Wie Entwickelt Man Seine Psychische Begabung - von Edgar Cayce
(Eine Übersetzung aus THE SEARCHLIGHT vom Jan. 1962)
30.06.1932 - GD's Anmerkung: Donnerstag 20:00 Uhr, in seinem Haus am Arctic Crescent, Virginia Beach; für die Erste Jahrestagung der A.R.E., hielt Edgar Cayce einen Vortrag über das Thema WIE ENTWICKELT MAN SEINE PSYCHISCHEN KRÄFTE, indem er die Readings 5752-1 und 5752-2 als Grundlage verwendete:
Bedauerlicherweise, haben wir alle die Vorstellung vom "Psychischen" als sei es etwas sehr Ungewöhnliches, zumal das Wörterbuch eine Beschreibung von psychisch wie folgt ausgibt: "mit abnormalen Kräften ausgestattet sein, insbesondere mit den Kräften des automatischen Schreibens oder des Konversierens in Trance".
Wenn wir allerdings, die wirkliche Bedeutung der psychischen Kräfte verstehen, würden wir über die Bedeutung der Entwicklung solcher Kräfte in uns selbst eine andere Auffassung haben. Ob wir es wahrhaben wollen oder nicht, wir alle haben psychische Kräfte. Ob wir sie entwickeln wollen oder nicht, ist eine andere Frage. Wenn Leute es angehen irgendeine besondere Begabung oder Fähigkeit zu entwickeln, wissen wir, dass sie mit diesem Bestreben trainieren werden. Für einen der für den Prize Ring trainiert, gibt es bestimmte Dinge, die nicht getan werden müssen. Um die Begabung zu entwickeln, irgendeinen Teil oder eine Funktion des physischen Körpers zu gebrauchen, muss bestimmte Vorbereitung gemacht werden. Einer der die Stimme entwickelt, trainiert diese besondere Begabung oder Fähigkeit. Es muss, um zu singen, um die Violine oder das Klavier zu spielen, gewissen Regeln gefolgt werden. Was bedeutet diese Fähigkeit, welche den Prozess des Trainiertwerdens durchexerziert? Ist es lediglich ein Teil des physischen Körpers?
Da wir anfangen, solche Fähigkeiten oder Begabungen zu entwickeln, die innerhalb von jedem Individuum schlummern – wie z. B. Wahrnehmung von Farbe, bei der Unterscheidung darin wie man sie zum Visualisieren oder Bebildern anwendet für etwas anderes was wir in natura gesehen haben – haben diese Fähigkeiten mehr an sich als nur die Begabung die Hand über die Palette, über die Leinwand, oder über ein Stück Papier zu ziehen. Etwas im Inneren wird ausgedrückt. Was vermittelt der Ausdruck? Unsere psychischen Kräfte!
Lasst mich euch jetzt genau das angeben was "psychisch" bedeutet, und sagen, wie es richtig verwendet werden sollte. Denkt nicht dass jede Person, über die gesagt wurde, sie sei "psychisch" etwas sehr Eigenartiges an sich hat; denn ihr seid mit der gleichen Beschaffenheit behaftet! Ihr seid genauso eigenartig wie sie; möglicherweise noch mehr.
Das Webster-Wörterbuch gibt diese primäre Definition von psychisch oder psychikalisch an: "Sich auf die menschliche Seele beziehend. Sich auf dem Lebensgrundsatz im Menschen beziehend. Manchmal in Bezug auf die menschliche Seele in ihrer Beziehung zu Sinn, oder zu Bedürfnis, und zur äußeren sichtbaren Welt im Unterschied zu den spirituellen oder den rationalen Fähigkeiten." Die zweite Definition ist, "Sich auf den Verstand beziehend, auf den mentalen Gegensatz innerhalb des physischen Körpers."
Die Wahrnehmung des physischen Verstandes muss durch die Sinne kommen. Die Entwicklung einer Fähigkeit im Inneren bedeutet die Entwicklung der Feinheit eines Sinnes. Wir wissen, dass das was wir versuchen zu verstehen oder zu begreifen, uns physikalisch durch die fünf Sinne erreicht. Da wir Vergleiche ziehen, bekommen wir die Spezialisierung und die Begabung, Ton oder Farbe zu bewerten. So wie ein fotografischer Abzug einen bestimmten Prozess bei der Herstellung durchlaufen muss, so entwickeln wir bei der Wahrnehmung die Kraft oder Begabung, um mit der Fähigkeit die wir besitzen wahrzunehmen.
Die Leute werden manchmal von psychischer Blindheit heimgesucht, bestehend aus einer Unfähigkeit von Gegenständen Notiz zu nehmen, wie sie gesehen werden. Ich kannte einmal einen Mann, der alles auf den Kopf gestellt sah. Er konnte nicht anderweitig sehen; alles war für ihn auf den Kopf gestellt. Er war psychikalisch {psychisch, seelisch} blind!
Es gibt auch jene die psychikalisch taub sind, welches aus einer Unfähigkeit besteht, die Bedeutung von Harmonie oder wahrgenommenen Geräuschen zu verstehen. Wir haben Leute gesehen die fähig waren über ein Telefon zu hören, die aber nicht hören konnten, während sie in einem Raum saßen und sich mit jemand unterhielten; oder sie konnten hören, während sie mit einem Zug fuhren, aber nicht, während sie die Straße hinuntergingen. Das ist so, weil irgendein Teil der psychischen Funktion im Körper fehlerhaft ist.
Wir wissen dann von diesen Dingen, dass es eine bestimmte Fähigkeit innerhalb unserer Körper gibt, die wir psychische Kräfte oder psychische Stärken nennen können. Diese Fähigkeit bezieht sich auf die Seele und auch auf etwas Physisches {etwas Körperliches}. Daher der große Unterschied in der französischen und in der griechischen Definition von psychisch. Für die Franzosen bedeutet es "tierisch" oder "fleischlich", während die griechische Bedeutung dafür "das Seelenleben" ist. Diese beiden Bedeutungen haben so gut wie nichts miteinander gemeinsam! Kein Wunder, dass wir so viele verschiedene Bedeutungen des Wortes finden wie es von anderen verwendet wird!
Wenn wir nun ein Wort verwendet haben, was wollen wir anderen damit andeuten oder vermitteln? Das hängt von der Begabung der Zuhörer ab – und auch von unserer Begabung um es zu beschreiben, durch psychische Kräfte oder durch die Entwicklung, die durch psychische Kräfte erwirkt wurde. Nur Gleiches erzeugt Gleiches; nur Gleiches kann Gleiches verstehen. Es ist für einen Ingenieur sehr schwer einem Musiker genau zu beschreiben, was seine Arbeit ist, oder für den Musiker um seine Arbeit einem Ingenieur zu beschreiben. Dies ist wegen des individuellen Trainings der physischen {körperlichen} Fähigkeiten – aber auch wegen des Teils, der ein perfektes Verständnis oder Verstehen von diesen physischen Fähigkeiten verleiht: das heißt, die psychische Kraft.
Es gibt auch so etwas, wie psychische Medizin, dieser Fachbereich der Wissenschaft der Geisteskrankheit behandelt. Wenn die psychischen Kräfte nicht entwickelt sind, liegt eine Störung bei den mentalen Begabungen vor, liegt eine Störung bei den Begabungen vor, um zu verstehen. Weil die Begabung, unsere Seelen zu ernähren (und deshalb sind wir hier) von unserer Begabung abhängt, uns selbst damit aus unserer Umgebung zu versorgen was es uns ermöglichen wird das Auffassungsvermögen im Innern zu entwickeln.
Wenn ihr ein Musiker seid, könnt ihr leicht verstehen, was mit psychischem Rhythmus gemeint ist. Es ist die rhythmische Form, bei der der Verstand dazu neigt, monoton wiederholte Stimulation wahrnehmen. Deswegen beten wir und deswegen sollten wir auch hörbar beten, weil der Klang die Begabung stimuliert unsere Sinne zu wecken, um die Kräfte zu erwecken, welche die psychischen Begabungen im Inneren verstärken werden.
Eine andere Definition der psychischen Kräfte würde gefunden werden, indem man die endlichen und die unendlichen vergleicht. Diese vermitteln in unseren Köpfen völlig unterschiedliche Eindrücke. Der endliche Verstand bezieht sich ganz auf unsere Fähigkeiten oder Begabungen – welche die Seele ernähren können, vorausgesetzt wir geben ihr, was auch immer sie bauen mag, um ihr Leben zu erhalten. Aber der unendliche Verstand, über dem die erste Frage sein würde, "Wie kann man das Unendliche erkennen?" kann nicht durch Vernunft wahrgenommen werden. Es ist der endliche Verstand, der versucht durch Vergleich Prozesse vernünftig zu beurteilen, zu unterscheiden und zu definieren – die nur ein Teil der Fähigkeiten sind, die man psychische Kräfte nennt. Folglich ist der unendliche Verstand außerhalb des Bereichs der gewöhnlichen Schlussfolgerungen. Wir können den unendlichen {Verstand} nur verstehen durch eine Fähigkeit, die die Vernunft überragt. Diese Fähigkeit ist die psychische Kraft. Man muss in einen Zustand hineinkommen, in dem das endliche Selbst nicht länger existiert!
Wir beten deshalb oft so, wie die alte Dame es tat, die dafür betete, dass der Hügel wegbewegt wird; und jeden Morgen schaute sie hinaus und sagte, "Er ist noch immer da. Ich wusste er würde da sein." Wir haben nichts aus unseren endlichen Schlussfolgerungen des Selbst herausbekommen, sodass der unendliche {Verstand} hineinkommen und unterstützen kann. Wir müssen die Fähigkeit ZWISCHEN dem endlichen {Verstand} und dem unendlichen entwickeln, sodass der unendliche {Verstand} ein Teil von uns werden kann. Wir streben danach eins zu werden mit dem unendlichen {Verstand} durch die Rückführung unserer Seele zu ihrem einfachsten Selbst – ihrer göttliche Essenz – und realisieren diese Vereinigung und Identität.
Jetzt könnten wir wohl zurückgehen und fragen wie der Mensch diese PERSÖNLICHKEIT (die endliche) entwickelte, und wie er seine INDIVIDUALITÄT verlor, durch den Verlust des Ortes, den er, am Anfang, mit seinem Schöpfer in Besitz nahm. Diese Individualität ist stets danach bestrebt Ausdruck zu finden mittels der Fähigkeiten, mit denen der Mensch ausgestattet wurde; denn mittels dieser können dort Ausdrucksformen vom unendlichen {Verstand}, oder von Gott, in unsere Leben kommen. Wir wissen, dass wir allmählich unsere Verbindung verloren haben, mit unserer Unfähigkeit unsere endlichen äußeren Selbsts abzutrennen. In anderen Worten, wir haben so viel über uns selbst nachgedacht und über das Versorgen der Bedürfnisse des Physischen, dass wir die fleischlichen Begehren befriedigt haben, bis wir vergessen haben, dass es noch eine Verbindung unserer Seele mit ihrem Erschaffer gibt. Diese Verbindung ist das was wir auswählen können, um PSYCHISCHE Kräfte oder psychische Begabungen zu bezeichnen.
Niemand würde bestreiten dass solche Fähigkeiten eingesetzt werden können von jenen die ihr physisches {körperliches} Bewusstsein verlieren; oder dass sie wahrgenommen werden können in einer Versammlung, die auf die Einflüsse von innen oder außen eingestimmt wurde.
Erwarten wir, wenn wir versuchen unseren Gott sehr nahe zu sein – oder sogar versuchen mit ihm zu reden – eine Antwort? Erwarten wir, wenn wir beten, dass wir immer eine Antwort bekommen? Wir müssen das endliche Selbst verlieren und gewillt sein eingesetzt zu werden, in welcher Art oder Weise auch immer Er es für angebracht hält. "Henoch wandelte mit Gott, und er war nicht mehr; denn Gott nahm ihn." Er wurde nicht unter seinen Brüdern gefunden, weil ihm sein Glaube für Rechtschaffenheit angerechnet wurde. Wenn unser Glaube, oder wenn unsere Begabungen für diese psychische Fähigkeit, die wir alle besitzen, so missbraucht wurden und wir ihnen erlaubt haben, dass wir verspottet werden, weil wir Visionen sehen oder Dinge hören; dann haben wir eine Barriere gebaut, welche die Fähigkeiten verhindert die in jedem Individuum schlummern, seit wir uns in Richtung des Unendlichen entwickeln. Alles, was dazu neigt, den Verstand zu reinigen und zu erheben wird uns bei dieser Verwirklichung unterstützen, und wird die Annäherung und Wiederholung dieser glücklichen Umstände erleichtern. Es gibt also, verschiedene Straßen, womit dieses Ende erreicht werden kann. Die Liebe zur Schönheit, die der Dichter preist; diese Hingabe zu den Einem; dieser Aufstieg der heutigen Wissenschaft, der den Ehrgeiz des Philosophen erzeugt; diese Liebe und jene Gebete, wodurch manch fromme und feurige Seele in ihrer moralischen Reinheit zur Perfektion neigt – all diese sind die großen Highways, die über das Wirkliche und das Besondere zu den Höhen führen, wo wir in der unmittelbaren Gegenwart des Unendlichen stehen können, das aus den Tiefen der Seele hervorstrahlt.
Das Festhalten an der Begabung und die Entwicklung von ihr zu sehen und das Schöne, das Reine, und das Liebliche in allem und jedem zu schätzen, mit dem wir in Kontakt kommen – alles im Rahmen dessen, was sich auf unseren Körper, unseren Geist und auf unser Herz auswirkt – wird in uns die Begabungen entwickeln, um in enger Einstimmung mit dem Unendlichen zu sein. Und dies entwickelt unsere psychischen Fähigkeiten im Inneren.
Die Antwort darauf kommt zu jedem von uns, ob diese Begabungen es wert sind zu entwickeln oder nicht. Wenn wir die richtige Vorstellung davon haben was psychisch bedeutet, dann wissen wir, dass es eine Fähigkeit ist, die existiert – die existiert hat, und die uns durch Geburtsrecht gehört; weil wir Söhne und Töchter Gottes sind. Wir haben die Begabung um Verbindung mit dem Geist herzustellen; denn "Gott ist Geist und sucht solche, um Ihn zu verehren." Johannes 4,23
26.03.1982 GD's Anmerkung: Diese Vorlesung erschien in vervielfältigter Form seit Jahren. Im May 1946 wurde sie mit sechs von Hr. Cayce's Vorlesungen von Gina Cerminara in einem Booklet mit dem Titel WHAT I BELIEVE aufgenommen; und im Januar 1969 von Hugh Lynn Cayce mit anderen Vorträgen von E.C. in THE EDGAR CAYCE READER. Diese spezielle Neuauflage ist aus dem [A.R.E.] SEARCHLIGHT, vom Januar, 1962.
Diese Übersetzung wurde bereitgestellt von http://www.phantho.de