Taktisches Großgruppenspiel Nr. 14

Bürgerentscheid

von Christwart Conrad

 

für 6-24 Spieler oder Teams und einen Spielleiter

Spieldauer: ca. 90-120 Minuten

 

Eine Gemeinde plant mehrere Bauprojekte. Vom AKW übers EKZ bis zum Biotop ist alles dabei. Die Spieler haben (vorgegebene) politische und (je nach Wohnlage) persönliche Interessen, für die sie sich als Kandidat für den Rat stark machen oder aber die sie durch geschicktes Abstimmungsverhalten, Absprachen, Verhandlungen u.ä. durchzusetzen versuchen. Wer am Schluss die meisten Siegpunkte vorweisen kann, gewinnt das Spiel.

Material:

Spielablauf:

Jeder Teilnehmer erhält ein Wohnhaus in einem bestimmten Ortsteil der Stadt. Dann werden seine politischen Interessen festgelegt. In 9 Runden wird demokratisch entschieden, welche Gebäude wo errichtet werden sollen. Die Spieler sprechen sich untereinander ab, welche Vorschläge sie befürworten würden. In jeder Runde können sich bis zu 3 Mitspieler als Kandidaten aufstellen und sich für ihren Vorschlag stark machen. Alle Spieler stimmen dann darüber ab.

Der Kandidat, dessen Vorschlag eine Mehrheit gefunden hat, erhält dafür Siegpunkte. Für das Gebäude, das auf seinen Vorschlag hin gebaut wurde, erhalten alle Spieler, die das entsprechende politische Interesse haben, ebenfalls Interessenpunkte. Je nachdem, ob eine Nachbarschaft an diesem Gebäude attraktiv (Biotop) oder wenig wünschenswert (AKW) ist, erhalten die in der Nähe Wohnenden Plus- oder Minuspunkte.

 

Aber auch wenn sich die Mitspieler dafür entschieden haben, einem Stadtbewohner eine Mülldeponie vors Haus zu setzen, muss dieser nicht verzagen. Gegen Abgabe von Wohlstandssteinen darf er in eine angenehmere Wohngegend ziehen.

Versierte Stadträte bieten den Wählern mit eben diesen Wohlstandssteinen einen Wohlstandsausgleich an, damit ein negativ Betroffener seinen Umzug finanzieren kann.

 

 

Update zu 9/07:

Neue, leicht abgemilderte Verteilung der WSC für Vielspieler:

Notation

Bedeutung für Gelegenheitsspieler

Bedeutung für Vielspieler

Notation

Bedeutung für Gelegenheitsspieler

Bedeutung für Vielspieler

– – –

3 WSC weniger

6 WSC weniger

+++

3 WSC mehr

12 WSC mehr

– –

2 WSC weniger

3 WSC weniger

++

2 WSC mehr

9 WSC mehr

1 WSC weniger

0 WSC weniger

+

1 WSC mehr

6 WSC mehr

   

3 WSC mehr

     

Zusätzliche Team-Regel:

Teamvariante

Die Teamangehörigen ordnen sich frei zu. Dabei ist auf möglichst gleichmäßige Besetzung zu achten. Wenn ein Teil der TN das Spiel noch nicht kennt, sollten diese Unerfahrenen mit Kennern zusammen ein Team bilden. Jeder Teamangehörige wohnt im eigenen Haus, ab 30 TN vergrößert man die Stadt auf 10x10 Felder. Jedes Team erhält gemeinsam eine Karte "politisches Interesse". Die Wohlstandschips, die man gemäß Interessenkarte erhält, teilen sich die Teamangehörigen untereinander auf. Sie entscheiden intern, ob und wie sie die einzelnen Rollen unter sich aufteilen. Bei der Wahl können Teamangehörige nicht gegeneinander kandidieren. Am Schluss werden innerhalb jedes Teams die Punkte addiert; man erhält für alle Wohnhäuser (Minus- und Plus-) Punkte.

Bei ungleichmäßiger Aufteilung: Bis auf einen Einzelspieler gibt es nur 2er-Teams: Der Einzelspieler hat immer eine doppelte Stimme. Bis auf ein oder 2 2er-Teams gibt es nur 3er-Teams: Einer der beiden Spieler eines 2er-Teams hat eine doppelte Stimme. Wer von den beiden, wird im Team festgelegt und kann variieren. Ein Spieler mit doppeltem Stimmrecht markiert dieses für alle gut sichtbar, z. B. durch einen Papierhut, eine Halskrause o. ä.