Ticket

1.FC Nürnberg 1 ( 1:0 )

SV Darmstadt 98 1

Liga: 2.Bundesliga, 28.Spieltag

Datum: Freitag 10. April 2015

Anstoß: 18:30 Uhr

Stadion: Grundig Stadion Nürnberg

Zuschauer: 30.648 (ca. 1.500 Gästefans) 46.780 Plätze

Statistik: 297. Ground, 536. Spiel (2.Bundesliga: 4 von 18)

Bericht:

An diesem Wochenende stand endlich der Frankendoppler auf dem Programm, welchen man schon vor einen Monat mit Björn geplant und vorbereitet hatte. Geplant war neben dem Besuch des 1.FC Nürnberg auch ein Abstecher ins alte Stadion von Jahn Regensburg welches am Ende der Saison geschlossen und danach abgerissen werden sollte. Beginn der Tour war also Freitag der 10.04. als ich mich gegen 08:00 Uhr mit Björn am Duisburger HBF traf. Von dort ging es mit dem ICE nonstop bis nach Nürnberg wo wir nach vier Stunden Fahrt gegen 12:00 Uhr eintrafen. Unser erster Weg führte Björn und mich zu unserer Unterkunft für die Nacht, das Best Western Hotel unweit des HBFs Nürnberg. Nachdem wir eingecheckt und uns unsere Koffer aufs Zimmer gebracht hatten ging es bei sonnigem Wetter auf einen ausgiebigen Stadtrundgang. Neben diversen Kirchen wurde auch die Altstadt sowie die Kaiserburg besucht von der man einen tollen Blick auf die Stadt hatte. Gut vier Stunden hielten wir uns ins der Stadt auf ehe es gegen 16:30 Uhr Richtung HBF zurückging wo wir die S-Bahn Richtung Stadion nahmen. Am Stadion des 1.FC Nürnberg kamen wir nach kurzem Fußmarsch gegen 17:15 Uhr an und nachdem wir einen kleinen Rundgang ums Stadion gemacht hatten suchten wir die Ticketschalter auf um uns Karten zu besorgen. Dies erwies sich am Ende ein wenig schwierig, denn obwohl wir nur Karten für die Gegengerade haben wollten wurden wir mehrmals von den Mitarbeitern ohne Grund abgewiesen. Erst am Schalter für die Haupttribüne bekamen wir dann Karten für 38 Euro und nachdem das endlich erledigt war ging es noch in den Fanshop wo ich mir einen Schal, Aufkleber sowie eine Fahne für meinen Großcousin kaufte während sich Björn ebenfalls mit Aufklebern eindeckte. Dann hieß es auch schon hinein ins Stadion und auf die Haupttribüne wo wir unsere Plätze im Block 42 (welcher nach Eduard Schaffer benannt ist) einnahmen und auf dem Anstoß warteten welcher sich aber um 15 Minuten verzögerte da der Sonderzug der Darmstädter noch nicht angekommen war.

Auch die Partie selbst begann mit 20 Minuten Verspätung, davor gab es viel Leerlauf und Duelle im Mittelfeld. Dann aber gab es die ersten Chancen für den Club der sich nach und nach ein leichtes Übergewicht erspielte und in der 34. Minute nicht unverdient in Führung ging. Nach einer Ecke kam Guido Burgstaller im Fünfer an den Ball und brachte diesen im zweiten Anlauf im Tor der Darmstädter unter. SVD Trainer Schuster reagierte früh und brachte mit Sailer einen neuen Stürmer der sich auch gleich mit einer Chance ins Spiel einführte. Nach der Pause wurde der Tabellendritte etwas mutiger kam aber gegen die gut stehende Abwehr der Nürnberger kaum zu Chancen. Der Club hingegen verlegte sich im Verlauf der zweiten 45 Minuten auf Konter blieb aber weiterhin vor dem Tor brandgefährlich. Wie aus dem Nichts fiel dann aber doch noch der Ausgleich für die Lilien als Marco Sailer in der 73. Minute aus der Drehung das 1:1 für den SVD schoss. Danach wurde es noch bis zum Ende spannend, denn beide Teams wollten jetzt den Dreier und beinahe wäre hier noch der Siegtreffer gefallen wenn Burgstaller seinen Kopfball besser platziert hätte. So blieb es am Ende beim etwas schmeichelhaften Remis für den SV Darmstadt 98, der weiterhin vom Durchmarsch in die Bundesliga träumen kann. Nürnberg hingegen bleibt im unteren Tabellenmittelfeld stecken muss sich aber bei zehn Punkten Vorsprung keine Gedanken um den Abstieg machen.

Die Fans des 1.FC Nürnberg sind bekannt dafür in guten wie in schlechten Zeiten zu ihrer Mannschaft zu stehen und das zeigte sich auch beim Freitagabendspiel, denn trotz Tabellenplatz 12 kamen 30.648 Zuschauer, darunter auch knapp 1.500 Fans aus Darmstadt, ins Grundig Stadion. UN hatte für das Spiel eine Choreo angefertigt die vor Spielbeginn ausgerollt wurde. Zu sehen waren zwei Stoffbahnen, die ober und unterhalb des Stimmungsblocks über die Brüstung gehangen wurden und in den Vereinsfarben rot und schwarz gehalten waren. Während die obere Bahn an ihren Ecken nur zwei Fäuste zeigte, gab es auf der unteren einen Spruch zu sehen: "Hier ist des Volkes wahrer Himmel. Hier bin ich Mensch, hier kann ich sein!". Gleichzeitig wurde eine Figur in der Mitte hochgezogen die einen Schal mit der Aufschrift "Nordkurve" hochhielt. Zum Einlaufen wurden dann viele rot schwarze Schwenker sowie Wurfrollen präsentiert. Die Gästefans zeigten während der ersten Minuten ihre mitgebrachten Fahnen und Doppelhalter hielten aber in der zweiten Halbzeit noch ein Spruchband für ihre Mannschaft hoch: "Captain & Trainerteam. Danke für euer Vertrauen!". Der Support auf Heimseite konnte von der ersten bis zur letzten Minute voll überzeugen und so wurde es öfters mal richtig laut im weiten Rund. Die Gästefans waren zwar auch immer wieder aktiv, konnten aber kaum eigene Akzente setzen.

Nach Spielende schlenderten Björn und ich noch Richtung Kurve von wo wir noch ein paar Bilder von der Haupttribüne knipsten ehe es wieder Richtung S-Bahnhaltestelle ging. Zurück am HBF liefen wir wieder in die Altstadt wo wir es uns in der Hausbrauerei Barfüßer, einem netten Restaurant, gemütlich machten und bei leckeren Speisen und Getränken den Abend ausklingen ließen. Gegen Mitternacht waren wir zurück im Hotel und nachdem mit Björn noch die Uhrzeit für den kommenden Tag ausgemacht wurde ging es auch schon in die Federn.

Stadion:

Das Grundig Stadion (benannt nach einem großen Elektronikhersteller) befindet sich im Nürnberger Stadtteil Dutzendteich in einem großen Sport und Erholungspark und verfügt neben einer Laufbahn auch über ein Rasenspielfeld. Das 1928 eröffnete Stadion ist eine Besonderheit in der deutschen Stadionlandschaft, denn obwohl es eine Laufbahn hat ist sein Grundriss achteckig und nicht oval. Alle Tribünen verfügen über einen Ober und einen Unterrang und sind, bis auf die Haupttribüne, miteinander verbunden. Alle Tribünen verfügen über rote und weiße (bilden auf der Gegengerade den Schriftzug "Nürnberg Grundig Stadion") Sitzschalen bzw. in den Fanblöcken über Klappsitze sodass die Fans dort auch stehen können. Neben seiner markanten Grundform weißt das Stadion noch eine zweite Besonderheit auf, nämlich das Dach, welches zweigeteilt ist. Neben dem normalen geraden Dach wurde darunter noch ein zweites angehängt welches nach vorne hin nach unten fällt und somit alle Plätze vor Regen schützt. Ebenfalls interessant ist die Tatsache, dass alle Blöcke im Stadion nach verdienten Clubspielern benannt sind. Neben vier klassischen Flutlichtmasten in den Ecken gibt es in den Kurven oberhalb der Marathontore noch zwei große Videowände. In seiner langen Geschichte hat das Stadion mehrere Umbauten und Namensänderungen vollzogen doch seinen Charme und seine Einzigartigkeit hat es bis heute nicht verloren. Größte Erfolge des Vereins waren neun deutsche Meisterschaften (1920, 1921, 1924, 1925, 1927, 1936, 1948, 1961 und 1968) und der viermalige Gewinn des DFB Pokals (1935, 1939, 1962 und 2007; 60 Teilnahmen). Weitere Erfolge waren 11 Jahre Gauliga Bayern (1933-1944), 18 Jahre Oberliga Süd (1946-1963), 32 Jahre 1.Bundesliga (1963-1969, 1978/79, 1980-1984, 1985-1994, 1998/99, 2001-2003, 2004-2008 und 2009-2014), die zweimalige Teilnahme am Europapokal der Landesmeister (1961/62 (Viertelfinale gegen Benfica Lissabon 3:1/0:6) und 1968/69), die viermalige Teilnahme am Messe- bzw. UEFA Cup (1965/66, 1966/67, 1988/89 und 2007/08 (3.Runde gegen Benfica Lissabon 0:1/2:2)) und die einmalige Teilnahme am Europapokal der Pokalsieger 1962/63 wo man bis ins Halbfinale kam (Aus gegen Atlético Madrid 2:1/0:2). Fassungsvermögen: 46.780 Plätze (36.771 Sitz und 10.009 Stehplätze).

Anfahrt:

Adresse: Max-Morlock-Platz 1, 90471 Nürnberg

Für Bahnfahrer: Vom HBF Nürnberg zunächst mit den S-Bahnen zur Haltestelle Nürnberg-Frankenstadion fahren und dort aussteigen. Dann runter auf die Hans-Kalb-Straße und dieser bis zum Stadion folgen (Fußweg ab Haltestelle: Ca. 10 Minuten).

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