Liga: Berlin-Liga, 25.Spieltag

Datum: Sonntag 08. April 2018

Anstoß: 14:30 Uhr

Stadion: Sportanlage Rathausstraße Nebenplatz Berlin - Mariendorf

Zuschauer: 188 (ca. 30 Gästefans) 500 Plätze

Statistik: 533. Ground, 907. Spiel (Kreisliga B Berlin Gruppe 2: 1 von 16)

Bericht:

Schon während des Spiels bei Preußen Berlin hatten wir uns über das weitere Vorgehen an diesen Tag ausgetauscht. Aus mehreren Optionen bekam dann am Ende das Traditionsduell Blau Weiß 90 Berlin gegen Tasmania 73 Berlin den Vorzug welches laut Fussball.de auf den Rasen der Sportanlage Rathausstraße ausgetragen werden sollte. Pünktlich mit dem Abpfiff beim BFC Preußen verließen wir die Anlage und suchten die nächste Bushaltestelle auf um von dort mit dem Bus nach Berlin Mariendorf zu kommen. An der Haltestelle Alt-Mariendorf schnell in die U-Bahn gewechselt und an der Haltestelle Ullsteinstraße wieder raus. Nach zehn Minuten Fußweg kamen wir um 14:20 Uhr an der Anlage an wo wir aber feststellen mussten das nicht auf Rasen sondern auf dem Kunstrasennebenplatz gespielt werden sollte. Kurz die Köpfe zusammengesteckt fiel die Endscheidung dann mit dem Betreten der Anlage. In kürze zunächst alles rund ums Stadion: Der Eintritt kostete sieben Euro (sehr schöne Eintrittskarte) und am Verpflegungsstand konnte man Bratwürste, Softgetränke und Bitburger Pils kaufen. Im Vereinsheim gab es für mich noch einen neuen Schal für die Sammlung und nachdem wir draußen schnell unsere Fotos geschossen hatten stellten wir uns auf die Gegengerade wo wir während des Spiels Bekanntschaft mit Groundhopper Andreas aus Melle machten, mit dem wir dann auch die Partie verfolgten.

Der Tabellenführer Blau Weiß 90 Berlin (seit 15 Spielen ungeschlagen) traf heute auf den Vierten Tasmania 73 Berlin und von Beginn an wurde es ein rassiges Spitzenspiel mit guten Torchancen und einen Gast der gerade in Halbzeit eins den Ton angab und in der 37. Minute nicht unverdient mit 1:0 in Führung ging (Romario Hartwig). Im zweiten Abschnitt weitere schöne Torraumszenen auf beiden Seiten wobei Tasmania mehrmals die Chance zum 2:0 liegen lässt. In der 80. Minute dann der Ausgleich für Blau Weiß 90 (Marcel Czekalla) und in der vierten Minute der Nachspielzeit noch der 2:1 Siegtreffer für den Tabellenführer, der am Ende auf Grund des unermüdlichen Einsatzes der Hausherren auch nicht unverdient war. Durch den 2:1 Heimerfolg bleibt die Sp.Vg. Blau Weiß 90 Berlin weiter Spitzenreiter der Berlin-Liga und hat zehn Punkte Vorsprung auf Platz zwei. Der SV Tasmania 73 Berlin hingegen verliert einen Platz in der Tabelle (von vier auf fünf) und hat bei 19 Punkten Rückstand wohl keine Chancen mehr auf den Aufstieg in die Oberliga Nordost.

Zum Duell der beiden Traditionsvereine fanden sich heute 188 Zuschauer, darunter auch knapp 30 Fans der Gäste, auf der Sportanlage Rathausstraße ein. Organisierter Support wie beim ersten Spiel des Tages Fehlanzeige, dafür am Fangzaun einige Zaunfahnen der Heimfans gesichtet ("Einmal blau-weisser immer blau-weisser" (dunkel und hellblau diagonal gestreift mit großen Vereinswappen; hing über dem Tor), "Blau-Weiß 90 Berlin seit 1984 immer treu" (blau weiß gestreift mit zwei Vereinswappen), "Blau-Weiss Havelszene 89" (blau weiß gestreift), "BW-90 On Tour Havelszene 89" (rotes Kreuz auf weißen Grund), 2x "SpVg. Blau Weiß 90 Berlin" (mittelgroße und kleine Fahne blau weiß gestreift mit Vereinswappen) und eine Fahne mit dem Stadtwappen).

Nach Spielende von Andreas verabschiedet ging es für uns noch mal ins Vereinsheim wo wir uns die aufgehängten Devotionalien anschauten und auf Foto verewigten.

Nach Spielende wurde noch ein wenig Sightseeing betrieben. Neben der Skulptur "Züge ins Leben - Züge in den Tod: 1938-1939" am Bahnhof Friedrichstraße wurde auch das Brandenburger Tor und der Bundestag abgelichtet. Gegen 19:00 Uhr machten wir uns auf den Weg zum Berliner Hauptbahnhof wo wir noch Proviant für die Rückfahrt holten und dann um 19:49 Uhr den ICE842 nach Duisburg nahmen. Die knapp vierstündige Rückfahrt verlief ohne nennenswerte Probleme und so kamen wir um 0:00 Uhr am Duisburger HBF an. Dort von Björn verabschiedet nahm man direkt ein Taxi welches einen zum HBF Oberhausen brachte. Dort schnell ins eigene Auto umgestiegen war man gegen 0:45 Uhr wieder zu Hause.

Beste Grüße gehen wie immer nach Duisburg an Björn sowie nach Melle an Andreas Kreamer.

Stadion:

Die Sportanlage Rathausstraße besitzt neben einen Rasenhauptfeld auch einen Nebenplatz der als reiner Fußballplatz mit Kunstrasenbelag daherkommt. Leider besitzt der Nebenplatz weder Ausbau, noch ein Geländer an den Längsseiten. Um hier die Spiele zu verfolgen stellt man sich mit Abstand ans Spielfeld oder ans provisorische Flatterband welches vor dem Feld gespannt wurde. Die Hintertorseiten besitzen noch Fangzäune hinter denen man sich ebenfalls hinstellen kann um die Partien zu verfolgen. Mehr zu bieten hat dagegen das Vereinsheim welches zwar rustikal rüberkommt, dafür aber mit einigen Devotionalien aus der langen Geschichte Blau Weiß 90 Berlins aufwarten kann. Eine Flutlichtanlage ist vorhanden, eine Anzeigetafel dagegen nicht. Fassungsvermögen: 500 Plätze (500 Stehplätze).

Verein:

Größte Erfolge des 1927 gegründeten Vereins (entstand aus einer Fusion zwischen dem BFC Vorwärts 1890 (einmalige Teilnahme an der Endrunde um die deutsche Meisterschaft 1921 mit dem Einzug ins Finale gegen den 1.FC Nürnberg (0:5)) und dem Berliner TuFC Union 92 (Deutscher Meister 1905 (Karlsruher FV 2:0); zwei Teilnahmen)) waren zehn Jahre Gauliga Berlin-Brandenburg (1933 bis 1937 und 1938 bis 1944), 13 Jahre Stadtliga (Oberliga) Berlin (1945 bis 1948 als SG Mariendorf, 1950 bis 1960) und ein Jahr Bundesliga in der Saison 1986/87. In der Zweitklassigkeit war der Verein wie folgt vertreten: Elf Jahre Regionalliga Berlin (1963 bis 1974) und sieben Jahre 2.Bundesliga (1984 bis 1986 und 1987 bis 1992). Weitere Erfolge waren 14 Teilnahmen am DFB Pokal wobei man zweimal das Viertelfinale erreichte (1939/40 SK Rapid Wien 1:7 und 1942 TuS Lipine 1:4), die zweimalige Teilnahme an der Endrunde um die deutsche Meisterschaft 1938/39 und 1941/42 wobei man einmal das Halbfinale erreichte (1941/42 Aus gegen First Vienna FC 1894 2:3) und der dreimalige Gewinn des Berliner Verbandspokals 1934, 1952 und 1984. In der Saison 1991/92 der 2.Bundesliga erreichte der Verein nur Platz 10 und hätte somit in der Relegation um den Verblieb in der Zweitklassigkeit gemusst. Dem Verein wurde aber kurz zuvor die Lizenz für die 2.Bundesliga entzogen und musste schon im Juni des Jahres 1992 Konkurs anmelden was zur Auflösung und Löschung aus dem Vereinsregister zur Folge hatte. Wenige Tage später wurde mit dem SV Blau Weiß Berlin (ab 2015 wieder Sp.Vg. Blau Weiß 90 Berlin) ein Nachfolgerverein gegründet, der sich zwar auf die Tradition des Vorgängers beruft aber formalrechtlich keinen weiteren Bezug zum Vorgänger besitzt. Größter Erfolg des neuen Vereins war der Aufstieg in die Landesliga Berlin zur Saison 1996/97, die zu diesem Zeitpunkt die sechsthöchste Klasse war und in der man zehn Jahre spielte (1996 bis 2006). Es folgten sieben Jahre in der Bezirksliga ehe man zur Saison 2013/14 in die Landesliga (jetzt siebte Klasse) zurückkehrte. Nach drei Jahren in der Landesliga stieg man zur Saison 2016/17 in die sechstklassige Berlin-Liga auf in der man zur aktuellen Saison in sein zweites Jahr geht.

Anfahrt:

Adresse: Rathausstraße 10a, 12105 Berlin

Für Bahnfahrer: Vom HBF Berlin zunächst mit der U5 (Tierpark) bis zur Haltestelle Unter den Linden fahren und dort in die U6 (Alt-Mariendorf) umsteigen. An der Haltestelle Ullsteinstraße aussteigen und dann links in die gleichnamige Straße abbiegen. Straßenverlauf bis zum Ende folgen und dann links in die Rathausstraße wo nach wenigen Metern die Anlage auf der rechten Seite erscheint (Fußweg ab Haltestelle: Ca. 10 Minuten).