SV Arminia Hannover 0 ( 0:2 )
FC Eintracht Northeim 4
Liga: Oberliga Niedersachsen, 09.Spieltag
Datum: Sonntag 02. Oktober 2016
Anstoß: 15:00 Uhr
Stadion: Rudolf-Kalweit-Stadion Hannover - Bult
Zuschauer: 400 (ca. 40 Gästefans) 16.000 Plätze
Statistik: 435. Ground, 745. Spiel (Oberliga Niedersachsen: 1 von 16)
Bericht:
Seit drei Jahren ist es jetzt schon Tradition, dass ich mit meinem Vater während meines dreiwöchigen Urlaubs Ende September Anfang Oktober eine Tagestour unternehme und auch dieses Jahr sollte es wieder eine Tour geben. Schon zu Beginn meines Urlaubs hatte man sich Gedanken gemacht welchen Ground man denn besuchen wolle und da Björn selber im Urlaub weilen würde suchte man aus seiner Liste mögliche Ziele raus die man auf ihn gut machen könnte. Am Ende entschied ich mich für das Rudolf-Kalweit-Stadion in Hannover welches man 2013 bei einem Hannoverdoppler schon trocken bewundern konnte. Mit meinem Vater über das Ziel gesprochen schaute ich Anfang der Woche interessehalber nochmals bei anderen Sportarten in die Spielpläne und da fiel mir direkt die Partie der Hannover Indians gegen die Tilburg Trappers ins Auge welche am selben Tag um 19:00 Uhr angepfiffen werden sollte. Die Möglichkeit neben Fußball auch einen neuen Ground im Eishockey zu machen wollte ich mir natürlich nicht entgehen lassen und so sprach ich nochmals meinen Vater an ob er auch Lust hätte einen Doppler zu machen, auch wenn wir dafür etwas später nach hause fahren würden. Nach kurzer Überlegung sagte er trotzdem zu und so holten wir am Freitag am HBF Oberhausen unsere Bahntickets. Am Sonntagmorgen ging es für uns um 09:43 Uhr mit der Regionalbahn nach Duisburg und um 10:11 Uhr mit dem ICE nach Hannover. Dort kamen wir ohne nennenswerte Ereignisse gegen halb eins an und nachdem wir vor dem HBF das Ernst-August-Denkmal abgelichtet hatten ging es für uns erst mal zur Tourist-Info wo ich mir einen Plan der Altstadt besorgte. Dann ging es für Paps und mich auch schon auf den kleinen Stadtrundgang auf dem wir neben der Kröpcke-Uhr auch die historische Altstadt besichtigten. Anbei die Sehenswürdigkeiten, die wir in der Altstadt gesehen haben: Kreuzkirche, Alter Markt, Marstalltor, Beginenturm an der Leine, Oskar-Winter-Brunnen, Landtag Niedersachsen, Marktkirche Hannover mit Martin Luther Denkmal und altes Rathaus. Vom Altstadtbereich ging es weiter zur Aegidienkirche (eine Kirche aus dem 14. Jahrhundert [Ruine seit dem Zweiten Weltkrieg]) und zum neuen Rathaus der Stadt. Von dort wurde es für uns auch langsam Zeit Richtung Stadion zu laufen und auf dem Weg dorthin nahmen wir noch die Gartenkirche mit ehe wir gegen 14:30 Uhr die Spielstätte des SV Arminia Hannover erreichten. An der Kasse kauften wir uns für acht Euro recht nette Eintrittskarten und im kleinen Fanshop innerhalb der Tribüne gab es für mich noch einen Schal sowie Aufkleber. Danach holten wir uns noch was zu trinken und drehten dann unsere Fotorunde ehe wir uns auf der Gegengerade (bzw. Haupttribüne da es mit dem Anpfiff kurzzeitig anfing zu regnen) einfanden und das Spiel verfolgten.
Ein echtes Spitzenspiel hatte der neunte Spieltag der Oberliga Niedersachsen zu bieten, denn es traf der Tabellenführer SV Arminia Hannover (saisonübergreifend seit 16 Ligaspielen ohne Niederlage) auf den Fünften FC Eintracht Northeim doch von Beginn an waren es die Gäste die die Kontrolle auf dem Rasen übernahmen und nach 14. Minuten durch Melvin Zimmermann auch verdient in Führung gingen. Arminia kam schwer in die Partie und so resultierte die erste Chance der Hausherren aus einen Kopfball in der 35. Minute, den der Gästekeeper aber klasse entschärfte. In der 42. Minute dezimierten sich die Hannoveraner dann auch noch selbst als einer ihrer Spieler nach zwei Fouls hintereinander die gelb rote Karte zu sehen bekam. Aber es kam noch dicker für die Männer vom Bischofshol, denn nachdem der Schiedsrichter ein Foulspiel an einen Spieler der Gastgeber nicht ahndete lief man schnurstracks in einen Konter den Melvin Zimmermann zum 2:0 vollendete (45.Minute). Nach der Halbzeitpause kam Arminia Hannover motivierter auf dem Rasen zurück doch fehlte es gerade vorne an guten Abschlüssen um die Defensive der Northeimer ernsthaft in Verlegenheit zu bringen. Die wiederum spielten weiter ihren Stiefel runter und erhöhten in der 68. Minute auf 3:0 (Mehdi Mohebieh). Damit war die Partie entschieden auch wenn Northeim kurz darauf noch einen Elfmeter an die Latte setzte. In der 79.Minute fiel dann doch noch der vierte Treffer für die Eintracht und wieder war es Melvin Zimmermann der mit drei Treffern am heutigen Tag die Arminia ganz alleine abschoss. Am Ende blieb es auch beim 4:0 Auswärtssieg für den FC Eintracht Northeim der auch in der Höhe voll in Ordnung geht. Northeim schiebt sich so weiter an die Aufstiegsplätze ran und rangiert jetzt auf Platz vier mit drei Punkten Rückstand auf die Plätze eins und zwei. Der SV Arminia Hannover verliert nicht nur nach 16 Ligaspielen wieder ein Match sondern büßt auch Tabellenplatz eins ein der jetzt vom SSV Jeddeloh übernommen wurde.
Zum heutigen Heimspiel fanden sich gut 400 Zuschauer, darunter vielleicht auch 40 Fans aus Northeim, im Rudolf-Kalweit-Stadion ein. Die Heimfans hatten hinter einem Tor am Zaun sechs Zaunfahnen aufgehängt und zeigten zu Spielbeginn noch zwei Schwenker. Supportmäßig konnte der Heimanhang ebenfalls auf sich aufmerksam machen auch wenn es meist nur kurze Anfeuerungsrufe waren. Die Gästefans fielen optisch gar nicht ins Auge und wurden meist nur kurz nach den Toren laut.
Kleine Geschichte noch am Rande: Während der zweiten Halbzeit machten wir Bekanntschaft mit Peter Janizki, einem Fan des SV Arminia Hannover, der mit seiner Schäferhündin Luna ebenfalls im Stadion war. Nachdem wir kurz erklärt hatten wer wir sind und warum wir heute das Heimspiel des SV Arminia Hannover schauen erzählte er uns das seine Hündin so etwas wie das Maskottchen der Arminia ist und total versessen darauf ist Fußball zu schauen. Er zeigte uns auch direkt warum, denn kaum war er mit Luna unten am Zaun ging sie auch schon auf ihre Hinterpfoten und schaute mit voller Begeisterung das Spiel. Schon mal so viel Vereinsliebe bei einem Vierbeiner gesehen? Ich auf jeden Fall noch nicht.
Nach Spielende verließen wir das Stadion und machten uns auf dem Weg zum zweiten Spiel des heutigen Tages, die Eishockeybegegnung zwischen den Hannover Indians und den Tillburg Trappers.
Beste Grüße gehen an Peter Janizki und seiner Schäferhündin Luna.
Stadion:
Das Rudolf-Kalweit-Stadion (benannt nach einem Gastronom aus Hannover, der seit 1925 im Verein tätig war und nach seinem Tod die Jugend der Arminia mit einem Millionenerbe bedachte [ehemaliger Name: Stadion am Bischofsholer Damm]) befindet sich Hannoveraner Stadtteil Bult zwischen einem Gewerbegebiet und einem Krankenhaus und kommt als reines Fußballstadion mit Rasenbelag daher. Prunkstück des Stadions ist die überdachte Haupttribüne mit ihrer Betonfassade, und ihrem Wellblechdach welches aus dem alten Dortmunder Stadion Rote Erde stammt. Aber auch von innen kann sich die Tribüne sehen lassen, denn neben dem Holzfußboden bestehen auch die acht Sitzreihen aus Holzbänken mit Rückenlehne. Vor den Sitzreihen gibt es noch mehrere kleine Boxen mit kleinen Sitzgelegenheiten aber ob es sich hier um Presseboxen oder eine frühe Form der VIP Boxen handelt konnte noch nicht eruiert werden. Vor der Tribüne befinden sich noch zwölf Stehstufen, die durch den Spielertunnel unterbrochen sind und links sowie rechts zu den Eckfahnen verlaufen, dabei aber auf 15 Stufen ansteigen. Die Gegengerade besteht hingegen aus einem Stehwall mit 26 Stufen und einer Menge Wellenbrecher die hier interessanterweise durch Metallplatten geschlossen sind und als Werbebanden fungieren. Auch eine Hintertorseite besitzt einen Wall mit 25 Stufen und nur ein paar Wellenbrechern in den Vereinsfarben grün und weiß. Die zweite Hintertorseite kommt dagegen komplett ohne Ausbau aus (ein großer Fangzaun schützt Autofahrer der anliegenden Hauptstraße vor verirrten Bällen) und ist für den Zuschauerverkehr auch gänzlich gesperrt. Auffällig ist, dass gerade an den Stufenanlagen seit längeren nicht mehr viel gemacht wurde was sich besonders an Mutter Natur widerspiegelt die sich mittlerweile auf den Stufen gemütlich gemacht hat. Eine Flutlichtanlage hat das Stadion zwar nicht zu bieten, dafür aber eine manuelle Anzeigetafel die in der Ecke zwischen Gerade und Kurve steht. Größte Erfolge des SV Arminia Hannover sind zwölf Jahre Gauliga Niederachsen bzw. Hannover (1933-1945), dreizehn Jahre Oberliga Nord (1945-1957 und 1962/63) sowie vier Jahre 2.Bundesliga Nord (1976-1980). Außerdem stand man drei Mal in der Endrunde um die deutsche Meisterschaft (1920, 1930 und 1933) wo man aber nie über das Viertelfinale hinauskam. Auch am DFB Pokal nahm der Verein schon des Öfteren teil (14 mal, zuletzt 1991/92) und schaffte in der Saison 1974/75 sogar den Sprung in die dritte Pokalrunde scheiterte aber dort an Altona 93. Fassungsvermögen: 16.000 Plätze (800 Sitz und 15.200 Stehplätze).
Anfahrt:
Adresse: Bischofsholer Damm 119, 30173 Hannover
Für Bahnfahrer: Vom HBF Hannover am besten die Haltestelle Kröpcke benutzen und dort mit der Straßenbahnlinie 6 (Messe/Ost) bis zur Haltestelle Kinderkrankenhaus auf der Bult fahren. Dort aussteigen und man ist direkt am Stadion.