SC Rot Weiß Oberhausen 2 ( 2:0 )
MSV Duisburg 0
Liga: Niederrheinpokal, Halbfinale
Datum: Mittwoch 15. April 2015
Anstoß: 19:30 Uhr
Stadion: Niederrheinstadion Oberhausen
Zuschauer: 13.320 (ca. 8.000 Gästefans) 21.318 Plätze
Statistik: Kein neuer Ground, 538. Spiel
Bericht:
Vier Jahre ist es jetzt schon her seit sich der MSV Duisburg und der SC Rot Weiß Oberhausen zum Niederrheinderby trafen. Am heutigen Mittwochabend war es aber wieder soweit, denn im zweiten Halbfinalspiel des Niederrheinpokals sollte in Oberhausener Niederrheinstadion entschieden werden wer Rot Weiß Essen (spielte gestern 2:0 gegen den Essener Stadtteilclub FC Kray) ins Finale folgen wird. Schon früh nach Bekanntgabe des Ticketverkaufs holten Paps und ich uns die Karten im Vorverkauf sodass wir am Abend gegen 18:00 Uhr gemütlich zum Stadion laufen konnten. Unterwegs trafen wir noch auf meine Cousine Bine mit ihren beiden Söhnen Oli und Ricardo sowie Peter und gemeinsam ging es weiter zum Niederrheinstadion wo wir gegen 18:20 Uhr ankamen. Dort trennten sich unsere Wege, denn während Paps und ich Richtung Gästekurve gingen zogen die anderen weiter zur Gegengerade. In der Gästekurve war zu diesem Zeitpunkt schon einiges los und das merkte man auch an den Einlasskontrollen, die mal wieder in Oberhausen unter aller Sau waren. Zunächst hieß es gut 20 Minuten anstehen bis wir endlich reinkamen und danach musste man sich noch durch die überfüllten Blöcke kämpfen bis wir gute Stehplätze fanden. Gerade hatten Paps und ich unsere Plätze eingenommen, da wurden wir auch schon von Björn und Christoph angesprochen, die zufälligerweise direkt hinter uns standen. Während sich die Kanalkurve immer weiter füllte rief auch noch mein Bruder an, der mit seiner Freundin Chrissy noch draußen stand und leider erst nach Anpfiff hinein kam. Zu allen Überfluss wurden die beiden auch noch in den mittlerweile geöffneten Pufferblock gesteckt von wo die beiden leider nicht mehr zu uns rüber kommen konnten. Trotz der noch draußen wartenden Fans wurde die Partie nur mit zehn Minuten Verspätung um 19:40 Uhr angepfiffen.
Aus Duisburger Sicht wurde es ein peinlicher Auftritt im Pokalderby. Nicht nur das MSV Trainer Gino Lettieri mit einer B-Elf ins Spiel ging, die Duisburger Kicker schienen heute auch ein wenig lustlos zu wirken. Anders hingegen RWO welches topmotiviert zu Werke ging und schon nach elf Minuten den MSV und seine Anhänger in eine erste Schockstarre versetzte. Nach einer Ecke kam der Ball zu Alexander Scheelen, der den Ball volley im Kasten der Zebras versenkte. Erst nach zwanzig Minuten gab auch der MSV ein erstes Ausrufezeichen ab, als Fabian Schnellhardt zunächst die Latte traf und danach Kevin Scheidhauer per Kopf das leere Tor verfehlte. Trotz der Doppelchance ließ das Aufbauspiel der Zebras zu wünschen übrig und so waren es weiter die Oberhausener die das Spiel bestimmten. Nach zwei guten Chancen für die Kleeblätter war es Robert Flessers der in der 42. Minute nach einer schönen Flanke den Ball ebenfalls volley nahm und das Spielgerät im langen Eck zum 2:0 einschob. Mit dieser doch verdienten Führung für RWO ging es für beide Teams erst mal in die Halbzeitpause aus der man zunächst unverändert wieder rauskam. Die erste Chance des zweiten Abschnitts hatte der MSV gleich nach Wiederbeginn als man einen Freistoß weit über das Tor jagte. Ansonsten ließ das Kleeblatt kaum was hinten anbrennen und setzte in der Folgezeit vermehrt auf Konter. In der 71.Minute reagierte dann endlich Lettieri der mit Klotz, Janjic und Onuegbu drei Stammspieler für die letzten zwanzig Minuten aufs Feld schickte. Aber auch die drei neuen konnten am Ende die Wende nicht mehr einleiten, sodass man am Ende mit einer peinlichen 0:2 Schlappe nicht nur das Derby verliert sondern auch den Einzug ins Finale des Niederrheinpokals verpasst. Somit muss der MSV schon mindestens Vierter in der Liga werden, will man zur kommenden Saison am DFB Pokal teilnehmen.
Pokalhalbfinale und Derby, dass lockte am Abend 13.320 Zuschauer, darunter auch gut 8.000 Fans aus Duisburg, ins Niederrheinstadion Oberhausen. Wie schon oben erwähnt herrschte im Gästebereich ein großes Chaos. Nicht nur das viele Fans erst nach Anpfiff ins Stadion konnten, auch schien es so das man trotz überfüllter Blöcke an den Kassen immer noch Tickets verkaufte. Das sorgte dafür, dass sich viele MSV Fans anderweitig gute Plätze suchten und dafür auch auf die Dächer der Kioske kletterten, was eine Ansage vom Stadionsprecher nach sich zog. Zu Spielbeginn zeigte die RWO Kurve eine Choreo bestehend aus einer dreigeteilten Zaunfahne mit der Aufschrift: "Heimattreu, dem Club ergeben, RWO ist unser Leben". Passend dazu wurden auf Höhe der Zaunfahnen drei Blockfahnen hochgezogen die einmal das Stadtwappen, das Vereinswappen und ein weiteres Wappen zeigten welches von unserer Seite nicht erkennbar war. Die freien Stellen im Block wurden noch mit roten Schwenkfahnen gefüllt. Auf Duisburger Seite wurden zu Spielbeginn nur Schwenker, Doppelhalter und blauer Rauch präsentiert, dafür gab es während des Spiels noch ein Spruchband für die RWO Fans: "Beim Streunen in der Kurve ertappt - beim Crossen von den Bullen gepackt - mit Hilfe der Bullen ins Taxi rein - und ihr wollt Derbysieger sein?" Der Support konnte auf beiden Seiten überzeugen auch wenn der Duisburger Anhang nach den beiden Gegentoren kurz ruhiger wurde. Als sich die drohende Niederlage abzeichnete zündeten die Gästefans noch ein paar Bengalos und ließen noch ein wenig Rauch in den Abendhimmel steigen. Nach Spielschluss schafften es dann einige MSV Fans auf die Gegentribüne, wurden aber schon früh von Ordnern und Polizei gestoppt.
Nach Spielende trafen Paps und ich wieder auf Bine und die anderen und zusammen liefen wir wieder nach Hause.
Beste Grüße gehen nach Duisburg an Björn sowie nach Mülheim an Christoph.
Stadion:
Das Niederrheinstadion, Baujahr 1926, präsentiert sich als klassische Sportstätte und kommt somit nicht ohne Laufbahn aus. Betritt der Besucher das Stadion findet er zwei überdachte Tribünen vor, beide zwischen 1997 und 1998 anstelle der alten Tribünen erbaut, die zusammen Platz für 4.039 Sitzplätze bieten. Die beiden Kurven sind jeweils unüberdacht sodass ein Fassungsvermögen von 21.318 Plätzen vorhanden ist. In der Emscherkurve (Ja die Emscher fließt wirklich hinter der Kurve und der angrenzenden Hauptstraße) finden sich die Fans von RWO ein während in der Kanalkurve (wie der Name schon sagt) die Gästefans für 90. Minuten ihr zu Hause haben. Früher hatte das Niederrheinstadion vier Flutlichtmasten doch seit 2014 stehen nur noch drei Masten in den Ecken, da einer wegen Einsturzgefahr demontiert werden musste. Hinter der Kanalkurve steht noch die digitale Anzeigetafel, gesponsert von Rainer Calmund aus dem alten Haberlandstadion Leverkusen, und als Unikum ein kleines Uhrentürmchen hinter der Gegengerade. Seit 2008 verfügt das Niederrheinstadion auch über eine Rasenheizung, die im Zuge der DFL Auflagen installiert wurde. Alles in allen eine nette Anlage, die für Rot-Weiß Oberhausen mehr als ausreichend ist.
Anfahrt:
Adresse: Lindnerstraße 2-6, 46149 Oberhausen
Für Bahnfahrer: Am Oberhausener Hauptbahnhof stehen an Spieltagen Shuttlebusse bereit die zum Stadion fahren.