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bruno.mayer40@gmail.com Information Kommunikation Motivation Kunst Natur Historie Wanderung
Ein unermuedliches Wirken fuer das Brot der Armen gegen den Hungertod,
Soziologe und Autor J E A N  Z I E G L E R  Schweiz *1934
 
Jean Ziegler Inhalt 2

Salzburgs Jedermanngesicht Entfaltung 2012
  Salzburg Festspiel Neugestaltungs Versuch des durch die Zierglerausladung verloren gegangenen Gesichtes. Festspiel Salzburg Praesidentin Salzburg Helga Rabl-Stadler mit Jedermanngesicht Entfaltung 2012 ? Die Bacher ORF Tochter behielt den Schreibnamen ihres Geschiedenen, nun nach der Hautspannung mit verspanntem fremden Gesicht und den Spannungsrueckstaenden unter dem Kinn und hinter den Ohren. "Ich habe meinen Moechtegern-Moerder ueberlebt". "Ich melde mich zum Thema anfuettern nicht mehr zu Wort"....... Taetigkeitsbereich: Vertretung der Festspiele nach aussen, quasi "Aussenministerin der Festspiele".  Atomfledermaus >

Z I E G L E R JEAN PORTRAET 2004-02-25 
  Ziegler, geboren 1934 im schweizerischen Thun, ist Soziologe und Autor. Sein Interesse fuer die oekonomische und politische Situation der Laender der dritten Welt und fuer die modernen Formen des Klassenkampfes begann frueh. Nach seiner ersten Anstellung fuer die UNO im Kongo (1962 - 1965) war fuer ihn klar: "Ich habe mir geschworen, nie wieder, auch nicht zufaellig, auf der Seite der Henker zu stehen." Zahlreiche Buecher zeugen fuer sein wissenschaftlich fundiertes und den Menschenrechten verpflichtetes Engagement. Ziegler war ueber 20 Jahre sozialdemokratischer Abgeordneter im Schweizer Nationalrat (1967 - 1983 und 1987 - 1999) und lehrte bis Mai 2002 als Professor fuer Soziologie an der Universitaet Genf. Ziegler ist derzeit UN - Sonderberichterstatter fuer das Recht auf Nahrung. Sein juengstes Buch "Die neuen Herrscher der Welt und ihre globalen Widersacher" (Bertelsmann, Muenchen 2003; 318 S., 23,60 Euro) ist eine schonungslose Abrechnung mit den Profiteuren der Globalisierung.
    Der Aufstand des Gewissens: Die nicht-gehaltene Festspielrede. 2011; Ecowin Verlag, Salzburg 2011; 16 S., 2,50 Euro
    Der Hass auf den Westen. Wie sich die armen Voelker gegen den wirtschaftlichen Weltkrieg wehren, Bertelsmann, September 2009, ISBN 3-570-01132-1
    Das Imperium der Schande. Der Kampf gegen Armut und Unterdrueckung, Bertelsmann, 2005, ISBN 3-570-00878-9; dazu: Polar-Rezension
    Die neuen Herrscher der Welt und ihre globalen Widersacher, Bertelsmann, Muenchen 2003, ISBN 3-570-00679-4
    Vorwort in James H. Hatfield: Das Bush-Imperium. Wie George W. Bush zum Praesidenten gemacht wurde, Atlantik Verlag, Bremen 2002, ISBN 3-926529-42-3
    Die Schweiz, das Gold und die Toten. Goldmann 2002, ISBN 3-442-12783-1
    Wie kommt der Hunger in die Welt? Ein Gespraech mit meinem Sohn, Bertelsmann, Muenchen 2002, ISBN 3-570-30059-5
    Wie herrlich, Schweizer zu sein. Goldmann 2002, ISBN 3-442-15003-5
    Die Barbaren kommen. Kapitalismus und organisiertes Verbrechen, Goldmann 1999, ISBN 3-442-15029-9
    Das Gold von Maniema. Knaus 1996, ISBN 3-8135-0032-2 (Neuauflage im Verlag neuer Weg, 2010, ISBN 978-3-88021-378-4)
    Der Sieg der Besiegten. Unterdrueckung und kultureller Widerstand, Hammer 1992, ISBN 3-87294-382-0
    Die Schweiz waescht weisser. Die Finanzdrehscheibe des internationalen Verbrechens, Droemer Knaur 1992, ISBN 3-426-04857-4
    Genossen an der Macht. Von sozialistischen Idealen zur Staatsraeson, Athenaeum 1988, ISBN 3-610-08505-3
    Das Schweizer Imperium. rororo 1986, ISBN 3-499-17496-0
    Die Lebenden und der Tod. Ullstein 1986, ISBN 3-548-35154-9
    Gegen die Ordnung der Welt. Befreiungsbewegungen in Afrika und Lateinamerika, Hammer 1986, ISBN 3-87294-272-7
    Afrika: Die neue Kolonisation. Luchterhand 1980, ISBN 3-472-88017-1, Titel der Originalausgabe: Main basse sur l Afrique, Editions du Seuil, 1978, (vergriffen)

Ein beachtenswerter Nichtentmuendigter

  In der Presse und in der Presse am Sonntag ist man der Ansicht, dass man auch Texte von Autoren publizieren sollte, die man fuer Ideologen und/oder Moralisten und/oder Idioten haelt, wenn es sich dabei um Menschen handelt, deren Hervorbringungen von einer signifikanten Zahl von nicht entmuendigten Menschen fuer beachtenswert gehalten werden. Das ist der Grund, warum wir Ihnen heute einen Vorabdruck von Jean Ziegler praesentieren. 
An michael.fleischhacker@diepresse.com 30. Juli 2011 Gewisse Woerter werden nicht saloonfaehig, wenn sie vom Herrn Fleischhacker in der Presse geschrieben werden.

KULTUREKLAT
  Eklat vor den Salzburger Festspielen Der Aufstand des Gewissens. Der Genfer Soziologe Jean Ziegler war Sonderberichterstatter der UN fuer das Recht auf Nahrung. Seit 2008 ist der Bestsellerautor Vizepraesident des Beratenden Ausschusses des UNO-Menschenrechtsrats. Der Schweizer Soziologe und Globalisierungskritiker Jean Ziegler sollte die Eroeffnungsrede bei am Mittwoch beginnenden Salzburger Festspielen halten.
  Kurz nach seiner Einladung durch das Land Salzburg wurde er jedoch wieder ausgeladen wegen seiner angeblich engen Beziehung zu Muammar al-Gaddafi. Elfriede Jelinek , Peter Turrini und Michael Scharang solidarisierten sich mit dem Schweizer Intellektuellen.
  Ziegler bezeichnete Vorwuerfe, er sei Gaddafi verbunden und habe einen Menschenrechtspreis von diesem erhalten, als Luege und Diffamierung.
  Lesen Sie dazu auch: Duerrekatastrophe: Der Skandal des Jahrhunderts
Hungersnot in Afrika: UN-Treffen in Rom dringt auf schnelles Handeln
  Er vermutet, Schweizer Grosssponsoren der Festspiele wie etwa Nestle und Credit Suisse hinter der Absage. Wir veroeffentlichen die nicht-gehaltene Rede. Die gehaltene Rede wird morgen, (als 2.Wahl) aus dem Mund von Joachim Gauck kommen, (er glaubt bezueglich Ziegler bedingungslos Burgstaller). Quelle
  Bei der Schreibnamen Aehnlichkeit erinnert man sich unwillkuerlich an Reinhart Gaugg der FPOE und seine Nazi Deffination. In der Zeit von 1989 bis 1991 war Reinhart Gaugg Abgeordneter zum Kaerntner Landtag, in der Zeit von 1985 bis 1989 Gemeinderat in Klagenfurt. 1991 wurde er Vizebuergermeister der Kaerntner Landeshauptstadt Klagenfurt, eine Position, die er bis 1997 innehatte. 1992 bis 1994 war er geschaeftsfuehrender Landesparteiobmann der FPOE Kaernten, 1999 bis 2002 stellvertretender Klubobmann der FPOE im Nationalrat. Nach dem 1. Alkoholexzess am Steuer nahm er von der Spitzenposition in der PVA Abstand, nach dem 2. wurde sein Parteiaustritt mit 352.000 Euro belohnt. (Ein typisches, bedauernswertes, tragisches, oesterreichisches Politschicksal und wie man hier zulande mit einer Nazi Deffination Geld machen kann.

RABL STADLER SALZBURG FLEDERMAUS
20110809 (
NL ARCHIV >)
  Es ist erstaunlich und im hoechsten Masse faszinierend, wie die vermoderte, alljaehrliche ORF Standard Silvester Fledermaus mit kuenstlerisch erhebenden Aspekten gestaltet wurde und mit welcher Hingabe und Begeisterung alle Mitwirkenden spielten, sangen und musizierten. Leider wurde diese Auffuehrung vom ORF und der oesterreichischen Presse als Katastrophe serviert und uedeshalb ignoriert und nicht bertragen. Der Grund, in Salzburg wird die Festspielpraesidentin politisch besetzt; ungluecklicherweise zur Zeit durch die Tochter des ehemaligen ORF General Intendanten Gerd Bacher die auch die Ex Frau des Herausgebers des Kuriers ist. Die Frau Rabl Stadler, die selbst einmal Reporterin war und spaeter dann als Salzburger - Handelskammer Praesidentin untragbar wurde, ist fuer jeden Kunstfreund ein Gallenreiz.
  Wenn es nun in Oesterreich, aehnlich wie damals bei Thomas Bernhards und Peymanns Heldenplatz, zu Unkenrufen von der Festspielpraesidentin auch gegen die schreibende Zunft - im ORF ZIB gekommen ist, hat sich diese Protektion Dame enttarnt. Auch der Kunstkritiker des Kuriers Hr. Endler artikulierte in diesen Zusammenhang unvornehm seine Befriedigung ueber den Abgang von Hr. Mortier aus Salzburg.
  ARTE uebertrug die Fledermaus im TV und ich habe selten so gelacht wie bei dieser Uebertragung, auch die Betroffenheit des oesterreichischen Banausentums sorgte fuer Humor. Die Auffuehrung hat so manches Freudsche, der von Ringl beschriebenen oesterreichischen Seelen, humorvoll mit Kunstgefuehl veranschaulicht.
  POST office@festspielfreunde.at> Betreff: AW: Re: Die Fledermaus in der Felsenreitschule Sg. Frau Brigitte Ritter, ich danke fuer Ihre Reaktion, Ihr Eindruck in Ehren - Sie verwechseln mich mit einer Dampf Lokomotive und es ist kein Wunder, dass Sie dabei nicht schlau werden koennen. Wenn sich die Frau Praesidentin im Spiegelbild der Fledermaus als eine von der Salzburger verlogenen Gesellschaft Betroffenen im TV gebaerdete - ist dies auch eine Visitenkarte Ihrer Festspielstadt und es ist Ihr Problem Frau Ritter. Es gibt eben Personen die unter dem Deckmantel der Kunst ihr Schnorrertum Dasein fristen und ausser dem ab schmusen von Tenoeren mit der Muse nichts gemeinsam haben, auch das ist Ihre Festspielaura Frau Ritter. Wenn die schreibende Zunft jedoch oeffentlich im TV von der Salzburger Festspielpraesidentin beleidigt wird, erlaube ich mir zu reagieren.

Der letzte Streich des ORF General Bachers  >
  Der letzte Streich des ORF General Bachers war seine Tochter, die als Salzburger Handelskammerpraesidentin keinen Anklang mehr fand, als Praesidentin der Salzburger Festspiele > zu kueren. Ihr Koerper besiegte den Geist und sie kuesste vor lauter kulturellen Erguessen gar manchen stattlichen Tenorstar vor der laufenden Kamera.
  Ihr ehemaliger Gatte der Herr Rabl liess im Kurier die Rubrik Kultur mit der Rubrik Medien zusammenlegen. Wenn man vorher zu mindesten gewusst hatte, wo die Kultur haette sein sollten, so wurde jetzt auch diese letzte Kulturspur entfernt. Ein Kolumnist dieses Blattes griff nach der Asche Dantes, er kroente Dante zum Vater der italienischen Sprache, seine Asche, von Raumpflegerinnen gefunden, wurde zu Knochenstaub. Was aber geschah mit den anderen fuenf Staubsaecken? Ein Teil davon soll 1987 von Forschern im Dachboden des Senates von Rom in einem Medaillon gefunden worden sein. Wenn nun der Herr Brodi dieses Amulett traegt, brauchen wir uns um die Fortsetzung der  > Komoedie keine Sorgen machen.
  Da lobe ich unsren jetzigen Praesidenten Fischer  > im Nachhinein, er bezahlte zu mindesten seine illegale Pflegekraft fuer seinen Vater, Bacher musste aus finanzieller Not, in seiner ORF Dienstzeit sogar in einer gratis Luxuswohnung im unteren Belvedere vorlieb nehmen. 
   
Der Aufstand des Gewissens > 1 2
Die nicht-gehaltene Festspielrede 2011; Ecowin Verlag, Salzburg 2011; 16 S., 2,50 Euro.
  Sehr verehrte Damen und Herren, liebe Freundinnen und Freunde der Zivilgesellschaft. Vom Land Salzburg wurde ich als Eroeffnungsredner zu den diesjaehrigen Festspiel eingeladen und dann wieder ausgeladen. Allem Anschein nach geschah das auf Druck einiger, besonders schweizerischen Grosskonzerne und Grossbanken, die zu den wichtigsten Sponsoren des Festivals der Festspiele gehoeren. Die Plattform der Zivilgesellschaft hat mich gebeten, die Rede die ich bei der Eroeffnung nicht halten kann, niederzuschreiben. Ich bin der unerhoert lebendigen, dynamischen Zivilgesellschaft sehr, sehr dankbar fuer diese Solidaritaet. Ich danke insbesondere der Partei der Gruenen, der Robert Jung Stiftung, dem Verlag Ecowin der die Rede in Buchform veroeffentlicht hat und jetzt die nicht gehaltene Rede (Videoeinleitung):
  Sehr verehrte Damen und Herren, alle fuenf Sekunden verhungert ein Kind unter zehn Jahren. 37.000 Menschen verhungern jeden Tag und fast eine Milliarde sind permanent schwerstens unterernaehrt. Und derselbe World-Food-Report der FAO, der alljaehrlich diese Opferzahlen gibt, sagt, dass die Weltlandwirtschaft in der heutigen Phase ihrer Entwicklung problemlos das Doppelte der Weltbevoelkerung normal ernaehren koennte.
  Schlussfolgerung: Es gibt keinen objektiven Mangel, also keine verhaengnisvolle Unwillkuerlichkeit fuer das taegliche Massaker des Hungers, das in eisiger Normalitaet vor sich geht. Ein Kind, das an Hunger stirbt, wird ermordet. Gestorben wird ueberall gleich. Ob in den somalischen Fluechtlingslagern, den Elendsvierteln von Karachi oder in den Slums von Dhaka, der Todeskamp erfolgt immer in denselben Etappen. Bei unterernaehrten Kindern setzt der Zerfall nach wenigen Tagen ein.
Greisen gleiche Kindergesichter
  Der Koerper braucht erst die Zucker-, dann die Fettreserven auf. Die Kinder werden lethargisch, dann immer duenner. Das Immunsystem bricht zusammen. Durchfaelle beschleunigen die Auszehrung. Mundparasiten und Infektionen der Atemwege verursachen schreckliche Schmerzen. Dann beginnt der Raubbau an den Muskeln. Die Kinder koennen sich nicht mehr auf den Beinen halten. Ihre Arme baumeln kraftlos am Koerper. Ihre Gesichter gleichen Greisen. Dann folgt der Tod.
  Die Umstaende jedoch, die zu dieser tausendfachen Agonie fuehren, sind vielfaeltig und oft kompliziert. Ein Beispiel: die Tragoedie, die sich gegenwaertig (Juli 2011) in Ostafrika abspielt. In den Savannen, Wuesten, Bergen von Aethiopien, Djibouti, Somalia und Tarkana (Nordkenia) sind 12 Millionen Menschen auf der Flucht. Seit fuenf Jahren gibt es keine ausreichende Ernte mehr.
  Der Boden ist hart wie Beton. Neben den trockenen Wasserloechern liegen die verdursteten Zebu-Rinder, Ziegen, Esel und Kamele. Wer von den Frauen, Kindern, Maennern noch Kraft hat, macht sich auf den Weg in eines der vom UNO-Hochkommissariat fuer Fluechtlinge und vertriebene Personen eingerichteten Lager.
Das Geld fehlt
  Stattdessen gibt es Geld fuer Bank-Halunken. Zum Beispiel nach Dadaad, auf kenianischem Boden. Dort draengen sich seit drei Monaten ueber 400.000 Hungerfluechtlinge. Die meisten stammen aus dem benachbarten Suedsomalia, wo die mit Al-Quaida verbundenen furchterlichen Chebab-Milizen wueten. Seit Juni treten taeglich rund 1500 Neuankoemmlinge aus dem Morgennebel. Platz im Lager gibt es schon lange nicht mehr.
  Das Tor im Stacheldrahtzaun ist geschlossen. Vor dem Tor fuehren die UNO-Beamten die Selektion durch: Nur noch ganz wenige - die, die eine Lebenschance haben - kommen hinein. Das Geld fuer die intravenoese therapeutische Sondernahrung, die ein Kleinkind, wenn es nicht zu sehr geschaedigt ist, in 12 Tagen ins Leben zurueck bringt, fehlt.
  Das Geld fehlt. Das Welternaehrungsprogramm, das die humanitaere Soforthilfe leisten sollte, verlangte am 1. Juli fuer diesen Monat einen Sonderbeitrag seiner Mitgliedstaaten von 180 Millionen Euro. Nur 62 Millionen kamen herein. Das normale WPF (World-Food-Programm) Budget betrug 2008 sechs Milliarden Dollar. 2011 liegt das regulaere Jahresbudget noch bei 2,8 Milliarden. Warum?
  Weil die reichen Geberlaender - insbesondere die EU-Staaten, die USA, Kanada und Australien - viele tausend Milliarden Euro und Dollars ihren einheimischen Bank-Halunken bezahlen mussten: zur Wiederbelebung des Banken-Kredits zur Rettung der Spekulations-Banditen. Fuer die humanitaere Soforthilfe (und die regulaere Entwicklungshilfe) blieb und bleibt praktisch kein Geld. Wegen des Zusammenbruchs der Finanzmaerkte sind die Hedgefonds und andere Gross-Spekulanten auf die Agrarrohstoffboersen (Chicago Commodity Stock Exchange, u. a.) umgestiegen.
  Mit Termingeschaeften, Futures, etc. treiben sie die Grundnahrungsmittelpreise in astronomische Hoehen. Die Tonne Getreide kostet heute auf dem Weltmarkt 270 Euro. Ihr Preis lag im Jahr zuvor genau bei der Haelfte. Reis ist um 110Prozent gestiegen. Mais um 63 Prozent.
  Drueckende Schuldenlast erstickt die aermsten Laender.
Was ist die Folge ?
  Weder Aethiopien, noch Somalia, Djibouti oder Kenia konnten Nahrungsmittelvorraete anlegen - obschon die Katastrophe seit fuenf Jahren voraussehbar war.
  Dazu kommt: Die Laender des Horns von Afrika werden von ihren Auslandsschulden erdrueckt. Fuer Infrastrukturinvestitionen fehlt das Geld. In Afrika suedlich der Sahara sind lediglich 3,8 Prozent des bebaubaren Bodens kuenstlich bewaessert. In Wollo, Tigray und Shoa auf dem aethiopischen Hochland, in Nordkenia und Somalia noch weniger. Die Duerre toetet ungestoert. Diesmal wird sie viele Zehntausende toeten.
Viele der Schoenen und der Reichen,
der Grossbankiers und der Konzern - Mogule dieser Welt kommen in Salzburg zusammen. Sie sind die Verursacher und die Herren dieser kannibalischen Weltordnung.
  Was ist mein Traum? Die Musik, das Theater, die Poesie - kurz: die Kunst - transportieren die Menschen jenseits ihrer selbst. Die Kunst hat Waffen, welche der analytische Verstand nicht besitzt: Sie wuehlt den Zuhoerer, Zuschauer in seinem Innersten auf, durchdringt auch die dickste Betondecke des Egoismus, der Entfremdung und der Entfernung. Sie trifft den Menschen in seinem Innersten, bewegt in ihm ungeahnte Emotionen. Und ploetzlich bricht die Defensiv-Mauer seiner Selbstgerechtigkeit zusammen. Der neoliberale Profit Wahn zerfaellt in Staub und Asche.
  In Salzburg koennten Wunder geschehen. Ins Bewusstsein dringt die Realitaet, dringen die sterbenden Kinder. Wunder koennten in Salzburg geschehen: Das Erwachen der Herren der Welt. Der Aufstand des Gewissens! Aber keine Angst, dieses Wunder wird in Salzburg nicht geschehen!
  Ich erwache. Mein Traum koennte wirklichkeitsfremder nicht sein! Kapital ist immer und ueberall und zu allen Zeiten staerker als Kunst. Unsterbliche gigantische Personen nennt Noam Chomsky die Konzerne. Vergangenes Jahr - laut Weltbankstatistik - haben die 500 groessten Privatkonzerne, alle Sektoren zusammen genommen, 52,8% des Welt-Bruttosozialproduktes, also aller in einem Jahr auf der Welt produzierten Reichtuemer, kontrolliert. Die total entfesselte, sozial voellig unkontrollierte Profit Maximierung ist ihre Strategie.
  Es ist gleichgueltig, welcher Mensch an der Spitze des Konzerns steht. Es geht nicht um seine Emotionen, sein Wissen, seine Gefuehle. Es geht um die strukturelle Gewalt des Kapitals. Produziert er dieses nicht, wird er aus der Vorstands-Etage verjagt. Gegen das eherne Gesetz der Kapitalakkumulation sind selbst Beethoven und Hofmannsthal machtlos L art pour l art hat Theophile Gautier Mitte des 19. Jahrhunderts geschrieben.
  Es gibt ein Leben vor dem Tod. Die These von der autonomen, von jeder sozialen Realitaet losgeloesten Kunst, schuetzt die Maechtigen vor ihren eigenen Emotionen und dem eventuell drohenden Sinneswandel. Die Hoffnung liegt im Kampf der Voelker der suedlichen Hemisphaere, von Aegypten und Syrien bis Bolivien, und im geduldigen, muehsamen Aufbau der Radikal-Opposition in den westlichen Herrschaftslaendern.
Kurz: in der aktiven, unermuedlichen, solidarischen, demokratischen Organisation der revolutionaeren Gegengewalt.
  Es gibt ein Leben vor dem Tod. Der Tag wird kommen, wo Menschen in Frieden, Gerechtigkeit, Vernunft und Freiheit, befreit von der Angst vor materieller Not, zusammenleben werden. Mutter Courage, aus dem gleichnamigen Drama von Bertolt Brecht, erklaert diese Hoffnung ihren Kindern:


Es kommt der Tag, da wird sich wenden
Das Blatt fuer uns, er ist nicht fern.
Da werden wir, das Volk, beenden
Den grossen Krieg der grossen Herrn.
Die Haendler, mit all ihren Buetteln
Und ihrem Kriegs- und Totentanz
Sie wird auf ewig von sich schuetteln
Die neue Welt des gmeinen Manns.
Es wird der Tag, doch wann er wird,
Haengt ab von mein und deinem Tun.
Drum wer mit uns noch nicht marschiert,
Der mach sich auf die Socken nun. Gewissensaufstand Quelle

Afrika-Hymne

Afrika, du Wunderschoene,
laeufst auf kalten Messerklingen,
Deine Toechter, deine Soehne
lassen wir darueber springen.
Gierig satt, wie wir hier sind,
dauert uns dein herzig Kind,
dass mit Augen riesengross
west dahin in deinem Schoss.

Doch das kuemmert uns nicht lang,
uns ist nur um eines bang,
dass du willst an unsern Tisch,
um mit Wein und Brot und Fisch,
deinen Hungerbauch zu stillen,
gegen unsern Herrscherwillen.

Deshalb her mit hohen Mauern,
hinter denen wir dann lauern,
dass die dunkle Wuestenbraut,
unsere Schaetze hier nicht klaut,
die wir gestern-heute-morgen,
aus dem Wuestensand geborgen.
Schwarzes Gold wir konnten raffen,
gegen Tand und Todeswaffen.
Ja, wo kaemen wir denn hin,
ohne Geld und ohn Gewinn!

Afrika, ich Wunderschoene,
lauf auf kalten Messerklingen,
meine Toechter, meine Soehne
lasset ihr darueber springen.
Meiner Kinder Lebensrot
ist fuer euch das taeglich Brot.
Euer Kontinent heisst Gier,
Menschenfesser, das seid ihr.
(Ute Plass)

Auch die staerksten Mauern fallen durch Risse
  Offener Brief von Jean Ziegler an die Freunde der Plattform der Zivilgesellschaft in Salzburg Nachdem Jean Ziegler als Festredner der Salzburger Festspiele ausgeladen wurde, begruendet er jetzt seine Entscheidung, am Eroeffnungstag der Festspiele keine Gegenrede in Salzburg zu halten.
  An Herrn Dr. Walter Spielmann Leiter der Robert-Jungk-Stiftung Bibliothek fuer Zukunftsfragen Robert Jungk Platz 1 A 5020 Salzburg
Lieber Herr Dr. Spielmann, liebe Freundinnen und Freunde der Plattform der Zivilgesellschaft, Ihre Plattform, bestehend aus Kultur- und Bildungseinrichtungen sowie Sozial- und Friedensbewegungen, laedt mich ein, am 27. Juli 2011, dem Tag der Eroeffnung der Salzburger Festspiele, in Salzburg eine Rede zu halten.
  Landeshauptfrau Frau Gabi Burgstaller hatte mich zuvor mit Brief vom 21. Februar 2011 als offiziellen Festredner zur Eroeffnung der Salzburger Festspiele eingeladen. Das Thema: Kunst und der Aufstand des Gewissens. Mit Brief vom 24. Maerz lud mich die Landeshauptfrau wieder aus. Inzwischen hatten - hoechster Wahrscheinlichkeit nach - zwei Schweizer Grossbanken und ein Nahrungsmittelkonzern, Sponsoren der Festspiele, bei der Landeshauptfrau interveniert.
  Dass internationale Privatkonzerne bestimmen koennen, wer in Salzburg reden darf und wer nicht, ist natuerlich stoerend und sicher auch gefaehrlich fuer die Demokratie. Die Plattform der Zivilgesellschaft versucht mit ihrer ehrenvollen Einladung das Veto der Konzerne zu korrigieren. Ihre Einladung bedeutet fuer mich eine grosse Ehre und ich danke Ihnen dafuer.
  Ich komme gerade von einer mehrwoechigen UNO-Mission in Nordafrika zurueck, die mich tief bewegt hat. Im Maghreb und im Majrekh stehen ganze Voelker auf. Mit oft leeren Haenden kaempfen sie todesmutig gegen Tyrannei, Korruption und ueber Generationen erlittene Erniedrigung. In Ras el-Jdir und Zaouia (Westlibyen), in den Berber-Gebirgen von Djebel Gharbi, sterben Maenner und Frauen fuer unsere und ihre ureigensten Traeume: fuer Demokratie und Freiheit.
  Die zerrissenen, blutueberstroemten Koerper junger Menschen, die auf Tragbahren bei Dhiba ueber die Sued tunesische Grenze in die Hilfslazarette von Gabes kommen, wollen mir nicht aus dem Sinn. Von Syrien bis Bahrein und Jemen hoffen die aufstaendischen, todesmutigen Menschen bisher umsonst auf die konkrete Hilfe der internationalen Gemeinschaft, denn die UNO ist gespalten.
  Ich werde in den naechsten Wochen haeufig in New York sein und weiss nicht, wo ich am kommenden 27. Juli sein werde. Deshalb kann ich Ihre freundschaftliche Einladung leider nicht wahrnehmen.
  Jean-Paul Sartre schreibt: Wer die Menschen lieben will, muss sehr stark hassen, was sie unterdrueckt. Vergangenes Jahr haben die 500 weltgroessten Privatkonzerne 52,8 % des Welt-Brutto-Sozialproduktes kontrolliert. Derweil steigen in der suedlichen Hemisphaere, wo 4,8 der 6,7 Milliarden Menschen der Erde leben, die Leichenberge. Alle fuenf Sekunden verhungert ein Kind unter zehn Jahren - auf einem Planeten, der problemlos 12 Milliarden Menschen ernaehren koennte.
  Ich bewundere Ihren geduldigen, mutigen Kampf gegen die kannibalische Weltordnung. Die Aufklaerung ist ein langer, muehsamer Prozess. Unsere Gegner erscheinen zur Zeit uebermaechtig. Aber Che Guevara sagt: Auch die staerksten Mauern fallen durch Risse. Sobald es mir meine Zeit erlaubt, werde ich gerne nach Salzburg kommen.
  Mit Dank, Solidaritaet und herzlicher, respektvoller Freundschaft, verbleibe ich Ihr Jean Ziegler


Die Zuercher Geldsaecke wollen mir nicht zuhoeren

  Nach der Ausladung als Redner zur Eroeffnung der Salzburger Festspiele 2011 aeusserte sich Jean Ziegler mit harschen Worten und bezichtigt die Grosssponsoren hinter der Aktion. Ich wollte ueber die kannibalische Weltordnung sprechen und ueber die bewusst sein erweckende Rolle der Kunst, laesst sich Autor und Soziologe Jean Ziegler in einer heute verbreiteten Pressemitteilung seines Verlags zitieren. Es braucht ein kollektives Gewissen, um die Massaker des Hungers zu stoppen.
  Zu dieser Rede aus Anlass der Eroeffnung der Salzburger Festspiele am 26. Juli 2011 wird es bekanntlich nicht kommen - die Salzburger Landeshauptfrau Gabi Burgstaller hat den Redner wegen seiner vermeintlichen Naehe zu Ghadhafi ausgeladen. Eine Begruendung, die Ziegler von sich weist und zutiefst verwundertDas haette Frau Burgstaller leicht ueberpruefen koennen.
  Der streitbare Soziologe vermutet denn auch eher, dass die Landeshauptfrau von den Grosssponsoren der Salzburger Festspiele - Nestle, Credit Suisse und UBS - unter Druck gesetzt wurde. Ich habe diese Schweizer Konzerne in der Vergangenheit sehr angegriffen wegen ihrer Rolle in der Dritten Welt, steht weiter im Communique des C. Bertelsmann-Verlags.
  Jean Ziegler frohlockt: Sie haben mich oft verklagt, aber nicht unterkriegen koennen. Und er schliesst daraus: Diese Zuercher Geldsaecke wollten nicht gezwungen werden, mir bei den Festspielen zuzuhoeren.
  An Veranstaltungen wie den Salzburger Festspielen nehmen primaer Leute teil, denen Jean Ziegler regelmaessig und mutig an den Karren faehrt. Herrn Brabecks Naehe zu den Organisatoren duerfte massgeblich zur Ausladung (welche Peinlichkeit, nicht nur fuer die Festspiele!) gefuehrt haben. Aber die Oesterreicher scheuen nichts mehr als Disharmonie und sind deshalb Meister im sich den Maechtigen anzuschliessen. Markus Berner 20110404

Jelinek staerkt Ziegler den Ruecken
  Die Literatur-Nobelpreistraegerin Elfriede Jelinek und die Autoren Peter Turrini und Michael Scharang haben sich nach dem Festspiel-Rauswurf mit Jean Ziegler solidarisiert. Elfriede Jelinek kann nicht verstehen, dass Jean Ziegler von den Salzburger Festspielen ausgeschlossen wurde. Die Salzburger Festspiele haetten sich durch die Ausladung des Festredners mit Schmach und Schande ueberhaeuft. Der Globalisierungskritiker Ziegler war zunaechst vom Land Salzburg als Festredner zur Eroeffnung der Festspiele vorgeschlagen, dann aber wegen seiner angeblich engen Beziehung zum libyschen Staatschef Muammar al-Gaddafi wieder ausgeladen worden.
  Wir empfehlen den Festspielen, sich diesmal selbst auszuladen, heisst es in der Erklaerung der Schriftsteller. Salzburgs Landeshauptfrau Gabi Burgstaller hatte argumentiert, sie wolle vermeiden, dass im Lichte des blutigen Konflikts in Libyen ausschliesslich ueber Zieglers moegliche Naehe zu Ghadhafi und nicht ueber den Inhalt seiner Rede debattiert wuerde.
  Ihr Sprecher Wolfgang Schmidbauer sagte dazu der Nachrichtenagentur dpa: Wir wollten ihn schuetzen, und wir wollten die Festspiele schuetzen. Der 76-jaehrige Genfer Soziologe, der auch als UN-Berater fungiert, haette bei der Festspieleroeffnung am 27. Juli zum Thema Aufstand des Gewissens sprechen sollen.
Verschwoerungstheorie
  Zieglers Rauswurf wurde am Freitag von oesterreichischen Medien ausgiebig kritisiert. Viele stuetzten dabei die Vermutung, die Ziegler selber am Donnerstag gegenueber dem ORF geaeussert hatte, naemlich dass seine Ausladung ein Kniefall vor den grossen Sponsoren Nestle und Credit Suisse sei.
  So kritisiert Wolfgang Zinggl, Kultursprecher der Gruenen, in der Presse: Sponsoren und Lobbys diktieren das Festspielprogramm und verhindern demokratischen Diskurs.
  In einem Kommentar der Wiener Zeitung wird vermutet, dass es den Festspielen an Courage fehlt, einen Kritiker des Neoliberalismus einzuladen, der sich immer wieder mit jenen Konzernen angelegt hat, die auch die Festspiele sponsern.
Dementi: Dass Interventionen zu dem Schritt gefuehrt haben koennten, wiesen sowohl Landeshauptfrau Burgstaller als auch Festspieldirektorin Helga Rabl-Stadler entschieden zurueck: Unsere Sponsoren wussten nicht einmal von der Bestellung Zieglers so Rabl-Stadler im Kurier. Burgstaller sagte in den Salzburger Nachrichten: Die Ausladung hat nicht im Geringsten mit Interessen oder gar Interventionen von Sponsoren der Festspiele zu tun. Es gab keine derartigen Interventionen. Ziegler selbst sagte am 5. Maerz in einem Interview mit der Sueddeutschen Zeitung: Ich habe den Literaturpreis dieses Psychopathen (Ghadhafi) abgelehnt. (dj/sda)

Die Irrungen des Jean Ziegler
  Die Bekanntschaft mit Muammar al-Ghadhafi wird zur Belastung fuer den Genfer Professor. Dass es so weit kommen konnte, liegt an krassen Fehleinschaetzungen in frueheren Jahren. Muammar al-Ghadhafi ist kein nach Willkuer schaltender Charakter. Er ist rational, zweckgerichtet, Vernunft geleitet: Was Jean Ziegler noch im Sommer 2008 von sich gab, toent heute wie ein Hohn. Was hat dieser Mann nicht gepoltert gegen das Boese in dieser Welt. Gegen die israelischen Besatzer, gegen den Kapitalismus und ueberhaupt gegen den Westen, der eine Mitschuld am Elend in der Dritten Welt trage. Jean Ziegler hat sich auch nie gescheut, die angeblichen und tatsaechlichen Missetaeter beim Namen zu nennen. Hans W. Kopp nannte er einen Geier, Augusto Pinochet einen Faschisten. Und das sind nur zwei Beispiele, fuer die er spaeter von Gerichten zu Schadenersatzzahlungen verurteilt wurde. Sein loses Mundwerk kam ihn teuer zu stehen. Ich habe mehr als sechs Millionen Franken Schulden, sagte er juengst in einem Interview mit der Zeit.
  Was ihn jetzt noch teurer zu stehen kommen koennte, ist seine Naehe zum wild gewordenen libyschen Machthaber Muammar al-Ghadhafi. Nicht Geld kostet ihn das, aber seinen Ruf. Bis dahin hatte der fruehere Nationalrat und Genfer Professor sowohl Anhaenger als auch Gegner. Erstere drohen ihm nun abhandenzukommen. Der Grund liegt auf der Hand: Ziegler war im Palast des Revolutionsfuehrers ein gern gesehener Gast. Das waren zwar auch andere. Was bei Ziegler aber immer noch mitspielte: Man hatte das Gefuehl, die beiden unterhielten eine speziell nahe Beziehung.
Immer wieder von Ghadhafi eingeladen
  Sieben Mal sei er bei Ghadhafi gewesen, sagte Ziegler noch im August 2009. Die 40-Jahr-Feier im September gleichen Jahres kam noch dazu. Inzwischen sind Ziegler die Reisen zum Diktator offenbar nicht mehr in so guter Erinnerung. Fuenf, sechsmal, erklaerte der Genfer nun am Samstag im Interview mit dem Tages-Anzeiger. Nicht nur, dass sich der bekennende Sozialist bis vor wenigen Jahren noch einladen liess. Zur Gesinnung des Gewaltherrschers gab Ziegler noch lange Zwiespaeltiges von sich. Ghadhafi ist politisch ein Genie, sagte er zum Beispiel noch vor einem Jahr. Die Frage war, wie sich der Revolutionsfuehrer im Kampf der Staemme an der Macht halten koenne.
  Auch in der Affaere um die Verhaftung von Hannibal Ghadhafi in Genf schien Ziegler nicht die richtigen Worte zu finden: Sicher ist, dass die Genfer Polizei viel zu heftig reagiert hat, erklaerte er dazu. Ghadhafi ist kein nach Willkuer schaltender Charakter
  Die aber vielleicht krasseste Fehleinschaetzung lieferte der Genfer in einem Interview mit dem Sonntags Blick vom Juli 2008 ab. Das von den meisten westlichen Medien verbreitete Bild eines unbeherrschten Potentaten ist nach meinem Eindruck total falsch. Muammar al-Ghadhafi ist kein nach Willkuer schaltender Charakter. Er ist rational, zweckgerichtet, Vernunft geleitet. Die letzten Tage haben auf bittere Weise das Gegenteil bewiesen. Saif al-Islam ist die Chance fuer Libyen und den Rest der Welt
  Es lassen sich beliebig weitere Beispiele nennen, die Ziegler bezueglich Libyen im Zwielicht zeigen. Etwa den 2002 zugesprochenen - aber vom Genfer angeblich abgelehnten – Ghadhafi - Menschenrechtspreis. Oder die im aktuellen Kontext fatale Fehleinschaetzung zu Saif al-Ghadhafi: Saif ist fasziniert vom Westen und ueberzeugt davon, dass er das Land modernisieren muss, so Ziegler noch vor einem Jahr. Und: Saif al-Islam ist die Chance fuer Libyen und den Rest der Welt. In den letzten Tagen hat Saif sein haessliches Gesicht gezeigt.
  Es gibt genug Gruende, Ziegler als Freund Ghadhafis zu verdaechtigen. Die franzoesische Zeitung Le Monde beschrieb ihn gar als Pantoffel Lecker des libyschen Machthabers. Medienunternehmer Roger Schawinski schrieb es am Wochenende in seinem offenen Brief so: Du warst waehrend Jahrzehnten ein Sympathisant und ein Werbetraeger dieses brutalen Diktators.
Ziegler kaempft um Imagekorrektur
  Ziegler ist unter Druck. In mehreren Interviews in den letzten Tagen kaempft er gegen das ihm unliebsame Image. Ich muss jetzt einmal etwas klarstellen (…) das ist Bloedsinn, erklaerte er im Tages-Anzeiger. Oder: Ich bitte Sie - Ghadhafi ist nie mein Freund gewesen. Er hat meine Buecher auf Arabisch gelesen», im Sonntags Blick. Allein, die Kurskorrektur will nicht recht gelingen. Matthias Chapman

  Jean Ziegler war wohl nicht zur 40-Jahre-Revolutionsfeier nach Tripolis gefahren, das war naemlich auf dem Hoehepunkt der Geisel Affaere. Es zeugt von der erklaerten Absicht des Artikels, moeglichst viel Negatives zusammenzutragen und von der eigentlichen Wahrheit abzulenken, dass naemlich auch die offizielle Schweiz ihre besondere, profitable Beziehung zum bizarren Wuestensohn pflegte. Christian Vontobel 20110301

Schilda Festspiel Salzburg
  Jean Ziegler Der Aufstand des Gewissens Salzburgs ist nun weltweit bekannt! Denn sie wissen aber nicht wen sie einladen und sie wissen noch weniger wen sie wieder ausladen. Salzburgs Schilda Festspiel Politik Vorsteherin Gabriele Burgstaller und ihre Festpraesidentin Rabl-Stadler (Bacher Tochter), als Lakai Frauen der Geldsaecke. Die Fr. Rabl fuerchtet sich schon vor der Dorfspiel Konkurrenz und verlangt ganz Oesterreich soll hinter ihr stehen. Selbst der 1. Alpenrepublik Vorsteher Praesident Heinz Fischer hat diese Blamage nicht verhindert, er hat sich aber in Bregenz mit der Bundeshymne befasst und die Diskussion darueber verboten, denn er reimt lieber ungestoert im Stillen auf dem Kaiserthron. Der Salzburger Buergermeister Heinz Schaden (SPOE) und Mitglieder des Alpenvereins (Alpenverrein Missbrauch Politik ) haben haben  vor der Festspieleroeffnung gegen die geplante 380-kV-Leitung protestiert und an der Moenchsberg Wand ein Transparent enthuellt. Dazu seilten sich die Aktivisten vom Moenchsberg ab.  Kommentare Festspielmusik.

Fischer Waehlerbrief Ziegler Ansprache
  heinz.fischer@hofburg.at > 25. Juli 2011 23:19 nachfolgend uebermittle ich Ihnen die verhinderte Salzburger Festspielansprache, sie soll Ihnen nicht vorenthalten werden wenn Sie nach Bregenz auch Salzburg eroeffnen. Die folgenden Links sollen Sie ueber meine Publikationen ueber Sie informieren. Text> Eine Rueckmeldung wird nur bezueglich der verlinkten Bilder und des Textes bei Bedarf benoetigt. Bedenken Sie auch Ihre Partei wird wieder einmal auf Waehlerstimmen angewiesen sein. MfG
  (Heute hat er sogar die Kaerntner Ortstafeln unterschrieben. Nachdem der Otto tot ist "Gott schuetze unsern Fischer den agnostischen Kirchensteuerfluechtling.) P.S. Finanzskandal Salzburger Festspiele zu Lasten von Steuergeldern. Kommentare
  "Wir lassen uns Demokratie und Menschenrechte weder wegbomben noch wegschiessen." "Wir muessen ein oesterreichisches und europaeisches Herz haben." H. Fischer
  Auf Demokratie und Rechte zu bomben und schiessen ist eine Schildbuerger Manier, jedoch dies umgesetzt auf Menschen und Objekte ist ein Teufelswerk. Jedes Lebewesen hat nur ein Herz auch er, er verlangt aber zwei pro Einwohner, wie waere es mit einem Wende Herz mit Wechselcharakter Steuerung der Marke Hofburg?
  Am 29.07.2011 wurde am Gipfel des Habering wurde das Erfolgs Geheimnis Fischers von einem Kurgastfrau gelueftet. Sein Vater sagte einst zu ihm: Heinzi wenn du in der Politik was werden willst - musst nicht handeln sondern immer nach oben schwimmen. Wie es allerdings moeglich ist am Klo, oder standesgemaess ausgedrueckt am Kaiserthron, zu schwimmen bleibt weiterhin ein Raetsel.
  Dazu passt auch, dass die Partei Gaddhafis bis vor kurzem zur sozialistischen Internationalen gehoerte, zu der sich auch unsere SPOE mit dem Praesidenten Fischer gesellt.
 
Feminine Bundeshymne: Fischer verlor bei den Bregenzer Festspielen 2011 die Geduld. Also jetzt ist lang genug diskutiert worden, Der Nationalrat habe die Kraft und die Entschlossenheit, eine klare Entscheidung zu treffen. Diese werde er selbstverstaendlich respektieren. Die Entscheidung des Nationalrats werde Ruecksicht nehmen auf den Wunsch vieler - wenn auch nicht aller - Frauen, so der Bundespraesident. Fischer vergass aber danach auch die Maenner nicht, indem er den zuvor gesagten Satz ergaenzte mit auf Wunsch auch vieler Maenner.

Burgstaller Waehlerbrief Ziegler Ansprache
  burgstaller@salzburg.gv.at 26. Juli 2011 23:34 Sie wissen nicht wen sie einladen und sie wissen noch weniger wen Sie wieder ausgeladen haben, nachdem Ihnen nach Ihrem Finanzskandal der Rechnungshof ohnehin am Ruecken sitzt, schaden Sie noch dazu dem Ruf Oesterreichs in der Weltpresse.
  Bedenken Sie aber - Sie und Ihre Partei werden wieder einmal auf Waehlerstimmen angewiesen sein. Im nachfolgenden Link wird auch Ihnen die Gelegenheit geboten die Rede, die Sie nicht hoeren wollten, zu lesen. Der Aufstand des Gewissens Burgstalls verhinderte Festrede^ MfG
  Wir empfehlen den Festspielen, sich diesmal selbst auszuladen, heisst es in der Erklaerung der Schriftsteller. Salzburgs Landeshauptfrau Gabi Burgstaller hatte argumentiert, sie wolle vermeiden, dass im Lichte des blutigen Konflikts in Libyen ausschliesslich ueber Zieglers moegliche Naehe zu Ghadhafi und nicht ueber den Inhalt seiner Rede debattiert wuerde. Ihr Sprecher Wolfgang Schmidbauer sagte dazu der Nachrichtenagentur dpa: Wir wollten ihn schuetzen, und wir wollten die Festspiele schuetzen.
 
Burgstaller verlieh Ziegler 2008 den Zukunftspreis des Landes Salzburg. Nun bestreitet sie das von ihr auch medial gesprochene Wort Einladung und sie war, mit Googles Hilfe, zu sehr um die Sicherheit Zieglers besorgt. Wer glaubt hier noch wem?
   Eines muss man aber auch wissen! Nestle, Audi, Siemens, Uniqa und Credit Suisse Bank sind die Hauptsponsoren der Salzburger Festspiele. Und Frau Burgstaller will alle Buecher von Ziegler gelesen haben? Dann aber von seinen Kontakten zum Wuestensohn nichts gewusst haben. Da wird doch jemand eigen rueckwirkend fuer elitaer geistesgross abgestempelt!
  Wieso hat Salzburg Ziegler eingeladen??? Um ihn dann wieder auszuladen??? Burgstaller, Jewish Committee dagegen. Und was war mit Kreisky und Haider ??? Niemand will mehr was hoeren. Typisch Oesterreich" !!! Gruss aus der Schweiz Toni Stadelmann.

Verehrter Herr Ziegler,
  Jahrzehnte lang verfolge ich Ihren Kampf fuer das Brot der Armen, der nach vielen Rueckschlaegen auch viele Erfolge aufzuweisen hatte. Die scheinbaren Gewissenslosen, soll Der Aufstand des Gewissens, schlimmer als Dantes Inferno, gnadenlos noch zu Lebzeiten treffen.
Welche Strafe ist groesser als die Wunde des GEWISSENS?“ -
De officiis ministrorum (Ueber die Pflichten der Priester) Ambrosius von Mailand
  Besonders aber schmerzt mich die Verleumdung, in unueberbietbarer Peinlichkeit, die bei uns in Oesterreich gegen Sie ausgesprochen wurde. Ein Werk der Lakaien des Mammons aber von der Kunst weit entfernten Administration Gestalten der Politik und einer sogenannten Hochkultur. Es war wie ein Messer in Genick fuer alle Kunst Begeisterten und Kunstschaffenden.
   So banal es klingt, aber gerade dadurch war das Echo der Weltpresse in Ihrer Sache groesser, als wenn Sie die Rede gehalten haetten.
Im Sinne der Mutter Courage ein gutes Gelingen aller Ihrer Vorhaben, vor allem aber Gesundheit und ein langes Leben. Herzliche Gruesse
Salzburger Festspiele Protest und Gegenrede 20110727
  Aktivisten der Plattform Zivilgesellschaft und der Salzburger Gruenen verteilten jene Rede, die Globalisierungskritiker Jean Ziegler haette halten sollen. Noch vor der Eroeffnung der 91. Salzburger Festspiele hatten Aktivisten der Plattform Zivilgesellschaft und der Salzburger Gruenen ihren Auftritt. Sie verteilten am Mittwoch Vormittag an Festspiel- und Zaungaeste vor den Festspielhaeusern in der Hofstallgasse eine 16-seitige Broschuere mit dem Titel Aufstand des Gewissens. Der Inhalt: Die nicht gehaltene Rede von Jean Ziegler. Der Schweizer Globalisierungskritiker haette urspruenglich die diesjaehrige Festrede in der Felsenreitschule halten sollten, wurde aber wieder ausgeladen.
Ziegler Auswirkungen at
  Vorerst danke fuer den Videohinweis, Burgstaller verlieh ihm 2008 den Zukunftspreis des Landes Salzburg. Nun bestreitet sie das von ihr auch medial gesprochene Wort Einladung und sie war, mit Googles Hilfe, zu sehr um die Sicherheit Zieglers besorgt. Wer glaubt hier noch wem?
  Eines muss man aber auch wissen! Nestle, Audi, Siemens, Uniqa und Credit Suisse Bank sind die Hauptsponsoren der Salzburger Festspiele. Und Frau Burgstaller will alle Buecher von Ziegler gelesen haben? Dann aber von seinen Kontakten zum Wuestensohn nichts gewusst haben. Da wird doch jemand eigen rueckwirkend fuer elitaer geistesgross abgestempelt!
  Dazu passt auch, dass die Partei Gaddhafis bis vor kurzem zur sozialistischen Internationalen gehoerte, zu der sich auch unsere SPOE mit dem Praesidenten gesellt.
  In Bregenz Hymnen Diskussion Verbot, in Salzburg die Forderung nach zwei Herzen pro Einwohner in Oesterreich von unsern Herrn Fischer.
  An Veranstaltungen wie den Salzburger Festspielen nehmen primaer Leute teil, denen Jean Ziegler regelmaessig und mutig an den Karren faehrt. Herrn Brabecks (Nestle) Naehe zu den Organisatoren duerfte massgeblich zur Ausladung (welche Peinlichkeit, nicht nur fuer die Ferstspiele!) gefuehrt haben. Aber die Oesterreicher scheuen nichts mehr als Disharmonie und sind deshalb Meister im sich den Maechtigen anzuschliessen. Gruss aus der Schweiz.
  Den Beweis liefert Beatrix Karl Gerangel (Wortschoepfung von ihr im ORF) um den Kriegsverbrecher Golowatow. Wenn einige Beamte nicht so gruendlich gewesen waeren haette Oesterreichs Regierung kein Problem gehabt. Die Presse
  Und doch war es heuer ein wenig anders als gewohnt -  Die Salzburger Gruenen inszenierten eine aktionistische Intervention: Sie verteilten in der Hofstallgasse ein Heft mit einer Rede des Schweizer Soziologen Jean Ziegler. Der Globalisierungskritiker war urspruenglich als Festredner zu Eroeffnung der 91. Salzburger Festspiele vorgesehen gewesen, kurzerhand aber wieder ausgeladen worden.
  Und tatsaechlich, so mancher im Publikum vertrieb sich die Zeit der obligaten unnoetigen Politiker Ansprachen mit dem Lesen der Ziegler - Rede, in der unter anderem der Welthunger thematisiert wurde. Immerhin, nach der Eroeffnung gab es auch noch die gehaltene Rede von Gauck in gedruckter Form.
  Aktionistisch setzte sich auch Salzburgs Buergermeister Heinz Schaden in Szene. Er seilte sich gemeinsam mit einigen Mitgliedern des Alpenvereins ueber die fast senkrechte Wand des Moenchsbergs ab, um ein Transparent zu enthuellen: Keine Stromautobahn zwischen Nockstein und Gaisberg steht auf dem Plakat, das nun unuebersehbar neben dem Festspielhaus prangt. Prominente Staatsgaeste oder gekroente Haeupter waren bei der Eroeffnung nicht zu Gast. Die Presse
 
Interview: Diese Weltordnung toetet
  Ziegler, prominenter Globalisierungskritiker und UN-Sonderberichterstatter fuer das Recht auf Nahrung, hat vergangene Woche in Wien sein neues Buch vorgestellt. Mit ihm sprach SPOE-Aktuell-Redakteur Dominik Pezenka ueber die neuen Herrscher der Welt, die planetare Zivilgesellschaft und ueber die Zukunft der Sozialdemokratie. Der Titel ihres aktuellen Buches heisst Die neuen Herrscher der Welt und ihre Widersacher. Wer sind diese Herren der Macht Ziegler: Das sind die Herren der multinationalen Konzerne und generell gesagt: jene Oligarchen, die weltweit das globalisierte Finanzkapital kontrollieren. Im Jahr 2002 haben die 200 groessten transkontinentalen Konzerne ueber 23,8 Prozent des Welt-Bruttosozialproduktes kontrolliert - also die haben eine Macht auf diesem Planeten wie es nie ein Papst, nie ein Kaiser, nie ein Koenig zuvor gehabt hat. Das heisst, wer heute das internationale Finanzkapital, das fluktuierende Spekulationskapital kontrolliert, kontrolliert die Welt inklusive der Nationalstaaten dieser Welt. Sie sind UN-Sonderberichterstatter fuer das Recht auf Nahrung. Haben Sie einen Masterplan fuer Verteilungsgerechtigkeit?
  Ziegler: 100.000 Menschen sterben jeden Tag an Hunger - an Hunger oder an den unmittelbaren Folgen. Alle sieben Sekunden verhungert ein Kind unter 10 Jahren. 846 Millionen Menschen waren letztes Jahr, nach World - Food - Report, schwerstens permanent unterernaehrt. Es passiert also ein stilles, taegliches Massaker, und das auf einem Planeten, der vor Reichtum ueberquillt. Schliesslich sagt dieselbe UNO Quelle, also der World - Food - Report, dass die weltweite Landwirtschaft in der heutigen Situation, ohne Problem 12 Milliarden Menschen, also das Doppelte der Weltbevoelkerung ernaehren koennte. Also wer heute am Hunger stirbt, wird ermordet. Was zu schaffen ist, ist ein Menschenrecht auf Nahrung, mit nationalen Gesetzen und internationalen Konventionen - aber da stehen wir ganz am Anfang.
  Eine Ihrer Hauptforderungen wiederholen Sie immer wieder: die Aufloesung der WTO. Was sind Ihre Alternativen?  Ziegler: Die WTO muss aufgeloest oder total reformiert werden. Die Annahme, die ihr heute zugrunde liegt, ist, dass, wenn alle Waren, Kapital, Patente und Dienstleistungen total liberalisiert sind, wenn alle oeffentlichen Dienste total privatisiert sind auf dieser Welt, also wenn der Staat ueberhaupt nichts mehr zu sagen hat und sich der Markt selbst reguliert, dann wuerde, sagen sie, Reichtum fuer alle geschaffen, und das ist ihre Strategie. Das ist eine Grundluege. Wenn der Freihandel funktionieren sollte, muessten alle Partner gleich stark sein - sind sie aber nicht. Wenn Benin oder Mali gegen Deutschland oder Japan auf dem Weltmarkt zum Wettbewerb antreten, haben sie nicht die geringste Chance. Das ist genauso, als wuerde der Schwergewichtsweltmeister Mike Tyson gegen einen halbverhungerten Arbeitslosen aus Nordostbrasilien in den Boxring steigen. Da sagt die WTO, der Ring ist fuer euch alle derselbe, der Gong schlaegt fuer alle, die Regeln sind fuer euch beide dieselben und jetzt liefert euch diesen Kampf des Wettbewerbes. Was herauskommt, ist die Zugrundrichtung des Armen.
 
Die Diskussionen wie am Austrian - Social - Forum, bleiben die nicht gewissen Eliten vorbehalten? Wie kann die Masse der Waehler bewegt und fuer diese moerderische Weltordnung, wie Sie das bezeichnen, sensibilisiert werden ?
  Ziegler: Ich glaube eine der Hauptaufgaben jetzt ist es, zu zeigen, dass wir dieselben Gegner haben, dass die Leute an Hunger sterben in Bangladesch, im Tschad, in Somalia und so weiter. Dass diese Weltordnung toetet.
Was noch nicht ins Bewusstsein eingedrungen ist: dass das die selben Feinde sind, die wir auch haben, nur sind wir noch auf einem hoeheren Niveau. Aber wenn die Weltkonzerne zum Beispiel die Flexibilisierung der Arbeit einfuehren - keine Kollektivvertraege mehr, keinen Beamtenstatus mehr, sondern Menschen werden angestellt, weggeworfen. Wenn es 18 Millionen permanent Arbeitslose in den 15 EU-Laendern gibt, und die Zahl ist steigend, dann sind das Vorzeichen einer analogen Katastrophe, die sich aber anders ausdrueckt. Die sinnlose Privatisierung oeffentlicher Gueter, die unglaublichen Profit fuer einige wenige abwirft, ist gefaehrlich.
  Zum Beispiel der Strommarkt: Die Liberalisierung des Strommarktes ist katastrophal von der Preisseite her, fuer die Konsumenten; die Attacke auf den Sozialstaat, die Attacke auf die Renten und so weiter - das summiert sich. Das ist jetzt eine der zentralen Aufgaben der Sozialdemokratie, naemlich die Identitaet der Situation darzulegen und zu sagen: diese Weltordnung produziert hier das, und dort das. Aber nicht einfach zu sagen, das ist ja der ferne Sueden. Zum Schluss: was muss passieren um von einem Erfolg dieser Bewegung sprechen zu koennen und wie lange wird es noch dauern, bis sich dieser Erfolg einstellt? Wenn Konzerne oeffentlichen Kontrollen unterworfen werden. Bis die Leute, die aufstehen und auf die Strasse gehen, die Regierungen zwingen, den Weltwaehrungsfonds abzuschaffen und die Welthandelsorganisation abzuschaffen zum Beispiel. Wie lange das dauert, kann man nicht sagen. Das ist das Mysterium der befreiten Freiheit im Menschen - das ist keine Formel, sondern das ist historisch so. Warum ist die Ostdeutsche Zwangsdiktatur im November 89 zusammengebrochen? Ich war vorher verschiedene Male in der DDR: keine Anzeichen und nichts. - Ploetzlich in Leipzig, in Jena, ueberall sind die auf die Strasse gegangen. Sie skandierten: Wir sind das Volk, bom, bom, bom. Wir wollen das nicht mehr. Wir wollen Grundrechte haben. Und dann brach es innerhalb von Monaten zusammen - das wird auch hier passieren! Quelle 

                                      
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