1.FC Saarbrücken 4 ( 2:0 )
KSV Baunatal 0
Liga: Regionalliga Südwest, 22.Spieltag
Datum: Samstag 07. März 2015
Anstoß: 14:00 Uhr
Stadion: Ludwigsparkstadion Saarbrücken
Zuschauer: 3.154 (keine Gästefans) 35.286 Plätze
Statistik: 289. Ground, 523. Spiel (Regionalliga Südwest: 4 von 18)
Bericht:
Schon vor Wochen kam Mike aus Bochum bei mir mit der Idee um die Ecke eine kleine Wochenendtickettour ins Saarland zu unternehmen und als Ziel schlug er direkt das Ludwigsparkstadion in Saarbrücken vor. Die Idee konnte ich natürlich nicht ausschlagen zumal man von Plänen gehört hatte, die einen Umbau des alten Runds vorsahen. Kurz nachdem ich zugesagt hatte holte man mit Marc aus Essen noch einen weiteren Mitfahrer ins Boot und einen Tag vor der Tour (beim Freitagsbesuch in Kray) war mit Christian aus Mülheim der vierte Mitfahrer gefunden. So trafen sich Mike, Marc, Christian und ich am Samstagmorgen schon um 06:15 Uhr am Oberhausener HBF um gegen 06:33 Uhr den RE5 Richtung Koblenz zu nehmen. Der erste Teil der Tour verlief recht entspannt und nur auf dem Weg von Koblenz nach Saarbrücken gab es ein kleines Problem, da wir erst spät bemerkten das wir im falschen Zugteil saßen. Also in Trier einmal kurz ausgestiegen und im hinteren Zug wieder Platz genommen. Dort machten wir noch Bekanntschaft mit einer alleinerziehenden Mutter die mit ihrer Tochter ebenfalls Richtung Saarbrücken unterwegs war. Schnell kamen wir ins Gespräch und lernten so nebenbei noch ein paar saarländische Begriffe kennen (z.B. wie Hackfleisch auf saarländisch ausgesprochen wird). Währenddessen fand Marc gefallen am Spielzeug der Tochter welches sich als motorisches Lernspielzeug entpuppte doch Marc begann beim ausprobieren des Teils schnell auf eine andere Art von Spielzeug zu tippen. Schneller als erwartet waren wir dann gegen 11:45 Uhr in Saarbrücken angekommen wo uns unser erster Weg in die Stadt führte da wir dort noch in den Fanshop wollten. Dort gab es für Mike eine neue Anstecknadel für seine Sammlung sowie Aufkleber, ein Stadionheft und einen Schal für mich. Danach machten wir uns auf dem Weg zum Stadion wo wir um Punkt 13:00 Uhr aufschlugen. Dort holten wir uns Stehplatzkarten zu je neun Euro und begannen mit unserer ausführlichen Fotorunde. Nebenbei konnte ich noch am Fanstand der Virage Est einige Fanzines abgreifen und nach einem kurzen, aber netten Gespräch mit den Ultras am Stand gingen wir weiter zu den Imbissständen wo wir uns mit diversen Köstlichkeiten eindeckten die kulinarisch top waren. Zum Schluss ging es noch Richtung Westkurve von wo wir uns die Partie anschauten.
Die ersten Minuten der Partie gehörten den Tabellenfünfzehnten aus Baunatal, der von Beginn an Druck machte und sich ein, zwei gute Chancen erspielte. Der Tabellendritte Saarbrücken brauchte ein paar Minuten um in die Partie zu finden schlug aber in der 14. Minute dann gnadenlos zu. Nach einem Eckball kam Felix Luz im Strafraum an den Ball und aus dem Gewühl heraus markierte er das 1:0 für sein Team. Keine zwei Minuten später stand es auch schon 2:0 für den 1.FCS als man einen Angriffsversuch der Gäste unterbinden konnte und mit einem langen Ball gefährlich vors Tor des KSV kam. Abwehrspieler Andreas Pollasch versuchte noch zu klären, traf den Ball aber so unglücklich das dieser über seinen eigenen Torhüter hinweg ins Tor fiel. Bis zur Pause spielte dann nur noch Saarbrücken, die sich immer wieder gute Torchancen erspielten und so die Partie schon vor der Pause hätten entscheiden können. So ging es aber mit dem 2:0 in die Halbzeit und kaum war der zweite Abschnitt angepfiffen zappelte der Ball erneut im Kasten der Gäste. Wieder kam eine Ecke auf Felix Luz, der diesmal per Kopf für das 3:0 sorgte (48.Minute). Saarbrücken beherrschte im weiteren Verlauf die Partie während Baunatal nur noch sporadische Angriffe fuhr, meist aber im Abschluss zu harmlos blieb. Nach einigen guten Chancen der Hausherren kamen diese in der 75. Minute durch Marius Willsch noch zum 4:0 welches bis zum Ende der Partie auch Bestand haben sollte. Durch den verdienten 4:0 Erfolg bleibt Saarbrücken zwar Dritter doch hat man weiterhin nur einen Punkt Rückstand auf Relegationsplatz Zwei. Für Baunatal hingegen sieht es im Abstiegskampf immer düsterer aus, denn nach der Niederlage heute rutscht man von 15 auf 17 und damit auf den vorletzten Tabellenplatz ab.
Zum Heimspiel gegen Baunatal fanden sich 3.154 Zuschauer im Ludwigsparkstadion ein. Richtiger Support war in diesen Spiel leider nicht auszumachen obwohl man von den Ultras rund um die Virage Est schon einiges gutes gehört hatte. Gegen Baunatal gab es aber leider einen neunzigminütigen Stimmungsboykott da man mit der Vereinsführung um Präsident und Hauptsponsor Hartmut Ostermann (Viktor`s Bau + Wert AG) im offenen Clinch liegt. Dies zeigte auch die Virage Est sowie Fans aus Block D in Form von Spruchbändern, die abwechselnd von den Fangruppen hochgehalten wurden und sich nicht nur gegen Ostermann sondern auch dessen Vereinspolitik richteten. Trotzdem gab es zu Spielbeginn noch eine mehr oder minder kleine Choreo seitens der Ultra Kids (vier Jugendliche) die zwei Schwenkfahnen sowie ein Spruchband mit der Aufschrift "Blau-Schwarz" in den Vereinsfarben hochhielten. Dazu gab es noch zwei Zaunfahnen: Einmal "100% Blau-Schwarz" sowie "Ultra Kids". Wenn es laut wurde, dann nur nach den Toren oder wenn es zu Schmähgesängen Richtung Vorstand kam. Gästefans waren nicht angereist.
Nach Spielende ging es für uns zurück zum HBF wo wir auf unseren Zug warteten. Um 17:20 Uhr fuhren wir erst mal zurück nach Koblenz wo wir, wie schon morgens, wieder umsteigen mussten. Die Fahrt nach Koblenz verlief noch ruhig doch in Koblenz angekommen fingen die Probleme auch schon an. Eigentlich sollten wir um 20:15 Uhr den RE5 nach Oberhausen nehmen doch dieser fiel wegen einer Streckensperrung aus. Grund für die Sperrung war, so erfuhren wir später, ein Toter in den Gleisen. Gut dachten wir uns, nehmen wir halt die Rheinbahn und umfahren die Strecke. Kaum saßen wir im nächsten Zug wurde uns auch schon mitgeteilt, das auch diese Strecke wegen einer toten Person im Gleis gesperrt wurde. Super, zwei Selbstmorde an einen Abend und alle Strecken nach NRW sind gesperrt. Wir also erst mal runter und an der Bahninfo nachgefragt wann denn der nächste Zug nach Köln fahren sollte. In einer Stunde war die Antwort, also wieder hoch und weiter gewartet. Während unserer Wartezeit freundeten wir uns mit einer Gruppe Mädels an die auf einem Junggesellinnenabschied nach Köln unterwegs waren. Mit der feuchtfröhlichen Gesellschaft fuhren wir dann auch weiter und dank der Mädels wurde es eine recht kurze Fahrt. Wir ließen uns auch nicht lumpen und kauften bei der Truppe den halben Verkaufskorb leer. Marc kam dabei auf die Idee seine Yorma`s Karte bei den Damen vollzumachen um nachher noch ein paar Freigetränke abzustauben. Die Krönung kam aber zum Schluss als man uns noch ein paar Gummibärchen anbot welche ich mit den Worten "Aber nicht dass ich gleich hier durch den Zug hüpfen soll" annahm. Daraufhin zückte eine der Mädels hier Handy und spielte die Titelmelodie der Gummibärenbande (eine alte Disney Zeichentrickserie aus den 90gern, Anm. d. R.) ab was für heiteres Gelächter sorgte. In Köln angekommen hieß es dann leider auch schon Abschied von den Damen nehmen, denn für uns hieß es noch einen Zug nach Oberhausen zu erwischen. Leider gab es keine direkte Verbindung sodass wir nochmals in Duisburg umsteigen mussten. Mit knapp zweistündiger Verspätung kamen wir dann in Oberhausen an und während Marc und Mike weiter nach Essen bzw. Bochum fuhren hieß es für mich kurz Christian nach Mülheim zu bringen ehe man selbst den Heimweg antreten konnte.
Beste Grüße gehen nach Bochum an Mike, nach Essen an Marc und nach Mülheim an der Ruhr an Christian.
Stadion:
Das Ludwigsparkstadion (benannt nach einem angrenzenden Stadtpark) befindet sich im Saarbrücker Stadtteil Mitte am Rande eines großen Waldgebiets und kommt als Oval mit Rasen und Tartanbahn daher. Die überdachte Haupttribüne im Süden verfügt neben blauen Sitzschalen im Mittelblock (15 Reihen) sowie Holzbänken in den Außenblöcken (14 Reihen) noch über eine Vortribüne mit acht Reihen Klappsitzen welche aber unüberdacht sind. Die Gegengerade fällt dagegen üppiger aus. Hier findet man einen Mittelblock mit 17 Reihen Holzbänken sowie zwei Außenblöcke mit 36 Stehstufen vor. Die eigentliche Tribüne fängt erst dahinter an, ist auf der kompletten Länge überdacht und verfügt über 19 Reihen Sitzbänke. Imposant ist auch die Ostkurve, die zwar kein Dach hat dafür aber über satte 60 Stehstufen verfügt welche aber Richtung Geraden weniger werden. Die kleinste Tribüne im weiten Rund ist die Westkurve die gerade mal über 18 Stehstufen verfügt und in der Mitte durch ein Marathontor unterbrochen ist. Über diesem Tor thront die alte digitale Anzeigetafel während vier große Flutlichtmasten in den Ecken für genügend Licht bei Abendspielen sorgen. Das 1953 eröffnete Stadion kann auf eine lange Historie verweisen, denn neben dem Bundesligastart 1963 war der Ground noch weitere vier Saisons Austragungsort der höchsten deutschen Liga. Größte Erfolge des Vereins waren acht Jahre Gauliga Südwest bzw. Westmark (1935-1939, 1940/41 und 1941-1944; als FV Saarbrücken), 15 Jahre Oberliga Südwest (1945-1948 und 1951-1963) und fünf Jahre 1.Bundesliga (1963/64, 1976-1978, 1985/86 und 1992/93). Weitere Erfolge waren 42 Teilnahmen am DFB Pokal (dreimal erreichte man das Halbfinale: 1956/57 Aus gegen den FC Bayern München, 1957/58 Aus gegen den VfB Stuttgart und 1984/85 Aus gegen Bayer 05 Uerdingen), die viermalige Teilnahme an der Endrunde um die deutsche Meisterschaft (1943, 1952, 1957 und 1961) wobei man zweimal das Finale erreichte (1943 Niederlage gegen den Dresdener SC (0:3) und 1952 Niederlage gegen den VfB Stuttgart (2:3)), die einmalige Teilnahme am Europapokal der Landesmeister 1955 (als Teilnehmer des eigenständigen Saarländischen Fußballverbandes, Aus in Runde eins gegen den AC Mailand (4:3/1:4)) und der neunmalige Gewinn des Verbandspokals Saarland (1997, 1998, 1999, 2000, 2002, 2004, 2011, 2012 und 2013). Fassungsvermögen: 35.286 Plätze (8.303 Sitz und 26.983 Stehplätze).
Anfahrt:
Adresse: Camphauser Straße 26, 66113 Saarbrücken
Für Bahnfahrer: Vom HBF Saarbrücken rechts auf die St. Johanner Straße und dann weiter auf die Trierer Straße. Am Ende rechts auf die Westspange und diese bis zur großen Kreuzung folgen. Von dort geht es weiter geradeaus auf die Camphauser Straße und nach wenigen Metern nochmals rechts auf den Stadionweg. Das Stadion befindet sich auf der linken Seite (Fußweg ab Bahnhof: Ca. 20 Minuten).