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m.bruno@gmx.at  1120 Wien Anderseng. 23/29/1

 
1938-12-17 - 2002-01-27 Ein Vollblutalpinist mit Seil und Feder,
~ 200 größtenteils im Alleingang durchgeführte Erstbesteigungen

 
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20160221W 2014 NIEDERE TAUERN FÜHRER 10 2008 Erinnerung an Peter Holl 12 2007 Holl Weihnachtsbild 12  2006 Skizze Karnischer Höhenweg
Peter Holl Inhalt 
Bischofsmütze Hofpürglhütte ÖAV   
     
    • Die Schaumrolle der Königspitze
    • Reinhold Messner am Ortler
    • Hermann Magerer: "Erstbegehung mit R.M."
    • Peter Holl in der Ortler-Nordwand
    • Ende der Erschließung?
  • Erinnerung an Peter Holl 2008-12-20 * 17. Dezember 1938 – † 7. Februar 2002 ÖAK - Mitglied seit 2. November 1961
„Keinen Berg hat man an Dir je abgetragen und auch kein Tal je aufgefüllt
und über Dich führte nie eine breite bequeme Straße;
Dein Wesen hatte Ecken und Kanten." ... und das war gut so. Danke für alles!

  Am 7. Februar 2002 ist Peter Holl für uns alle völlig unerwartet für immer von uns gegangen.
Peter Holl, geboren am 17. Dezember 1938, war Mitglied des Österreichischen Alpenklubs und dort über lange Jahre Büchereileiter und Mitglied des Österreichischen Alpenvereins, Sektion Reichenstein und der Sektion Obergailtal - Lesachtal. Peter Holl als Seilgefährte: das verbindet man mit eisigen Graten und Gipfeln, durchfrorenen, endlos langen durch diskutierten Biwak Nächten in den hoch winterlichen Alpen und vielen, oft sehr abenteuerlichen Situationen in Fels und Eis.

Als Mensch und Freund aber führten die Goldberg- Variationen von J.S.Bach,
die Musik Vivaldis, Händels und vor allem aber eine unstillbare Abenteuerlust mit Peter zusammen.
 
  Seit den fünfziger Jahren war Peter in den Alpen und Lappland bergsteigerisch unterwegs, wobei er es auf mehr als 200 Erstbegehungen – viele davon im Alleingang – brachte.
  Peter betrieb seine ganz individuelle Form des Alpinismus sehr intensiv. So konnten wir im Jahr 1979 sein 25jähriges Kletterjubiläum standesgemäß in der Hochschwab - Südwand mit der Begehung der Himmelsleiter – immerhin seine 1500. erkletterte Bergtour – feiern. Seine große Liebe aber galt dem kombinierten Klettern in Fels und Eis, großen Eiswänden und vor allem der harten Disziplin des Winterbergsteigens. Hier konnte er durch seine große Erfahrung und nicht zuletzt dank seiner besonders intensiven gefühlsmäßig engen Beziehung zum Berg geradezu instinktiv richtig alpine Entscheidungen treffen und große Erfolge verbuchen.
  Zu den wichtigsten Winterbegehungen Peters zählen die 1. Gesamtüberschreitung der Seckauer Alpen von der Hochalm bis zum Hochreichart auf Schiern mit Dieter Marchart (28.–29. März 1958) sowie die erste Winterüberschreitung des Mittleren Gosaukammes (2. Januar 1964).
Seine leidenschaftliche und trotzdem rationelle Einstellung zum Winterbergsteigen dokumentiert zum Beispiel auch folgender Satz: „...ich will erleben, wie es ist, wenn man im Winter mehrere Tage keine Sonne und nur die Kälte am Körper spürt; ich will erleben, was es heißt, dann wieder in die Sonne zu treten. Die Hochgolling N-Wand im Winter – wäre das nichts? Mich reizt’s und – der Weg über den N-Pfeiler ist am wenigsten von Lawinen gefährdet.“
Rund ein Jahr später wurde der Wunsch Realität: der Seilschaft Holl - Witt gelang die erste Winterbegehung der Hochgolling N-Wand in den Schladminger Tauern mit zwei Biwaks unter sehr harten Bedingungen.
  Der Abenteurer Peter Holl betrat im Laufe der Jahre die meisten Gipfel des Gosaukammes erstmals im Winter und führte in vielen Gebieten, oft auch im Alleingang, zahlreiche „kleinere“ Wintererstbegehungen durch. So zählen zu seinen zahlreichen Erstbegehungen in der Ortlergruppe der Nordostpfeiler des Südostgipfels des Zebru, in der Berninagruppe der Westgrat des Piz Morteratsch im Alleingang, in der Sellagruppe die Ostwand und die gerade Westwand des Piz Lasties (Sellagruppe, 2875m), weiters zum Beispiel auch die Nordwand der Hohen Riffl (neuer Weg) in der Glocknergruppe, um nur einige zu nennen.
Der Holl - Witt - Weg in der Ortler - Nordwand wurde bis dato vermutlich nur ein einziges Mal wiederholt und kann vielleicht als eine alpine Pionier Route des „Schottischen Mixed Climbs" – Klettern im kombinierten Grenzbereich angesehen werden, zu der selbst Reinhold Messner meinte, dass sie nur mit einer „gewissen Verrücktheit“ zu ersteigen sei.
  Um die Schönheit und Mächtigkeit der bedeutenden Eiswände in aller Größe zu erfahren, hat Peter Holl viele dieser Touren im Alleingang unternommen, unter anderem die direkte Similaun Nordwand in den Ötztaler Alpen (1. Alleingang), in der Presanellagruppe den Nordpfeiler der Cima Presanella (1. Alleingang) sowie die Cima di Vermiglio-Nordkante (1. Alleingang), in der Berninagruppe den Piz Morteratsch - Ostgrat „Spraunzagrat“ (1. Abstieg im Alleingang), sowie den Biancograt auf den Piz Bernina, in der Dauphiné die Meije - Südwand über die Mayer - Dibona Route und in der Glocknergruppe die Fuscherkarkopf - Nordwand sowie die Nordwestwand Welzenbach am Großen Wiesbachhorn.
  Weitere Routen in den Eiswänden der Alpen umfassen die Obergabelhorn-Südwand (2. Alleingang) und den Arbengang alleine im Abstieg, die Lyskamm Ostgipfel NO - Wand (Klucker), die direkte NO - Wand der Lenzspitze, am Breithorn die unmittelbare NW - Wand (Welzenbach), die direkte Nordwand der Dent d'Herens, der NW - Grat (Zmutt - Grat) am Matterhorn, den NW - Grat der Montescersen - Eisnase im Auf - und Abstieg, die SO-Wand/Minnigerode-Rinne am Ortler, die Hochgall - Nordwand im Auf - und Abstieg, und den Großglockner Nordwestgrat, um nur einige aus unzähligen Touren zu nennen.
  Doch nicht nur die heimischen Alpen weckten seine Abenteuerlust, sondern auch der hohe Norden. So zog es ihn zwischen 1962 und 1972 nach Lappland, wo er Erstbegelungen im Kebnekajsemassiv (Kebnekajse Nordgipfel dir. SO - Wand), im Äparmassiv (Favoritkammen Ostwand und Südostwand, Knivtoppen Nord- und Westgrat – alles im Alleingang), im Skanatjakkomassiv (Skanatjakko SO - Grat) und in der Hurrunganegruppe (Store Skagastölstind NW - Pfeiler, Store Skagastölstind NW - Wand Rostrup - Tandberg (1. Alleingang, 1. Beg. einer Wegänderung), Midtre Dyrhaugstind N - Wand) durchführt.
  Viele weitere Erst-, Allein- und Winterbegehungen in der Rieserfernergruppe, den Stubaier Alpen, Zillertaler Alpen, Hohen Tauern, Radstädter Tauern, Wölzer Tauern, Triebener Tauern, Seckauer Alpen, Dolomiten (Geislergruppe, Rosengartengruppe, Zinnengruppe, Palagruppe, Langkofelgruppe, Sellagruppe), Lienzer Dolomiten, Karnischer Hauptkamm, Karawanken, Julische Alpen, Lechtaler Alpen, Tannheimer Berge, Allgäu, Karwendel, Rofan, Wilder Kaiser, Loferer Steinberge, Leoganger Steinberge, Hochkaltergruppe, Watzmannstock begeht Peter Holl während seiner langen aktiven Zeit als Bergsteiger.
  Peter Holl hat seit 1959 zahlreiche Beiträge, Routenbeschreibungen von Erstbegehungen, Monographien, Erlebnis Aufsätze u.a. für „Berge“, „Bergsteiger“, „Alpinismus“, „Bergkamerad“, „Mitteilungen des ÖAV“, „Das Dachl“, die „Österreichische Alpenzeitung“ und für die Festschrift „100 Jahre Österreichischer Alpenklub 1878 – 1978“ verfasst und uns durch viele Dia-Vorträge in der Nationalbibliothek und der Urania an seinen Abenteuern teilhaben lassen. Für alle Bergliebhaber wird er in diesen Publikationen weiter bestehen; seine Freunde aber sagen

„Adieu, Peter, bis zum nächsten winterlich roten Horizont auf eisigen Graten,
und in durchfrorenen Biwak Nächten erklingt irgendwo Musik von Bach .... “

ÖAZ 1564, 07/08 2002  http://www.bergsteigen.at/alpenklub/az4_02/totentafel.pdf
Österreichischer Alpenklub Totentafel (ÖAK) 1060 Wien, Getreidemarkt 3/II/12. 0043/ 1/5813858. Do, 17:00 - 19:00 mailto:bauerj@htl-tex.ac.at
  Ein Blumen Aquarell, als ganz besonderes Zeichen des Frühlings. Damit unbewusst verbunden ein Peter Holl Rückblick mit den über den Feldblumen erscheinenden Berg Silhouetten, die auch metamorphorisch empfunden ein schwebender Schmetterling sein könnte. Peter Holl lebt weiter in der Natur, in den Bergen und in der Literatur.
In Erwiderung, ein herzliches Danke an seine Frau V. Maria- und seine Tochter Sabine Holl für diesen wertvollen Gruß.

Rother Peter Holl Porträt 
  Peter Holl, geb. 17.12.1938, gest. 27.1.2002, war eine der dominierenden Persönlichkeiten des Österreichischen Alpenklubs sowie des alpinen Bergsteigens: Seit den fünfziger Jahren war Peter Holl in den Alpen und Lappland bergsteigerisch unterwegs, wobei er es auf mehr als 200 Erstbegehungen – viele davon im Alleingang – brachte. Seine große Liebe aber galt dem kombinierten Klettern in Fels und Eis, großen Eiswänden und vor allem der harten Disziplin des Winterbergsteigens. Hier konnte er durch seine große Erfahrung und nicht zuletzt dank seiner besonders intensiven gefühlsmäßig engen Beziehung zum Berg geradezu instinktiv richtig alpine Entscheidungen treffen und große Erfolge verbuchen.
   Zehn Jahre war er Leiter der zweitgrößten alpinen Bücherei im deutschen Sprachraum (Anlegung eines Systems, die ÖAK Bibliothek wurde auch für Nichtmitglieder und Studenten ein Treffpunkt auch für internationale Kontakte, Sammlung von Fachpublikationen und Rezensions Exemplaren) sowie seine Mitwirkung in der Vereinsleitung . Seine Erfahrung und Erlebnisse finden sich in der der Festschrift "100 Jahre Österreichischer Alpenklub 1878 – 1978", sowie zahlreichen anderen Publikationen in der ÖAZ, Aufsätze z. B.
Die zwei Gesichter des Grimmings
>, Gebietsmonographien, Rezensionen, Nekrologien, eine fortlaufende Westalpenchronik, Routenbeschreibungen und zwei Vorträgen in der Nationalbibliothek. Die von Peter Holl verfassten AV - Führer wurden von Ihm fortlaufend betreut und werden seinem Wunsch entsprechend von seiner Tochter, Sabine Holl, übernommen.
WERKVERZEICHNIS
  • 2004 Alpenvereinsführer Niedere Tauern, 7. Erw. Auflage^
  • 2003 Alpenvereinsführer Ortler, 9. Erw. Auflage^
  • 1998 Ankogel und Goldberggruppe Buchenauer / Holl^
  • 1995 Alpenvereinsführer Niedere Tauern, 6. Erw. Auflage
  • 1991 Gebietsführer Ortler Alpen 
  • 1986 Alpenvereinsführer Ankogel - und Goldberggruppe
  • 1984 Guida escursionistica Ortles - Cevedale
  • 1980 Kleiner Führer Ortler, 2. Auflage 1982
  • 1980 Alpenvereinsführer Ortler, 8. Erw. Auflage 1998
  • 1980 Kleiner Führer Ortler, 2. Auflage 1982
  • 1978 Alpenvereinsführer Karnischer Hauptkamm,  2. Erw. Auflage 1988^
  • 1978 Wander- und Kletterführer Südlicher Wienerwald
  • 1977 Alpenvereinsführer Niedere Tauern, 6. Erw. Auflage 1995
  • 1976 Alpenvereinsführer Niedere Tauern, 3. Erw. Auflage
  • 1972 Führer auf die Raxalpe, 3. Erw. Auflage 1982^
  • 1968 Alpenvereinsführer Schladminger und Radstädter Tauern, 2. Erweiterte Auflage
  • Mitarbeit von Peter Holl an:
    1980 Alpenvereinsführer Sellagruppe
    1988 De Rovere / Di Gallo, Alpi Carniche I
    1995 De Rovere / Di Gallo, Alpi Carniche II
  • ALPINE ZUGEHÖRIGKEIT
    Internationaler Österreichischer Alpenklub ÖAK 1060 Wien Getreidemarkt 3 Österreichischer Gebirgsverein Wien, Kletterkurse am Peilstein
    Österreichischer Alpenverein, Sektion Reichenstein und der Sektion Obergailtal - Lesachtal
Die Neuauflage der Niederen Tauern wurde noch von Hr. Holl aktualisiert und nach seinem Tod von Bergfreunden ergänzt. Uns aber, den Begeisterten der Berge, hinterließ der Vorausgegangene sein umfangreiches Lebenswerk als Alpenbegleiter.
 
NIEDERE TAUERN AV FÜHRER Verlagsinfo   2005-04 Auszüge 2014-10-14
HOCHGOLLING > Holl AV Führer Niedere Tauern alle Aufnahmen sind von Willi End Wien
  Die Niederen Tauern gehören zu den größten Gebirgsgruppen der Ostalpen. Begrenzt von den Hohen Tauern im Westen und dem Zusammenfluss des Liesingtales mit dem Murtal im Osten umfasst dieses Gebirge die Massive der Seckauer, Triebener, Rottenmanner, Wölzer, Schladminger und Radstädter Tauern. Trotz der Erschließung vieler Täler durch Straßen und Busverbindungen können Naturliebhaber hier auch heute noch Ruhe und Einsamkeit vorfinden - paradiesische Verhältnisse also für Wanderer ebenso wie für Bergsteiger und Kletterer, wenn sie leichtere und genussvollere Touren bevorzugen.
Der Autor Peter Holl darf als absoluter Gebietskenner bezeichnet werden, hatte er doch in den letzten 50 Jahren nahezu alle Wander- und Kletterrouten in den Niederen Tauern persönlich begangen. Bis zu seinem Tod im Jahr 2002 bearbeitete und betreute er diesen Alpenvereinsführer. Aufgrund seiner ständigen Aktualisierungen und dank der Mithilfe einiger Gebietskenner konnte auch die 7. Auflage wieder gründlich überarbeitet werden.
  Die Niederen Tauern können seit der letzten Auflage bezüglich Schutzhütten, Wanderwegen und Kletterrouten als praktisch restlos dokumentiert gelten. Im Aufbau folgt dieser Alpenvereinsführer den strengen Richtlinien der UIAA: Beschreibungsköpfe mit allen technischen Angaben sowie einer kurzen Charakteristik des betreffenden Weges oder der Kletterroute vereinfachen die Auswahl auf den ersten Blick. Eine Erleichterung im praktischen Umgang mit dem Führer sind neben der Übersichtskarte vor allem ein Abbildungs- und Skizzen Verzeichnis sowie ein ausführliches Stichwortregister. Ein zuverlässiger Begleiter also für alle Streifzüge durch die Niederen Tauern. Alle Aufnahmen stammen von dem Wiener Willi End.
  7. Auflage 2005 496 Seiten mit 52 Schwarz-Weiß-Abbildungen 2 Skizzen, eine farbige Übersichtskarte Format 11 x 15 cm plastifizierter Einband EAN 9783763312672 ISBN 3-7633-1267-6 22,90 Euro [D] • 23,50 Euro [A] • 40,10 SFr Quelle Leserzuschriften – Alpenvereinsführer Niedere Tauern 25.08.2003 Sehr geehrte Damen und Herren! Gestern bin ich von einer einwöchigen Wanderung durch die Niederen Tauern heimgekehrt. Dabei sind mir folgende Unrichtigkeiten aufgefallen: 1. Alpenvereinsführer, Peter Holl. 5. Aufl. 1990: RZ 1245-1247 Pietrach: Südgrat und Nordostgrat wurden vermutlich vertauscht: Meiner Meinung nach müsste es sein: Südgrat: Von der Krautgartscharte immer dem Grat folgend über den Steig folgend zum Gipfel. Ein Felskopf wird links umgangen. I Stellen, 1,5 Stunden von der Landawierseehütte. Rot bez., Trittsicherheit erforderlich. Nordostgrat: In die Trockenbrotscharte. Weiter immer längs der Gratschneide zum Gipfel. Unschwieriger Anstieg, 1 Stunde von der Landwierseehütte. Rot bez. Mit besten Grüßen Bernhard Leichtfried
   
Der Bergfotograf und Autor Willi End EINFACH EXAKT 2005-04
  Ein Hohelied, auf die ausser Frage stehenden Führerqualitäten des, Hr. Holl, zu schreiben erschien mir als nicht besonders geistreich. Dies sei den Vorwortschreibern und Rezensenten, die dies sicher besser bewerkstelligen, überlassen. Dessen ungeachtet soll die Begabung, des Hr. Holl, im Klavier- und Bassgeigenspiel erwähnt werden, denn die Kunst Führer zu schreiben steht dazu im Kontrapunkt. Sie ist keine langatmige Phrasierung einer Etüde sondern die einfache aber doch exakte Beschreibung, ohne Improvisationen und Verzierungen. Auch ein noch so literarisch wertvoll ausgefeilter Text wäre ohne den unmissverständlichen Bezug auf die Natur und den Charakter der Route wertlos.
  Weg der der Erinnerung^ lautet eine Schrift von der Feder des, Hr. Holl, die auch mich zurückblicken lässt. Im Jahre, 1995, habe ich auf der Nordwest Terrasse der Hochgolling Nordwand zu Ehren unseren damaligen Schirmherrn, Peter Holl, mit der Öblarner Bergmusik > und den Schladminger  ÖAV Höhlenforschern eine Lesung abgehalten^. Bei diesem Anlass wiederum, kam ein Urdelikt der Vergangenheit zum Vorschein. Am Vorabend der Veranstaltung ergab sich, wie es bei  solchen Anlässen üblich ist, ein geselliges, Zusammensein.
  Durch dem Einbruch der Nacht, mit einem klaren Sternenhimmel wurde im es im Freien kühler, wir zogen uns in das behagliche Hütteninnere der
Gollinghütte zurück:
  Obwohl Herr,
Peter Holl, nicht anwesend war stand er bald im Mittelpunkt aller unserer Gespräche. Viele Erstbegehungen des Kletterers, Hr. Holl, waren sehr riskant - trotzdem war er in der Vorbereitung, in der Wahl der Ausrüstung und im Gelände ein Mann der Sicherheit. So hat er auch einst seine Winter Erstbegehung der Hochgolling Nordwand gut vorbereitet - und zu diesem Zweck bereits im Herbst Proviant Depots errichtet.
  Als Bub beim Schafe hüten, auf der Oberen Steinwändalm, habe ich vergrabenes Proviant entdeckt und auf geschmaust. Mein Mundraub zerrte schwer an meinem Gewissen, doch nun wo ich es mir erstmals von der Seele gesprochen habe, fühle ich mich sehr erleichtert
. - Sagte der Hüttenwirt, Herr Roman Reiter. Es war das Depot für die Winterbegehung der Hochgolling Nordwand Älter werden - Sturm und Drang
^, gewesen. Bei der Begehung fanden wir unser Lager dann leer und haben´s aber auch überlebt, ich wusste es schon seit langem, dass es der Roman Reiter war.- Schrieb mir, Herr Holl, danach in einem Brief, nachdem ich ihm diese späte Aufklärung mitgeteilt hatte. Dankes werter weise zu erwähnen ist noch, dass für unsere Gruppe mit etwa 25 Leuten die Nächtigung kostenlos gewesen war. Ganz nebenbei, das Gipfelkreuz am Greifenberg wurde von den Pächtern der Golling- und Preintalerhütte, Roman Reiter und Franz Höflehner, aufgestellt.
  Die Seele eines Berges^, dieser Begriff klingt zwar etwas abgehoben, doch ich weiß keinen anderen mit dem ich Hr. Holl besser beschreiben könnte. Auch der Grimming hatte für ihn mehrere Gesichter^ und sogar auf den von mir so bezeichneten, Götterthron >, gibt es in der Hochweber Ostgipfel Nordwand einen am, 10.07.1992, erstmals von ihm begangenen Hollweg.
  Nicht nur die selige Frau Buchenauer > war verliebt in die Niederen Tauern — dem  Gebiet der stillen und einsamen Schönheit, es gab und gibt noch viele andere Verliebte. Wer sich nicht nur tagelang - sondern auch wochenlang, ohne einer Menschenseele begegnen zu können oder zu wollen, herumtreiben will der findet dazu von den Seckauer Alpen bis zu den Radstätter Tauern hin, die besten Möglichkeiten. Nicht nur für die Alleingeher sondern auch für alle Bergfreunde ist dieser Führer wertvoll, und nebenbei gesagt es gibt auch keinen anderen. Auch wenn man so wie ich meistens auf gut Glück oder Pech unterwegs war oder ist, stillt im Nachhinein ein Führer doch die Neugierde - wo man sich herumgetrieben hat oder auf welchen Berg man gewesen war. Sehr praktisch ist die im inneren des Einbandes integrierte Übersichtskarte.
  Herzlichen Dank an die Familie Holl, dass diese Lebenswerk entstehen konnte und für die Freiheit zur Gestaltung der Holl HP. Allen Freunden der Niederen Tauern wünsche ich erholsame Bergerlebnisse mit einer glücklichen Heimkehr. >
 
VORWORT zur 7. Auflage
  Dieses mal ist es bedauerlicherweise notwendig, ein gesondertes Vorwort für die Neuauflage zu verfassen. Mein Vater, Peter Holl, ist unerwartet verstorben. Bis zu seinem Ableben hat er dieses beliebte Führerwerk bearbeitet und auf den aktuellen Stand gebracht. Die Liebe und Freude zu den Bergen hat sein Leben lange geprägt, und er hat viele schöne Stunden dort zugebracht. Sehr oft hat meine Mutter und ich  ihn begleitet und konnten so an seinem Glück teilhaben. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen ebenso viel Freude und Glück beim Ersteigen der zahlreich in diesem Führerwerk beschriebenen Routen! Wien im Herbst 2004 Sabine Holl
 
Geleitwort für den Alpenvereinsführer Niedere Tauern
  In der vom Deutschen, - Österreichischen - und Südtiroler Alpenverein gemeinsam herausgegebener Reihe Alpenvereinsführer erschien 1969 der AVF Radstädter- und Schladminger Tauern. Dieser Führer wurde in den folgenden Jahren auch auf die östlich angrenzenden Gebiete ausgedehnt und 1977 als AVF Niederen Tauern neu aufgelegt. 1995 erschien er erstmals überarbeitet nach den Richtlinien der UIAA.
Der Autor Peter Holl hat den Führer bis zu seinem Tod im Jahr 20025 bearbeitet und aktualisiert. Seinem Engagement ist es zu verdanken, dass die Niederen Tauern mit diesem Führer als praktisch vollständig beschrieben gelten dürfen. Mit den noch von  ihm und zusätzlich von einigen Gebietskennern ausgeführten Aktualisierungen stellt dieser AVF nach wie vor einen zuverlässigen Ratgeber für jeden Bergsteiger dar.
Für den Deutschen AV Josef Klenner Präsident, für den Österreichischen AV Dr. Peter Graus Erster Vorsitzender, für den Südtiroler AV Luis Nonmetz Erster Vorsitzender im Frühjahr 2005
 
VORWORT zur 6. Auflage
  Nachdem ich nun ungefähr 50 Jahre in den Niederen Tauern klettere und wandere, erscheint mir eine kurze Bestandsaufnahme angebracht. Ich hatte und habe noch immer die große Gnade, mein Leben in ungewöhnlichem Maß dem Bergsteigen widmen zu können. Das erfordert viel Zeit und auch Geld, aber es bereitete mir stets große Freude. Die Niederen Tauern waren mir in all diesen Jahrzehnten meine Bergheimat und ich kann nun, mit Abschluß dieser Auflage, behaupten, nahezu alle Gipfel und Routen - Wanderwege wie Kletterrouten - persönlich begangen zu haben. Ich möchte mich an dieser Stelle auch herzlichst bei all meinen Informanten bedanken, die mich durch ihre Zuschriften förmlich dazu gezwungen haben, die eine oder die andere Tour zugehen.
Mit dieser Auflage liegt also ein Lebenswerk vor, das wohl nur mehr weniger Ergänzungen bedarf: Die Niederen Tauern dürfen
(sowohl was die Schutzhütten als auch was die Wander- und Kletterrouten betrifft) mit dieser sechsten Auflage als restlos erschlossen gelten - und noch mehr wäre wahrscheinlich zu viel. Dennoch möchte ich mit meiner Familie auch in Zukunft versuchen, alle notwendigen Ergänzungen und Korrekturen in dieses Lebenswerk einzubringen, auf dass dieser Führer Ihnen stets ein zuverlässiger Begleiter auf ihren Streifzügen durch die Niederen Tauern ist. Ich wünsche allen Benützern viel Freude am Berg! Wien im Frühjahr 1995 Peter Holl
 
  VORWORT zur 5. Auflage
  Es sind nun wieder einige Jahre vergangen, und die Entwicklung des Fremdenverkehrs machte diese neue Auflage nötig.   Manche Teilgebiete des Gebirges sind nun bereits gut erschlossen und reichlich besucht, jedoch abseits der Modegebiete wird man auch heute noch den ganzen Tag fast keinen Menschen sehen, und hier trifft das Wort von der wohltuenden Einsamkeit der Berge noch zu.  Aus gutem Grund bittet der Autor: Wenn Ihr die Berge besucht, bedenkt, dass Ihr dort Gäste der Natur seid! Werft nichts weg:
Getränkedosen und - Flaschen verrotten erst in langer Zeit, und Plastik verrottet gar nicht! Wenn jeder der jährlich 40.000 Besucher des Gebietes nur ein Stück wegwirft, dann wird das Gebiet jährlich um 40.000 Stück des schwer oder gar nicht verrottenden Abfalls vermehrt.
  Auch in diesem zugegeben großen Gebiet stört der Abfall, der sich erfahrungsgemäß auf die häufig begangenen Wege konzentriert.
Berg Heil! Wien, im Frühjahr 1990 Peter Holl

 
VORWORT zur  3. Auflage
  Noch nie wurde in einem Werk, mit Ausnahme des bereits 50 Jahre alten Hochtourist in den Ostalpen, der Versuch gemacht, über die gesamten Niederen Tauern einen Spezialführer anzubieten. Es erschienen zwar, bereits ebenfalls vor 50 Jahren, einige Beschreibungen kleinerer Teile der Niederen Tauern, bis im Jahr 1968 der Bergverlag Rudolf Rother an mich herantrat, einen Alpenvereinsführer über die Schladminger - und Radstädter Tauern zu verfassen. Die rege Nachfrage und die Zunahme des Fremdenverkehrs in den östlichen Niederen Tauern waren nun der Grund, diesen AVF Schladminger - und Radstädter Tauern auf das Gebiet der gesamten Niederen Tauern auszudehnen.
  Bevor nun dieses Werk in die Hände der Bergsteiger gelegt wird, möchte der Verfasser der alten Pioniere im Bereich der Niederen Tauern gedenken: Hans Wödl, Lothar Peterka und L. V. Jäckele. Männer, die nicht nur Bergsteiger waren, sondern auch literarisch die Niederen Tauern erstmals bekannt gemacht haben. Diese sind ein beliebtes Wander-, aber auch ein Klettergebiet voll Einsamkeit. Möge das Buch, welches wir nun in die Hände der Bergsteiger legen, ihnen auf der Suche nach dem Bergerleben behilflich sein.  Abschließend bittet der Verfasser alle Bergsteiger, die Neufahrten in diesem Gebiet durchführten, oder Veränderungen im Gelände gegenüber dem Führertext feststellen konnten, um Nachricht an mich  24/9 Wien, im Frühjahr 1976 Peter Holl
 
ALLGEMEINES ÜBER DIE NIEDEREN TAUERN
  Noch vor mehreren Jahrzehnten machten die Niederen Tauern an vielen Stellen den Eindruck der Verlassenheit. Lange Täler führten in sie hinein, die nur zu Fuß bewältigt werden konnten; einige Hütten galten als Ruhe- und Nächtigung Punkte für Wanderer, die sich alle im Grunde an die gleiche  Wegzusammenstellung für Gipfelbesteigungen und Wanderungen hielten; einige wenige Gipfel waren dem Wanderer erstrebenswert; auf anderen Bergen und Wegen war man allein, und es konnte möglich sein, dass man den ganzen Tag hindurch niemand begegnete. Diese Tatsache spiegelt sich auch in der Erschließung Geschichte wieder: Immer wieder waren es einzelne Männer, die für kurze Zeiträume neue Routen durch die Flanken suchten.
  Sie traten ab, und wenige Nachfolger kündeten vom Wert oder Unwert dieses oder jenes Anstieges, von seinem schönen Fels - oder auch dem Steilrasen -,der die eine oder andere Route entwertete. Was über die Routen gesagt wurde, galt auch für die Gipfel selbst: Bei vielen, um nicht zu sagen, bei den meisten Gipfeln, konnte man auf Grund der spärlichen Unterlagen die Erstbesteiger nicht mehr ermitteln.
An der Einsamkeit in vielen Teilen der Niederen Tauern hat sich bis heute nicht viel geändert. Zwar wurden viele Täler durch Straßen und sogar Autobusverbindungen erschlossen, zwar steigerte sich der Zustrom der Wanderer, die von Hütte zu Hütte ziehend die Einsamkeit und Naturschönheit der Niederen Tauern auf sich wirken lassen - und doch: Oft ist man hier noch allein, sogar für Tage allein oder nur im kleinen Kreis, um das Erlebnis der alpinen Tat in sich aufzunehmen.
 
ORTLERALPENFÜHRER  2003-11 VERLAGSINFO
  Die Ortleralpen, zwischen dem Vinschgau im Norden und dem wahrlich sonnigen Val di Sole im Süden weit über die 3500 - Meter - Grenze aufragend, bieten Wanderern, Hochtouren Gängern und Extrembergsteigern ein überaus reichhaltiges Betätigungsfeld in sehr unterschiedlichen Landschaften. In unmittelbarer Nähe der lieblichen Täler mit ihren teils mittelalterlichen Ortskernen erheben sich die stark vergletscherten Bergmassive, deren Charakter bereits an West alpinen Maßstäben gemessen werden kann. So reicht die Palette der vorgestellten Touren von aussichts- und genussreichen Höhenwegen über klassische Gletschertouren bis hin zu den schwierigsten kombinierten Routen der Ostalpen.
  Der Autor Peter Holl hat sich als Verfasser alpiner Führerliteratur über nahezu drei Jahrzehnte hinweg einen hervorragenden Ruf in der bergsteigenden Zunft erworben. Bis zu seinem Tod im Jahr 2002 betreute der Erstbegeher einiger höchst anspruchsvoller Routen den Alpenvereinsführer zu den Bergen um König Ortler. Aufgrund seiner ständigen Aktualisierungen konnte der Führer für die 9. Auflage wieder gründlich überarbeitet werden.
Das umfangreiche Werk enthält alle wichtigen Anstiege in den Ortleralpen. Vor allem die Anstiege im Ortler Hauptkamm wurden aktualisiert und teilweise komplett neu beschrieben, da sich die Verhältnisse durch die Gletscherschmelze der letzten Jahre gravierend verändert haben. Seit der 8. Auflage ergänzt ein Anhang mit den Höhenwegen des Gebiets das Angebot des Führers.
  Egal, ob Sie nun wandernd, kletternd oder auf Hochtouren das Dach Südtirols erreichen wollen, an diesem Wegbegleiter kommen Sie nicht vorbei.
9. Auflage 2003 488 Seiten mit 45 Schwarz-Weiß-Abbildungen 3 Skizzen, eine farbige Übersichtskarte im Maßstab 1:450.000Format 11 x 15 cm plastifizierter Einband EAN 9783763313136 ISBN 3-7633-1313-3 22,90 Euro [D] • 23,50 Euro [A] • 40,10 SFr  Quelle  Leserzuschriften – Alpenvereinsführer Ortleralpen 11.09.2000 Sehr geehrte Damen und Herren, im Alpenvereinsführer Ortleralpen wird die Berglhütte (Randzahl 73) als überwiegend geschlossen bezeichnet. Diese Hütte ist vom 1. Juli bis 15. September generell geöffnet. Der Pächter heißt Franco Oliviero und ist auf der Hütte unter 0039/0330/456445 oder 0039/0349/2686119 erreichbar. Außerhalb der Öffnungszeiten Tel. 0039/0473/965006. Außerdem hat die Hütte eine E-Mail Adresse: franco.berl@tiscalinet.it. Der Standort der Berglhütte über Trafoi bietet für die Logistik im westl./südwestl. Ortlergebiet erhebliche Vorteile. Mit freundlichen Grüßen, Hubert Wehrle, I-Goldrain
 
EIN ZUVERLÄSSLICHER KAMERAD 2004-04
  Mit dem Ortleralpen Führer liegt postum ein Werk des Hr. Holl vor, dass wie seine gesamte Führerliteratur alle noch so hochl iegenden Erwartungen erfüllt. Der Anspruchsvolle wird es sicher am besten wissen - welcher Arbeitsaufwand dazu benötigt wurde. Abgesehen von den alpinistischen Erkundigungen, die Hr. Holl sicher gerne durchführte, liegt der gewaltigste Anteil im Detail: Der Bilderauswahl, der Routen Einzeichnung und auch an den vielen Archiv und Aktualität Belangen. Die größte Kunst die Hr. Holl zu eigen war ist die exakte Beschreibung der unmarkieten Fuhren. Diesen Angaben kann man vertrauen und mit dem Holl Führer in der Tasche ist man als Nachbegeher gut beraten - oder man kann sich überhaupt nur deshalb auch in schwieriges Terrain hinein wagen.
  Wie im ÖAV Haus und im ÖGV Nachruf richtig geschrieben wurde: War Hr. Holl war ein Pionier mit Feder und Seil. Die inkompetenten Meckerer und Nörgler werden leider nie aussterben und Hr. Holl hatte auch zu seiner Lebenszeit mit diesen wichtig Machern, Neidern und Vereins Meiereien keine besondere Freude gehabt. Herr Holl hat den Ortleralpen Führer in seinen letzten Lebensjahren geschrieben und örtlich erkundet und begangen. Wie in allen anderen Führern des Hr. Holl - ist es sein besonderes Markenzeichen  - nicht auf vorhandene Führer aufzubauen - sondern alle Fuhren selber begangen zu haben.
Fazit: Hr. Holl hat es einmal in einem Schreiben zum Ausdruck gebracht - er bedaure es dass, all sein Wissen und seine Kenntnisse und Erfahrungen im Gebirge einmal mit ihm zu Grabe getragen werden müsse. Seine Führerwerke aber bleiben uns erhalten und für alle die einen sicheren Wegbegleiter suchen ist der Holl Ortlerführer ein zuverlässiger Kamerad.  Bruno Mayer
 
GELEITWORT FÜR DEN AV FÜHRER ORTLERALPEN 2003
  Der AV Führer Ortleralpen liegt nun bereits in der 9. Auflage vor. Das ausführliche Werk, das Wanderern, Hochtouren  Bergsteigern und Extrembergsteigern ein überaus reichhaltiges Betätigungsfeld bietet, beschreibt die Anstiege in den Gebirgsgruppen zwischen dem Vinschgau im Norden und dem Val di Sole im Süden. Der Autor Peter Holl hat den Führer bis zu seinem Tod im Jahr 2002 bearbeitet und aktualisiert. Seinem Engagement ist es zu verdanken, dass die 9. Auflage neben den traditionellen Anstiegen auch anspruchsvolle Neutouren der letzten Jahre enthält. Die Anstiege im Ortler Hauptkamm wurden gründlich überarbeitet und neu beschrieben, um den durch die Gletscherschmelze veränderten Bedingungen gerecht zu werden. So stellt der AV Führer Ortleralpen nach wie vor einen zuverlässigen Ratgeber für jeden Bergsteiger dar.
Im Sommer 2003
Für den Deutschen Alpenverein Josef Klenner Präsident

Für den Österreichischen Alpenverein Dr. Peter Kraus Vorsitzender des Verwaltungsausschusses
Für den Alpenverein Südtirol Luis Vonmelz Erster Vorsitzender
 VORWORT zur 9. Auflage 2003 
  Dieses Mal ist es bedauerlicherweise notwendig, ein gesondertes Vorwort für die Neuauflage zu verfassen. Mein Vater, Peter Holl, ist unerwartet letztes Jahr verstorben. Bis zu seinem Ableben hat er dieses beliebte Führerwerk bearbeitet und auf den aktuellen Stand gebracht. Die Liebe und Freude zu den Bergen hat ihn sein Leben lang geprägt und er hat viele schöne Stunden dort zugebracht. Sehr oft haben meine Mutter und ich ihn begleitet und konnten an seinen Glück teilhaben. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen ebenso viel Freude und Glück beim Ersteigen der zahlreichen in diesem Führerwerk beschriebenen Routen. Wien, im Sommer 2003 Sabine Holl.
 
Ortler Wolfgang Pusch Quelle
    Eine würdige Hommage  Ein Buch - würdig eines Königs und seiner Trabanten. Eingangs eine leise, demutsvolle Annäherung: Wer sind sie, der König und seine Trabanten? Wie sind sie zu dem geworden, was sie heute sind - begehrt, gefürchtet, bewundert zugleich? Dann die ersten, die es gewagt haben, das Königreich bis zur Spitze des Throns zu betreten: Pichler, Payer, Pallavicini, Ertl. Nicht minder große Namen. Schließlich die Herausforderer des Königs: Diemberger an der Schaumrolle, Peter Holl in der Ortler-Nordwand, Reinhold Messner auf neuen Routen. Und wieder der Blick gewendet, zu jenen "Ländereien", ohne die die Könige nicht Könige wären: zum Vinschgau, nach Sulden, aufs Stilfser Joch. Und für den, der dem Dreigestirn seine eigene Aufwartung machen will, die Wege dorthin.
  Wolfgang Pusch ist eine unaufdringliche, ehrfurchtsvolle Hommage an die Jubilare gelungen, die überdies spannend zu lesen ist. Die Rückschau mit vielen historischen Aufnahmen hält sich mit der Bestandsaufnahme von Kultur, Tradition und Erschließung der Ortler - Region auf angenehme Weise die Waage. Dem nicht genug, dient der prachtvolle Bildband zugleich als Touren Führer, da die lohnendsten Routen auf das Dreigestirn ausführlich beschrieben und bebildert sind. 1:50.000-Karten der Ortleralpen auf den Buchdeckeln runden das rundum gelungene Angebot ab.
 
 Renzler über den Wolken der ÖAV Zentrale UNTERFERTIGUNG DES ORTLERFÜHRERS
  Sehr geehrter Hr. 1.ÖAV Vorsitzender Rechtsanwalt Dr. Grauss, ich danke für Ihre Nachricht, gestatten sie bitte meine Kurzmitteilung: Fehler sind menschlich - doch wie sie abgehandelt werden ist die Visitenkarte des oder der Hauptverantwortlichen. MfG. B.Mayer
  13 Nov 2003 From: "Koxeder, Waltraud" <Waltraud.Koxeder@alpenverein.at> Subject: Ihr email und Anruf vom 11.11.03 Sehr geehrter Herr Mayer, Bezug nehmend auf Ihr e-mail und Ihren Anruf vom 11.11.2003 teile ich Ihnen mit, dass wir mit dem zuständigen Verlag Kontakt aufnehmen werden um herauszufinden, wie es zu dieser fehlenden Unterschrift bzw. falschen Titulierung gekommen ist. Da uns der neue Führer noch nicht vorliegt, wird dies einige Zeit in Anspruch nehmen. Wir haben die letzte Ausgabe dieses Führers überprüft und festgestellt, dass dort keine Handsignatur vorhanden ist, sondern die jeweiligen Zweiten Vorsitzenden des DAV und ÖAV, Herr Raimund Zehetmeier und Frau Adelheid Höfler, unterfertigt haben. Warum es in der Neuauflage hier zu einer Änderung gekommen ist, entzieht sich derzeit noch unserer Kenntnis. Auf jeden Fall schließen wir aus, dass - wie von Ihnen ausgeführt - bewusst eine Signatur nicht gesetzt wurde und halten ebenso fest, dass Herr Dr. Grauss der Erste Vorsitzende des Österreichischen Alpenvereins ist. Ansonsten bin ich gerne zu einem Gespräch bereit, um, wie mir scheint, von Ihrer Seite aus bestehende, schwelende Konflikte auszuräumen. Mit freundlichen Grüßen Robert Renzler Generalsekretär Österreichischer Alpenverein Robert Renzler Wilhelm-Greil-Straße 15 6020 Innsbruck Tel.: +43-(0)512-59547-24
  11 Nov 2003 "n5.2 ÖAV Zentrale Redaktion" <redaktion@alpenverein.at>, "n5.2 ÖAV Redakteur Zentrale" <Gerold.Benedikter@alpenverein.at>, "n5.2 ÖAV Office Zentrale" <office@alpenverein.at> Subject: [Fwd: [Fwd: Unterfertigerstatus]] An den ÖAV Generalsekretär Zentrale Innsbruck bitte weiterleiten Sehr geehrter Hr. Generalsekretär, ich bestätige mein Telefonat über den Sachverhalt, Sie treffen Morgen um 14:00 den Vorsitzenden Rechtsanwalt Dr. Peter Grauss zusammen eine Stellungnahme in der ÖAV prestigeträchtigen Frage wird erfolgen. Der Grund meines Anrufes war allerdings die ÖAV Mailadresse des Hr. Grauss die auch von Ihrer Seite unter Verschluss gehalten wurde. Mfg B.Mayer
  11 Nov 2003 14:12:44 +0100 Subject: [Fwd: Unterfertigerstatus] "n5.2 ÖAV Zentrale Redaktion" <redaktion@alpenverein.at>, "n5.2 ÖAV Redakteur Zentrale" <Gerold.Benedikter@alpenverein.at> Sehr geehrter Hr. Vorsitzender-, sehr  geehrte Damen und Herren der OAV Zentrale, ich bestätige  mein Telefonat in der Sache. In Ihrem Web fehlt der der Telefon Vorwahl die Null. Die Frage konnte nicht beantwortet werden, die Beantwortung der Frage wurde aber zugesichert. Sollte Sie aus technischen Gründen nicht erfolgen - ist es auch eine Antwort gegenüber der Presse und den ÖAV Mitgliedern. Mfg B.Mayer
11 Nov 2003 Subject: Unterfertigerstatus ÖAV Zentrale Redaktion <redaktion@alpenverein.at> Sehr geehrter Hr. Vorsitzender-, sehr  geehrte Damen und Herren der OAV Zentrale, im neuem Holl AV Ortlerführer haben im Geleitwort im Sommer 2003 unterschrieben. Für den Deutschen Alpenverein Josef Klenner Präsident; Für den Österreichischen Alpenverein Dr. Peter  Kraus  Vorsitzender des Verwaltung Ausschusses; Für den Alpenverein Südtirol Luis Vornmelz Erster Vorsitzender. Warum hat für den Österreichischen Alpenverein nicht der Erste Vorsitzende unterfertigt? Da Ihr Telefon zur Zeit unbesetzt ist ersuche ich für eine Web und Presseaussendung die umgehende Fragebeantwortung per Mail. Mit freundlichen Grüßen Bruno Mayer
  29 Nov 2003 Sehr geehrter Gerold.Benedikter@alpenverein.at, ich danke und bestätige unser heutiges Telefonat, in dem ich als ÖAV Mitglied meine Lesermeinung bezüglich Ihrer Alpenvereins - Postille artikulierte. Die Gesprächsbasis wurde allerdings von Ihrer Seite sofort,  mit der Bemerkung <meine Meinung sei eine Unterstellung> unterbunden. Warum Sie bedeutende Leute der Führer und Bergliteratur auch nach Ihrem Ableben nicht würdigen, ist letzten Endes die alpine Visitenkarte des Hr. Grauss. Ob das nun, wie bei Holl und Buchenauer darin liegt, dass sie nicht die Gnade hatten im heiligen Land Tirol geboren zu sein, sei dahingestellt. Zu der Vereinheitlichung des Begriffes Tiroler ist zu sagen, die Leute die glauben die alpine Hostie Schüssel weise gegessen zu haben, sind nicht nur  in Tirol beheimatet. Sollten die beiden genannten jedoch fern Ihres Wissensstandes gelebt haben ist es Ihre, für mich aber bedeutungslose, ÖAV Angelegenheit. Mit freundlichen Grüßen >
ORTLERFÜHRER REZENSIONEN 2003-04 WEGBEGLEITER
  Die Ortleralpen, zwischen dem Vinschgau im Norden und dem wahrlich sonnigen Val di Sole im Süden weit über die 3500 - Meter - Grenze aufragend, bieten Wanderern, Hochtouren Wanderern und Extrembergsteigern ein überaus reichhaltiges Betätigungsfeld in sehr unterschiedlichen Landschaften. In unmittelbarer Nähe der lieblichen Täler mit ihren teils mittelalterlichen Ortskernen erheben sich die stark vergletscherten Bergmassive, deren Charakter bereits an West alpinen Maßstäben gemessen werden kann. So reicht die Palette der vorgestellten Touren von aussichts- und genussreichen Höhenwegen über klassische Gletschertouren bis hin zu den schwierigsten kombinierten Routen der Ostalpen.
  Der Autor Peter Holl hat sich als Verfasser alpiner Führerliteratur über nahezu drei Jahrzehnte hinweg einen hervorragenden Ruf in der bergsteigenden Zunft erworben. Bis zu seinem Tod im Jahr 2002 betreute der Erstbegeher einiger höchst anspruchsvoller Routen den Alpenvereinsführer zu den Bergen um König Ortler. Aufgrund seiner ständigen Aktualisierungen konnte der Führer für die 9. Auflage wieder gründlich überarbeitet werden. Das umfangreiche Werk enthält alle wichtigen Anstiege in den Ortleralpen. Vor allem die Anstiege im Ortler Hauptkamm wurden aktualisiert und teilweise komplett neu beschrieben, da sich die Verhältnisse durch die Gletscherschmelze der letzten Jahre gravierend verändert haben. Seit der 8. Auflage ergänzt ein Anhang mit den Höhenwegen des Gebiets das Angebot des Führers.
Egal, ob Sie nun wandernd, kletternd oder auf Hochtouren das Dach Südtirols erreichen wollen, an diesem Wegbegleiter kommen Sie nicht vorbei. Quelle
 
Alpenvereinsführer Karnischer Hauptkamm 1978 2. Erw. Auflage 1988
2.Auflage 1988 576 Seiten mit 55 Schwarz-Weiß-Abbildungen 35 Anstiegsskizzen, eine Übersichtskarte im Maßstab 1:1000.000, Format 11 x 14 cm plastifizierter Einband ISBN 3-7633-1254-4 22,90 Euro
VERLAGSBESCHREIBUNG
  Obwohl das mit etwa 100 km zweitlängste Kettengebirge der Südlichen Kalkalpen, und mit seinem West - östlich verlaufenden Kamm die politische Trennlinie zwischen Österreich und Italien, ist der Karnische Hauptkamm ein doch immer noch ruhiges, im Vergleich zu den benachbarten Dolomiten eher vernachlässigtes Gebiet für einsamere, aber trotzdem abwechslungsreiche alpinistische Unternehmungen.
  Zwischen den Eckpunkten Toblach und Villach und begrenzt vom Obergail- und Lesachtal im Norden, den Sextener Dolomiten und der Linie Paluzza - Pontebba - Arnoldstein im Süden, liegt dieses mächtige Felsengebirge, das aufgrund seiner geologischen Beschaffenheit dem Kletterer vielfältiges Gestein (vom Schlerndolomit bis zu Wettersteinkalk), dem Bergwanderer einmalige Pflanzenarten zu bieten hat: Die berühmte Wulfenia hat im Bereich des Naßfeldes, die Große Teufelskralle in der Nordwand des Gartnerkofels ihren einzigen Standort innerhalb Kärntens.
  Der Karnische Hauptkamm hat in Peter Holl einen kompetenten und engagierten Bearbeiter gefunden, der in dieser 2. Auflage viele neue Anstiege, neu errichtete Schutzhütten und Biwak Schachteln und neu angelegte Klettersteige berücksichtigt und aufgenommen hat - ein wesentlicher Beitrag zur „Resterschließung" einer auch in der Literatur noch stiefmütterlich behandelten Gebirgslandschaft. Der Autor hat dabei den Versuch unternommen, Aussichtsberge, versicherte Klettersteige und Kletterrouten der Schwierigkeitsgrade I-VII mittels einer Rangordnung besonders zu empfehlen; eine für den Gebietsneuling sicherlich große und willkommene Hilfe.

  Die ausgezeichnete Bebilderung (über die Hälfte der Wandfotos stammt von Willi End) und die informativen Anstiegsskizzen ergänzen die akribische Textarbeit. Es gibt also für Wanderer und Bergsteiger keinen Grund mehr, den Karnischen Hauptkamm links liegen zu lassen; es gilt, ihn mit diesem Führer neu zu entdecken.
Leserzuschriften: 15.10.2003 Alpenvereinsführer Karnischer Hauptkamm Vor einigen Jahren hat am Zweikofel einer kleiner Bergsturz stattgefunden. Die Besteigung des Zweikofels (Nassfeld) hat sich dadurch um einiges erschwert. Falls hoffentlich bald eine neue Auflage des Alpenvereinsführers Karnischer Hauptkamm erscheint, bitte ich dies zu berücksichtigen. Mit freundlichen Grüßen,  Thomas Assinger
 
KARNISCHER HÖHENWEG
  Dieser alpine Weitwanderweg verläuft entlang des 100 km langen Karnischen Hauptkamm und ist mit der Nummer "403" markiert. Während man auf dem alpinistisch interessanteren Westabschnitt vom Dorf Weitlanbrunn (bei Sillian) zum Nassfeld Pass die 2678 m hohe Pfannenspitze überschreitet, hat die restliche Strecke nach Thörl-Maglern eher Vorgebirgscharakter. Je nach Kondition und Routine werden 10 - 14 Tagesetappen für die gesamte Wanderung benötigt. (Wer nicht soviel Zeit hat, kann auch nur bis Plöckenpass oder Nassfeld wandern, von wo aus in der Hochsaison Busse nach Kötschach, bzw. Hermagor fahren.) Als Stützpunkte dienen Alpenvereins- und Almhütten, die mit Ausnahme des Mitterkarbiwaks von Mitte Juni bis Ende September/ Anfang Oktober bewirtschaftet sind. (Außerhalb der Bewirtschaftungszeit besitzen die AV - Hütten Winterräume, die mit AV - Schlüssel zugänglich sind.) Die Etappen gliedern sich folgendermaßen:
Arnbach/Weitlandbrunn - Sillianer Hütte 4 Std. ÷ Sillianer Hütte - Obstanser - See - Hütte 6 Std.
Obstanser - See - Hütte - Filmoor-Standschützenhütte 4 Std. ÷ Filmoor - Standschützenhütte – Porze Hütte 3 Std.
Porze Hütte - Mitterkarbiwak 6 Std. ÷  Mitterkarbiwak - Hochweißsteinhaus 5 Std.
Hochweißsteinhaus - Eduard - Pichl - Hütte  8Std. ÷ Eduard - Pichl - Hütte - Plöckenhaus 3 Std.
Plöckenhaus - Dr.-Steinweder - Hütte 6 Std. ÷ Dr. Steinweder - Hütte - Naßfeld 8 Std.
Naßfeld - Egger Alm 4 Std. ÷ Egger Alm - Feistritzer 5 Std. ÷ Feistritzer Alm - Thörl-Maglern 6 Std. 
Die einzelnen Etappen sind im Kompass Wanderbuch: Gailtal - Lesachtal näher beschrieben.

  Infos Anreise: Am Besten mit dem Zug, da Ausgangs- und Endpunkt ja nicht identisch sind: Von München über Salzburg und Lienz nach Sillian, bzw. von Wien aus über Villach und Lienz nach Sillian. Der Ausgangspunkt Arnbach liegt 2,5 km westlich von Sillian und ist mit Bus oder Bahn zu erreichen. Rückreise: Von Thörl mit Zug nach Villach und von da entweder über Salzburg Richtung München oder über Klagenfurt Richtung Wien. Beste Jahreszeit: Ende Juni bis Anfang Oktober, wobei der Herbst sehr zu empfehlen ist. Ausrüstung: Normale Bergwanderbekleidung. Das Mitterkarbiwak ist nicht bewirtschaftet, eventuell Kocher mitnehmen.
Übernachtung/Verpflegung: Die am Weg liegenden Hütten und Almen sind von Mitte Juni bis Ende September/Anfang Oktober bewirtschaftet. Karten: Österreichische Karten im Maßstab 1:50000 Blätter 195/Sillian, 196/Obertilliach, 197/Kötschach, 198/Weißbriach, 199/Hermagor, 200/Arnoldstein. Literatur: Ingrid Pilz: Karnische Alpen und Berge Friauls, Verlag Styria, 1996 (Mit beigelegtem Tourenführer); Kompass Wanderbuch: Gailtal - Lesachtal (mit Karnischem Höhenweg), Heinz Fleischmann GmbH, Starnberg, 1989; Peter Holl: Alpenvereinsführer Karnischer Hauptkamm, Bergverlag Rudolf Rother, München 1988

Ankogel und Goldberggruppe Buchenauer / Holl Verlagsinformation 1998
  Ankogel- und Goldberggruppe. Alpenvereinsführer. Ein Führer für Täler, Hütten und Berge. von Liselotte Buchenauer, Peter Holl Gebundene Ausgabe - 459 Seiten - Bergverlag Rother Erscheinungsdatum: August 1998ISBN: 3763312471
  Die Ankogel- und die Goldberggruppe gehören zwar zu einsameren, keineswegs jedoch zu den weniger attraktiven Regionen der Hohen Tauern. Wie diese vorbildliche Neubearbeitung innerhalb der Reihe der Alpenvereinsführer vielmehr verrät, bieten sie den Bergsteigern jeder Richtung ein geradezu ideales Feld für ihre Unternehmungen. Eine ganze Reihe von noch nicht überlaufenen Hütten erwartet den Besucher, ein Netz gut instandgehaltener Wander- und Höhenwege durchzieht das Gebiet - und weite Abschnitte des berühmten Tauern-Höhenweges verlaufen hier in dieser großartigen Hochgebirgslandschaft.
  Der Führer ist gegenüber der vorhergehenden Auflage in seinem Umfang deutlich angewachsen. Nicht zuletzt dies ist ein Indiz für die Gründlichkeit, mit der der Autor, der Wiener Bergführer Peter Holl, seine mühevolle Aufgabe der Neubearbeitung bewältigt hat. Zudem wurde der Band nun auch nach den Richtlinien der UIAA (des Dachverbandes der internationalen Bergsteigervereine) zusammengestellt, was vor allem der Übersichtlichkeit, aber auch der Genauigkeit der Beschreibungen zugute gekommen ist. Der Anteil der Illustrationen wurde erheblich ausgeweitet, und der Verlauf vieler Routen lässt sich nun auch in den Abbildungen verfolgen.

  Die beiliegende FREYTAG & BERNDT-Wanderkarte im Maßstab 1:100.000 bietet dem Benutzer zudem ein weiteres wertvolles Hilfsmittel zur Orientierung. 

WANDERER HOLL 1995 Hochgolling Schirmherr Nr.19/20/1995 und Nr 43/2003 >
WEG DER ERINNERUNG
 HOCHGOLLING Nordwand Zeichnung von Hans Trautsch im Peter Holl AV Führer A = Hauptgipfel B = NW - Gipfel T = Nordwestterrasse G = Gollingscharte F = Firngrat NW = NW - Grat 1 = NO - Grat 1A = Wegänderung NO - Grat 2 = Direkter NO - Grat 3 = Nordwand des NO - Grates 4 = Direkte Nordwand 5 = Pfeiler Weg 6 = Fuhre Winzig Wagner 7 = Nordwandkamine 80 Turner Bergsteiger Weg 8A = Einstiegswegänderung 9 =  Nordpfeiler 9A =  Einstiegswegänderung

  02.08.1988 P. Holl IV - (Stellen), III und II. 400 m selbständige Wegführung, 1 Std. (Zeit des Erstbegehers), schlechte Standplätze. ROUTE: E wie beim Anstieg Winzig / Wagner (R 1144) am rechten unteren Rand der großen Platte (unterhalb bei Ausaperung eine rötliche Wandzone). Gerade und etwas rechts haltend aufwärts auf ein waagrecht nach rechts führendes, anfangs sehr schmales Band. Diesem folgen, dann gerade empor bis zu einer glatten Wand.
Knapp unterhalb heikel nach rechts und rechtshaltend heikel aufwärts an die Kante. Gerade empor an den linken Rand eines von unten nicht sichtbaren Kessels. Diesen kurz empor und dann in ihm über Band artigen Fels nach rechts zu einer weißen Rippe rechts eines Wasserfalles. Die Rippe empor und oberhalb gerade weiter. Schließlich schräg rechts und im Zickzack über abwärts geschichteten Fels zum langen Linksquergang des Turnerbergsteiger Weges, den man etwa in seiner Mitte erreicht. Weiter wie dort.

 
 NORDWANDKAMINE
  27.07.1962 P. Holl, Heli Witt Unterer Teil (Kaminreihe) IV - (kurze Stellen) und III. Oberer Teil III (kurze Stellen) und II. 750 m von der Oberen Nordwand - Terrasse (R 1141), 3-4 Std. ÜBERSICHT: Von der Oberen N-Wand - Terrasse zieht im rechten Winkel eine 250 m hohe, mit rötlich aus gebauchten Platten zur Terrasse abstürzende Kaminreihe empor, die den Turner Bergsteiger Weg am Beginn seines langen Linksquerganges in Richtung der im obersten Wandteil eingelagerten Firnrinne erreicht. Der Anstieg benützt diese Kaminreihe und verfolgt von ihrem Ende die anschließende Pfeiler artige, rechts des oberen Nordpfeilers emporziehende Felsrippe zum NW - Gipfel.
  ROUTE: E etwa 150 m rechts der Route Winzig / Wagner, ungefähr 40 m links des Auslaufes der im rechten Winkel des Firnfeldes ansetzenden Kaminreihe. Einige Meter plattig gerade empor, und über abwärts geschichtete Platten schräg rechts 50 m ansteigen in den Rinnen artigen Beginn der Kaminreihe (Wasser).
In der Rinne unschwierig zu einem Schuttplatz unter einem hohen, nassen Überhang. Nun aus der Mitte der Rinne über eine schräge Platte 8 m nach rechts an die Kante queren, und an ihr zu einer Platte mit gelber Ausbruchsstelle empor. An dieser links vorbei, und über die Platte auf ein waagrecht nach links in die Kaminreihe zurückführendes Band, über welches man den Kamin über dem hohen Überhang erreicht. Weiter die schluchtartige, ungefähr 200 m hohe Kaminreihe (mehrere Überhänge) bis zu ihrem Ende auf einem Rücken (Kreuzungsstelle mit dem Turner Bergsteiger Weg). 2 Std. vom E. Nun über Schutt 40 m gerade unter die Wand empor, und schräg links eine von weitem nicht sichtbare Rampe empor in ein Schart´l, das von unten wie von einem gespaltenen Zacken gebildet erscheint. Direkt an der zuerst steilen Kante weiter, dann über die folgende Rippe in 400 m langer, unschwieriger Kletterei zum Ausstieg am NW - Gipfel.

NORDWESTPFEILER DES NORDWESTGIPFELS
  01.09.1970 P. Holl, V und V- (wenige Stellen) sowie A0, IV, dazwischen immer wieder leichte Passagen. 350 m, 3 Std. (Zeit des Erstbegehers). Lohnend. Mitnahme eines kleinen Hakensortiments (2 Ringhaken, 2 U-Haken, 2 Spachtelhaken) ist anzuraten, bei feuchtem Fels auch eine Trittschlinge!
ZUGANG: Von der Gollingscharte die Schuttströme des Gollingwinkels unter die NW-Wand aufwärts queren an den Fuß einer sie fast zur Gänze durchziehenden Verschneidung. Der Anstieg verläuft über den sie links begrenzenden Plattenpfeiler. 1 ½ Std. von der Gollinghütte.
  ROUTE: E am Fuß eines langen Kamins, der fast bis zur Pfeiler Kante hinaufzieht. Den Kamin ein kurzes Stück empor und über Platten und Bänder schräg links an die Pfeiler Kante. An ihr, zuletzt über Platten zu einer glatten Platte, die mittels eines feinen Risses (H) erstiegen wird.
An ihrem oberen Rand (der von Überhängen abgeschlossene Plattenwinkel links oben wird nicht betreten) waagrecht nach rechts hangelnd und gerade über senkrechte Stufen und dazwischen befindliche schräge Platten empor (H) auf Schrofen. Über diese zum Steilaufschwung des Pfeilers. Ohne besondere Schwierigkeiten schräg links gegen seine linke Kante aufwärts bis etwa 40 m unter das obere Ende des Aufschwungs. Nun rechts der Kante empor, bis man die Höhe einer weiter rechts befindlichen, von brüchigen Überhängen abgeschlossenen Nische erreicht hat (H). Nach links in die linke von zwei Verschneidungen (knapp rechts der Kante) und diese empor (H). Oben rechts hinaus (Schlüsselstelle) auf ein von Überhängen überwölbtes Band, dieses nach rechts und gerade empor auf Schroffen. Weiter den hier Grat artigen linken von zwei Pfeilern auf den oberen NW - Grat des NW - Gipfels, und in anregender Kletterei zur Vereinigung mit dem NW - Grat des Hauptgipfels (R1128) verfolgen.
 
  HOCHGOLLING> AUF DEN BERG GEHEN- ODER MIT DEM BERG LEBEN ?
  Aus dem Vorwort zur kommenden 6. Auflage des Alpenvereinsführers Niedere Tauern: ISBN 3-7633-1267-6 Ich hatte (und besitze noch immer) die große Gnade, mein Leben in ungewöhnlichem Maß dem Bergsteigen widmen zu können - dazu gehört viel Zeit (die ich sowohl hatte als auch mir gezielt nahm) und Geld (das ich in den ersten Jahrzehnten meines, damals oft entbehrungsreichen, Bergsteigertums nur wenig hatte.......)
 
 BUBEN
  Meine Mutter findet am Rohrmoos oberhalb Schladming einen Bauernhof. Mehrere Familien verbringen dort ihre Sommerferien und man sieht jedes Jahr die gleichen Gesichter. Erlebnisse im Dachsteinbereich und den Niederen Tauern ergeben sich von selbst. Zum Teil steige ich allein in der schönen Bergwelt herum, zum Teil mit der Mutter, zum Teil mit dem Bruder. In die Tauerntäler führen kaum Autobusverbindungen hinein und Langstreckenmärsche sind wir gewöhnt......   Wieder einmal geht es mit meinem Bruder das Rohrmooser Untertal hinein. Zwei Möglichkeiten, am besten miteinander kombiniert, gibt es, sich solche Talhatscher zu verkürzen. Die erste: man schaut auf der Landkarte nach, wie viele Bergrücken von links (oder rechts) ins Tal herunterziehen und freut sich dann, dass man wieder bei einem vorbei ist und nur mehr 3 - 2 - 1 Rücken bis zum Talende fehlen; die zweite Möglichkeit: Singen (und es gibt auch noch eine dritte Möglichkeit, die sich allerdings von selbst empfiehlt: schnell gehen!).
  Die Gollinghütte mit dem prächtigen Talschluß der Nordwand des Hochgollings über ebenem Grasboden, auf dem einige Pferde weiden, ragt eine 1200 m hohe schwarz - grün - rötliche Wand auf........  Einmal waren wir schon mit der Mutter anlässlich eines Überganges von der Preintalerhütte über den Klafferkessel hier und wir sind damals wegen eines Schlechtwetter Einbruches am nächsten Morgen ins Tal gestiegen. Morgen wollen wir aber auf den Gipfel. Der Weg soll gut zu finden sein - alpine Literatur war uns damals ein Fremdwort; Landkarten lesen konnten wir.  Ein strahlender Tag beginnt. Aufstieg zur Gollingscharte und weiter am Historischen Weg zum Gipfel. Wir sitzen dort allein; ein Bergsteiger kommt, grüßt, sitzt auch eine Weile, steigt wieder ab. Was machen wir jetzt? Den gleichen Weg zurück haben wir keine besondere Lust; der Klafferkessel hat mir anlässlich der mütterlichen Wanderung sehr gut gefallen - und: was hältst du davon, wenn wir über den Gipfel zum Klafferkessel hinüber gehen?
  Vom steil abfallenden Nordostgrat des Hochgollings sieht man einstweilen noch nicht viel. Schauen wir halt hinunter (mit Schauen war Klettern gemeint) - wenn`s nicht gehen sollte, steigen wir eben zum Gipfel zurück und über den Normalweg ab. Das Schauen wird ein munteres Tiefersteigen längs der Grat Schneide; einmal zwingt uns ein Abbruch gering in die Ostseite auszuweichen. Über schönen braun gelben Fels kommen wir tiefer und längs der Schneide in die tiefste Einsenkung, dem Rottor. Die Landschaft beeindruckt und gefällt uns. Schön ist es da!
  Ein unschwieriger Grat bringt uns zu einer mannshohen Stufe. Gerade kommen wir über sie nicht hinweg - also machen wir eine kurze Rechtsschleife.   Der Gipfel des Kleinen Gangls. Wie schön schaut von da unser Nordostgrat des Hochgollings aus! Es ist eine wie mit dem Lineal gezogene Linie im dunklen Fels - und schwierig schaut er aus, dabei war er es gar nicht!   Abstieg in die nächste Grat Senke und hinauf auf den Gipfel des Großen Gangls, wieder Abstieg in die nächste Senke und hinauf auf den Gipfel der Pöllerhöhe; Abstieg in die nächste Senke und - ....jetzt reicht´s fürs erste! Da ist ein See! Hin zu ihm, trinken, die Schuhe ausgezogen und die Füße ins Wasser gehängt. Eine Rast ist angenehm und wird entsprechend ausgedehnt.
  Der Kurti konnte - auch ohne müde zu sein - solche Rasten ziemlich ausdehnen, wogegen ich immer fürs Weitergehen war (er fragte mich einmal am Gipfel der Vorderen Kopfwand im Gossaukamm nach einer Begehung der sehr schönen Kopfwandkante, als ich seine Langrast abkürzen wollte: Sag einmal wie viele Touren willst denn heute noch machen? - Mir genügt die eine auch!!).
  Aufstieg am üblichen Weg zum Greifenberg. Wir werden schon etwas langsamer, da wir die Wegstrecke des Tages in den Beinen verspüren. Heiß ist es auch. Am Gipfel treffen wir auf eine Gruppe Klafferkessel Begeher, dann begehen wir ihn ebenfalls in Richtung Preintalerhütte.  Noch immer ein Bub. Ich sitze wieder im Gollingwinkel - diesmal allein - und studiere die Nordwand des Hochgollings. Das Wort Routenbeschreibung ist mir noch immer ein Fremdwort, aber vom Hörensagen weiß ich, dass die Wand bereits begangen wurde. Das sollte eigentlich genügen - und wenn ich nicht hinauf komme, dann klettere ich halt wieder hinunter.
  Also: von links auf die große Terrasse - das geht bestimmt; dann: rechts über den Rücken weiter - wird auch gehen; denn Rest stelle ich schon an Ort und Stelle fest. So geschieht es auch. Die Terrasse, der Pfeiler artige Aufschwung. Ein Abbruch zwingt mich zu einem Linksquergang - da zieht ja von unten ein Kamin hinauf! (Diesen Linksquergang habe ich später nie mehr gefunden, wer weiß, wo ich damals ober die Nordwandkamine hin gequert bin; viele Jahre später sollte ich sie Erstbegehen - das Gehirn wurde aber damals mit ihrer Existenz gespeichert). Der Pfeilerkopf (auch das konnte ich damals noch nicht wissen, dass ich später bei der ersten Winterbegehung des ungefähren Nord Pfeiler Weges hier mit Heli Witt das zweite Biwak beziehen würde....). Hübsche, nicht zu schwierige Kletterei. Gipfelrast und Abstieg zur Gollingscharte. Diesmal, um die Welt kennen zu lernen, steige ich von der Scharte zur Landwiersee Hütte ab.
  Ich sitze abends im Hüttengetriebe. Das Geldbörsel ist recht schmal (die Mutter musste uns allein erhalten da der Vater im Krieg geblieben ist und konnte uns kein Vermögen mitgeben - mein Budget für eine Woche in den Bergen Herumtreiben betrug zehn Schillinge). Bua, was kriegst denn? - Einen Teller Suppe und ein Matratzenlager! - Sonst nix? - Naa! Auf einmal steht eine Riesenportion Kaiserschmarren und ein Schiwasser vor mir.- Iss und trink nur! Magst a Zigaretten?
 
  ÄLTER WERDEN STURM UND DRANG
  Ich will erleben, wie es ist, wenn man im Winter mehrere Tage keine Sonne und nur Kälte am Körper verspürt, ich will erleben, was es heißt, dann wieder in die Sonne zu treten. Die Hochgolling Nordwand im Winter - wäre das nichts? Mich lockt´s und der Weg über den Nordpfeiler erscheint mir am wenigsten von Lawinen gefährdet. Die Partnersuche gestaltete sich nicht ganz einfach, aber schließlich finde ich doch in Heli Witt aus Bad Hall den geeigneten Begleiter. An einem Vorweihnachtstag quartieren wir uns in Rohrmoos ein. Einstweilen schneit es; aber wie sich am nächsten Vormittag - es ist der 24. Dezember - die Wetterlage zu bessern scheint, mobilisieren wir ein Taxi, das uns bis vor die Untere Steinwändalm bringt. In Kürze sind wir allein und ziehen unsere Spur durch den tief verschneiten Hang zur Gollinghütte. Kalt ist`s, und die Rast vor der verschlossenen Hütte verkürzt sich. Die Unruhe treibt uns weiter und da es gleichgültig ist, ob wir neben der Hütte oder in der Wand das erste Biwak beziehen, wollen wir heute noch einsteigen. Wir lassen die Skier im hintersten Gollingwinkel zurück und erreichen um etwa vier Uhr nachmittags den von uns gewählten Einstieg.
  Es ist bereits dämmrig, und das letzte Stück der 80 - Meter - Kletterei des heutigen Tages legen wir bereits in der Dunkelheit zurück. Der Biwak Platz ist bequem und wir schlafen die Nacht durch. Die alpine Morgentoilette - Kochen, zum Weitermarsch fertig machen - nimmt auf Grund der Kälte geraume Zeit in Anspruch, und als wir losziehen ist es fast 8 Uhr früh. Im Sommer treten hier auf langen Strecken Plattenschüsse zu Tage, die aber jetzt vollkommen mit Schnee verkleidet sind; unter einer senkrechten Stufe queren wir nach links zur Rippe des Turner Bergsteiger Weges. Einige schwierige Seillängen, der Tag vergeht im Nu, und das Sonnenlicht am Gegenhang ist bereits am Verblassen. Senkrechte Schnee Wühlerei, dann hatten wir den zweiten Biwak Platz erreicht. Wieder richten wir uns eine sehr bequeme Nacht ein. Am nächsten Morgen streikt der Kocher, und es gibt hartgefrorenes Obst als Hauptgericht. Die Konserven nützen uns jetzt nichts mehr.
  Es mag etwa 13 bis 14 Grad unter dem Gefrierpunkt haben, und wir umgehen den nächsten Pfeilerteil auf einer Wegführung, die ich ähnlich bereits einmal Sommer anlässlich einer Begehung des Turner Bergsteiger Weges als Variante gemacht habe. Das Rottor liegt bereits unter uns und wir können an ihm unser Vorwärtskommen ermessen. Steiles kombiniertes Gelände. Der Ausstieg und damit die ersten Sonnenstrahlen.......  Der Nordpfeiler im Sommer. Diesmal kommt es mir darauf an, ihn möglichst direkt zu ersteigen. Dass es eine sehr großzügige und schöne Bergfahrt werden soll, weiß ich noch nicht. Fester Fels, die schrägen Platten: Links in einer Mulde steige ich gegen die Senkrechte an. Steile Kletterei, die zusehends klein griffiger wird, dann stehe ich und beginne zu überlegen: Eine glatte, etwa 20 Meter hohe und 40 Meter breite Platte, auf der oben eine dachartige Barriere aufgesetzt ist, gilt es zu überlisten. Der Möglichkeiten habe ich wahrscheinlich nicht viel zur Verfügung, genaugenommen nur eine einzige: ein feiner Hakenriss, den ich mittels dreier Haken, welche ich zum Teil wieder hinter mir herausschlage, gangbar mache.
  Einige heikle Schritte, dann stehe ich nicht sehr bequem und stelle fest, dass es gerade nicht weitergeht. Der Riß wird zu fein, und es bleibt mir nur die Möglichkeit, nach links über die glatte Platte zu queren. In einen nicht sehr soliden nach oben geschlagenen Haken knüpfe ich meine Reepschnur und mache in ihr anderes Ende eine Griffschlaufe. Das Folgende soll nach dem Prinzip des Seilquerganges vor sich gehen. Vorsichtig belaste ich die Schnur - wenn ich nicht ausgleite, hält der Haken; dann steige ich die Platte etwas hinab und nach links. Bald habe ich das Ende der Schnur in der Hand, aber zum nächsten Griff fehlt mir noch einiges, ebenfalls zur nächsten als Tritt benützbaren Vertiefung in der Platte. Endlich habe ich es geschafft und verschnaufe auf einer Leiste. herrliche Plattenkletterei bildet den Weiterweg, dann bringt mich leichter Fels auf den Pfeilerkopf. Ein kurzer Quergang über Bänder nach links, dann bemühe ich mich, immer möglichst gerade über die obere Pfeiler Kante anzusteigen. Abwechslungsreicher fester Fels ist der Lohn.
  Eine andere Falte in der Nordwand des Hochgollings sind die Nordwandkamine. An der oberen Nordwandterrasse beginnend, ziehen sie als gerade Linie zum Pfeilerkopf des Nordpfeilers und Turner Bergsteiger Weges empor. Das erste Mal blickte ich anlässlich meiner Bubenbegehung in sie hinab, man sieht allerdings von oben nicht viel: eine Mulde dann Luft; aber die Wand bildet hier einen rechten Winkel, und es muss von unten eine Kamin - oder Rissreihe in ihm empor ziehen. Wirklich gesehen habe ich sie allerdings noch nie, und von der unteren Nordwandterrasse kann man sie mehr erahnen. Dieses vermutlich existierende Kaminsystem will ich begehen. Heli und ich klettern deshalb auf die obere Nordwandterrasse - irgend was wird schon werden. Ein Eisbruch zwischen den Terrassen, dann: Das sind sie. Sie sehen gar nicht übel aus. Von ihrem unteren Ende bricht eine bauchige gelb - rote Plattenwand zum Karboden ab, die vermutlich die Ursache für ihre Unberührtheit ist. Die Kamine selbst: ein gerader Spalt, unten ein Überhang. Wasser plätschert.....
  Überraschend griffiger Fels führt schräg durch die Platte nach rechts zum Beginn der Kamine. Ein Rinnen artiger Auslauf bringt uns unter einen Überhang, den wir gleich zu den ganz schweren Brocken einreihen. Die Begrenzungskanten des Kamins machen zwar auch einen schwierigen Eindruck, aber schon quert Heli über eine schräge Platte an die rechte Kante. Der Freund steigt diese ein Stück empor, verschwindet hinter ihr. Gleichmäßig läuft das Seil durch meine Hände. Diese sehr schöne Seillänge an steiler grüner, roter, gelber Kante bringt uns auf ein Band, und es wäre zu schön, wenn es bis in den Kamingrund leiten würde. Das Band tat uns den Gefallen, und dann geht's immer durch ihn aufwärts. Rinnen, Abbrüche, Schuttfleckerl, fester Fels. Wasser rinnt nicht zu knapp, lässt sich aber an den entscheidenden Stellen einigermaßen vermeiden.
  Wieder sitzen wir am Pfeilerkopf. Der Weiterweg, die Kante unmittelbar oberhalb, gestaltet sich enttäuschend einfach, und bald ist es eine hochalpine Bummelei über eine Schrofen Rippe rechts des oberen Nordpfeilers, die zum Nordwestgipfel führt.  Herr, das Jahr war gut und klangvolle Namen stehen in meinem Touren Buch - und wieder stehe auf der oberen Nordwandterrasse. Diesmal allein. Der Winzig - Wagner - Weg ist mein heutiges Ziel. Es wird eine herrliche Plattenkletterei, die im großem und ganzen bis zum Ausstieg anhält, wenn man die Tour nach dem erstem Drittel immer im Bereich der großen, die ganze Wand durchziehenden Rinne fortsetzt. Man kann allerdings sicher an mehreren Stellen aus dem Rinnensystem nach rechts in zwar leichteres, aber weniger schönes Gelände aus kneifen; ich finde das aber nicht im Sinne des Erfinders, da man sich selbst die Schönheit des Anstieges stiehlt und (zur Beruhigung für ängstliche Gemüter) die Rinne nirgends schwieriger ist als die etwa 50 Meter hohe Einstiegsplatte. Oberhalb bringt ein kleines Blockfeld unter die Gipfelwand, die beliebig erklettert werden kann; eine möglich direkte Wegführung bringt auch hier noch anregende Kletterei in plattigem Fels.
 
  INTERMEZZO Nr.1
  Der Holl könnte der Sohn vom Peterka sein. Von vielen Routen, die Peterka im Alleingang in den Alpen erst begangen hat, habe ich im Laufe der Jahre die zweite Alleinbegehung zustand gebracht - und auch selbst manche Erstbegehung im Alleingang gemacht. Das gibt Gesprächsthemen und eines Tages meint Hubert, als ich mit ihm über eine seiner wirklichen schwierigen Erstbegehungen rede: Brauchst nicht glauben, dass ich mir nicht auch allein Haken zur Seilsicherung geschlagen habe!
  Eines Tages, Hubert hatte den zweiten Herzinfarkt hinter sich, sitze ich bei ihm in der Wohnung und er meint: Weißt, ich schenke dir meine restlichen Mauerhaken - fünf davon behalte ich mir, vielleicht kann ich sie noch brauchen...... Die Mauerhaken Huberts finden bei mir ihre Verwendung in einer Erstbegehung in den Südwänden der Gesäuseberge und in einer an der Großen Bischofsmütze; mit dem Rest des Bestandes wandere ich eines Tages wieder in den Gollingwinkel. Ich weiß: der Nordwestgipfel sendet eine beachtliche Wand ins Kar hinab - und die will ich machen. Es wird der Nordwestpfeiler und einige Haken Huberts finden dort ihre Verwendung. Allein; aber die Schwierigkeit gebietet wirklich Selbstsicherung - vor allem die Schlüsselstelle wird manchem Nachfolgenden Kopfzerbrechen bereiten. Was soll die Aufzählung der Kletterstellen???
 
  INTERMEZZO Nr.2
  WIEDER IM WINTER: Ich fahre mit Helge das Untertal hinein; dann schnallen wir die Skier an und ziehen unsere Spur in Richtung Gollinghütte. Diese ist verschlossen wie seinerzeit. Der Schnee ist tief und am Hang zur Gollingscharte deponieren wir die Ski. Geplant ist diesmal nicht die Nordwand sondern der gesamte Nordwestgrat. Es wird ein erbärmliches Emporwühlen im Neuschnee und knapp unterhalb der Gollingscharte biwakieren wir. Der nächste Tag: klares Wetter und weiter geht's. Am Nordwestgipfel hat der Kamerad Konditionsschwierigkeiten und er kann nicht weiter.  Nachdem das Wetter stabil ist, habe ich keine Bedenken, ihn für einige Zeit allein zu lassen und gehe allein weiter. Ich sitze dann allein am Gipfel und lasse alles (gemeint sind hier auch die Erinnerungen) auf mich einwirken, dann steige ich wieder über den Grat zum Freund ab. Abstieg und Heimfahrt....
 
 DIE ERNTE IST EIGENTLICH EINGEBRACHT Weg der Erinnerung
  Ich komme mit meiner Frau zur Gollinghütte. Aufatmende Rast - es ist sehr heiß. Ein junger Mann erzählt möglichst lautstark, wie schnell er über dem Normalweg auf dem Gipfel war. Es verblüfft nur: der Mensch hat Magnesium Sackerl und Slicks umgehängt wofür benötigt er das am Normalweg? (Ich schweige mich aus und spiele Mäuschen). Nächtigung auf der Hütte: der Wirt schaut etwas irritiert, kann mich aber sichtlich nicht einordnen - vielleicht hat er mich vor langer Zeit in der Gegend kennengelernt.
  Am nächsten Morgen: Du ich geh etwas in die Nordwand. Die obere Nordwandterrasse, das erste Stück des Winzig - Wagner - Weges. Da zieht sich doch eine Leiste unter den Überhängen nach rechts ? Dieser Leiste muss schon aus reiner Neugier gefolgt werden und dann stehe ich in einer seichten Bucht. Gerade hinauf wär`s zwar reizvoll, aber allein für mich nicht zu machen, also quere ich ansteigend nach rechts. Die folgende Kante ist kein Lercherl, dann stehe ich in einem Kessel. Ein gewaltiger Wasserfall kommt herab, aber die rechte Begrenzungskante des Kessels ist gut -kletterbar. Abwärts geschichteter Fels folgt, dann komme ich zum langem Linksquergang des Turner Bergsteiger Weges. Rechts seiner Routenführung klettere ich weiter (hier bin ich vor langer Zeit einmal hinauf ich habe das leichter in Erinnerung). Der Gipfel. Viele Leute. Vorwiegend mit Slicks und Magnesium Sackerl. Wofür die das am Normalweg benötigen? - Das gibt's ja fast nicht!  Fürs erste setze ich mich kommentarlos einige Meter unterhalb in die Nordseite (ich will allein sein), dann kann ich mir doch eine etwas ätzende Bemerkung nicht verkneifen und trage meine neue Route in das Gipfelbuch ein. Abstieg. Tatsächlich: die Kerle benützen am Normalweg Magnesium. Ich bin irgendwie seelisch überfordert.
 
 HOCHGOLLING SCHIRMHERR BERGWANDERUNG
  Als wir am Abend, bis zum Einbruch der Dunkelheit, auf der Bank vor der Gollinghütte saßen, - betrachteten wir aufmerksam die langsam verschwimmenden Konturen, der steil aufragenden Berge. Der Abendstern, die Venus, das Synonym der Liebesgöttin wurde erkennbar, allmählich entflammten alle Gestirne der Nacht, ein Sternen bedeckter Himmel gab eine Vorstellung; - über die Gewaltigkeit des Weltraumes
Himmel im WUNDERLICHT
Das Dunkel durchbricht,
Aus Ewigkeiten gereift
Sternschnuppen geschweift.
  Nachher zogen wir uns in das behagliche Hütteninnere zurück: Obwohl Herr Peter Holl, nicht anwesend war stand er bald im Mittelpunkt unserer Gespräche. Als Bub beim Schafe hüten, auf der Oberen Steinwändalm, habe ich vergrabenes Proviant entdeckt und auf geschmaust. Mein Mundraub zerrte an meinem Gewissen, doch nun wo ich es mir erstmals von der Seele gesprochen habe, fühle ich mich erleichtert. - Sagte der Hüttenwirt, Herr Roman Reiter. Es war das Depot für die Winterbegehung der Hochgolling Nordwand (W19/05, Älter werden - Sturm und Drang), gewesen. Bei der Begehung fanden wir es dann leer und haben´s auch überlebt, ich wusste es schon seit langem, dass es der Roman Reiter war.- Schrieb Herr Holl einst in einem Brief.
BESCHEIDENHEIT ist keine Schwäche sondern eine Gnade.
  12.08.95 Samstag Schönwetter: Der Golling traf seine Auslese - am Veranstaltungsort, auf der ersten Terrasse der Nordwand, waren fünf Mann anwesend. Zwei von den ÖAV Höhlenforschern Schladming und zwei Mann von der Öblarner Bergmusik. Das Flügelhorn Duo Stefan Kukula und Sohn erfüllte den Resonanzraum des Gollingswinkel mit den Klängen der Berge. Für die kostenfreie Hütten Nächtigung für alle Teilnehmer an der P. Holl Wanderung ein herzliches Dankeschön dem Hüttenwirt der Golling Hütte, Roman Reiter. Anmerkung: Greifenberg  2618 m > Das Kreuz wurde von den Pächtern der Golling - und Preintalerhütte Roman Reiter und Franz Höflehner aufgestellt. >
 
 KLANGEREIGNIS
  Der Gollingwinkel und der gesamte Luftraum darüber war erfüllt von den Tönen der Öblarner Waisenbläser, die auf der Nordwand Terrasse knapp am Abbruchrand musizierten. Wer das Echo in den Felsentälern und Karen schon vernommen hat, der kann diese einzigartige Klangfarbe nach empfinden. Zum Unterschied vom Gipfel, wo sich die Töne im freien Raum verlieren kommen sie als Widerhall zurück. Erfahrene Bläser wie die von der Öblarner Bergmusik wählen immer einen besonderen exponierten Standplatz aus. Gnadenlos ist das Echo für musikalische Stümper, die Missklänge kommen knallhart zum Verursacher zurück. Ich habe, bei einer Bergwanderung in diesem Gebiet, einmal ein sechsfaches Echo erleben dürfen. Weil meine musikalischen Künste sich in engen Grenzen bewegen, war es keine konzertante Widerspiegelung aber ein einzigartiges Klangereignis. >
DIE ZWEI GESICHTER DES GRIMMINGS IM >
POST
  08.04.05 In Verbundenheit übersende ich Ihnen ein Exemplar der Neuauflage des AVF - Niederer Tauern, dieser möge Sie  persönlich begleiten und erfreuen . Ich wünsche Ihnen einen schöne Bergsommer und verbleibe mit freundlichem Bersteigergruß! Ihre Veronika Maria Holl.
01.04.04
Frohe Ostern wünschen Maria und Sabine Holl. In Gedenken an meinen lieben Mann übersende ich Ihnen ein Exemplar der Neuauflage Ortleralpen. Der Führer möge Ihnen neue Anregungen bringen und somit Anlass für weitere schöne Bergfahrten sein. Peter und Maria Holl
 
ANTEILNAHME
  06.02.02 Von: ÖAV - Haus Betreff: Peter Holl Mit tiefer Trauer haben wir vom Tod Peter Holls gehört. Wir werden im Angedenken an ihn eine Tour, die er beschrieben hat, in unserer Zeitschrift DER BERG in den Niederen Tauern nachvollziehen. Unsere tiefe Anteilnahme gehört der Familie und deren Angehörigen.

BEREICHERUNG
  11.12.98 Wien, sehr geehrter Herr Mayer! Vielen Dank für Ihr Gipfelbuch - dieses gefällt meiner Frau und mir sehr und (was wichtiger ist) es ist eine seelische Labsal und Bereicherung! Auch Ihnen ein gesegnetes - Weihnachtsfest und Jahr 1999 mit herzlichen Grüßen! P. Holl.
 
 GRIMMING FUNDE
  15.12.97 P. Holl Wien, sehr geehrter Herr Mayer, vielen Dank für Ihre freundlichen Wünsche und das Foto des interessanten Fundes. Tatsache ist, dass bereits in illyrischer Zeit die Menschen durchaus bergsteigerisch aktiv waren (dazu hätte es nicht des Ötzi bedurft) - und sich auch in diesem Gelände bewegen konnten.   Ich weise darauf hin, dass die Entdeckung der Hallstätter Salzlagerstätte (und danach deren Zugänglichkeit) für die damalige Zeit eine beachtliche und auch durchaus alpine Leistung waren (Fels durchsetzte Steilhänge zum Hallstätter See hinab); ebenso wurde in der Gipfelflur zwischen Admonter Kalbling und Sparafeld (Speikboden) illyrisches bzw. postillyrisches Eisen mit der begründeten Vermutung einer Eisenschmelzstätte von einem mir bekannten Historiker (Univ. Dozent) gefunden. Ich vermute, dass Sie die anderen Fundorte aus dieser Zeit ohnedies kennen - jedenfalls ist Ihnen zu diesem - Fund zu gratulieren und er soll Ihnen Freude bereiten!
  Anmerkung: Die Grimming Funde Messerschleifer und einen Ski von der ersten Grimming Winter Längsüberschreitung der Gebrüder Franz† u. Hans Salfellner >  1956 sind im Museum Strick in Bad Mitterndorf zu besichtigen.
  Danke auch für Ihre Wünsche betr .1998 - ich begebe mich halt schon langsam aufs alpine Altenteil. 1997 habe ich zwar noch 1500 Höhenmeter (plus entsprechende Horizontal Distanz) in vier Stunden gemacht - es war aber schon eine Quälerei und Klettern hätte ich danach nicht mehr können. Für mich, der ich immer am Berg gelebt habe (hinauf geschwebt bin) ein Zeichen, dass ich unerbittlich (ich habe immerhin vier Magenoperationen hinter mir, die erste war im Alter von 14 Monaten) zurückstecken muss. 1997: 4 Wochen Karnische und Ankogelgruppe (Führerarbeiten Kellerwandturm N - Wand Foto Wiegele), sonst Niedere Tauern und mein AVF Ortler kommt Mai 1998 auch neu heraus. Jänner 98 bin ich wieder im mehr oder weniger heimatlichen Triebental: Im Sommer 2 Wochen Engadin (da zeige ich meiner Frau, in der Bernina und - Abstecher Ortlergruppe, die Wände über die ich früher hinauf bin (und freue mich selbst)), im September wieder 3 Wochen Gailtal und ansonsten was halt so daherkommt an Bergen - wenn die Gesundheit mitspielt (was derzeit nicht der Fall ist).
  Wie dem auch sei - ich wünsche Ihnen von Herzen nicht nur alles Gute und Schöne zu den kommenden Feiertagen, sondern auch ein sehr schönes Jahr 1198! Herzliche Grüße Peter Holl.
  29.12.96 P. Holl Wien. sehr geehrter Her Mayer! Danke für den letzten Wanderer. Gesundheitlich scheint es wieder bergauf zu gehen - wie weit kann man natürlich nicht voraussagen. Alles Gute und schöne Bergtage für 1996! P. Holl.
 
 MEIN WISSEN GEHT MIT MIR INS GRAB
  04.12.95 P. Holl Wien, sehr geehrter Her Mayer! Vielen Dank für Ihren Brief! Dass der Roman Reiter mir das Winterdepot seinerzeit, bei der Oberen Steinwändalm, ausgeräumt und aufgefressen hat, habe ich seit Langem gewußt. Es war für die Winterbegehung des Hochgolling Nordpfeiler gedacht - wir haben es verschmerzt und trotzdem überlebt. Ebenso freut mich, dass die Golling - Wanderung sichtlich ein Leben am Berg für Sie war und das sollte es ja auch wohl sein.
  Ich war den gesamten September mit meiner Frau in den Karnischen Alpen fotografierend unterwegs. (Das Klettern geht gesundheitlich nicht mehr oder nur sehr eingeschränkt); na ja, der Karnische Führer ist fertig, (aber wann ist ein Führer schon fertig?) - Ich habe allerdings zwischenzeitlich schon wieder Routen Beschreibungen bekommen, die auch noch eingebaut werden müssen. Ansonsten werde ich wohl nach den Feiertagen wieder einmal das Spital aufsuchen müssen, wobei ich hoffe, dass es nicht meine vierte Magenoperation sein wird (die erste war ja im sagenhaften Alter von 14 Monaten).
  Bei der Route - von Borde sollte man vielleicht anfügen, dass das die absolut erste Begehung der Hochgolling Nordwand (noch vor dem Turner Bergsteiger Weg) und zwar im Abstieg war, wobei noch zu erwähnen wäre, dass Borde diese Route nicht nur allein gemacht hat, sondern in den Wiener Klettergärten durchaus (wie auch Zsigxondy und Laubheimer) einen Fünfer tadellos schaffte. Die nächste Generation war dann bereits Jahn, Dibona, Dimai und danach Dülfer und Fiechtl. Ich könnte Ihnen da seitenlang schreiben, lasse es aber, da das nicht zu dem Thema gehört. Die alpine Geschichte ist halt sehr reichhaltig, zumal ich einige der älteren Herren nicht nur persönlich kannte, sondern auch die meisten Routen persönlich nach begangen habe. Das - verbindet mit dem eigenen plastischen Erleben am Berg - ergibt eine fast unfassbare auch für mich als Erlebt - Habenden Fülle an Reichtum des Berges und seiner Lebewesen, die sich ein Außenstehender nur schwer vorstellen kann und an der man die Umwelt, begrenzt durch die Zeitdauer des menschlichen Lebens in dieser Form, nur zum Teil teilhaben lassen kann.
  Der Tag hat nur 24 Stunden. Ich weiß, dass manches an Wissen und Fülle mit mir einmal zu Grabe getragen wird, aber was soll ich machen? Altes Wissen ist auch oft in der heutigen Zeit (wir machen alles besser, es muss in sein, und wer wird sich schon mit zu viel Wissen belasten) gar nicht mehr gefragt.   Ich weiß, dass Schrofen im Österr. Wörterbuch nur als Schroffen aufscheint, in der gesamten alpinen Literatur gibt aber nur Schrofen.
  Gerne schreibe ich Ihnen bei Gelegenheit (die Formulierung deshalb, da Sie sich nicht zu sehr auf meine Person konzentrieren sollen) wieder etwas und es bleibt mir zum Abschied dieses Briefes nicht Anderes, als Ihnen ebenfalls ein gesegnetes ‚Weihnachtsfest zu wünschen. Mit herzlichem Gruß Ihr P. Holl.
 
 ZINKWAND WANDERER
  04.08.95 P. Holl Wien, sehr geehrter Herr Mayer, danke für die Übersendung der Belegs Exemplare Wanderer. Unabhängig von meinem Artikel (den ich hier ausdrücklich ausklammern will, da Sie ja in der Zukunft auf andere Autoren vorwiegend zurückgreifen werden), möchte ich Ihnen hier als Profi gerne schreiben, dass diese Nummer, die beste Ihrer Zeitschrift war - ich würde mir wünschen, dass diese Art so bleibt und dass Sie entsprechende Autoren finden. Der Bergwerksartikel ist ebenfalls ganz ausgezeichnet, ebenso habe ich es als sehr gut gefunden, dass? der Gedichts - Liederteil (letzterer in diesem Heft nicht vorhanden) die richtige Dimension hatte. So sollte es bleiben. Jedenfalls vielen Dank für die sehr gute Nummer und ich verbleibe mit herzlichen Berggrüßen! Ihr P. Holl.
FÜHRER WIDMUNG

Sehr geehrter Hr. Mayer!
Ihnen als Liebhaber der
heimischen Bergwelt gewidmet
von einem, dem seit
seiner Kindheit die
Berge Lebensraum sind. 
Herzlichst P. Holl Wien 1995
  DAS VOLLENDETE LEBENSWERK
  14.07.95 P. Holl Wien, sehr geehrter Herr Mayer, beiliegend für Sie die neue Auflage des AVF Niedere Tauern; mein erstes halbwegs vollendetes Lebenswerk, das allerdings bereits wieder einiger geringfügigen Ergänzungen bedarf (die Zeit und der eigene Wissensstand bleibt eben nicht stehen, zudem beisteht zwischen Termin Abgabe Manuskript und Erscheinen in der Regel aus Verlags technischen Gründen ein Zeitraum von ca. 1 1/2 Jahren).   Derzeit sind zwei meiner AVF - Titel beim Verlag zur Neuauflage in Arbeit und ich selbst bin dzt. hauptsächlich im Karnischen Hauptkamm unterwegs (das Erscheinen der Neuauflage dieses Titels hat noch Zeit, es wird dann aber nachfolgend der nächste sein); heuer im Juni und ab etwa Mitte August bis anfangs Oktober bzw. Ende September. Der Führer wird in zwei Bänden erscheinen und liegt bereits am derzeit aktuellen Stand druckreif bei mir.
  Ansonsten: Zweimal in der Woche Klettern, wobei allerdings meine seit Jänner 95 stark angeschlagene Gesundheit klare Grenzen setzt. Ich schau mir halt manche vergangener Tage stolze Siegeszeichen bereits von unten an, aber wenn man seit (exakt) 1946 sich in Felswänden bewegt (mein erster Absturz war 1948), dann bringt man auch mit angeschlagener Gesundheit noch ein bisschen Etwas zusammen. Die Natur verlangt eben auch nach ihrem Recht (eine Tatsache, die jeder früher oder später zur Kenntnis nehmen muss) - außerdem habe ich neben der Bergsteigerrei reichlich andere Agenden gehabt bzw. noch immer (dzt. betreue ich seit 3 Jahren eine bosn. Flüchtlingsfamilie von 6 Personen (Amtswege, gesundheitl. Betreuung, Schulpflicht der Kinder) dem Mann konnte ich einen Arbeitsplatz beschaffen. Er und seine Frau können nicht deutsch, die zwei Kinder können sprechen deutsch, eine alte Großmutter (nix deutsch, dafür 300 Blutzucker), der Bruder der Frau (körperbehinderter Analphabet, bekommt Psychopharmaka).
  Dazu kommen noch andere alpine Agenden - im Gesamten geht es an die Substanz und eine Familie - habe ich auch noch. Genug der Philosophiererei und bitte um Entschuldigung, wenn ich etwas persönlich geworden bin. Ich verbleibe mit hochachtungsvollem Gruß und herzlichen Wünschen für schöne Bergtage! P. Holl.
 
DAS GRIMMINGSCHWERT
  29.10.93 P. Holl Wien, sehr geehrter Herr Mayer! Vielen Dank für Ihre Zeilen v.21.10. und den Entwurf des Grimming - Gipfelbuches. Ich finde es gut gelungen. Die Anstiegswege auf den Grimming (die letzte beiden Seiten des Buches) haben sie sichtlich dem alten Dachsteinführer von Radio-Radiis entnommen (mehr gibt`s ja an zusammenhängender Literatur nicht über den Grimming).
  - Ich möchte diese aber etwas ergänzen. Am Multereck gibt es daneben noch die Nordkante (Das Schwert). Erstbegehung von den Gebrüder Hanzal in den Fünfzigerjahren: Es handelt sich um die markante ebenmäßige Kante rechts des Dambergerweges - Routen Beschreibung in einer Nummer des Gebirgsfreund veröffentlicht (mir fehlt jetzt die Zeit, um diese herauszusuchen), Schwierigkeit V+: Links des Dambergerweges (bei - Ihnen auf der Karte die Nummer 9 -links und rechts immer im Sinne des Beschauers!) Meine im Aufsatz beschriebene Neutour; Routenbeschreibung in der ÖAZ, Klaus Hoi hat sie auch. An der Grimming Südseite gibt es rechts (östlich) des Südgrates eine Neutour von Klaus Hoi; in der Weißrinnspitze Ostwand wurde der markante Riss seinerzeit von Breitfuß u. Gef. erstbegangen (Routenbeschreibung und Aufsatz in einer alten Nummer des Bergsteiger), ebenso gibt es in der Südwand des Kl. Grimming eine neue Route, von welcher ich aber nur weiß, dass sie existiert. Schwanda hat mir seinerzeit davon erzählt. Das wär`s zu dem Thema.   Nun zu meinen Aufsätzen (beiliegend) und dem damit Zusammenhängenden.
  HOCHGOLLING: Der Aufsatz ist ein bisschen lang geworden - für Ihre Zielgruppe vielleicht zu lange. Wenn Sie ihn bringen wollen, freut`s mich - wenn nicht, bin ich auch nicht beleidigt.   Die Idee einer Lesung auf der 1.Nordwandterrasse des Berges finde ich gut, nur: Wie wollen Sie die Leute hinauf (und vor allem wieder herunter) bringen? Wenn ich mir die Fotos im letzten Wanderer (Beilage zu Ihrem letzten Brief) ansehe, wage ich zu bezweifeln, dass da jeder der Leute ohne fix installiertes Seilgeländer hin - und vor allem wieder zurückkommt.
  GRIMMING: Eine Kopie meines Aufsatzes liegt bei und Sie können ihn gerne für Ihr Gipfelbuch verwenden - Sie schreiben zwar in Ihrem Brief von einem beigelegten Buchentwurf - ich halte das aber für ein fertiges Produkt.
 
 KEIN ESEL ÜBERHOLT EIN PARADEPFERD
  29.10.93 Und nun zu der den Aufsatz betreffenden rechtlichen Seite. Das Urheberrecht liegt bei mir, das Recht des Wiederabdruckes liegt allerdings bei der ÖAZ. Üblicherweise genügt es dem ÖAK, wenn Artikel, die bereits in der ÖAZ veröffentlicht wurden, bei anderwärtiger Veröffentlichung mit einer Quellenangabe versehen werden und der ÖAK legt auf eine vorhergehende Anfrage keinen Wert.
  Was Artikel aus meiner Feder, soweit in der ÖAZ veröffentlicht, anlangt ist die Sache aber etwas diffiziler und ich lege Ihnen zur Sicherheit die Gründe offen. Ich war an die 20 Jahre eines der Paradepferde des Österr. Alpenklubs, (ich zähle in der Folge ausschließlich Tätigkeiten für den ÖAK auf:2 Vorträge in der Nationalbibliothek, Büchereileiter der zweitgrößten alpinen Bücherei im deutschen Sprachraum, internationale Kontakte, Mitarbeit an der Festschrift 100 Jahre ÖAK, zahlreiche Publikationen in der ÖAZ: Aufsätze, Gebietsmonographien Rezensionen, Nekrologe, Westalpenchronik, fortlaufende Routenbeschreibungen von Erstbegehungen - ich selbst habe etwas über 200 gemacht), und selbstverständlich Mitglied der Vereinsleitung. Die tonangebenden und sehr fähigen alten Herren in dieser Vereinsleitung, die übrigens durchwegs positiv sehr ausgeprägte Charaktere waren wurden allerdings zunehmend älter und so kam es, dass eines Tages der bisherige Präsident, Dr. Rind, sein Amt in jüngere Hände legte.
 
 DIE SEELE EINES BERGES
  11.08.93 P. Holl Wien, sehr geehrter Herr Mayer, jetzt muss ich mich endlich einmal für die Zusendung von Der Wanderer bedanken; da er immer wieder Teile einer meiner Bergheimaten (in diesem Fall: Niedere Tauern) beinhaltet, macht er mir wirklich Freude!   Anlässlich des Grimmingheftes habe ich mir überlegt, ob ich Ihnen einmal einen Aufsatz zur Wiedergabe - Abdruck senden soll nur mein Grimmingaufsatz (Die drei Gesichter des Grimmings) war schon in der Österr. Alpenzeitung publiziert, und von dort ein Recht zu vernünftigen Konditionen zu bekommen schien mir unmöglich. Problematisch aus ähnlichen Gründen wird die Sache auch deshalb, da von mir doch ziemlich viel in Büchern (z.B. Veliebt in die Niederen Tauern L. Buchenauer >) und Zeitschriften gebracht wurde ich müsste Ihnen also einen neuen Aufsatz anbieten.
  Gedacht habe ich an etwas, z. B. Weg der Erinnerung - ein Leben am (! ) Berg anhand des Beispieles Hochgolling (der Satzteil nach dem Bindestrich kann im Titel auch fortbleiben; ist nur zu Ihrer Information). Kristallisationspunkt: Die Gollingrouten (als Kind bereits NO - Grat seilfrei mit meinem Bruder im Abstieg gemacht, außerdem dürfte ich so ziemlich alle Nordwandrouten kennen), diese aber jeweils nur schlaglichtartig in einigen Sätzen angerissen und rundherum (was ja dann das inhaltliche Volumen ausmachen sollte) diverse Gedanken vom Bergsteiger als Kind bis zum 55-jährigem (manche oder viele Leute gehen ja nur mit einem Einzelziel los und lernen nie die Seele eines Berges kennen; meine Erfahrungen als Leiter von Kletterkursen diesbezüglich; alpiner Ehrgeiz und Intrigantentum).
  Das Angerissene wäre nur eine Art Grundstruktur; vor einigen Tagen hatte ich den Aufsatz komplett im Kopf, - nur: Was weiß ich, was mir einfällt, wenn ich diesen tatsächlich schreiben sollte? Ich wollte zuerst einmal diesen etwas abtastenden Brief an Sie abschicken, da ich mir absolut nicht sicher bin, dass und ob er in Ihr Konzept bzw. für Ihre Zielgruppe geeignet ist.
  Ich war zwar nun auf fast allen Gipfeln der Niederen Tauern und kann mit der nächsten Auflage des AVF schreiben, dass hiermit ein Lebenswerk vollendet ist - und habe auch (fast) alle Kletterrouten persönlich begangen, - aber ich halte es für fraglich, ob und dass jedermann die Schriften eines bergsteigenden Kletterers im Wanderer lesen will. Wenn Sie meinen - gerne! Wenn Sie meinen lieber nicht!- Ich bin keineswegs beleidigt!! Technisches: Seiten DIN A4 / zweizeilig; Honorar: Nix - ich mach`s aus Liebe zu den Niederen Tauern und die Honorare hole ich mir woanders als beim Wanderer. Sonstiges: a) Ich muss mich nicht um jeden Preis gedruckt sehen, ich bin oft genug gedruckt  b) Ich bin erst wieder ab Anfang Oktober in Wien.
Ich verbleibe nun mit hochachtungsvollem Bergsteiger Gruß! P. Holl.

100 Jahre Hofpürglhütte
  Die legendären Wirtsleute bleiben 22 Saisonen oben. In diese Zeit fallen einige "technische" Erstbegehungen an der Bischofsmütze, wodurch sich bekannte Namen "verewigten": Bruno Wintersteller, Peter Holl, Leo Forstenlechner, Willi End, Hermann Buhl, Marcus Schmuck, Leo Schlömmer und andere. Quelle
 
  09.09.2004 16:50 Der Richterweg in Verbindung mit dem Stadelwandgrat ist für mich eine der schönsten Touren (meines für mich maximalen Schwierigkeitsgrades) im Schneeberg/Raxgebiet, Leider sind einige Stellen (wen wundert`s) bereits ziemlich abgegriffen. Doch ist er dem danebengelegenen Brunnerweg um Klassen überlegen. Vom den Kletterstellen ist nur der schon fast vergessene Wr. Neustädter Weg im oberen Höllental vergleichbar, allerdings gibt's da auch einige Gehpassagen und den Einstieg zu finden gleicht einem Zufallstreffer.
  Ich find` den Brunnerweg wesentlich schöner als den Wr. Neustädter, aber natürlich ist der Richter noch schöner. Der WN ist mir zu indifferent und auch um einiges bröseliger als der Brunner. Übrigens, wer das Glück hat, einen 30 Jahre alten Raxführer von Peter Holl zu besitzen (zu Unrecht damals bezeichnet als "Peter Holls Märchenbuch"), der findet den Einstieg vom WN sehr leicht. Wenn ich mir bei manchem aktuelleren Führer die Zustieg Beschreibung zum WN oder zum Akademiker anschau`, würd` ich sie wahrscheinlich auch nicht finden, sondern irgendwo unter der Klobenwand herum krebsen....
   
 NEKROLOG DIE LETZTE FAHRT des Peter Holl 17.12.38  - 27.01.02 Hochgolling  SCHIRMHERR
  Seine letzte Fahrt war, so wie sein ganzes Leben, seiner Eigenart und seiner Begabung angepasst. Bei der Beschreibung von unmarkierten Kletterrouten ist die Führerliteratur von größter Bedeutung, hier ist es die Kunst einen kurzen aber präzisen Leitfaden zu erstellen. Dies erfordert Genauigkeit, Geduld, Zeit und eine besondere Freude zur Natur, das Lebenswerk von Herrn Holl spricht für sich - es bedarf keines Lobes.  Es war ein feuchter nebliger Tag, am Weg zum Grab gab es dann einige Aufhellungen. Die Familie, die Berge, der Glaube, Humor, Liebe, Sachlichkeit und seine Lehrtätigkeit für die katholische Religion - sind Stichwörter seines Lebens. Er liebte das Leben und seine Freunde. Wie die Schirmherren >  1902 - 1989 und >  1913 - 1991 ist auch er im Schlaf in das Jenseits gewandelt. Am Samstag, an seinem letzten Lebensabend gab es noch keine Anzeichen von dem bevorstehenden Abschied.
  Er war nicht nur ein begabter Autor sondern auch, auf dem Klavier und mit der Bassgeige, ein leidenschaftlicher Musikant. In der Glaubensgemeinschaft setzte er sich für den Dialog ein und ging unbeirrt seinen Weg, in den Bergen erfüllte ihn das Abenteuer der Erstbegehungen und der schwierigsten Fuhren.  Auf der weißen Mauer der Friedhof Kapelle wurden einzelne Bilder davon projiziert, eine Besonderheit: Musik mit dem Gestorbenen als Klavier- und Instrumentalsolisten. Ein besonders rhythmisches Stück davon gab zu verstehen, dass Herr Holl nicht nur auf ernste Kirchenmusik eingestimmt war, zum Ausklang der Trauerfeier war der Chor der Bergretter Südtirols zu hören.
  In anderen Kulturen ist der Tod ein besinnliches Fest der Freude mit Musik und Tanz. - ein Hauch davon war auch bei der Verewigung von Herrn Holl zu spüren.  Er war eine der dominierenden Persönlichkeiten des Österreichischen Alpenklub`s und der Erstbegehungen: - Zwei Vorträge in der National Bibliothek, 10 Jahre Leiter der zweitgrößten alpinen Bücherei im deutschen Sprachraum Anlegung eines Systems, - die ÖAK Bibliothek wurde auch für Nichtmitglieder und Studenten ein Treffpunkt mit internationalen Kontakten. Mitarbeit an der Festschrift 100 Jahre ÖAK, zahlreiche Publikationen in der ÖAZ, Aufsätze z. B.
Die zwei Gesichter des Grimming, Gebietsmonographien, Rezensionen, Nekrologien, eine fortlaufende Westalpenchronik, die Mitwirkung in der Vereinsleitung mit Routenbeschreibungen und etwa 200 Erstbegehungen
  Die von Herrn Holl verfassten AV Führer wurden von Ihm fortlaufend betreut, z. B. Niedere Tauern, Karnischer Hauptkamm und Ortleralpen. Für den Mai 2003 war seine 7. Neuauflage des Gesamtführers der Niedere Tauern geplant.  Seit der Kindheit waren die Berge sein Lebensraum und die Niederen Tauern waren seine besondere Bergheimat, obwohl er in den Ost- und Westalpen aber auch in der Antarktis zu Hause war. Wir alle danken dem Autor, dem Bergführer Pionier mit Seil und Feder für sein Lebenswerk, für seine freiwilligen sozialen Hilfeleistungen bei unbegüterten Menschen. Wir danken aber auch seiner Frau und seiner Tochter, denn durch ihr Verständnis und ihre Unterstützung war es für Herrn Holl leichter seiner Berufung Folge zu leisten und entbieten unser aller Kondolenz. REQUISCAT IN PACE und ein letztes Berg Heil >
HIER IST ES STILL

Hier ist es still, hier hab ich Mut,

Hier sind die Matten frisch und rein
Und Schattenplatz und Sonnenschein
Sind sich wie die artigen Kinder gut.

Hier ist mein Leben entblößt,
Das eine große Sehnsucht vergisst.
Es drückt kein Gram, kein Zwist,
Hier ist mein Wünschen aufgelöst.

Ich bin so ruhig und doch bewegt,
Es ziehen Wellen wie Gefühl.
Bald ist es heiß, bald ist es kühl
Und doch ist alles angeregt.

Ich höre keine Klagen mehr
Und doch ist Klage hier im Raum,
So sanfter Art so wie im Traum.
Mir ist nichts leicht mir ist nichts schwer.

Ich weiß nur, dass es still hier ist
Entblößt von allem Drang und Tun.
Hier bin ich gut, hier kann ich ruh´n,
Da keine Uhr die Zeit mir misst.
 
TOD FREUNDSCHAFT
  
Wer im großen und ganzen
Das Seine getan hat,
Fürchtet den Tod nicht.
Nur wer nicht richtig lebt
Hat Angst davor.
Man soll so leben,
Dass man mit dem Tod gut Freund wird.
Viktor E. Frankl 1905 - 1997 >
   
AUSKLANG
 
Ich setze einst wohl meinen müden Fuß
Auf meines letzten Berges höchsten Thron
Und abendklar erglänzt der Gletscher schon,
Er neigt sich innig mir zum Abendgruß.

Da mag wohl mild der Wind vorüber streichen,
Weit schweift der Blick die Lande aus und ein,
Wo zahllos Spitzen sich an Spitzen reih´n,
Vergang´ner Tage stolze Siegeszeichen.

Noch einmal naht sich mir das alte Glück:
Vor Jugendstimmen hallt der Berge Rund,
Gefährtenruf aus lang verschloss´nem Mund
Weckt mich zur Höhe meines Seins zurück.

Doch naht die Nacht. Ein mächtig Schwingenpaar
Umschließt mich bald und löscht der Augen Schau.
Frei wird der Geist, so wie er einstens war,
Und schwebt hinaus ins uferlose Blau.
aus Schmid Peters Gefährten am Seil aufgezeichnet von Peter Holl Wien, 29.10.93
  Anm.: SCHMID, Franz - PETERS, Rudolf, und Gefährten. Gefährten am Seil. Ein Buch von Bergkameradschaft und schwersten Kletterpfaden. Lpz.,Grethlein (1934). 160 S. mit 73 photogr. Abb.
 
 ALPINES aus DACHSTEIN und TAUERN 2002-07-08
Pionier mit Seil und Feder Peter Holl 1938 - 2002
  PETER HOLL in DER BERG Sommer & Herbst 2002 Sehr geehrter Hr. Mayer, lieber Bergfreund! Ich übermittle Ihnen gerne unsere jüngste von DER BERG. Wir haben auf Seite 19 am Peter Holl und seine Führerwerke gerne erinnert und sind überzeugt, dass er für viele Bergsteiger weiterhin ein Begleiter auf so manchen Gipfel sein wird! Herzlichen Dank für Ihre Mithilfe, danke auch für weitere, künftige Hinweise in Sachen Bergsteigen! Mit herzlichen Grüßen Walter Bastl Haus
  In einem außergewöhnlichen - auch literarisch einmalig verfassten - Nachruf würdigte der Wiener Bergfreund Bruno Mayer das Leben des HOCHGOLLING SCHIRMHERR und WANDERER PETER HOLL. Der Alpenvereinsführer Niedere Tauern, verfasst von Peter Holl, herausgegeben im Bergverlag Rother, München - das ist nach wie vor die Führerliteratur und das wohl unerreichte Standardwerk der Berge südlich der Enns, der Seckauer, Triebener, Rottenmanner, Wölzer, Schladminger und Radstädter Tauern. Mit diesen Bergen war der Wiener Bergsteiger Peter Holl, ein Leben lang mit Seil und Feder verbunden. Er wird es auch über seinen unerwarteten Tod am 27.Jänner d. J. hinaus bleiben und sich nunmehr in die Reihe von Hans Wödl, Lothar Patera und L. V. Jäckele stellen, jenen Männern - wie Peter Holl in seinem Vorwort zur 3. Auflage im Frühjahr 1976 vermerkt - die nicht nur Bergsteiger waren, sondern die auch literarisch die Niederen Tauern bekannt gemacht haben.
  Sie waren mir in fünf Jahrzehnten zur Heimat geworden, schreibt Peter Holl im Vorwort zur 6. Auflage 1995 und ich kann nun behaupten, nahezu alle Gipfel - Wanderwege, wie Kletterrouten - persönlich begangen zu haben! Mit dieser Auflage des Führers NIEDERE TAUERN liegt also ein Lebenswerk vor, das wohl nur mehr weniger Ergänzungen bedarf...
  ÖAV Sektion Haus im Ennstal Anmerkung: Es gibt noch viel Interessantes in dieser Schrift 100 Jahre Stoderkirche  auch für Bücherfreunde gibt es im ÖAV Haus wertvolle Kostbarkeiten
 
SONNENUNTERGANG ÜBER DEM WOLKENMEER AUF EINSAMEN GIPFELN 2002-08-01
  Sehr geehrter Herr Mayer! Für die Zusendung der Literatur betreffend Peter Holl möchte ich mich herzlich bedanken. Die Ausschnitte sind sehr interessant, bis jetzt war Peter Holl für mich ja nur der Name eines Verfassers von Berg - bzw. Wegbeschreibungen. Die Person die dahinter stand, war mir gänzlich unbekannt. Jetzt sehe ich vieles mir anderen Augen, wenn ich den von ihm verfassten Führer durchblättere. Ich bewundere Ihr Engagement, mit dem Sie das Werk Peter Holls würdigen und dieses, sowie auch andere Bergliteratur bekannt machen. Beste Grüße und weiterhin viel Erfolg Stefanie Cervenka - Fröch
 
PETER HOLL WIRD ZUWENIG GEWÜRDIGT 2002-07-10
  Sehr geehrter Hr. Mayer! Mit Interesse las ich Ihre Mitteilung und freue mich über unser gemeinsames Interesse an Peter Holl. Ich bin ihm zwar nie persönlich begegnet, ging aber oft auf seinen Spuren in den Bergen, las eifrig seine Führer und habe mit ihm eine umfangreiche Korrespondenz zu alpinistischen Fragen geführt. Ich finde, dass er in der Fachpresse zu wenig gewürdigt wird. Nur in der Österr. Alpenzeitung findet sich ein längerer Nachruf. Seine selbständigen Publikationen vier Führer werden Sie wahrscheinlich besitzen. Aber er hat natürlich viele ÖAZ Aufsätze verfasst, die heute nur schwer zu erlangen sind.
Da ich seit über einem Jahrzehnt den Alpinismus historisch und bibliographisch erforsche, finden sich in meiner Datenbank auch etliche dieser Aufsätze.
Als Historiker, habe ich mich kürzlich als alpin Antiquar selbständig gemacht und empfehle Ihrer Aufmerksamkeit meinen neuesten Versand - Katalog. Darin versuche ich, die klassischen Werke der alpinistischen Literatur zusammenzutragen und historisch zu bewerten. Ich glaube, es finden sich darin Titel, die sonst kaum zu erhalten sind.  Mit freundlichen Grüßen Martin Walkner Slavi-Sousek-Str. 34/32 0662/630317 A-5026 Salzburg. martin.walkner@aon.at Anmerkung:  Der Katalog ist eine Fundgrube.
 
ÖAV ÖGV Nachruf
  Peter Holl ist am Sonntag, dem 27. Jänner 2002, im 64. Lebensjahr verstorben. Die Berge waren seit seiner Kindheit sein Lebensraum und die Niederen Tauern seine Bergheimat. Peter Holl verfasste zahlreiche Führerwerke – unter anderen die AV - Führer Niedere Tauern und Karnischer Hauptkamm und wurde auch durch seine zahlreichen Erstbegehungen bekannt. In der Bergsteigergruppe des Österreichischen Gebirgsvereins war Peter Holl einige Jahre aktiv tätig und war bis zu seinem Ableben Mitglied des Österreichischen Alpenklubs. Wir danken dem Autor, dem Pionier mit Seil und Feder für sein Lebenswerk. Ein letztes Berg Heil!
 
MENSCHEN können  zur Erde zurückkehren            
Nur die Götter sind zur Unsterblichkeit verdammt.
Das Geheimnis des Gipfels schenkt der Tod,
Bei der Ersteigung des Gebirges
Sind die Vorberge die Erfüllung.
Non fui, fui non sum nun corso*
Auferstehen ist unser Glaube,
Wiedersehen ist unsere Hoffnung,
Gedenken unsere Liebe.
* Bin nicht gewesen, bin gewesen, bin nicht wahr, keine SORGE  Der lakonische Grabspruch römischer Stoiker gilt gemeinhin als stolze Trostverweigerung, als heroische Zustimmung zur absoluten Endlichkeit des Daseins, in ihrer Schroffheit nicht zu überbieten. - Quelle           

In tiefer Trauer geben wir Nachricht, dass unser innigst geliebter, unvergesslicher Gatte und Vater, Herr

PETER HOLL

am Sonntag, dem 27. Januar 2002, im 64. Lebensjahr plötzlich und unerwartet von uns gegangen ist.
Die Trauerfeier findet am Donnerstag, dem 7. Februar 2002, um 15.00 Uhr am Inzersdorfer Friedhof,
1230 Wien, Kolbegasse 34, Gruppe Vc Reihe 14 7.Grab links , statt.
Die Seelenmesse für den lieben Verstorbenen wird am Donnerstag, dem 21. Februar 2002,
um 18.30 Uhr in der Pfarrkirche St. Anton, Wien 10, Antonsplatz, gefeiert.
Veronika Maria, Gattin
Sabine Tochter

We are deeply sorrow that our beloved husband and father Peter Holl
passed away on Sunday, January 27th, 2002 in the age of 64.
LETZTE GRÜSSE
In lieben Gedenken Tante Maria und Heidi; In Memory Bahram;
Als letzter Gruß Kurt u. Elisabeth;
In lieben Gedenken Andreas Karin Christina u. Daniel;
Ein lieber letzter Gruß Franzi, Therry, Daniela u. Jürgen;
Ali and Gabi,Bahram Feri Siamak Leily;
Im lieben Gedenken Deine Kameraden BLBA;
von den Kollegen des ASO Quellenstraße;
In stiller Trauer Fa. Waiglein; Rosi und Edgar;
In lieben Gedenken Fam. Fritsch;
Pfadfinder Gruppe St. Georg;
In lieber Erinnerung Fam. Braun;
(stellvertretend für alle anderen Grüße).


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