,
trotzdem liess ich es mir nicht nehmen hier das
fuer die Ueberwinterung gruendlich vorzubereiten
und danach zu hinterlegen.
Sich immer der SICHERHEIT zu unterordnen ist das wichtigste Bergsteigergesetz.Um eine bittere Erfahrung reicher war ich trotz des anhaltenden Regens froh, dass mich der Untere Weissrinnspitz so gnaedig entlassen hatte. Eine Wetterbesserung war nicht abzusehen, deshalb stieg ich dann spaeter, nach dem Aufsuchen der Staette meines Traumgeschehen, von der Jausengrubenanhoehe nach Espang ab. 19871231 - 19880101: auf
Jausengrube, Kreuzbergungsversuch: Die Einzelteile
des Kreuzes waren damals mit dem
Duplikat eingeschneit und zusaetzlich von
Lawinen verschuettet. Sonne Gaemsen,
Hoehlen Biwak gegenueber vom Unteren
Weissrinnspitz am Grimming Suedgrat, ein
guter Rutsch im neuen Jahr sorgte fuer den
Abschied vom Berg.
19880412: auf Espang Jausengrube, eine
Kreuzbergung war nicht moeglich denn die
Jausengrube war mit Lawinenschnee nicht nur voll
sondern bereits uebergelaufen. Abbruch der
westseitigen Besteigung der Unteren
Weissrinnspitze wegen Neuschnee. ab
Espang.19880406: auf ab Deamlern Weissrinne Unterer Weissrinnspitz Vorgipfel. - 48 -
FRIEDRICH STEINBERGER 1918 - 19880304 ABSCHIED WEISSRINNSPITZ - 50 - UNTERER WEISSRINNSPITZ Das erste Gipfelbuch wurde im Jahre 1934 von Oeblarner Bergsteigern hinterlegt, wegen seines schlechten Zustandes wurde es 1970 erneuert.
19700711 auf Hamburgerkamin,
Gipfelbuch Hinterlegung im Auftrag des OEAV
Sektion Stainach durch: Egon Sternad, Herwig und
Helmut Adam OEBRD Puergg. 19710626 / Zur
Erinnerung, an unsere bereits legendaer gewordene
Gipfelbuchhinterlegung vor fast einem Jahr, die
aus gewissen Gruenden, die Kletterer kamen weit
spaeter als vereinbart zurueck und man hatte
bereits Schlimmes befuerchtet, was einiges
Aufsehen erregt hat. auf ab Hamburgerkamin: Egon
Sternad, Herwig Adam OEAV OEBRD / auf
Hamburgerkamin ab Nordflanke: Heli Zefferer OEAV
HG Groebming, Hans Gruber OEAV HG OEBRD, 19710921
/ auf ab Hamburgerkamin: Hans Zeman, Peter Krainz,
R. Kraxner, 19800730
auf NO Wand: Erich Traumuger, Franz Gemayer HG, 1981-08-18 - 51 -
19880611: Freitag auf Deamlern Weissrinne
Unterer Weissrinnspitz ab Sonne
Weissrinnbiwak. Mein Vorhaben war, gleich wie am
Schrein, dem
eine staendige Heimstaette zu geben, doch auch
am Weissrinnspitz war bereits ein Gipfelbuch.
Vom Unterem Weissrinnspitz aus war die
Jausengrubenanhoehe bereits ohne Schnee zu
sehen, die Zeit fuer das letzte Teilstueck der
Talfahrt des alten Grimming Kaisergipfelkreuzes,
war reif geworden.Kreuz Tafelinschrift und Legende
19030301: Angefertigt von Rudolf Wolf aus
Untergrimming.
Es wurde zum 55. Regierungsjubilaeum
von Kaiser Franz Josef von den Buergern der
steirischen Gemeinden Puergg und Neuhaus, am
Grimminggipfel in 2351 m Hoehe aufgestellt, unter
ihnen war auch Herr Adam, der Vater des Mannes,
der diese Informationen den Kreuzaufstellern gab.
GRIMMING
BERGHELDENGEDENKEN
19880813: um 11:00. Gipfellesung mit dem ,
der Oeblarner
Berg
im
Gedenken an Nikolaus Lenau, Kreuzweihe
durch den Pfarrer von Schattendorf. Abgang
mit dem
19880825 Ich habe heute eine Radtour von Wiener
Neudorf nach Schattendorf zum Krippelbergkreuz
58 km in 2,5 Std unternommen, um die
moeglicherweise spaeter rostenden Schrauben an
der Kupfertafel mit der Kreuzlegende,
auszutauschen. Wegen Gewitterregen Uebernachtung
in Schattendorf. Stefan
19881016: Dankwanderung mit dem Modell des -
Behaelters. In den Weingaerten ist Lesezeit, die
Schatten der Nacht dehnen sich, der Umlauf nach
dem ewigen Gesetz nach dem wir angetreten sind
und abberufen werden.
19890226: Montage des - Behaelters, Stefan , / 19890416 Rundgang um den Krippelberg und Rast beim Krippelkreuz Fam. Trimmel Johann, Fam. Trimmel Josef mit Verenz, Fam. Bernhardt Rudolf / 19890416 Stefan Schefberger, / 19890419 Friederike und Stefan Schefberger / 19890422 Stefan , / 19890626 Wieder eine kurze Rast beim Krippelkreuz, ein Dankeschoen fuer diesen schoenen Platz, Maria und Wilhelm Grasl / 19891125 Josef Grafl uns sein Enkerl Markus Hausmann / 19900224 Vorbei die karge Winterzeit Stefan 19900224 - 55 - Die Reben stehen voll in Saft Stefan 19900811 08:00
Sehr
lohnendes und empfehlenswertes Ziel, im
Spaetwinter und Fruehjahr beliebtes
Schiziel. Hervorragend schoene Nahblicke
zum Tauern - Hauptkamm. Fuehrer Niedere
Tauern von ,
4. Auflage, 1982. Im Jahre 1985 mit dem, Karl
Reiterer Berggedenken am Poesieberg Grimming,
bekam ich von Herrn Johann Putz aus St. Martin
am Grimming, Aufzeichnungen von Gipfelspruechen
aus dem Gipfelbuch des Grossen Knallsteins,
es war meine erste Bekanntschaft mit diesen
Berg.
Kleiner
Knallstein Karlspitz, selten besuchte Gipfel.
Vom Grossen Knallstein am Verbindungsgrat ueber
Steigspuren erreichbar. Abstiegsmoeglichkeit zur
Strickeralm und ins Soelktal. Fuehrer Niedere
Tauern von Peter Holl, 4. Auflage, 1982
Erhebung des Hauptkammes suedwestlich
der Keinprechthuette, frueheres Bergbauzentrum.
Ein unter der N - Wand beginnender Stollen eines
ehemaligen Bergwerkes fuehrt durch den Berg in die
S - Wand. Vorsicht beim Betreten, Steinfallgefahr!
Im Stollenbereich an vorgelagerten Abraumhalden
bestehen Mineralfundmoeglichkeiten Rotnickelkies,
Fahlerz, Haematit, Speiskobald und Malachit.
Fuehrer Niedere Tauern von Peter Holl, 4. Auflage,
82.
ZINKWANDGIPFELBUCH Kreuz
Legende
Am 1975-10-04
stuerzten Albert Kessler und Herbert Gruber in
der Zinkwand ab. Ihnen zum Gedenken wurde dieses
Gipfelkreuz am, 1976-07-17 von ihren
Bergkameraden errichtet. Hans Fingerlos,
Guenther Luftenegger, Richard Fuchsberger, Peter
und Gerd Klammer, Reinfried Bauer, Ewald
Rossmann und Georg Santer.
- 66 -Das ist der Kameradschaft tiefster Sinn,
- 67 -
FREUDEN die zu Hause wohnen Abstieg mit dem
zum Zinkwandstollen 119900615
Ein Jauchzen schallt zum Himmelszelt, - 68 - ZINKWANDSTOLLEN
Eine
unterirdische Verbindung zwischen Steiermark
und Salzburg 9.
Toni
Streicher Station 19900615
- 19900812 Glueck auf und
Gruess Gott werter Besucher! Der Lehrpfad
durch die Zinkwand und im Vetternstollen soll
die noch vorhandenen Spuren des Bergbaues in
den Schladminger Tauern sicherstellen und der
Nachwelt erhalten. Die Hoehlenforscher
des OEAV Schladming, unterstuetzt vom Rotary
Club Schladming, arbeiten mit viel
idealistischem Einsatz an dieser Anlage, wir
ersuchen um ihr Verstaendnis, bitte
beschaedigen und zerstoeren sie nichts.
ZINKWANDBIWAKBUCH 2400 m
Wer mit der Muskete die Heimat behuetet, ist Soldes wert, - 69 -
Leg all deine Sorgen in ein Grab
Auf zu den kuehnen BERGESHOEHN, Stille ist die groesste OFFENBARUNG.
Bescheidenheit, nicht Ruhm und Macht
Wer oft
im Freien naechtigt weiss den Wert einer
Biwakherberge zu schaetzen, ein Dankeschoen
denen die mit Idealismus und Fleiss diese
Unterkuenfte errichtet haben.
Du lieber warmer Sonnenschein
Schweissgebadet wachte ich nach einem Alptraum, in
dem ich als Scheintoter in einem Sarg lag um 01:00
auf, mir war es als haette ich ein Geraeusch
gehoert. Ich verkroch mich wieder in den
Schlafsack, doch kaum lag ich zehn Minuten
bewegungslos, da hoerte ich das Geraeusch wieder.
Mir wurde angst und bange wie noch nie zuvor in
meinem Leben, ich wagte es kaum mehr zu atmen.
Vor dem Einschlafen hatte ich eine
zuvor aus einer Gaskartusche angefertigte
Laterne, neben mich auf die Brettunterlage
hingestellt, ich bildete mir ein dass sich die
Laterne bewege und das unheimliche Geraeusch
erzeuge.
Seemanns
Abend Die Bergknappen die einst hier nach Erzen schuerften, kamen mir in den Sinn, unten im Knappenkar sieht man noch teilweise die Grundmauern der Knappenhaeuser. Auch im Winter werkten die Bergleute in den Gruben, Stollen und Zechen, von den Knappenhaeusern fuehrte ein lawinensicherer ueberdachter Steinmauergang Schneekragen zu den Zinkwandbauen, die Steinmauern davon sind noch zur Gaenze erhalten. Eigentuemliche Gedankengaenge die in meinem Unterbewusstsein geschlummert hatten, Erzaehlungen von Spukgeschichten, von Toten die ihr Ableben andernorts gemeldet hatten, von Wahrsagern, Hellsehern, Hypnotiseuren und von der Reinkarnation durch ein menschliches Medium, kamen mir in den Sinn. Einst, bei einem geselligen Seemanns Abend, auf dem Motorschiff, Luciana waehrend einer Ostseefahrt, ueberkam mich ganz ploetzlich ein unerklaerlicher Anfall von Kummer und Leid. In Helsinki erreichte mich des Vaters Brief, den er mir kurz vor seiner lebensbedrohlichen Magenoperation, geschrieben hatte. Datum und Uhrzeit dieses Schreibens ergaben eine Uebereinstimmung mit dem Zeitraum meiner Traurigkeit.
Jetzt ist
mein Karl tot, schrie die Mutter entsetzt, sie
hatte die letzten Gedanken, des im Russlandkrieg
sterbenden Sohnes, gefuehlt. Vielleicht aber war ich
durch das Verlieren einiger mir
nahestehenden Menschen fuer das Jenseitige
sensibilisiert? Gedankenuebertragungen
begreife ich, doch Stimmen aus dem
Schattenreich melden sich nur mehr in
Traeumen.
- 72 -
Es war eine lange Nacht mit Furcht
und Grauen; sobald ich auch nur einen Finger
bewegte hoerte auch schlagartig das eigenartige
Geraeusch auf und ich erschauderte dabei.
Irgendwann hat mich dann ein Schlaf artiger
Zustand uebermannt. Am Morgen wollte ich vorerst
meine naechtliche Spuk Erscheinung als Traum
verdraengen, jedoch dann erinnerte ich mich ganz
genau, dass ich mit der Taschenlampe auf die Uhr
gesehen hatte und es genau ein Uhr war.
Nun bei Tageslicht war ich befreit von den naechtlichen Depressionen, die zu Atemnoterscheinungen in dem gaenzlich zugezogenen Biwaksack, gefuehrt hatten, doch die ungewoehnliche Nacht forderte ihr Attribut. In der Felsnische vor dem Biwak legte ich mich hin um von der naechtlichen Pein auszuruhen, der Schlaf blieb mir dabei jedoch versagt. Das einzigartige Schauspiel des Erwachens der Natur im Gebirge mit all seinen Reizen war voll im Gange. Die Bergdohlen aus der Vogelkolonie in der Zeche unter der Knappenschmiede, die gleichfalls wie die Felsnische im Grimmingtor Bogen , ganzjaehrig von den Voegeln belegt ist, segelten schon geschaeftig durch die Luefte vor der Zinkwand und pickten neben mir Brotbroesel auf. Schon hoch am Horizont stehend kam die Sonne ueber der Zinkwand zum Vorschein und waermte mich mit all ihrer Kraft, da habe ich ploetzlich etwas vernommen. Ohne meine Augaepfel zu verdrehen, sah ich links von mir die kleine Maus, die mir die naechtliche Schreckensangst beschert hatte, auch sie genoss die waermenden Sonnenstrahlen. Auch die Eigenartigkeit des Geraeusches fand durch die abgenagten Riemen meines Kletterhelmes eine Erklaerung. Beim Abnagen der Riemen durch die Maus, hat sich der Helm bewegt und dabei dieses eigenartige Geraeusch verursacht. - 73 -
Fremder Trost ist gut, doch besser ist der eigne MUT.
Wer durch ABWESENHEIT glaenzt, verblasst bei Anwesenheit.
NATURGESETZE richten ohne Richter.
- 75 - DAS ZINKWANDLIED
- 76 -
- 77 -
Abstieg mit
dem
die Schirmherrschaft uebernahm der mit dem Fahrrad
aus Gratwein angereiste 79 jaehrige Franz
Deibinger, ein alter Wanderfreund. Stefan
Klingelhuber spielte mit der Oeblarner Berg
den von ihm fuer diese Feier komponierten
Grimmingtorjodler Sonne
- 86 - 87 -
Leben ist oft harte Pflicht, WAIDHOFSEE Donnersbachwald JUBILAEUM ZEHN JAHRE BERGLESUNGEN 12. Station 19920817 - 19930703 DER WAIDHOFSEE bei Oeblarn Das Original mit Behaelter wurde waidmaennisch entfernt. Das Leben ist zu kurz fuer ein langes Gesicht auf ab Donnersbachwald
DAUERSAPRALISIERUNG Die 20. Begehung. Ich
danke auf diesem Wege den Berufsjaegern vom
Hoellbesitz des Bankenimperiums Donnersbachwald
fuer die waidmaennische Entsorgung, des von mir
auf der Hinterseite des Kreuzes befestigten und
mit einer Metallkette, gegen Diebstahl
gesicherten Klon - Hormon - Gehegezucht -
Geweihes. (Fundstelle: Unter einem Hochsitz in
Futtertrognaehe; Todesursache: Wegen zu
intensiver Fuetterung und zu anhaltender
Altersschwaeche, Abschuss - geschont verendet.)
Ausschuss Abschuss Waidmanns - Stunkheil.
Ob dies, wie einst beim Gipfelbuch, nur eine voruebergehende Konfiskation zur Zensur war ? Eher aber nicht ! - Es wird aber, beim am Waidhofsee, eine Dauersapralisierung sein. So. 2004-05-02(20) Nun liegst du vor
mir in deiner stillen Klarheit,
Silbern schimmert
es auf dir, am Grund rein wie Wahrheit.
Von steilen Felsen versteckt, ein Ufer mit grosser Blumenzahl, Am anderen schneebedeckt, vom Fels naehrt dich der Wasserfall. Nichts bricht die besinnlich Ruh, nur ein leises Rauschen, Was ich denke, was ich tu? Mit meiner Seele lauschen!
Sorg dich nicht wie es mag gehen?
- 88 -
Eisenkreuz mit einer Holztafel Zum Gedenken
an den Revierjaeger Leonhard Walcher,
der am 15. Dezember 1927 vom Wilderer erschossen wurde. 1990 Renoviert Arsinger Das Originalkreuz war aus Holz die
Aufschrift lautete
Vom WILDERER meuchlerisch ermordet. Quelle Toni Streicher Schladming
ab Totenkarspitz Karlspitz
Starzenalm Sonnberg Sonne
In der Nacht des
19930910 war ich wieder einmal am Waidhof
unterwegs und hatte bei einem Gewitter in einer
Jaegerkanzel Schutz gefunden. Am Weiterweg
begannen am Himmel Lichtzeichen. Zuerst glaubte
ich, dies waere das Wetterleuchten des
weiterziehenden Unwetters. Mit schnellen Schritten
hastete ich hoeher, um oberhalb der Baumgrenze die
Erscheinung am gesamten Horizont beobachten zu
koennen.
Am oestlichen Himmel ueber dem Ennsboden begannen winzige Funkenstriche zu pulsieren und formierten sich zu einem Haeufchen, das sich durch Rotation zu einer leuchtenden Wolke verdichtete. Aus der Wolke wurde in langsamer werdender Drehung eine Spiralnebel, der sich in Richtung Suedost wandernd, immer mehr auseinanderzog, bis er aufgerollt zu einem Halbbogen hinter dem nach Oeblarn fuehrenden Hoehenruecken verschwand, waehrenddessen sammelten sich oestlich erneut Funkenstriche und der Ablauf begann von neuem. 1993-08-13: Freitag auf Tuerlwandhuette
Suedwandhuette Dachsteinloch ab Suedwandhuette
Tuerlwandhuette Sonne
AUSKLANG aus Franz Schmid & Peters Gefaehrten am Seil Wien, 19931029 200511 Der Nord Sued Weitwanderweg 05
wurde 1970 seiner Bestimmung uebergeben und
zaehlt neben dem Nordwaldkammweg (Dreisesselberg
Baernstein Aigen/Schlaegl Freistadt Sandl
Karlstift Nebelstein) zu den aeltesten
Weitwanderwegen Oesterreichs. Der Weg durchmisst
etwa 510 km (einschl. Nordwaldkammweg 650 km)
und beruehrt die Bundeslaender
Niederoesterreich, Oberoesterreich, Steiermark
und Kaernten. Er nimmt seinen Ausgang auf dem
ueber 1000 m hohen Nebelstein im oberen
Waldviertel und verlaeuft grossteils in
suedlicher Richtung ins Steirische Weinland nach
Eibiswald. Er beruehrt dabei auf seinem Weg die
mannigfaltigen Landschaftsformen und begegnet
Kulturguetern Oesterreichs. Bis auf den Bereich
des Hochschwab und des Eisenerzer Reichstein (an
einigen Stellen Trittsicherheit und
Schwindelfreiheit erforderlich) kann er als
Familien Weitwanderweg angesprochen werden.
Vom
Boehmerwald ueber die Wachau bis zum
Voralpenland Nebelstein Liebenau Arbesbach
Schoenbach Ottenschlag Naturpark Jauerling Spitz
Melk Plankenstein. Maximale Hoehe 1017m, leichte
Tour.
Vom
Voralpenland ins Oetscherland und ueber das
steirische Gebirge ins Mittlere Murtal Plankenstein Naturpark Oetscher
Tormaeuer Lackenhof Oetscherschutzhaus Terzer
Haus Mariazell Hohe Veitsch Seebergsattel
Voisthalerhuette Hochschwab Sonnschienhuette
Leobner Huette Praebichl Reichensteinhuette
Trofaiach Leoben. Maximale Hoehe 2277 m,
mittlere bis schwere Tour (Reichenstein).
Vom Mittleren
Murtal ueber die weststeirischen Hochalmen
zu den windischen Bueheln Leoben Mugel Fensteralm Laerchkogel
Speikkogel Gleinalpenhaus Gaberl Hirschegger
Alpe Pack Weinebene Koralpe Eibiswald. Maximale
Hoehe 2140 m, mittlere Tour. Der Nord-Sued-Weg
05 ist auch Teilstueck des Europaeischen
Fernwanderweges E 6.
Wanderfuehrer und Betreuer Wanderfuehrer: Hermann Kaefer
Dattler Nord-Sued-Weitwanderweg
05, Verlag Styria, Graz, 5. Auflage
1998, erhaeltlich um Euro 11,60 (excl. Porto) im
Fachhandel und ueber die Sektionsadresse, 1160
Wien, Thaliastrasse 159/3/16, Tel/Fax 01/493 84
08 oder 0664/2737242,
E-Mail weitwanderer.
Betreuer (nur Abzeichenvergabe): OEAVWeitwanderer,
Karl HAUMER, Mariazeller Str.34/5, A-3100
St.Poelten, Tel.: 02742/77223
- 10 -KORRES OEAVWW 65ziger Gratulation 200612
Fw: Krampusgruss und Grimming News
Lieber Herr Mayer, herzlichen Dank fuer die
Mail und auch wir wuenschen Ihnen frohe
Festtage und auch im naechsten Jahr viele
schoene Wanderungen. Erika und Fritz Kaefer
Wir gratulieren zum 65 Geburtstag Haschka Peter aus Wien, Koller Katharina aus Wien, Kuehr Monika aus Klagenfurt, aus Wien, Millbacher Gertrude aus Mautern, Racek Anton aus Wien, Raubal Horst Guenther aus Neuhofen an der Krems. 20051109 Lieber
Herr Mayer, vielen Dank fuer Ihre informative
Mail und weiterhin alles Gute. Erika Kaefer.
Sehr geehrte Fr. Erika Kaefer, danke fuer die
65-ziger Gratulation und Ihre
Nachrichten, in den OEAV WW
Miteilungen, die ich nachfogend beruecksichtigte.
Mfg
SUEDWEGLIED Lieber
Wanderkamerad Fred Huber, ich hoffe Du
bist mit dem Duwort einverstanden. Ich
danke fuer Deine Nachricht und die guten
Wuensche, die ich herzlichst erwidere.
Entschuldige bitte mein langes Schweigen,
ich freue mich immer ueber Kontakt mit
aktiven Wanderern. Bei meinen
Tonaufzeichnungen halten sich die
Nachfrage und die Qualitaet in Grenzen.
Berg Heil
OEAV Weitwanderer
aon.912573700@aon.at
Hallo Herr MAYER, ich moechte mich sehr
herzlich fuer Ihre Hilfe zur Auffindung
der MC Singgruppe
Kaiblinger bedanken.Wir konnten
ueber das von Ihnen genannte Gasthaus die
Gruppe direkt ausfindig machen und MCs
direkt erwerben. Wies der Zufall so haben
will, konnte mein Freund im Zuge einer
Wanderung im Pettenfirstgebiet Zell /
Pettenfirst bei Voecklabruck, OOE einen
Wanderer treffen, der ebenfalls dieses
Lied ganz dringend suchte, zumal dieser
beim Abschluss des Weiterwanderweges mit
dem Vortrag dieses Liedes ueberrascht
wurde. Somit konnten Dank Ihrer Mithilfe
gleich zwei Suchenden geholfen
werden. Nochmals vielen Dank. Ich habe in
Zusammenhang Weitwanderweg mehrere MC und
deren Auflistung gesehen. Wissen Sie wo es
diese noch gibt, zumal das Bestellformular
nicht funktioniert. Vielleicht
koennen sie mir gelegentlich
antworten. Mit freundlichen Gruessen
Fred Huber.
200410, Sehr geehrter Hr. Huber ich
danke fuer Ihre Anfrage es ergaben zwei HP
eigene Sucherfolge die ich unter Link
1 und Link
2 beruecksichtigte. Das Band
enthaelt ausser dem von Ihnen angefragten
Lied eine Weitwandermesse, ich hatte es
einstmals im Gasthaus Simperl Eibiswald
der A-Suedweg Endstation gekauft.
Gasthof Drei Eiben Alt eingesessener, gut buergerlicher Gasthof mit Familienbetrieb im oberen Markt. Rustikal eingerichtete Gastraeume und romantisches Kellerstueberl. Schoener, ruhiger Gastgarten im Hof. Gediegene Gastzimmer im eigenen Gartenhaus. Endstation verschiedener Wanderwege. Gute Kueche mit Hausmannskost, beste suedsteirische Naturweine. Familie: Simperl Anschrift: 8552 Eibiswald 22 Telefon: 03466/42 2 35 Betten: Berg Heil OEAV Weitwanderer.
aon.912573700@aon.at schrieb:
Sg. Herr Bruno Mayer, vor etlichen
Jahren habe ich ein traumhaftes
Lied vom Radio aufgenommen: NORD
SUEDWEG, du goldenes Band...Es handelt
sich um ein Duo oder Trio. Begleitet
wird das Lied nur mit einer Zither.
Meine Frage dazu ist: Handelt es sich
hier um die Singgruppe Kaiblinger? Gibt
es von dieser Gruppe noch mehrere
Lieder? Wenn ja, welche Tontraeger ?
Interessant waere auch die
Kontaktadresse zu dieser Gruppe. Wuerde
mich freuen, wenn sie mir diesbezueglich
ein paar Zeilen schreiben koennten.
Gruesse aus OOE - Fred Huber
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Ambiente ORF 19960711
Herrn Nikolaus Scholz Sendung:
Ambiente ORF 1136 Wien Sehr geehrter
Herr Scholz! Mit grossen
Interesse habe ich Ihren Beitrag in
der Sendung Ambiente, am Sonntag
den 30.06.96 um 13:05 gehoert.
Abgesehen davon, dass der Tourismusverband
Gesaeuse wegen des
allgemeinen Einbruches des
Fremdenverkehres in Oesterreich, die
Werbetrommel fuer seine Region etwas
pietaetlos schlaegt, duerfte aber
dadurch darin die Ursache fuer diese
Sendung liegen. Fuer die Gestaltung
dieser Sendung jedoch spreche ich
Ihnen und Ihren Mitarbeitern meine
Anerkennung und meinen Dank aus.
Der Vollstaendigkeit halber sende ich Ihnen einige Ergaenzungen zu dem Gesaeusebergfried, zur freien Verwendung. Es gibt viele Bergsteigerfriedhoefe, deren Graeber noch viel schoener als in Johnsbach gestaltet sind, in Europa, - aber es gibt nur eine Bergsteigermutter die gleichfalls in Johnsbach zur letzten Ruhe gebettet ist. Carl Hermann wollte Ihr in der zweiten Auflage seines Buches Der Weg ist das Ziel eine Widmung verfassen und als Legat habe ich diese Aufgabe von dem geschiedenen Freunde uebernommen. Mit freundlichen Gruessen Beilage: 1 Zeitschrift DER WANDERER Sonderausgabe 1994 11.JG 17/A (seite 10 und 11 Bergfried von Anton Schubert) 1 Inhaltsverzeichnis meines in Arbeit befindlichen Oesteinbuches. 1 Buchauszug aus diesem Buch Seite 42 betreffend die Bergsteigermutter, die in Ihrer Sendung nicht erwaehnt wurde. |