m.bruno@gmx.at 1120
Wien
Anderseng. 23/29/1
Versuche und Sadismus mit Kindern, Dr. Gross konnte seinen Wahn auch nach Hitler fortsetzen und bekam den höchsten Staatsorden Österreichs |
2015-08W 2015 ORF Mann Pirker Selbstmord 08 2012 Fischer Häupl Lippenbekenntnis 05 Puppenspiel zeigt Spiegelgrund Opfer Heimskandal SPÖ holt Nazi Vergangenheit ein 03 2009 Antje Kosemund 08 2008 Meine liebe Republik 11 |
|
Jetzt
sprechen sie
berührende
Worte, Fischer >
und Michael^ Häupl
> ,
bei einer
sogenannten
Bestattung von
Spiegelgrundopfer
Organen, zu
Lebzeiten des
Roten
Massenmörders
Heinrich
Gross^ haben sie
geschwiegen,
dieser
Massenmörder
Sadist wurde
deshalb nie
verurteilt.
Gross bekam
den höchsten
Staatsorden,
die Gross
Förderer
Bandion und
der Sepp Rieder^
,
belohnte Michael^ Häupl
>
mit den
wertvollsten
Wiener Rathaus
Lametta. Nur
der selige
Herr Klestil
hat zumindest
die Bestrafung
der Schuldigen
gefördert.
Auch wenn sie
diese
restlichen
Organe in
goldenen Urnen
beigesetzt
hätten, wäre
ihr Schmach
nicht
gemildert
worden. vienna.at Standard
Puppenspiel zeigt Spiegelgrund-Opfer
Das
Schuberttheater
am Alsergrund
zeigt die
Geschichte des
Spiegelgrund-Opfers
Friedrich Zawrel
>
als
Puppenspiel.
Dazu haben die
Theatermacher
zahlreiche
Interviews mit
dem
82-Jährigen
geführt.
Premiere ist
am 23. März.
Regie führt Simon Meusburger, Nikolaus Habjan entwarf die Puppen und wird mit ihnen auf der Bühne stehen. „Friedrich Zawrel - Erbbiologisch und sozial minderwertig“ basiert auf der Geschichte Friedrich Zawrels. Als Kind war Friedrich Zawrel sowohl in der Erziehungsanstalt als auch im berüchtigten Euthanasie-Pavillon „Am Spiegelgrund“ interniert, wo hunderte Kinder während der Zeit des Nationalsozialismus medizinischen Versuchen unterzogen und ermordet wurden. Seinem Peiniger, dem NS-Arzt Heinrich Gross^, begegnete er in den 1970er-Jahren zufällig wieder: Gross war in der Position des angesehenen Gerichtspsychiaters, Friedrich Zawrel in jener des bereits mehrfach angeklagten Diebes, über den Gross ein Gutachten erstellen sollte. Nach mehreren Jahren in der Haftanstalt Stein konnte sich Friedrich Zawrel rehabilitieren und Gross seinerseits vor Gericht bringen. „Keine Geschichte über die Täter“ „Da war auf dem Pavillon eine Stille. Und glauben Sie mir, auch eine Stille kann einem Angst machen. Es war so unheimlich ruhig“, erinnerte sich Friedrich Zawrel. Gross habe den Mädchen alles erklärt was an dem jungen Bursch "schon rein äußerlich erbbiologisch und soziologisch minderwertig ist. Und sein letzter Satz bevor er aufgehört hat war: ‚Und die Fortpflanzung einer solchen Kreatur verschmutzt nur deutsches Blut.’“ „Friedrich Zawrel - Erbbiologisch und sozial minderwertig“ soll aber keine rein biografische Erzählung sein. Der persönliche und intime Zugang ist Meusburger und Habjan wichtig: „Uns hat sehr fasziniert, wie Friedrich Zawrel mit seiner dramatischen Vergangenheit umgeht und sie immer wieder in die Gegenwart bringt“, erklärt Meusburger. „Ich wollte keine Geschichte über die Täter, sondern über ein Opfer machen. Denn die Opfer kennt keiner“, so Habjan. Friedrich Zawrels
Geschichte
inspirierte
immer wieder
Künstler
Friedrich Zawrel
ist nicht die
erste
Persönlichkeit,
der sich
Habjan und
Meusburger
widmen. 2010
sorgte das
Schuberttheater
bereits mit
einer
Puppenspielversion
von Michael
Jacksons Leben
unter
Jackson-Fans
für Aufregung.
„Biografien
eignen sich
besonders gut
für
Puppentheater“,
sagt Regisseur
Meusburger.
Denn die Puppe
sorge für
Abstraktion
zwischen
Publikum und
Protagonist.
„Die Ebene
dazwischen
bietet
Interpretationsspielraum
für den
Zuseher. Es
sind keine
Schauspieler,
die schlicht
jemanden
nachmachen.“Friedrich Zawrels Geschichte hat in den vergangenen Jahren immer wieder Künstler inspiriert. Unter dem Titel „In der Psychiatrie ist es nicht so schön...“ montierte Stefan Geszti 2007 „33 Short Cuts aus dem Leben des Friedrich Zawrel“ zu einem Monolog. Auch Elisabeth Scharang näherte sich mit den beiden Filmen „Mein Mörder“ (2005) und „Meine liebe Republik“ (2006) der Friedrich Zawrels Biografie s. ORF Heimskandal: SPÖ holt Nazi-Vergangenheit ein. "Es ist net nix was wir hier machen". Michael Häupl > in Rust. 2012-03-17
Die SPÖ im
braunen Eck.
Wie der Kurier
berichtet,
gibt es nicht
nur das
Gerücht, dass
Heinrich
Gross^,
Euthanasie-Arzt
vom
Spiegelgrund,
der seine
Nachkriegskarriere
im Bund
sozialistischer
Akademiker
(BSA) machte,
im Kinderheim
Schloss
Wilhelminenberg
tätig gewesen
sein soll,
sondern nun
wurde auch
bekannt, dass
ein ehemaliges
Mitglied der
NSDAP, später
ebenfalls BSA-
und
SPÖ-Mitglied,
in den
fünfziger
Jahren zum
Chef aller
Wiener Kinder-
und
Jugendheime
befördert
wurde.
Die SPÖ, die schon damals das Sagen in Wien hatte, tat etwas für ihre Mitglieder. Auch wenn diese eine Nazi-Vergangenheit hatten. Wie Hans Krenek, der – wie der Arzt Gross – zur Zeit der NS-Herrschaft am Spiegelgrund tätig war, als Direktor im angeschlossenen Erziehungsheim. Das ehemalige NSDAP-Mitglied Krenek wurde nach dem Krieg bald reingewaschen. Der Rehabilitierung folgte (wie bei Gross) die Mitgliedschaft im BSA Bund Sozialistischer Akademiker und SPÖ. 1954 wurde Krenek von der sozialistisch regierten Stadt Wien zum Referatsleiter in der Magistratsabteilung 17 bestellt. [b]Nazi-Pädagoge als oberster Erzieher der Stadt[/b] Unglaublich! Die SPÖ ließ es zu, dass ein ehemaliger Nazi-Pädagoge für sämtliche Kinderheime und somit auch für deren Personal verantwortlich wurde. Nicht nur das: Laut Kurier wird auch der Direktorin des Heimes am Wilhelminenberg, Hildegard Müller, eine Nähe zur NS-Ideologie nachgesagt. Sie war bis zur der Heim-Schließung 1977 dessen Leiterin. Ehemalige Erzieherinnen, so der Kurier, schildern, dass bei ihr „Zucht und Ordnung“ geherrscht haben sollen, und der Psychiater Ernst Berger behauptet: „Es gibt Hinweise, dass Müller beim BDM (Nazi-Organisation Bund Deutscher Mädel, Anm.) tätig war.“ Berger, der bislang mit hundert Missbrauchs-Opfern gesprochen hat, spricht von „systematischem Sadismus“ in den Wiener Heimen. Kinder mussten Erbrochenes essen, wurden mit nassen, verknoteten Handtüchern geschlagen oder mit dem Kopf in die Klomuschel getaucht. Für die Wiener SPÖ werden die Kindesmissbrauchsfälle immer unangenehmer. Abgesehen von der unappetitlichen Nazi-Geschichte muss sich Bürgermeister Michael Häupl > , der ja auch SPÖ-Chef in Wien ist, den Vorwurf gefallen lassen, dass SPÖ-Gemeinderäte persönlich in Missbrauchsfälle verwickelt sind. Wahrscheinlich schweigt er deshalb so hartnäckig zu den mutmaßlichen Kinderschändern in seiner Partei. Heimskandal-SPOe Antje Kosemund 2009-08-10 antjekosemund@alice.de So 09.08.2009 12:33 Herr
Wanderer, ich
grüße Sie aus
Hamburg. Durch
Zufall habe
ich ihre Seite
im Internet
(unter meinem
Namen)
gefunden. Dazu
einige
Anmerkungen,
die Initiative
zur Entfernung
des
sogenannten
"Gedenkraumes
"im Keller der
Pathologie
Baumgartner
Höhe kam
faktisch von
uns aus
Hamburg!
Nach Jahren des Schriftverkehrs mit Prof.
Gabriel, Dr. Sepp
Rieder^
u.a. konnten
wir erst durch
einschalten
der Medien und
der Bitte an
den "Grünen
Club"um
Unterstützung
im
Parlament, was
sehr hilfreich
war, erreichen
dass es
endlich zur
Bestattung der
sterblichen
Überreste der
Naziopfer
gekommen ist.
Das Verhalten
einiger OFFIZIELLER
hat mich bei
der
Einweihungsfeier
der
Gedenkstätte
in Wien doch
einigermaßen
erstaunt. Wenn
es nicht für
mich, als
Schwester
eines der
Mordopfer, ein
so trauriges
Ereignis
gewesen wäre,
hätte soviel
Selbstlob in
den Reden
einiger
Protagonisten
mich amüsieren
können. Mir
ist es aber
ein Anliegen,
öffentlich den
Menschen in
Wien Dank zu
sagen ,die
sich großartig
über viele
Jahre für das
Verschwinden
der
schrecklichen
Gehirnkammer
eingesetzt und
mit
uns gekämpft
haben. Da will
ich einige
Namen nennen,
Dr. Peter
Malina, Prof.
Wolfgang
Neugebauer, Dr.
Marianne
Enigl, Dr.
Karl Öllinger,
Alois
Kaufmann^ >,
Dr. Karin
Mosser, wobei
ich sicher
nicht alle
Namen parat
habe. Noch
etwas, über
den Mordarzt
Gross ist zu
viel
diskutiert
worden ,dabei
war er doch
ein armseliger
Mensch, der
nie seine
Verbrechen
eingestehen
konnte. Auch
in Deutschland
haben
Nazimörder -
und Folterer
Karriere
machen können,
und wie ich
weiss, in
einem sehr
großem Ausmaß.
Wichtig muss
es sein, den
Opfern der
Nazibarbarei
einen Platz zu
geben, an dem
sie niemals
wieder in
Vergessenheit
geraten
werden! Antje
Kosemund
15.12.2005^ Antje.Konsemund1996^
HEINRICH
GROSS^
Am 15.12.2008 erhielt Friedrich Zawrel > das Ehrenzeichen der Gemeinde Wien Ende Einmal
hatte er
sich
diese
Ehrung, wegen
dem schlechten
Zustand
der
Gedenkstätte
Steinhof,
entsagt. Des
weiteren
vertrat er die
Meinung: "Einer
Diktatur
entkommen zu
sein ist kein
Verdienst".
Dem
nunmehrigen
freundlichen
Verleihung
Ansuchen der
Stadträtin
konnte er
nicht
widerstehen.
Als Zeitzeuge
hat Friedrich Zawrel
Diskussionen
in Schulen
abgehalten.
Die meisten
gestellten
Fragen waren. Warum
haben Sie
nicht
Selbstmord
gemacht? Oder
Glauben sie an
Gott? Die
zweite Frage
hat er mit
nein
beantwortet.
Warauf ihm
eine Schülerin
antwortete: "Ich
aber danke
Gott, dass Sie
uns dies alles
erzählen
können"
Meine
liebe Republik
ein Film von
Elisabeth Scharang SYNOPSIS Friedrich Zawrel
>
gerät als Kind
in das perfide
System der
Nationalsozialisten
und wird von
Rassenhygienikern
gedemütigt und
fast ermordet.
Er hat all das
überlebt. Als
Friedrich Zawrel
nach dem Ende
der
nationalsozialistischen
Diktatur sein
Glück in der
neu
ausgerufenen
Zweiten
Republik
Österreich
sucht, stehen
die bösen
Gespenster
seiner
Vergangenheit
jedoch
aufrecht vor
ihm: in
Gestalt des
früheren
Naziarztes .
1975 sitzen
sich die
beiden in
einer
Gefängniszelle
gegenüber:
Gross als
erfolgreicher
Friedrich Zawrel
Gerichtsgutachter,
als
angeklagter
Dieb. Gross
lässt Friedrich Zawrel
als Zeugen
seiner
Nazi-Vergangenheit
hinter Gittern
verschwinden. Als der
junge
Journalist
Florian Klenk
die
unglaubliche
Geschichte des
Friedrich Zawrel
Jahre später
aufgreift,
stößt er auf
ein Geflecht
aus Schweigen,
Schuld und
Scham. Der
Film erzählt
das Leben
eines
ungewöhnlich
mutigen alten
Mannes, der
mit seinem
Kampf für
Gerechtigkeit
seinen
Peiniger Gross
und die
österreichische
Gerichtsbarkeit
heftig ins
Schwitzen
brachte.
ELISABETH
SCHARANG
Filmemacherin
Recht und
Gerechtigkeit
stehen
einander
feindlich
gegenüber. Der
Film soll
Transparenz in
ein Stück
widersprüchlicher
und
skandalöser
Justizgeschichte
bringen; und
er soll
zeigen, dass
es lohnt, sich
zu wehren.
FLORIAN
KLENK
Journalist
Wieso war es
in einem Land,
das sich dem
Antifaschismus
verpflichtet
fühlte, für
jemanden wie Friedrich Zawrel
nicht möglich,
ein normales
Leben zu
führen – im
Gegensatz zu
seinen
Peinigern?
Standen
korrupte
Politiker
dahinter, die
einen der
ihren decken
wollten? Oder
war es ein
schlampiger
und ignoranter
Umgang der
verantwortlichen
Justizfunktionäre
mit NS-Opfern?
FRIEDRICH
ZAWREL
>
Eines Abends
ist meine
Zellentür in
der Gefangenen
Anstalt Stein
aufgegangen
und ein großer
Mann ist
herein
gekommen.
"Kennst
mich?", hat er
gefragt. Es
war der
Berater in
Sachen
Strafvollzug
und
Psychiatrie
des damaligen
Justizministers. "Was
hast du
eigentlich mit
dem "
hat er
gefragt. " ?Sie
können mir
nicht helfen",
hab ich
geantwortet. "Ich
brauche einen
Richter oder
Staatsanwalt,
keinen neuen
Psychiater."
Da ist er
richtig böse
geworden und
hat gedroht: "In
der
Psychiatrie
ist es nicht
so schön wie
im Gefängnis.
Pass' nur auf." Ab da
konnte ich
nicht mehr
schlafen. Ich
dachte nur
noch, wenn die
mich in die
Psychiatrie
bringen, damit
ich keine
weiteren
Schritte mehr
gegen den
Gross
unternehme,
dann weiß ich
ja nach ein
paar Wochen
nicht mehr,
wie ich heiß.
DIE
TÖTUNGSMASCHINIERIE
UND IHRE
ERBEN
Die Euthanasie
Klinik am Spiegelgrund
in Wien war
die
zweitgrößte
Menschen
Vernichtungs
Klinik in
Nazideutschland.
Über 800
geistig und
körperlich
Behinderte,
sowie
sogenannte
asoziale und
schwer
erziehbare
Kinder wurden
dort zwischen
1940-1945 von
den Nazis
ermordet. Friedrich Zawrel
hat 14 Monate
in der
Euthanasie
Klinik am
Spiegelgrund
überlebt.
PRESSESTIMMENHeute sollen kärglichen Räumlichkeiten mit einer kleinen Ausstellung auf dem Areal des Wiener Steinhof an die Kinder vom Spiegelgrund erinnern. Das war bis zur Fertigstellung dieses Films alles, was die Stadt Wien bereit ist, in diese Gedenkstätte zu investieren. Friedrich Zawrel hat unter anderem deshalb eine Ehrung durch die Stadt Wien abgelehnt; aber er wird nicht müde, seine Geschichte vor Schulklassen, Studenten und Interessierten im In - und Ausland zu erzählen und dadurch jetzt, im hohen Alter, eine persönliche Wiedergutmachung zu erfahren: weil man ihm zuhört und glaubt.
Meine liebe
Republik ist
ein
wunderbarer
Film gegen die
Demenz im
Land. Und ein
wunderbarer
Film über Friedrich Zawrel
>,
einen
"Goscherten",
der seine Rede
gegen diese
Demenz
gerichtet hat.
Und dabei um
sein Leben
redet. Wiener
Stadtzeitung
Falter.
Manchmal
trifft ein
Dokumentarfilm
genau ins
Schwarze: Der
richtige Ort
zur richtigen
Zeit – und
eine Person,
deren Leben
locker zwei
Kriminalromane
füllen könnte.
Dieser Film
ist so ein
Glücksfall. www.allesfilm.com
Mein
Mörder
Der 10 jährige
Hans landet
auf Betreiben
seines
politisch
fanatischen
Volksschuldirektors
in der NS
Euthanasie
Anstalt Am
Spiegelgrund
und entkommt
knapp dem Tod.
Zehn Jahre
später
verliert er
auf Grund
eines
Kindheitstraumas
seine Freundin
und
schließlich
seine
Freiheit. In
Haft begegnet
er dem
ehemaligen NS
Arzt vom
Spiegelgrund.
Der
erfolgreiche
Gerichtspsychiater
lässt Hans als
gefährlichen
Zeugen seiner
mörderischen
Vergangenheit
in der
Psychiatrie
verschwinden.
Meine
liebe Republik
Dokumentarfilm
„Meine
liebe Republik“
stellt die
Bereitschaft
einer
Wahrheitsfindung
im
Nachkriegsösterreich
in Frage und
sucht das
Gespräch mit
denen, die
heute noch in
Ämtern,
Gerichtssälen,
Gefängnissen
und
psychiatrischen
Anstalten den
Geist eines
Landes prägen,
dem „immer
alles nur
passiert ist“:
der Anschluss,
der Hitler,
der Haider und
der „Fall
“.Der
Film ist eine
dokumentarische
Ergänzung zu „Mein
Mörder“.
Friedrich Zawrel > Lehmann Oliver Schmidt Traudl Biographi Geb.
am 17.
November 1929 in Lyon
als Friedrich
Pumperla;
gestorben am 20.
Februar 2015 in Wien. In der
Wiener NS
Euthanasie
Anstalt wurden
von 1940 -
1945 auch 800
Kinder
ermordet, diese
Zeit hat für
mich keinen
Namen, sie war
viel
schrecklicher,
als Begriffe
wie Brutalität
und
Grausamkeit es
ausdrücken
vermögen,
erinnerte sich
Hr. Friedrich Zawrel
– ihm gelang die Flucht. Kranke, behinderte und schwer erziehbare Kinder waren, bis zu ihrer Erlösung durch den Tod, die Objekte bestialischer Untersuchungen. Der Chefverbrecher Hr. Gross wurde später
ein
angesehener
Gerichtssachverständiger
und
Spitzenverdiener.
In dieser
Funktion
sorgte er für
die
Verurteilung
des Hr. Friedrich Zawrel
auf 6 Jahre
mit
anschließender
Einweisung auf
10 Jahre für
besonders
gefährliche
Täter. Die
Zeit wo er
seine Opfer
mit dem
Skalpell
ermordete war
vorbei, er
versuchte nun
den
Zeugen seiner
Gräueltaten
auf diese Art
loszuwerden.
Der 73 jährige Friedrich Zawrel war - eine erstaunlich ausgeglichene Persönlichkeit die ruhig und sachlich, bei den auch literarisch wertvollen Lesungen aus dem Buch der Erinnerung, artikuliert und diskutiert. Sein Peiniger der Massenmörder Gross>, trug aber, als Zeichen der Gewissenlosigkeit der rot-weiß-roten Politik, lange das Ehrenkreuz der Republik Österreich, und hat den Mantel der Unzurechnungsfähigkeit umgehängt. IN DEN FÄNGEN DES DR.
GROSS MORDPAVILLON
2001 Czernin
Verlag
Wien ISBN
3-7076-0115-3
czernin.verlag@netway.at
Das Martyrium
der Kinder
Fachabteilung
"Am
Spiegelgrund"
überlebt, die
Nachkriegszeit
mehr schlecht
als recht
bewältigt –
das war das
Leben von
Friedrich Z.
Eine
entscheidende
Wende
bedeutete für
ihn ein
Wiedersehen in
den siebziger
Jahren, und
das war keines
der
erfreulichen
Art: Primar
sollte ein
gerichts-
psychiatrisches
Gutachten über
den damals
wegen eines
Einbruchs
Angeklagten
erstellen, der
Staatsanwalt
hatte die
Sicherungsverwahrung
beantragt.
"Bei jeder
geringen
Verfehlung
wurde vom
Personal mit
dem
Leiterwagen
gedroht. Mit
dem
Leiterwagen
wurden die
toten Kinder
abtransportiert.
Es ist immer
am
Spiegelgrund
geredet
worden, hier
werden Kinder
ermordet. Im
Jargon: Die
Deppat'n draht
der Hitler
olle ham." Der
Zeitzeuge
Friedrich Z.,
der
1975 bei einer
Begutachtung
wiederfand.
Friedrich Z.
kam im Krieg
auf den
Spiegelgrund
in den
Pavillon 17,
in dem die so
genannten
schwer
Erziehbaren
untergebracht
waren. Monate
lang war der
damals 14
Jährige in
einer
Einzelzelle
eingesperrt,
bekleidet nur
mit einem
Nachthemd und
Hausschuhen.
"Am Abend hab
ich dann drei
Matratzen und
Decken sowie
Polster ohne
Überzüge
bekommen. In
der Früh wurde
das dann aus
der Zelle
genommen und
am Gang
deponiert. Und
ich bin wieder
den ganzen Tag
auf und ab
gerannt",
erzählt
Friedrich Z.
Auch der
Ausblick war
alles andere
als
erfreulich.
Das Fenster
war aus
Milchglasscheiben,
nur am Rand
gab es einen
schmalen
Spalt, durch
den Friedrich
Z.
durchschauen
konnte. Er sah
den Pavillon
15, eines
Tages davor
einen Karren.
"Darauf war
ein Sarg so
lang wie die
untere
Ladefläche, 50
oder 60
Zentimeter
breit und mit
einem einzigen
Deckel zu
öffnen. Wie
eine Truhe sah
das aus. Zwei
Männer gingen
in den
Pavillon 15.
Als der erste
wieder
herauskam,
hatte er unter
beiden Armen
Kinder,
eingewickelt
in Tücher."
Friedrich Z.
sah dann nicht
mehr hin, er
bekam es mit
der Angst zu
tun.
Auch der heute
70 Jährige
wurde direkt
damit
konfrontiert:
Er musste
jeden Tag
seinen
Nachttopf
ausleeren und
dabei durch
einen
Schlafsaal
gehen, in dem
behinderte
Kinder lagen.
Eines Tages
sei das Bett
vorne rechts
leer gewesen,
und Z. fragte
eine
Schwester, wo
der Bub
geblieben sei:
"Sie sagte
daraufhin:
'Sei stad, weu
sunst kummst
ah durt hin.'
Ich bekam es
mit der Angst
zu tun, weil
mein
persönlicher
Feind war der
Primar Dr.
Illing.
Illing schrieb
in einem
Gutachten über
Friedrich Z.,
er sei ein
"aktiv
antisozial
kriminell
veranlagter
Jugendlicher".
Der Primar sei
es auch
gewesen, der
ihn
"absonderte".
Etwa einmal im
Monat habe es
eine Visite
von Illing
gegeben, bei
der dann auch
und Marianne
Türk als die
weiteren
Anstaltsärzte
teilnahmen.
Friedrich Z.
nahm seinen
ganzen Mut
zusammen und
sagte zu
Illing: "'Herr
Obermedizinalrat,
ich hätte eine
Bitte.' Darauf
bekam Illing
einen
Tobsuchtsanfall
und schrie:
'Du Kreatur,
Du Wurm, Du
hast zu
kuschen und zu
folgen, aber
Bitten hast Du
keine
vorzubringen.
Du bist nicht
würdig zu
bitten.'"Als Z. es erneut versuchte und um Bleistift und Papier bat, schlug ihn Illing zweimal. "Eine halbe Stunde später ist der Gross gekommen und sagte 'Hemd in die Höh'. Ich spürte einen Stich – es war die erste Speib Injektion, die ich bekam. Nach einer halben Stunde reckte es mich das erste Mal. Da ist natürlich alles, was ich im Magen hatte, rauf gekommen, ich hab alles verschmutzt." Obwohl der Magen nach zehn Minuten leer gewesen sei, war der Drang zum Brechen weiter vorhanden. "Zeitweise gab es Phasen, dass ich glaubte, ich muss ersticken. Am Nachmittag bin ich dann in der Zelle hingefallen und offenbar eingeschlafen. Eine Schwester kam irgend wann, hieß mich eine 'Drecksau', ich musste die Zelle auf waschen ..." Zawrell
Anfang
Das so
genannte
"Speiberl" war
nicht das
einzige Marter
Instrument des
Personals vom
Spiegelgrund,
wie Friedrich
Z. zu
berichten
weiß.
Grauenhaft
waren auch die
Wickel: "Da
sind zwei bis
drei
Leintücher auf
gebreitet
worden, auf
die wurden
dann zwei oder
drei nasse
Leintücher
gelegt. Wie
eine Mumie
musste man
sich da
hineinlegen."
Dann seien die
Tücher über
dem Kind
zusammengeschlagen
und mehrmals
zugebunden
worden.
Stundenlang
musste man
drin liegen,
bis die
Leintücher
durch die
Körperwärme
trocken waren.
"Und keiner
hat uns
gefragt, ob
wir aufs
Klosett gehen
müssen. Durch
das Urin
Lassen wurden
die Tücher
wieder nass,
und einmal am
Tag hat jemand
bei den Füßen
gegriffen, ob
das Leintuch
schon trocken
ist." Zwei bis
drei Tage lag
man drin,
selbstverständlich
ohne Essen und
Trinken, so
Friedrich Z.
Eine Spezialität der Schwestern waren die "Schlemer Kuren". Zwei der kräftigsten "Pflegerinnen" tauchten die Kinder wiederholt in eiskaltes Wasser. Laut Friedrich Z. ließen sie erst ab von ihren Folteropfern, wenn sich diese "groß angemacht" hatten. "Da haben sie dann aufgehört und dich in eine Ecke geworfen." Ernst Illing selbst missbrauchte den 14 Jährigen als Studienobjekt für seine Vorträge vor jungen Studentinnen – das Gelächter der Frauen, wenn ihn der Primar zum Abschied mit dem Zeigestab auf das nackte Hinterteil schlug, sorgte für ein regelrechtes Trauma. "Glauben Sie mir, ich habe mindestens 20 Jahre gebraucht, bis ich eine Frau wieder lachen hören konnte", sagt Friedrich Z. Quelle Gunther Lichtenhofer/APA Im Dezember 2000 hält der Schriftsteller Michael
Scharang
eine Laudatio
an den Arzt
Werner Vogt.
Anlass ist die
Verleihung
der Friedrich
Torberg
Medaille durch
die
Israelitische
Kultusgemeinde.
In der
folgenden
Passage
schildert
Scharang in
aller
literarischer
Freiheit die
erste
Begegnung Friedrich Zawrel
mit Vogt:
"An einem Besuchstag kam statt der Freundin ein Mann zu Friedrich Zawrel. Er stellte sich mit Werner Vogt vor. Ihre Freundin, sagte er, hat mir von Ihren Alpträumen erzählt. Das, antwortete Friedrich Zawrel, hat sich gebessert seit ich meinen Mörder wieder gefunden habe. Der will mich nach wie vor töten, er darf mich aber nur mehr wegsperren. Ich weiß um Ihre Ansichten, sagte Vogt. Auch ich halte es für ein Glück, dass nicht mehr von Staats wegen gemordet wird. Ein Glück aber, das man nicht genießt, wird aber zum Unglück. Zum Unglück für wen?, fragte Friedrich Zawrel. Zum Unglück für alle, antwortete Vogt. Und deshalb müssen Sie heraus aus dieser Anstalt, und Ihr Mörder muss vor Gericht. Warum fragte Friedrich Zawrel, denken Sie so und warum nur Sie? Sie sind ja nicht der Einzige, der meine Geschichte kennt. Es geht nicht darum, sagte Vogt, was ich oder was andere denken , sondern wie diese Geschichte ausgeht. Es ist nun auch meine Geschichte." Vogt ist 1938 in Landeck geboren, nach der Lehrerbildungsanstalt studierte er Psychologie und dann Medizin und wird Facharzt für Unfallchirurgie. Daneben publizierte er auch und er nimmt immer die Schwachen vor den Starken in Schutz. Seine Vorgesetzten der Gesundheit Büroktatie und in der Politik lassen ihn das deutlich spüren. Nicht nur Kritik ausüben sondern auch die Wahrheit aussprechen macht strafbar. In dem Arbeitskreis Kritische Medizin durchschaute der Medizinstudent Michael Hubenstorf die Gross Gebarung. Der Mörder Gross hatte in einen Kongress die dieselben Morddelikte, die er begangen hat, angeprangert. Nun also macht sich Gross, der selbst an der Tötung Hunderter Kinder mitbeteiligt war, über die Tötungsdelikte Geisteskranker her. War ein Flugblatt von Dr. Vogt wofür er mit einer Geldstrafe von 42.000S abgeurteilt wurde. Werner Vogt , Initiator des Volksbegehrens "Sozialstaat Österreich" Dieses Buch schildert die Geschichte eines Massenmörders und eines Überlebenskünstlers, gleichzeitig liefert es interessante Tatsachen über das bis in die Gegenwart reichende politischen Verbrechens Umfeld des Nationalsozialismus.
Aktenfunde in einem ehemaligen Stasi Archiv in Berlin und die Ergebnisse der medizin- historischen Dissertation von Matthias Dahl an der Universität Göttingen belegen, dass sich Auch für andere von ihm an den Reichsausschuss gemeldete Fälle wird die Erlaubnis zur Behandlung erteilt, die in Wirklichkeit Auftrag zur Tötung ist. Zweimal hat das Dokumentationsarchiv des österreichischen Wiederstandes, eine von der Gemeinde Wien und dem Wissenschaftsministerium finanzierte Forschungseinrichtung, Anzeige wegen Mordes bei der Staatsanwaltschaft Wien erstattet. Man macht sich kaum ernsthafte Hoffnung auf eine Untersuchung: Die österreichische Justiz, in der nach dem Zweiten Weltkrieg die meisten Richter und Beamte des Dritten Reiches in ihren Positionen verblieben sind, ist bekannt dafür, Nazi-Verbrecher gegenüber auf eineinhalb Augen blind zu sein. , dem man die direkte Beteiligung an Mordaktionen bisher nicht nachweisen konnte, 1944 freiwillig an Euthanasie-Maßnahmen beteiligt hat. Sein unerschütterlich scheinendes Alibi, an der Front gewesen zu sein ist geplatzt. Während seines Heimaturlaubes half er freiwillig an seiner alten Arbeitsstätte aus. Am 24. Juli 1944 diagnostizierte er bei einem Säugling eine Lippenspalte als schwere Missbildung. Das Kind wird an den Reichsausschuss gemeldet. Vier Wochen später ist es tot. Auch diesmal tun die Staatsanwälte, was in solchen Fällen beinahe gewohnheitsmäßig tun: Sie beantragen die Einstellung des Verfahrens. Für sie ist der Totschlag verjährt. Entgegen der sonst geübten Praxis aber stoßen sie diesmal auf Widerspruch. Sandmann Anfang
Das
Justizministerium
erteilt
Weisung, die
Voruntersuchung
wegen Mordes
aufzunehmen.
Mord verjährt
nicht. Die
Ärzte Am
Spiegelgrund hätten
eigenverantwortlich
gehandelt und
gewusst, dass
eine negative
Bewertung für
die Kinder den
Tod
bedeute.
Die Tötung
durch
Schlafmittel,
Morphium
Injektionen
und
Nahrungsentzug
könne nicht
als Totschlag
betrachtet,
sondern müsse
als Mord
untersucht
werden. , Jahrgang 1915, ist nicht irgendein Mediziner. Der Arzt, der ab 1940 in der berüchtigten Tötungszentrale Am Spiegelgrund beschäftigt war, an der 772 behinderte Kindern ums Leben kamen, hat nach dem Krieg Karriere gemacht. Seit Jahrzehnten zählt er zu den prominentesten Gerichtspsychiatern des Landes. Als nach 1945 den Beteiligten an der Kinder-Euthanasie der Prozess gemacht wird, hat Gross das Glück. Während sein ehemaliger Vorgesetzter Ernst Illing wegen des Verbrechens des vollbrachten Meuchelmordes zum Tod, seine Kollegin Marianne Türk wegen des gleichen Delikts zu zehn Jahren und die Krankenschwester Anna Katschenka zu acht Jahren schweren Kerker verurteilt werden, ist Gross für das Gericht nicht greifbar. Die Russen halten ihn bis Ende 1947 in Kriegsgefangenschaft. Danach taucht er, wie viele andere, die wegen NS-Verbrechen gesucht werden unter. Nach seiner Verhaftung 1948 ist die antifaschistische Phase der Nachkriegsjustiz, in der strengste Urteile gefällt werden, zu Ende. Als Gross der Prozess gemacht wird, weist er erstaunliche Erinnerungslücken auf. Er will weder die Funktion des Reichsausschusses gekannt noch von der tödlichen Konsequenz der von ihm abgefassten Meldungen gewusst haben. Die durch Zeugen belegte Leitung der Euthanasie Abteilungen relativiert er. Er habe zwar als Vorstand Dienst gemacht, sei jedoch einem Primar unterstellt gewesen und habe alle Anordnungen von oben erhalten. Seine Aufgabe habe sich darauf beschränkt, die Kinder zu untersuchen und die Krankengeschichte zu führen. Eine Teilnahme am Euthanasie Kurs in Görden Brandenburg stellt er als harmlose Fortbildungsveranstaltung dar. Sandmann Anfang
Auch von den
wahren
Aufgaben des
Reichsausschuss
habe er erst
im Laufe der
Voruntersuchung
erfahren,
widerspricht
Gross seiner
ehemaligen
Kollegin
Marianne Türk,
die als Zeugin
eine
Besprechung
schildert, bei
der Amtsleiter
Illing alle
Beteiligten
mit dem
Führererlass
vertraut
machte. Als
Gross seine
Version nicht
aufrechterhalten
kann, räumt er
ein, von Hitlers
Geheimbefehl
bereits unter
Anstaltsleiter
Jekelius
informiert
worden zu
sein. Auf den
Vorhalt des
Richters, bei
der
Untersuchung
eine andere
Darstellung
gegeben zu
haben, gesteht
er den Fehler
ein. Er habe
sich jedoch an
das Jekelius
gegebene Wort
des
Stillschweigens
gebunden
gefühlt.Gross widerspricht auch der Zeugin Anna Katschenka, die aussagt, von ihm Aufträge zur Behandlung mit Luminal erhalten zu haben. In seiner Verantwortung vor Gericht beruft er sich auf die Wissenschaftlichkeit seiner Arbeit, offenbar ohne zu realisieren, dass Heilen und Töten in der NS-Medizin kein Widerspruch sind. So deutlich seine Aussagen von allem abweichen, was schon damals über die Kinderfachabteilung und den Spiegelgrund bekannt ist, folgt das Gericht doch seiner Argumentation. Gross habe den Reichsausschuss lediglich als eine Stelle der rein wissenschaftlichen Erfassung geisteskranker Kinder gekannt und nicht gewusst, dass dieser Aufträge für die Todesbeschleunigung erteilt hat, heißt es in der Begründung für das milde Urteil: Nach dem deutschen Reichsstrafgesetz wird der Arzt wegen Mittäterschaft am Totschlag zu nur zwei Jahren schweren Kerkers verurteilt. Trotz dieses vernichtenden Richterspruchs bleibt der Euthanasie-Arzt damit formal unbescholten und macht Karriere. Sandmann Anfang
Keinen scheint zu stören, dass Gross für seine Arbeiten die aus dem NS-Nachlass stammende Gehirnpräparate jener Kinder verwendet, an deren Tötung er beteiligt war. Ohne dass sich Protest regt, rühmt Gross sich mehrfach des weltweit einmaligen Materials, das seinen Arbeiten zugrunde liegt. Erst als der renommierte Psychiater 1962 versucht, mit einer Arbeit über Sehnerven Atrophie infolge Turmschädelbildung zu habilitieren, wird die Herkunft der verwendeten Gehirnschnitte thematisiert. Die Habilitierung scheitert daraufhin ebenso wie sein Versuch, Direktor des Psychiatrischen Krankenhauses zu werden. Weitere Konsequenzen bleiben aus. Obwohl die ethische Fragwürdigkeit seiner wissenschaftlichen Arbeit ebenso bekannt ist wie seine Involvierung in die Kinder-Euthanasie des Dritten Reiches, zeichnet ihn die Republik Österreich mit dem Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst 1. Klasse aus. An die 30.000 Gutachten hat Gross im Laufe seiner Karriere erstellt. Sandmann Anfang
Ob die sechs Jahre zu lebenslänglich werden, hat als Gutachter zu entscheiden, der Friedrich Zawrel als einen Mann von minderer Intelligenz einstuft. Der Rückfalltäter aber hat zumindest ein gutes Gedächtnis. Er erkennt Gross sofort. Als Dreizehnjähriger war Friedrich Zawrel Am Spiegelgrund in die Abteilung für Schwererziehbare eingewiesen worden: Aktiv antisozialer, kriminell veranlagter Jugendlicher hatte das Urteil von Anstaltsleiter Illing damals gelautet. Seit damals ist Friedrich Zawrel nie mehr auf die Beine gekommen. Aber er ist nicht nur Täter. Er ist auch Opfer: Opfer eines alkoholkranken Vaters, der sich nicht um seinen Sohn gekümmert hat. Opfer einer lebensuntüchtigen Mutter, die aus ihrer Wohnung geworfen wurde, weil sie die geringe Miete nicht zahlen konnte. Opfer nationalsozialistischer Fürsorgeeinrichtungen, die der Mutter das Kind wegnahmen, um es zu linien- getreuen Pflegeeltern zu stecken. Opfer eines Erziehers, der den Heimzögling nachts zu sich ins Bett nahm und die sexuelle Orientierung des Jungen aus dem Lot brachte. Nicht zuletzt Opfer einer verbrecherischen nationalsozialistischen Psychiatrie, wie sie Am Spiegelgrund praktiziert wurde. Und damit auch Opfer von . Sandmann Anfang
, der als Anstaltsarzt gerade Dienst tut. Einmal bricht aus ihm heraus, was er bei seinem Ausreißversuch irgendwo aufgeschnappt hat: Wenn die Russen kommen, wird man euch alle aufhängen! Die Strafe folgt auf dem Fuß: Wieder Speib Injektion, wieder verabreicht von . Nach Ende des Krieges gerät Friedrich Zawrel, beinahe möchte man sagen programmgemäß auf die schiefe Bahn. Trotz dieser Vorgeschichte tut Gross, als wäre nicht gewesen. Er erstellt das Gutachten über einen Mann, zu dessen psychischer Verformung er seinen ganz persönlichen Beitrag geleistet hat. Ungerührt zitiert der Arzt aus dem Gutachten seines wegen vielfachen Meuchelmordes zum Tode verurteilten ehemaligen Vorgesetzten Ernst Illing, der dem Heimzögling Friedrich Zawrel 1944 Gemütsarmut attestiert hatte. Nach dem damaligen Gutachten handelt es sich bei dem beschuldigten um einen erblich schwer belasteten, verstandesmäßig alters entsprechend befähigten, charakterlich nach mehreren Richtungen grob artigen Jugendlichen, wobei im Vordergrund eine monströse Gemütsarmut zu beobachten war. Zuletzt stellte Gross fest, der aktiv soziophathische Friedrich Zawrel sei als Hangtäter zu qualifizieren und prognostiziert, er werde im Fall der Entlassung aus dem Strafvollzug weitere Straftaten begehen. Für einen Rückfalltäter wie den ehemaligen Spiegelgrund-Insassen bedeutet so ein Urteil: Sicherheitsverwahrung in einer Sonderanstalt. Lebenslänglich also. Dass ihn der Peiniger von einst begutachten und für immer ins Gefängnis schicken darf, will er nicht hinnehmen. Also beginnt er, gegen das Gutachten anzukämpfen. Wahrscheinlich wäre er chancenlos geblieben, hätte sich nicht die Arbeitsgemeinschaft Kritische Medizin seines Falles angenommen. Sandmann Anfang
Schiller bestätigt im wesentlichen, was Gross diagnostiziert hat. Aufschlussreich aber ist der Teil von Schillers Ausführungen, der sich nicht mit medizinischen Fragen und nicht mit Friedrich Zawrel, sonder mit der Reinwaschung seines prominenten Kollegen befasst. In einer beispiellosen Fleißaufgabe versucht sich der Psychiater in der Rolle des Juristen und Strafverteidigers. Er habe über Gross erfahren, dass es in der Wiederaufnahme nach Aufhebung des ersten Urteils zu einem Freispruch kam, oder dass dann gar nicht mehr die Anklage erhebbar war, heißt es in seinem Gutachten. Seinem, juristisch unsinnigen, Freispruch für Gross folgt die medizinische und juristische Verurteilung Friedrich Zawrels. Dass dessen Anwalt sich unter anderem auf die Schädigung seines Klienten in der Kindheit durch die Erlebnisse Am Spiegelgrund, auf gewalttätige und homosexuelle Erzieher beruft, weist der Gutachter empört, wenn auch in etwas holprigen deutsch, zurück. Das der Kriminelle, der seinen verehrten Kollegen so ungerecht angeschwärzt hat, in Sicherheitsverwahrung gehört, steht für Schiller außer Zweifel. Das durch Medienberichte zum Fall Gross aufgerüttelte Gericht teilt weder Schillers fachlich-wissenschaftliche noch dessen juristische Sicht. Es verzichtet auf Sicherheitsverwahrung. Friedrich Zawrel bekommt nach Abbüßung seiner Strafe noch eine Chance. Sandmann Anfang
Das Oberlandesgericht Wien stellt rechtskräftig fest, Gross war an der Tötung einer unbestimmten Zahl, von Kinder beteiligt. Die Urteilsbegründung lässt keinerlei Zweifel offen. Das Gericht sieht es nach Wiederholung der Beweisaufnahme als erwiesen an, dass Gross von Anfang an Mitwisser des Euthanasie-Programms war, dass er an einem Euthanasie-Schulungsprogramm des Reichsausschuss teilgenommen hat, sich aus freien Stücken in die Euthanasie-Anstalt der Wiener Fachabteilung Am Spiegelgrund versetzen ließ, dort jene Reichsausschussabteilung leitete, in der behinderte Kinder systematisch getötet wurden. Gemeinsam mit Illing sei Gross von der Führerkanzlei uk (unabkömmlich) gestellt worden, damit die Genannten an den Euthanasierungen mitwirken konnten. Zumindest in einem Fall ist Gross überführt, die Einweisung eines schwachsinnigen Kindes selbst veranlasst zu haben. Der prominente Psychiater ist damit der Beteiligung an Tötungshandlungen gerichtlich überführt. Sandmann Anfang
Auf eine neuerliche Vernehmung des Beschuldigten wird ebenso verzichtet wie auf eine Hausdurchsuchung. Dabei hat Matthias Dahl in seiner wissenschaftlichen Arbeit über den Spiegelgrund ausdrücklich festgehalten, dass Aktenbestände fehlen, und die Frage gestellt, ob diese möglicherweise gezielt vernichtet wurden. Der Fall Gross scheint an die unwürdige Tradition österreichischer NS Verfahren nahtlos anzuknüpfen. Österreichs unabhängige Richter aber scheint das die NS Vergangenheit des meist beschäftigten Gerichtspsychiaters, der an die 30.000 Gutachten erstellt hat, nicht zu stören. Sie beschäftigen ihn selbst dann noch, als 1999 das Verfahren gegen ihn eingeleitet ist. Das selbe Gericht, das gegen den ehemaligen Euthanasie-Arzt vom Spiegelgrund Ermittlungen wegen Mordes führt, lässt ihn als Gerichtsgutachter weiter arbeiten. ist kein Einzelfall. Vielleicht ist er sogar der Paradefall schlechthin. Nach 1945 leisten Ärzte wie er wesentliche Beiträge zur Verleugnung und Verdrängung. In keinem anderen Berufsstand wird die von Alexander und Margarete Mitscherlich festgestellte Unfähigkeit zu trauern, so deutlich sichtbar wie bei ihnen. Die vor Gericht gestellten medizinischen Massenmörder zeigen sich uneinsichtig. Manche dieser Ärzte versuchen mit Erkenntnissen, die ohne medizinische Massentötungen nie hätten gewonnen werden können, zu wissenschaftlichem Ansehen zu gelangen. In den Psychiatrischen Anstalten geht die Arbeit weiter, als hätte es die Euthanasie nie gegeben. Ahnungslose Patienten werden von Schwestern und Pflegern betreut, die gestern noch Handlanger des systematischen Massenmordes waren. Friedhofs Stille lähmt die Aufarbeitung der Vergangenheit. Die Opfer sind ermordet, geflohen, gesundheitlich und wirtschaftlich ruiniert. Die Täter sind Akademiker, Wissenschaftler, nach kurzer Übergangszeit wieder Götter in Weiß, unbestrittene Autoritäten in Fragen von Volksgesundheit, medizinischer Ethik und Sozialpolitik. Als fünfzig Jahre danach die Diskussion um die Gentechnik die Frage auflebt, wo der Medizin Grenzen gesetzt sind, stehen viele von ihnen wieder in der ersten Reihe. Dabei war die Kinder-Euthanasie, an der sie mitgewirkt haben, nicht irgendeine Nazi-Mordaktion unter vielen. Sie sollte Modell der Zukunft sein, Durchbruch zu einer neuen Medizin, Übergang zu einer neuen Gesellschaft, Aufbruch zu einer ökonomischen und sozialen Neuordnung, in eine weltanschaulich geschlossene, rassisch homogene, sozial angepasste, leistungsorientierte und hierarchisch gegliederte Gesellschaft. 2001 ISBN 3-7076-0115-3 czernin.verlag@netway.at Monika Sandmann.de Judenverfolgung Biographie
Spiegelgrund: Die Jugenderinnerungen eines Mannes, der 1940 als 10-Jähriger in die Fänge der NS Erziehungsanstalten geriet und am Wiener Spiegelgrund seinem gefürchteten Namensvettern begegnete: dem NS Arzt Dr. . Den 10 jährigen Johann Gross seine Mutter ist unbekannten Aufenthalts, sein Vater Invalide und Alkoholiker überkommt plötzlich die Sehnsucht nach der geliebten Hedi Tante in St. Pölten, bei der er zuletzt in Pflege war. Mit dem Geld aus seiner Sammelbüchse für das NS Winterhilfswerk fährt er zu ihr. Doch die Kripo greift ihn auf und steckt ihn in eine Erziehungsanstalt. Nach drei Fluchtversuchen kommt er in die berüchtigte Anstalt am Spiegelgrund: Dort wird die vom NS-Regime angeordnete Tötung missgebildeter Kinder durchgeführt. Gross gehört zur Gruppe der Schwererziehbaren und Asozialen. Für jeden Fluchtversuch verpasst Dr. dem jungen Gross Injektionen, die tagelange Übelkeit hervorrufen. Doch Johann Gross ist nicht zu brechen. Ohne Sentimentalität oder Selbstmitleid schildert Johann Gross, was er erlebt, erlitten und beobachtet hat, berichtet von der Grausamkeit der Ärzte, aber auch von der Menschlichkeit, die er unter Kameraden und anderen Outlaws erfahren hat. Christine Nöstlingers berührendes Vorwort schildert den Menschen Johann Gross, Dr. Wolfgang Neugebauer, Leiter des Dokumentationsarchivs des österreichischen Widerstandes, liefert in einem Nachwort den zeitgeschichtlichen Hintergrund. Tote Kinder wie weggeworfene Puppen Johann Gross^ > Ende 2004-04-25 “Am Spiegelgrund”
und anderswo:
Leben in
NS-Erziehungsanstalten.
In: Presse
Spektrum.
„Ich
wunderte mich“
erinnert sich
der 68 jährige
zurück an
seine
Kindheit, „dass
der Doktor
genauso hieß
wie ich. Ein
Gefühl sagte
mir: Mit dem
möchte ich
auch nicht
unbedingt
verwandt sein!“
Der elf Jahre
alte Johann
konnte sich
auf sein
Gefühl
verlassen. Die
feindliche
Erwachsenenwelt
kannte er
Schlag auf
Schlag, denen
er immer
wieder zu
entfliehen
versuchte. Am
8. April 1942
war er zum
fünften Mal
durchgebrannt.
Ohne
Chance. Wieder
landete er
strampelnd in
den Fängen der
Krankenschwestern
und des
Arztes, der
seinen Namen
trug. Gross.
Dr. .
Der Euthanasie
Arzt der
Kinderklinik
Am
Spiegelgrund
verabreichte
dem
überwältigten
Jungen zwei
Spritzen in
die
Oberschenkel.
Danach
kahlgeschoren
Kaltwasserdusche
und
wochenlange
Einzelzelle,
wo die „Speib
Injektionen“
ihre Wirkung
taten.
Magenkrämpfe,
nicht enden
wollender
Brechreiz und
Halsschmerzen
vom ständigen
Würgen. ‚Was
sich nicht
biegen lässt,
wird
gebrochen‘, so
die Ärzte.
Aber der
kleine Johann
hatte schon zu
viel erlebt
und erlitten,
als dass die
medizinische
Tortur seinen
Freiheitsdrang
hätte
erlöschen
können: Die
Schläge des
Leiters der
Jugendfürsorgeanstalt
Am
Spiegelgrund
Dr. Johann
Krenek; die „Sonderbehandlung“
für Bettnässer
durch eiskalte
Duschen; die
zusammengepferchte
Strafgruppe im
Keller der
Anstalt; die
gepeinigten
Buben, die ihn
mehr an alte
erwachsene
Männer
erinnerten,
als an
lebenslustige
Kinder und
schließlich
das
zweirädrige
Wagerl, das
der
geisteskranke
Hausarbeiter
an ihrer
Kolonne
vorbeizog – „lauter
kleine tote
Kinder! Wie
weggeworfene
Puppen lagen
sie kreuz und
quer
...“ Eine
Szene, die Johann Gross
> bis heute in den
Schlaf folgt.
Auch der Arzt
blieb ihm
namensgleich
ins Gedächtnis
gebrannt,
verhasst wie
seine Eltern,
die er per
Selbstbeschluss
mit zehn
Jahren nicht
mehr haben
wollte. „Jetzt,
mit 68 Jahren,
kann ich
behaupten, ich
habe meinen
damaligen
Beschluß das
ganze Leben
auch gehalten.“Die bettelnde Mutter verschwand spurlos kurz nach seiner Geburt. Der Vater war Invalide, Analphabet, Alkoholiker. Der Weg in die Kinderübernahmestelle der Stadt Wien war notgedrungen. Mit vier Jahren landete Johann bei einem älteren Ehepaar in Mauerbach und schließlich bei deren Tochter, der ‚Hedi Tant‘. Sie boten ihm jene geborgene Kinderwelt, an die sich später so süß als eine ‚unbeschwerte‘ erinnern lässt. Wenige Jahre reichten aus, um der Erinnerung an diese Geborgenheit eine Kraft zu verleihen, die stärker war als die Injektionsnadel des Dr. Gross oder der Hosenriemen des Vaters. Dieser bekam wieder das Sorgerecht, als Johann die 2. Volksschulklasse besuchte. Hunger, Suff, Prügel, auch Scham wegen des befohlenen Zigarettenstummel Sammelns und Gleichgültigkeit gegenüber den gegrölten HJ Liedern und der Pimpf Uniform ersetzten nun die kurze Vergangenheit. Mit der Sammelbüchse für das Winterhilfswerk wollte er unbedingt dorthin zurück. Aber nicht die geliebte Hedi Tant, sondern der peitschende Obererzieher Heckermann und der sadistische Raffeis übernahmen den Schutzsuchenden in der NS Erziehungsanstalt in Mödling – dem Hyrtl’schen Waisenhaus. Hier erfuhr Johann was die Erwachsenen meinten, ein „Subjekt“ zu sein, ein „Asozialer“, „minderwertig“ oder ein „Schmarotzer“. Und wenn sich zwei stritten, freute sich Raffeis mit seiner „Einigkeit“ – ein daumendicker, etwa ein Meter langer Stock, der so lange auf die vorgestreckten Hände gedroschen wurde, bis die beiden Streithähne „Einig“ brüllten. Johann floh, immer wieder, bis er schließlich Dr. Gross in die Augen sah, der ihm ‚zur Beruhigung‘, mit spitzer Nadel das Fleisch durchbohrte. Johann Gross > überstand die Folterungen. Nach Kriegsende wurde er Maler und Anstreicher im eigenen Betrieb, hatte zwei Söhne großgezogen und schwieg; versuchte zu verdrängen, was nicht zu verdrängen war. Fersehdokumentationen brachten die unterdrückten Erinnerungen zum Durchbruch. Johann Gross > schrieb sie nun auf. Sehr spät und doch noch rechtzeitig. Sogar aktuell. „Dass der Mitmensch als Gegenmensch erfahren wurde, bleibt als gestauter Schrecken“, schrieb der Überwältigte Jean Améry in seinen Bewältigungsversuchen. Für Johann Gross > ist zu hoffen, dass der Schrecken gebannt bleibt. Ab 21. März wird Dr. , der nach 1945 als meistbeschäftigter Gerichtsgutachter ein Vermögen machte, wegen neunfachen Mordes vor Gericht stehen. Und auch der kleine Johann wird ihm wieder in die Augen sehen. Karl Fallend 13,5 . 21,5 cm 158 Seiten - 6 s/w Abbildungen 6 farbige Abbildungen EUR: 14,90 CHF: 27,40 ISBN: 3-8000-3769-6
"Ich
habe eine
ungeheure Wut
gehabt, dass
der
Spiegelgrund
nie erwähnt
wurde, wenn
von der
Verfolgung
unter den
Nazis die Rede
war".
Das, so Kaufmann, habe ihn motiviert, vier Jahrzehnte danach die Erinnerungsbilder vom Eingesperrt sein, von der Erniedrigung und Entwürdigung der Zöglinge vom Spiegelgrund, vom pädagogischen und medizinischen Terror der Nazi Ärzte und Erzieher zu Papier zu bringen. Seine autobiographische Erzählung erschien 1993 unter dem Titel "Spiegelgrund - Pavillon 18" im Verlag für Gesellschaftskritik (nunmehr Döcker- Verlag). Das längst vergriffene Buch erfährt nun mit Hilfe der UHUDLA edition seine notwendige Neuauflage. Die Umstände der neuerlichen Verzögerung des Prozesses gegen den ehemaligen Spiegelgrund-Arzt sorgen für die vom Verlag nicht bestellte Brisanz des Wiedererscheinens des Buches. 55 Jahre hat es gedauert, bis die Staatsanwaltschaft Wien Anklage gegen Gross erhoben hat. Dem heute 85jährigen, Jahrzehnte unter dem Schutz der SPÖ stehenden Arzt wird darin vorgeworfen, im Sommer 1944 maßgeblichen Anteil an der "Todesbeschleunigung" einer bestimmten Anzahl von Spiegelgrund-Insassen gehabt zu haben. Dennoch scheint es in diesem Jahrhundert nicht zum Prozess zu kommen - aus Alois Kaufmann > der Sicht von eine Verschleppung, in der sich eine ungeheuerliche Ignoranz gegenüber dem Leiden der Kinder vom Spiegelgrund ausdrückt und die für ihn die Erinnerung an den Spiegelgrund unvermindert lebendig und bedrückend zugleich hält. Dr. Peter Malina, Leiter der Fachbibliothek für Zeitgeschichte der Universität Wien, hat seinen wissenschaftlichen Begleittext für die Neuauflage aktualisiert und mit beklemmenden Dokumenten - mit den Aufsätzen einiger am Spiegelgrund festgehaltener Kinder - ergänzt. Nahezu zwei Jahre seiner Kindheit – vom Sommer 1943 bis zum April 1945 – verbrachte der 1934 geborene Alois Kaufmann > in der Fürsorgeanstalt „Am Spiegelgrund“ in Wien. Vier Jahrzehnte danach hat er die Erinnerungsbilder vom Eingesperrtsein, von der Erniedrigung und Entwürdigung der Zöglinge vom Spiegelgrund, vom pädagogischen und medizinischen Terror der Nazi Ärzte und Erzieher niedergeschrieben. Peter Malina hat seinen wissenschaftlichen Begleittext mit beklemmenden Dokumenten – mit den Aufsätzen einiger am Spiegelgrund festgehaltener Kinder – ergänzt.
WAHRHEIT
GROSS
VOLKTHEATERGRICHT
SCHULDSSPRUCH
für JUSTIZMINISTERIUM 2005
Quelle Ende
Ein
Premierenerfolg
der neuen
Direktion von
Michael Schottenberg
im Volkstheater.
Obwohl Gross
auf den roten
Mist gewachsen
war, kam nur
von der
schwarzen
Presse die
Nazi Kitsch.
Die
Justizministerin
dieser
Regierung Fr.
Miklautsch
hat ja
offiziell im
ORF
verlautbart:
Es wird kein
Verfahren mehr
gegen Gross
geben. Die
Regierung war
ja schon bei
der Schaffung
eines Gesetzes
zur
Aberkennung
des
Verdienstkreuzes,
für
Wissenschaft
und Kunst
1Klasse, zu
sehr
überfordert.
Viel Applaus
für den
Regisseur
Johann Kressnik
und dem Autor
Christoph
Klimke.
Rainer Frieb dozierte als menschenverachtender Gross über, in Käfig gehaltenes, unwertes Leben. Anna wurde gespielt von Silvia Fenz, Karl Fuchs alias Friedrich Zawrel > wurde von Andreas Seifert dargestellt.
Bezugnehmend
auf Ihren
Artikels über
den Fall Dr.
Gross
Euthanasie am
Spiegelgrund,
möchte ich
darstellen wie
sich die
Verantwortlichen
der
furchtbaren
Hinterlassenschaft
einer
Vergangenheit
- Ausarbeitung
entgegengestellt
haben. Meiner
Person war die
Aufgabe
übertragen
worden die
sogenannte
"Präparate
Sammlung" als
Kustos zu
betreuen. 25
Jahre tat ich
das aus
Ehrgefühl den
Opfern
gegenüber mit
größter
Pietät. Auf
Grund meines
Wissens über
die Vorfälle
der musealen
Einrichtung,
die sie ja
später wurde,
nahm man mich
in die
Historiker
Kommission zur
Bearbeitung
der Präparate
an
unmittelbarer
Stelle auf.
Ich gab den
Hinweis auf
mögliche
Lagerstätten
der noch
tausenden
fehlenden
Präparate
weiter. Das führte schlussendlich zur Schließung des Institutes das Dr. Gross mit den Mitteln des BSA Bund Sozialistischer Akademiker und des Ludwig Bolzmann Institutes aufgebaut hatte. Seitens des Krankenhauses das unter einer der langen Führung verkrusteter Ideologien sehr gelitten hat, wurden mir alle nur erdenklichen Schwierigkeiten bereitet. Eine mit der Leitung des Aufarbeitung Ziels betraute Person war, wie sich im Zuge meiner Recherchen herausstellte, sicher als befangen zu sehen, da dessen Vater eine nicht unbekannte Person im National Sozialistischen Gesundheitswesen war und auch ein glühender Verfechter der NS Ideologien blieb. Jeglicher Hinweis meiner Person an die Verantwortlichen Stellen wurde verstoßen. Je umfangreicher die Funde wurden desto größer wurde Druck auf meine Person ausgeübt. Zwei Tage vor dem Begräbnisfeierlichkeiten der Spiegelgrundkinder wurde mir, sollte ich noch ein Wort mit Presse oder Fernsehen sprechen, mit meiner Kündigung gedroht. Ein Leserbrief an eine Zeitung; der die umfangreichen Arbeiten für das Projekt Zusammenführung der Euthanasie Präparate am Spiegelgrund darstellte, wurde von rigid agierenden Vorgesetzten benutzt, mich zu isolieren. Ich bekam Institutsverbot und wurde seitens des Spitals |